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Zwischen Palästen, Tempeln, Räucherstäbchen und Sandelholz – Auf Stippvisite beim Maharadja von Mysore

Die deutsche Bloggerin Alexandra hat für uns die Palaststadt Mysore besichtigt und so einige interessante Erfahrungen im folgenden Artikel zusammengefasst. Wir hoffen, dass dies euer Interesse für diese aufregende südindische Stadt wecken wird. 

Mysore ist vor allem für vier Dinge berühmt: Sandelholz, Räucherstäbchen, Seide und für den kunterbunten Märchenpalast, von dem aus die Maharadjas der Wadiyar-Dynastie den Prinzenstaat in Karnataka mehr als 500 Jahre regiert haben. Als wir nach unserer zehnstündigen Zugfahrt das Bahnhofsgebäude verlassen – wir sind mit dem Nachtzug von Hospet hergekommen – werden wir jedoch weder von einem Gesandten des Maharadjas empfangen noch weht uns ein betörender Sandelholzduft um die Nase. Auf uns warten die Gepäckträger und Rikscha-Wallahs auf der Suche nach Kundschaft. Und der typische Geruch einer indischen Großstadt: Abgase gemixt mit dem, was einem aus den öffentlichen Toiletten und den kleinen und großen Müllhaufen entgegen strömt, die sich am Straßenrand auftürmen.

Mysore_Kuh_MuellDie Stadt: Große Boulevards und Relikte des British Raj

Der Charme von Mysore erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Die ehemals mit großen Bäumen geschmückten Prachtstraßen bergen zwar links und rechts noch einige koloniale Überbleibsel wie den Clock Tower und die Town Hall, werden aber heute vor allem von Reklameschildern und Ramschläden aller Art gesäumt. Die großen Alleen, die durch das Zentrum führen, entstanden Mitte des 18. Jahrhunderts auf dem Reißbrett. Die beiden muslimischen Sultane, Haider Ali und sein Sohn Tipu Sultan, die kurzzeitig die Herrschaft über Mysore inne hatten, wollten ihre eigene architektonische Duftmarke setzen und machten ein Großteil der Altstadt dem Erdboden gleich.

Ein Teil des Labyrinths aus kleinen Gassen ist noch erhalten geblieben, wie wir aus unserer Rikscha erspähen können. Kühe auf der Suche nach etwas zu Fressen wandern an den Häusern mit den kleinen Geschäften vorbei, daneben Frauen mit Einkaufstaschen auf dem Weg zum Markt und Kinder in Schuluniform. Der Tag in Mysore erwacht.

Home, sweet home: Mysore Bed & Breakfast

Wir werden an diesem Tag irgendwie nicht mehr so richtig wach. Die Nachtzugfahrt steckt uns in den Knochen. Nach einem typischen, südindischen Frühstück – Masala Dosa, einem dünnen, knusprigen Pfannkuchen mit würzigen Kartoffeln gefüllt – und einem kleinen Spaziergang in unserer neuen Nachbarschaft verbringen wir den Tag in unserem „home away from home“ – dem Mysore Bed & Breakfast.

Stephen und Manjula haben in dem zweistöckigen Haus zehn Rikschaminuten vom Zentrum entfernt ein kleines Paradies geschaffen. Stephen, der nach zahlreichen Indienreisen seine Karriere als Unternehmensberater in England aufgegeben hat, um sich in Mysore niederzulassen, ist leidenschaftlicher Antiquitätensammler. Im ganzen Haus stehen Dekogegenstände – eine Stehlampe aus einem alten Holzrad, eine echte Kanonenkugel, alte Telefone und Skulpturen indischer Götter. Neben dem mit klassischen indischen Holzmöbeln eingerichteten Wohnzimmer gibt es sogar einen kleinen Raum mit einem Altar und einer Statue des Elefantengottes Ganesha. Ein Kleinod, das Mysore Bed & Breakfast, in dem wir mit hausgemachten Köstlichkeiten beim Frühstück und Abendessen verwöhnt werden und das wir am liebsten gar nicht mehr verlassen wollen. Der Nachmittag auf der blumenbepflanzten Dachterrasse, wo die einzigen Geräusche, die zu uns dringen, Mantren aus dem nahegelegenen Tempel und das Zwitschern der Vögel sind, vergeht viel zu schnell.

Mysore_MasalaDosaMysore_BedandBreakfast_Altar Mysore-BedandBreakfast_Rooftop Mysore_BedandBreakfast_Salon Mysore_BedandBreakfast_DinnerDer Palast des Maharadjas von Mysore: Pompöses Märchenschloss

Aber wir sind natürlich auch nach Mysore gekommen, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden, allen voran den Palast. Der Mysore Palace ist so etwas wie das indische Neuschwanstein, ein Mix aus verschiedenen Stilrichtungen, aus hinduistischer, muslimischer und rajputischer Architektur, garniert mit einigen europäischen Stilelementen. Der Palast mit den roten Kugeln auf dem Dach steht an der Stelle des ursprünglichen alten Holzpalastes, der 1897 einem Brand zum Opfer viel. Zusammen mit hunderten einheimischen Touristen wandern wir durch den prunkvollen, königlichen Hochzeitssaal und die Public Durbar Hall – barfuss, um nicht die kostbaren Marmorböden mit dem Kuhmist unter unseren Schuhen zu beschmutzen. Die bunten Fenster, Kristalllüster und goldfarbenen Säulen sind ebenso prächtig wie der mit fast 300 Kilogramm Blattgold überzogene Thron. Leider dürfen wir innen keine Fotos schießen. Auch der Zutritt zu dem Flügel, in dem die königliche Familie heute lebt, bleibt uns verwehrt. Kein Wunder. Man stelle sich vor, man hätte jeden Tag Tausende Besucher in seinem Wohnzimmer sitzen.
Wir haben jedoch das Glück, an einem Sonntag in Mysore zu sein. Denn jeden Sonntag zwischen 19.00 Uhr und 19.45 Uhr wird die Fassade des Palastes erleuchtet. Mit 90.000 Glühbirnen. Was für eine Stromverschwendung in Zeiten des Klimawandels. Aber schön sieht es schon aus!

Mysore_Palast_1

Mysore-Palast-langMysore_Palast_Tempel

Mysore_Palast_2 Mysore_Palast_3 Chamundi Hill: Nandi und Lady Durga

Sonntags ist Ausflugstag für die indischen Großfamilien aus der Region. Auf dem Chamundi Hill ist Stau, der Parkplatz ist bereits komplett dicht. Genauso voll ist es auf dem Platz vor dem Tempel, es wimmelt vor Händlern, bei denen man Opfergaben kaufen kann, und gläubigen Hindus, auf den Chamundi Hill kommen, um der Göttin Durga zu huldigen, die in Mysore Chamundi heißt. Wir kaufen ein teures „Speed-Ticket“ und reihen uns in die deutlich kürzere Schlange ein, die zum Heiligtum des Tempels führt. Ich tue es den Hindus gleich und berühre den oberen Pfosten des Eingangs, bevor wir in den Tempelraum geschoben werden, um einen Blick auf die Durga-Statue zu werfen, die übrigens aus purem Gold ist. Klaustrophobisch darf man hier nicht sein.

Die Menschen aus der Speed-Schlange und der Langsam-Schlange drängen uns hinaus. Mit den Massen spazieren wir die 1000 Stufen hinab, die an dem mächtigen Nandi, dem Reittier Shivas, vorbeiführen. Der schwarzpolierte Koloss aus Granit ist mit Blumengirlanden geschmückt. Ein Priester nimmt Blumen, Kokosnüsse und Geldscheine entgegen und segnet die edlen Spender. Wir sollen auch an der Zeremonie teilnehmen, fordert uns ein etwas zwielichtig dreinblickender Mann auf. Ich bin in solchen Momenten immer zwiegespalten, ob es opportun ist, als Tourist solche Rituale neugierig zu beäugen und im Zweifelsfalle sogar zu fotografieren. Oder mitzumachen, obwohl ich kein Hindu bin. Ein schwieriges Thema in einem Land, in dem es an fast jeder Ecke spirituell zugeht und viele Sehenswürdigkeiten spirituelle Orte sind.

Mysore-Chamundi-Tempel-Eingang

Mysore-ChamundiHill_Haende

Mysore_Nandi Mysore_Nandi_ZeremonieBunt, bunter, am buntesten: Devaraja Market

Weniger spirituell geht es auf dem Devaraja Market zu. Hier wird gekauft und verkauft und gefeilscht. Bunte Früchte, ordentlich zu Pyramiden aufgestapelt, riesige Berge Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln, Kokosnüsse und Erbsen leuchten um die Wette mit tausenden von Blüten in großen Schalen und Beuteln, in rot, orange, gelb und rosa. Und mit den Bergen aus Farbpulver, das nicht nur an Holi, dem Farbenfest, zum Einsatz kommt, sondern für allerlei hinduistische Zeremonien genutzt wird. Die Mandalas, die man oft vor den Häusern auf der Straße findet, werden zum Beispiel mit diesen Farben gemalt. Wir können uns nicht satt sehen an den bunten Farben, und saugen die Gerüche auf, die von den Blumen verströmt werden. Für die Bewohner der Stadt ganz alltäglich, für uns ein Fest der Sinne. Einige Händler langweilen sich augenscheinlich, es gibt hier zu viel von demselben. Wir werden abgelenkt von einem Tumult. Was passiert hier? Eine Blütenauktion. Innerhalb von Sekunden werden hier kiloweise kleine, weiße Blüten zu Sonderpreisen verkauft.

Zu dieser Jahreszeit sind nicht viele westliche Touristen unterwegs in Mysore. Wir ziehen die Aufmerksamkeit der Händler auf uns. Einige sprechen sogar ein paar Brocken Französisch und Deutsch. Als ich erzähle, ich sei aus München, bekomme ich sogar von einem der Händler ein “Servus” zur Antwort und ein “Oachkatzlschwoaf”, dem Wort, mit dem die Bayern gerne zugereisten Preußen wie mich einem Bayerischsprachtest unterziehen. “Oachkatzlschwoaf” aus dem Mund eines indischen Betelnusshändlers auf einem Basar, die Welt ist ein Dorf …

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Mysore_Marktfrau Mit dem Local Bus zum Tiger von Mysore nach Srirangapatnam

Der Fahrersitz so mancher Rikscha in Mysore hat einen Bezug mit einem Tiger. Dabei gibt es hier gar keine Tiger. Der Sitzbezug ist eine Hommage an Tipu Sultan, den Tiger von Mysore. Der Tiger von Mysore nahm Ende des 18. Jahrhunderts den Maharadjas von Mysore das Zepter aus der Hand und versuchte, das Königreich Mysore vor den kolonialen Ambitionen der Briten zu schützen. Tipu Sultan war ein Exzentriker und hatte einen Tigerspleen, seitdem er auf der Jagd einen Tiger, der ihm ans Leder wollte, mit einem Dolch bezwang. Seine Krone war mit einem Tigermuster verziert, seine Elitetruppen trugen Tigerembleme, die auch in seinem Wappen zu finden waren.

Sein Lieblingsspielzeug war ein mechanischer Tiger. Dieser sitzt auf einem britischen Offizier, dessen verzerrter Gesichtsausdruck von Todesangst zeugt. Rund um seinen Palast in Sirangapatnam ließ er ebenfalls Tigerstatuen aufstellen. Die sind mittlerweile verschwunden, aber der Mythos vom Tiger von Mysore lebt weiter. Wir gehen diesem Mythos nach und nehmen den Local Bus von Mysore nach Sirangapatnam, einem Dorf etwa 10 Kilometer außerhalb der Stadt auf einer kleinen Insel gelegen. Die lokale Rikschamafia wartet schon auf uns, wir sind die einzigen westlichen Touristen hier, denen zieht man gerne das Geld aus der Tasche.

Mysore_TipuSultan_Sommerpalast Mysore_TipuSultan_Sommerpalast-BalkonDer Palast ist klein und weniger prachtvoll als der in Mysore. Er besteht fast vollständig aus Holz, hat wunderschön verzierte Balkone und kunstvolle Wandmalereien. Wir stellen uns vor, wie wir mit einem Buch und einem Chai auf einem der Chaiselongues sitzen und den Wind genießen, der die Hitze des Tages ein wenig mildert. Statt dessen müssen wir jedoch mit einer Bank im Park vorlieb nehmen. Auf der wir nicht lange alleine sitzen. Eine korpulente, ältere Dame quetscht sich zwischen uns, legt mir und meiner #YouWanderWePay-Mitbloggerin Aminata jeweils eine Hand auf die Oberschenkel, um sich von dem Familienoberhaupt ablichten zu lassen. Danach ist ihre Tochter dran. Ein weiteres Foto von uns, das in irgendwelchen Facebook-Accounts oder Familienalben landet. Welcome to Incredible India!

 

Ruinenstadt Hampi in Indien: “Don’t worry be Hampi!”

Hampi in Indien ist ein mythischer Ort voller Geschichten und Legenden inmitten einer archaisch anmutenden Felslandschaft. Hier findet ihr atemberaubende Tempelruinen aus vergangenen Herrschaftsreichen und eine lebendig, bunte Backpacker- Szene. Hampi ist der perfekte Stop auf jeder Südindien Reise. Die Bloggerin Alexandra hat Hampi besucht und berichtet  ausführlich über Ihre Erfahrung im folgenden Artikel: 

Hampi indien
Der Vitthala Tempelwagen wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Er befindet sich im Innenhof des Vittala Tempels und wird als das eindrucksvollste architektonische Meisterwerk des Vijayanagara Königreichs angesehen.

Eintauchen in die Geschichte von Hampi

Hampi bietet euch einen einzigartigen Mix! Die unzähligen Ruinen des von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten Hampi lassen euch eintauchen in vergangene Zeiten.

Hampi-Elefantenstaelle
Die Elefanten Ställe wurden während des Vijayanagara Reiches genutzt, um den Elefanten des Königs Unterschlupf zu bieten.

Im 14. Jahrhundert war Hampi das Zentrum des Vijayanagara Reiches und um 1500 die zweitgrößte mittelalterliche Stadt der Welt. Die Menschen lebten in Saus und Braus. Es wurde mit Silber und Gold gehandelt. Die Gemahlinnen der Könige badeten im Queens Bath in Rosenwasser und flanierten über die prächtige Marktstraße. Reisende aus Italien, Portugal, Russland und der arabischen Welt berichteten über den Prunk und Pomp der Königstadt.

Dieser antike Reichtum kann man bei einem Besuch noch erahnen, denn viele der eindrucksvollen architektonischen Bauten sind bis heute gut erhalten geblieben. Sie liegen verstreut auf einem Areal von 26 Hektar hauptsächlich südlich des Flusses Tungabhadra, der mitten durch Hampi fließt. Zwei Tage sind definitiv notwendig, um alle historischen Sehenswürdigkeiten ausreichend erkunden zu können.

Neugierig auf Indien geworden? Wir helfen euch bei der Planung und Buchung eurer Traumreise. Schreibt uns ganz unverbindlich!

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Das Lotus Mahal ist ein Palastbau, der in seiner Struktur einer Lotusblüte gleicht.

Die mythische Landschaft von Hampi

Es sind nicht allein die Ruinen, die die Magie von Hampi ausmachen. Es ist auch die atemberaubende Landschaft, in der diese erbaut wurden. Meter hohe Felsformationen sind umgeben von saftig grünen Reisefeldern und Palmenwäldern.

Besonders die Felsstukturen sind so einzigartig, dass sich zahlreiche Mythen um ihre Entstehung ranken. Der bekannteste Erklärungsversuch stammt aus dem großen Epos Ramayana. Ihm zufolge wurde Hampi einst von den Affenkönigen Bali und Sugriva und deren Botschafter Hanuman regiert. Um ihre Macht zu demonstrieren, ließen die Affenkönige riesige Steine herab regnen.

felsformationen
Von jedem Blickwinkel werdet ihr in Hampi die außergewöhnlichen Felsformationen sehen

Am besten könnt ihr die Gegend genießen, wenn ihr euch einen Scooter mietet und einfach drauflos fahrt. Dies ist allerdings nur auf der nördlichen Seite des Flusses möglich, da im Süden nur eine sehr beschränkte Anzahl von Scootern zugelassen wird. Allerdings könnt ihr im Süden die Ruinen mit einem Fahrrad erkunden, was eine nette Alternative zu der gewöhnlichen Rickshaw Ruinentour ist. Der Fluss Tungbhadra teilt Hampi in Nord und Süd und lässt sich mit einem Boot, bzw. einer kleinen Fähre überqueren.

Virupapuragadda-Reisfeld
Die saftig grüne Landschaft von Hampi besticht mit atemberaubender Schönheit

Ein Paradies für Backpacker

Besonders im nördlichen Hampi hat sich eine beachtliche Hippie und Backpacker Kultur entwickelt. Hostels reihen sich an Alternativläden und flippige Restaurants. Viele Cafés tagen Namen wie „Laughing Buddha“ und sind mit bunten Sitzkissen, niedrigen Tischen, Gitarren, Bongos und Bob Marley-Postern dekoriert. Hier ist alles lässig und entspannt – Urlaubsfeeling pur! Offiziell sind Drogen in Hampi verboten, genauso wie Alkohol, denn Hampi ist ein heiliger Ort für die Hindus. Doch das mit dem Ganjarauchen und dem Alkohol stört nördlich des Flusses niemanden.

Nicht umsonst heißen die bekannteste Sprüche in Hampi: „Happy in Hampi“ und „Don’t worry, be Hampi“. An den Verkaufsständen in Hampi Bazaar könnt ihr nicht nur T-Shirts mit Che Guevara- oder Bob Marley-Konterfei kaufen, sondern auch mit diesen Sprüchen. Denn in Hampi sind alle happy, entweder vom Ganjarausch oder vom Rausch der entspannten Atmosphäre und Geschichte.

Seit ihr an einer Backpacking Reise durch Indien interessiert? Oder mögt ihr es doch lieber etwas komfortabler? Ganz egal, wie ihr euch eure Indienreise vorstellt, wir lassen sie Wirklichkeit werden. Schreibt uns hier!

 

Laughing-Buddha cafe
Mit Blick über die Dächer der Stadt sind viele Hippiecafés stets gut gefüllt

Hampi als Pilgerstätte für Anhänger von Lord Shiva

Hampi in Indien ist nicht nur eine Anlaufstelle für sinnsuchende Backpacker, sondern auch Pilgerstätte für gläubige Hindus, insbesondere für Anhänger von Lord Shiva. Shiva heißt hier Virupaksha, eine der 1008 Inkarnationen von Shiva, dem Gott der Zerstörung. Der Virupakshatempel zieht jedes Jahr Heerscharen von Pilgern aus ganz Südindien an. Sie kommen hierher, um Shiva zu huldigen und sich von der Elefantendame Lakshmi segnen zu lassen.

Für ein paar Rupien berührt Laxmi die Gläubigen und auch euch mit ihrem Rüssel. Ein ganz besonderes Erlebnis! Gegen Abend wird die alte Elefantendame von ihrem Pfleger immer zum Baden an den Fluss geführt. Auch hier könnt ihr also mit etwas Glück einen Blick auf sie erhaschen.

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Die Segnung durch die Elefantendame ist für viele Pilger das Highlight

Auf eurem Besuch werdet ihr auch vielen “heiligen” Männern in oranger Kluft begegnen. Auch sie halten sich hauptsächlich im Virupaksha Tempel in Hampi Bazaar auf. Viele von ihnen sind Tempelwächter. Andere hinduistische Priester in weißem Lungi, helfen gleichzeitig im Familiengeschäft in Hampi Bazaar aus und werden euch, genauso wie viele andere, das obligatorische „Wanna buy something?“ entgegenrufen.

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Ein hinduistischer Priester im typisch südindischen Lungi vor dem Geschäft seiner Familie

Besonders zum Sonnenuntergang lohnt sich ein Besuch des auf einem Berg gelegenen Hanuman Tempels. Der weiße Tempel wird erhellt von den letzten Sonnenstrahlen und die Felslandschaft wird in ein sanftes, orangerotes Licht getaucht. Und auch sonst herrscht hier eine ganz besondere Atmosphäre. Der Hauptpriester, ein älterer Mann mit langem, weißen Bart, sitzt im Schneidersitz vor einem Altar, mit einem dicken Buch im Schoss. Er singt heilige Mantren, abwechselnd mit einem der anderen Priester.

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Der hoch über Hampi gelegene Hanuman Tempel bietet einen tollen Ausblick auf die Landschaft ringsherum

Hampi In Indien: Der perfekte Ort für Entspannung und Kultur

Wenn ihr auf eurer Reise durch Südindien ein wenig ausspannen möchtet, leckeres Essen liebt und euch gleichzeitig für Kultur und Geschichte interessiert, dann seit ihr in Hampi in Indien richtig aufgehoben. Zwar liegt der Ort etwas abgelegen, aber von größeren Städten wie Bangalore oder Margao in Goa fahren Züge nach Hospet. Ansonsten sind bequeme Volvo-Busse, die beispielsweise von Mumbai abfahren, eine gute Wahl. Die letzten zehn Kilometer von Hospet könnt ihr ganz einfach mit einem lokalen Bus oder einer Rikscha zurücklegen.

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Die Landschaft ist so schön, dass Hampi viele sofort in seinen Bann schlägt (Credit: Adarsh Valamary – Unsplash)

Habt ihr Lust auf Hampi bekommen? Dann helfen wir euch gerne bei der Planung. Schreibt uns hier!

Pune in Indien – eine Stadt im Wandel

Die Bloggerin Alexandra Lattek berichtet von ihrer Reise mit India Someday durch Indien. Sie wandelt zudem auf unbekannteren Pfaden – lest hier über ihre Zeit in Pune, einer Stadt, die Reisende oft auslassen. Wenn ihr jetzt schon begeistert seid von der Idee, Pune und Indien im Allgemeinen zu erkunden, dann schreibt uns hier und wir helfen euch, eine Reise auf die Beine zu stellen, die voll und ganz euren Vorstellungen entspricht!

Der nächste Stop unseres Abenteuers heißt Pune in Indien, eine Stadt zwischen Osho-Jüngern, jungen Hipstern, Wahrsagern und Tempelzeremonien in der Altstadt. Als wir die ersten großen Leuchtreklamen von Hotels, Autohäusern und Firmen aus dem Fenster des Busses sehen, der uns von Aurangabad nach Pune bringt, denken wir, dass wir sicherlich gleich am Ziel sind. Doch es dauert bestimmt nochmal dreißig Minuten, bis wir das Zentrum erreichen. Mit mehr als drei Millionen Einwohnern ist Pune eben kein Dorf. Die Stadt am Rande der Western Ghats ist eine der großen Wirtschaftsmetropolen Indiens, die nicht nur große in- und ausländische Firmen, sondern mit seiner ausgezeichneten Universität auch Studenten aus aller Welt anzieht.

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Eine lebendige Stadt im Herzen Maharashtras – Pune bei Nacht (Credit: Atharva Tulsi – Unsplash)

Die Heimat von Guru Bhagwan Shree Rajneesh aka Osho

Für viele ist Pune immer noch unter dem alten britischen Namen Poona bekannt – und untrennbar mit dem Namen Osho verbunden. Der selbsternannte Guru Bhagwan Shree Rajneesh, der sich später Osho nannte und die Befreiung der Seele durch eine wilde Mischung aus Meditation, tantrischen Praktiken, Zen-Hypnose, tibetischem Pulsing und allerlei anderen Philosophien und esoterischen Praktiken propagierte, ist in Pune geboren und auch hier gestorben – mit nur 59. Zu viel Valium und andere Exzesse. In Pune gründete er ein Ashram, das Anhänger aus aller Welt anlockte und ihr schnell zu einem der bekanntesten Gurus machte. Nachdem sein Projekt „Rajneeshpuram“ – das war der Versuch, in Oregon eine eigene „Osho City“ zu gründen – scheiterte, er aus den USA abgeschoben wurde und kein Land ihn aufnehmen wollte, kehrte er in den Achtzigern nach Pune zurück.

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Noch heute wird Osho in seinem Ashram in Pune beinahe wie ein Gott verehrt

Das Apartment, in dem wir während unseres Besuchs in Pune in Indien wohnen, liegt nicht weit vom berühmt-berüchtigten Osho-Ashram entfernt. Und zwar in Koregaon Park, einer sehr beliebten, sehr grünen und schicken Gegend, in der sich alte, koloniale Bungalows mit hochpreisigen Hotels, westlichen Bars und Restaurants dicht an dicht drängen. Nach einem zweiten Frühstück in der berühmten German Bakery, in der sich einst die Hippies trafen, die zur Befreiung ihrer Seele zu Osho nach Pune reisten und die 2010 Opfer eines terroristischen Anschlags wurde, machen wir uns auf die Suche nach dem Osho International Meditation Resort.

Dass es nicht mehr weit sein kann, erkennen wir an den in rote Roben gekleideten Westlern, die geschäftig mit ihren Umhängetaschen in der kleinen Straße hin und herlaufen, um nicht zu spät zur nächsten Meditationsstunde oder zu Kursen mit interessant klingenden Titeln wie „Den Saft des Lebens pressen“ zu kommen. Wir werden etwas missmutig beäugelt. Wahrscheinlich ist es nicht opportun, als Tourist mit Kamera und Reiseführer ausgestattet, hier neugierig umher zu laufen. Und wir lernen schnell: Man kann nicht so einfach hinein spazieren in die heiligen Hallen des Osho-Ashrams.

osho ashram
Die Aufmachung ist nicht gerade das, was man von einem spirituellen Zentrum erwartet. Foto: Alexandra Lattek

Man würde vermuten, dass man sich in einem „Welcome Centre“ kostenlos über die Einrichtung informieren und ein paar Broschüren mitnehmen oder vielleicht an einer Probestunde in Dynamischer Meditation teilnehmen kann. Weit gefehlt. Die Dame am Tresen neben der Sicherheitsschleuse erklärt uns freundlich, wir könnten einen Tagespass erwerben für 1.560 Rupien. Das sind etwas mehr als zwanzig Euro. Davor müssten wir uns allerdings noch dem Registrierungsprozesses unterziehen, inklusive HIV-Test. Der Spaß kostet nochmals 1.400 Rupien.

Wir verzichten. Und versuchen stattdessen, durch das Tor einen Blick auf das riesige Gelände zu werfen, das mit Spa, Swimmingpool, Cafés, Tennisplätzen und Geschäften eher einem All-Inclusive Urlaubs-Resort als einem Ashram ähnelt. Doch wir werden von einem Wachmann verscheucht. Wir fragen uns durch zum Osho Teerth Park und gelangen in eine wunderschöne Grünanlage mit wildwuchernden Bambusbäumen, verschlungenen Wegen und Zen-Skultpuren. Hier braucht man keinen Eintrittspass. Natürlich darf eine Skulptur des Meisters nicht fehlen. Jemand hat eine frische Blume in seine Hände gelegt. Wenigstens bekommen wir auf diese Weise noch ein bisschen Kontakt zur Osho-Welt.

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Zumindest können wir den Osho Teerth Park besuchen. Foto: Alexandra Lattek

Peshwa – Altstadt mit Shaniwarwada Palace und Mahatma Phule Market

Einen deutlichen Kontrast zur geschlossenen Welt des Osho-Ashrams, dem Koregaon Park, in dem es von Bio-Supermärkten über französische Patisserien bis zum Italiener um die Ecke alles gibt, was das Herz der Expats begehrt, und den modernen Shopping-Malls entlang der MG Road, in denen die kaufkräftige, junge Generation ihr Geld ausgibt, bildet die Altstadt von Pune. Als wir in Peshwa, so heißt der alte Teil von Pune, aus der Rikscha steigen, fühlen wir uns wieder wie im „richtigen“ Indien. „Want to buy some fruits?“ und „Want to buy sugar cane juice?“. Nein. Wir haben auch keine Zeit, uns aus der Hand lesen zu lassen oder uns ein Tattoo anfertigen zu lassen.

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Auch wenn uns der Handleser freundlich heran winkt, lehnen wir dankend ab – wir wollen uns lieber ins Getümmel des Marktes stürzen. Foto: Alexandra Lattek

Unser Ziel heißt Shaniwarwada Palace, den wir jedoch schnell links liegen lassen, da außer ein paar alten Mauern nicht sehr viel zu sehen ist. Viel spannender sind die kleinen Seitenstraßen mit den zum Teil noch gut erhaltenen „wadas“, palastartigen Stadthäusern aus Holz, und der Mahatma Phule Market. Das ist der zentrale Markt der Altstadt, auf dem man alles, aber wirklich alles kaufen kann: Pyjamas, T-Shirts, Socken, Hennafarben, Mascara, Eimer, Töpfe, kleine Ganesha-Figuren. Und Blumen, Blumen und nochmals Blumen, was der Name des Marktes erahnen lässt, denn Phule heißt Blume in Hindi. Und Kokosnüsse – alles Opfergaben für die Puja (die Gebetszeremonie) in dem nahegelegenen Hindu-Tempel, an dem wir zufällig vorbeikommen.

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Nicht nur die vielen bunten Farben, sondern auch der Duft der Blumen betören uns und wir wollen uns gar nicht mehr losreißen. Foto: Alexandra Lattek

Zwar haben wir keine Opfergaben dabei, doch wir geben auch unsere Schuhe ab und reihen uns in die „Darshan“-Schlange zum Gebet. Im Altarraum steht ein großer Ganesha, der von zwei Angehörigen des Tempels bemalt wird in Vorbereitung für Ganesh Chaturthi, das große Fest zu Ehren des Elefantengottes Ganesha. Im Gegensatz zu einer christlichen Kirche geht es hier im Tempel sehr geschäftig zu. In der Darshan-Schlange wird gedrängelt, jeder möchte seine Blumen oder Früchte platzieren. Im hinteren Teil sitzen Gläubige, beten und lauschen den gesungenen Mantren eines Priesters. Im Gegensatz zu den Osho-Jüngern in Koregaon Park interessiert sich hier kein Mensch für uns. Jeder ist willkommen.

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Die Gaben für die Götter in Hindu-Tempeln sind vielfältig – immer dabei sind Blumen, Früchte und Räucherstäbchen. Foto: Alexandra Lattek

Fazit: Pune – auf jeden Fall ein Besuch wert

Als ich einem Freund aus Deutschland, der häufiger geschäftlich in Pune in Indien zu tun, vor meiner Abreise erzählte, dass die Stadt auch auf unserem Programm stünde, meinte er, was wir denn dort wollen. Es gäbe nichts Interessantes zu sehen. Zwar mag es in Pune keine großen Sehenswürdigkeiten geben, doch ich muss meinem Freund widersprechen. Ich wollte schon lange einmal nach Pune. Vor allem wegen der Legenden um Osho und seinen Ashram. Dieses näher zu erkunden muss ich nun auf ein anderes Mal verschieben. Aber auch so fand ich den Besuch in Pune auf jeden Fall lohnend. Denn Reisen ist für mich nicht nur ein Abhaken der Top-Touristen-Sehenswürdigkeiten, sondern ein Erkunden, wie die Menschen in einer Stadt leben. Und das kann man in Pune wunderbar tun.

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An jeder Ecke finden sich kleine Bistros, in denen sich Studierende tummeln und der Stadt ein lebendiges Flair geben. Foto: Alexandra Lattek

Pune ist ein typisches Beispiel für eine moderne Universitäts- und Industriestadt, anhand derer man sehen kann, wie sich Tradition und Moderne in Indien vereinen. Glitzernde Reklametafeln, klimatisierte Shoppingmalls, hippe, kleine Boutiquen, schicke Kaffeebars und die abgeschotteten, villenähnlichen Häuser der Besserverdienenden wie in Korageon Park stehen im Kontrast zu dem typischen Treiben in der Altstadt von Pune, wo man auf traditionell gekleidete Frauen und Männer bei ihren Erledigungen im Bazar oder beim Tempelbesuch trifft. Oder man lässt sich kurzentschlossen von Wahrsagern aus der Hand lesen. Mein Fazit: Wer sich in der Nähe von Bombay aufhält, das nur drei Zugstunden entfernt ist, sollte sich auf jeden Fall überlegen, einen Abstecher nach Pune zu machen. Es lohnt sich.

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Auch solche Häuser zieren die Straßen der Stadt – Pune ist ein wunderbares Beispiel für ein Leben im Wandel. Foto: Alexandra Lattek

Wenn ihr nun auch das bunte Treiben in der lebendigen Stadt erleben wollt, dann schreibt uns einfach und wir helfen euch Pune in eure Reiseplanung mit einzubeziehen!

Auf nach Aurangabad zu den Ajanta und Ellora Höhlen

Mitten in Maharashtra liegen die Jahrhunderte alten Ajanta und Ellora Höhlen, erste Zeugnisse indischer Architektur und Ziel der Bloggerin Alexandra, die von ihren Abenteuern auf der Zugfahrt und der Faszination für die Höhlen berichtet. Lasst euch von ihrer Begeisterung anstecken und begebt euch mit ihr auf die Reise! Wenn ihr euch dann wirklich auf die Reise machen wollt, schreibt uns und wir helfen euch bei der Planung, Buchung und vor Ort!

Auranga was? Aurangabad? Nie gehört. Vielleicht soll die zweite Station auf unserem Reiseplan Ahmedabad heißen? Der Name der fünftgrößten Stadt Indiens, in Gujarat gelegen, sagt mir zumindest etwas. Oder vielleicht Auroville? Nein, auch nicht. Die Planstadt für Aussteiger in der Nähe von Pondicherry an der Ostküste des Landes steht erst zum Ende unserer Reise durch Südindien auf dem Programm. Ajant und Ellora Höhlen, das hingegen sagt uns etwas!

Also steigen wir in Dadar im Norden Bombays in den Zug nach Aurangabad und lesen uns während der 330 Kilometer im luxuriösen Shatabdi Express bei vegetarischem Biryani, Samosas und Masala Chai ein, was uns in Aurangabad erwartet. Nicht sehr viel, heißt es im Reiseführer. Nur einige am Stadtrand gelegene Festungsruinen, Minarette und das Bibi-ka-Maqbara, das größte Mogul-Mausoleum im westlichen Teil Indiens, zeugen von der illustren Vergangenheit der Stadt, die im 17. Jahrhundert gegründet wurde.

Aus dieser Zeit übrig geblieben sind zudem einige alte Stadttore, die zu den verwinkelten Gassen der Altstadt führen, in der sich heute das Bazarviertel und mehrere Moscheen befinden. Architektonische Highlights und markante Sehenswürdigkeiten à la Taj Mahal findet man nicht in Aurangabad. Doch wir kommen sowieso nur zum Schlafen her. Die wahren Perlen der Umgebung liegen ein beziehungsweise zwei Autostunden entfernt: Die Ajanta und Ellora Höhlen. Da es dort kaum Unterbringungsmöglichkeiten gibt, übernachten die meisten Touristen in Aurangabad.

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Vom bunten Treiben im Stadtteil Dadar in Mumbai geht es los ins Landesinnere nach Aurangabad (Credit: Shreyas Kamble – Unsplash)

Ajanta – kunstvolle Höhlenmalerei und Rückzugsort buddhistischer Mönche

Es heißt, man sollte Ajanta auf keinen Fall am Wochenende besuchen, es sei denn, man möchte sich unter Heerscharen einheimischer Touristen mischen, die gerne mit Kind und Kegel in großen Gruppen unterwegs sind. Aber unser Zeitplan lässt uns keinen Puffer. So steuern wir mit unserem Taxifahrer, den von unserem Hotel in Aurangabad organisiert wurde, die berühmten Höhlen von Ajanta an einem Sonntag an.

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Besonders nach der Regenzeit erblüht die Landschaft rund um die Höhlen in schönstem Grün, was die Höhlen umso eindrucksvoller wirken lässt. Foto: Alexandra Lattek

Ajanta ist ein abgelegenes Fleckchen, über 100 Kilometer entfernt von Aurangabad. Es ist so abgelegen, dass es bis vor zweihundert Jahren nur den Bhil bekannt war, einem in dieser Region ansässigen Volksstamm. Es war purer Zufall, dass eine kleine Truppe der East India Company die unter dicken Schlingpflanzen verborgenen Eingänge zu den 28 Höhlen entdeckte. Was sie vorfanden, gehört zu den größten archäologischen Funden in Indien, wenn nicht sogar weltweit: Eine Art prähistorische Gemäldegalerie mit extrem gut erhaltenen Wandmalereien sowie unzähligen, kunstvoll gemeißelten Buddha-Skulpturen. Buddhistische Mönche, die in der Region umherzogen und um Almosen bettelten, ließen sich hier nieder und gründeten mit Ajanta eines der ersten, festen buddhistischen Klöster.

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Das Höhleninnere bringt uns zum Staunen, da die faszinierenden Steinmetzarbeiten schön beleuchtet und somit gut zu erkennen sind. Foto: Alexandra Lattek

Wir müssen ein wenig unsere Fantasie spielen lassen, um uns vorzustellen, dass dies einst ein Ort der Ruhe und Besinnung war, an dem sich Mönche zum Beten und Meditieren zurückzogen. Nachdem wir aus dem Shuttle-Bus aussteigen, der uns vom Parkplatz zum Eingang des dschungelartigen Geländes bringt, empfängt uns ein jahrmarktartiger Rummel. „Want a postcard?“, „Need a guide?“, „Want a cold drink?“. „Dhooli?“ Zu dieser Jahreszeit sind wir fast die einzigen westlichen Touristen. Kein Wunder, dass wir im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller fliegender Händler stehen. Aber wir brauchen weder einen Guide noch einen Sänftenträger, der uns die steilen Stufen nach oben trägt.

Auch die einheimischen Touristen beäugen uns neugierig. „Which country?“, „You like India?“, die typischen Fragen, aber trotzdem immer wieder eine nette Art und Weise, in Kontakt zu treten und ein Lächeln auszutauschen. Lächeln tut hier fast jeder, vor allem die Schulklasse, der wir immer wieder begegnen. Es werden Fotos gemacht – wir werden mit Smartphones fotografiert und wir fotografieren unsere neuen Bekannten.

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Die Mädchen dieser Schulklasse scheinen besonders neugierig zu sein und freuen sich als ich ein Foto von ihnen mache. Foto: Alexandra Lattek

Über diese Scherzereien vergessen wir die Zeit. Wir müssen uns beeilen, wenn wir noch alle Höhlen abklappern wollen. Einige der „vihara“, so werden die Klosterhallen genannt, sind weniger interessant, schlecht beleuchtet, und bis auf ein paar Säulen ist nichts zu sehen. Die meisten jedoch sind atemberaubend schön. So viele unterschiedliche Arten der Darstellung des Buddha, kunstvoll verzierte Säulen, und Wandmalereien, die Geschichten aus dem Leben Buddhas erzählen. Durch Lichtinstallationen werden die Statuen und Säulen in oranges beziehungsweise blaues Licht getaucht. Ich könnte stundenlang hier verweilen und die Buddha-Skulpturen bewundern. Aber wir haben noch ein weiteres Ziel: Ellora. Den Aufstieg zu dem Aussichtspunkt, von dem aus die britischen Soldaten einst die Höhlen entdecken, müssen wir daher leider auch ausfallen lassen, die Zeit drängt.

Ajanta höhlen, buddha indien
Manche der Höhlen und der Statuen sind so fantastisch ausgeleuchtet, dass es uns bei deren Anblick den Atem verschlägt. Foto: Alexandra Lattek

Auch die Wand- und Deckenfresken sind erstaunlich gut erhalten und wir können erkennen, wie hier die Geschichte von Siddhartas Leben erzählt wird, bevor er erleuchtet wurde. Wir sind begeistert von diesem Ort, die vielen Besucher machen uns gar nichts aus. Denn wo kann man schon solch alte Zeugnisse der Zivilisation in einem so guten Zustand bestaunen.

Ajanta höhlen fresken
Sogar die Farben der Fresken sind noch erhalten, da sie nie direktem Sonnenlicht ausgesetzt waren. Foto: Alexandra Lattek

Ellora – Überrascht vom Monsunregen in Höhle 16

Die Höhlentempel von Ellora sind neben Ajanta eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Maharashtra. Ellora liegt etwa 30 Kilometer nördlich von Aurangabad, an der ehemaligen Karawanenroute, auf der Händler Waren aus den reichen Städten im Norden zu den Häfen im Westen transportierten. Der Handel war lukrativ, die Gegend reich. Die Profite wurden von den gläubigen Händlern in den Bau von Felsenhöhlen investiert.

Ein Besuch in den Ellora Höhlen ist wie eine Reise durch die Zeitgeschichte, die ein Zeugnis über die verschiedenen religiösen Epochen in Indien abgibt. Die ältesten Höhlen stammen aus der Zeit, in der der Buddhismus die vorherrschende Glaubensrichtung war. Um 600 kamen hinduistische Höhlen hinzu und noch später ließen die Angehörigen der Jain ebenfalls Höhlen in Ellora errichten.

Ellora Höhlen
Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Menschen aus festem Fels solch kunstfertigen Statuen und Tempel herausmeißeln konnten.

Insgesamt gibt es 34 Höhlen zu besichtigen. Das heißt, man sollte unbedingt genug Zeit mitbringen. Leider hatten wir nur noch anderthalb Stunden Zeit, um in die abwechslungsreiche Geschichte von Ellora einzutauchen, denn pünktlich zum Sonnenuntergang gegen 18 Uhr kommen die Wärter mit ihren Schlüsseln und sperren die Tempel und Klosterhallen zu.

Wir sollen unbedingt mit der Höhle 16 beginnen, sagt unser Fahrer, dort befinde sich die Hauptattraktion, der Kailashtempel. Der gigantische Tempel ist eine Nachbildung des heiligen Berges Kailash im Himalaya, der im Hinduismus als Wohnstätte von Lord Shiva und Parvati gilt. Daran erinnert unter anderem Nandi, Shivas Reittier, oberhalb des Eingangs. Wir bestaunen den riesigen Monolithen, dessen Bau angeblich mehr als 100 Jahre gedauert hat, und die Reliefs an den Wänden des Tempels, die Szenen aus dem Leben von Shiva und Krishna nacherzählen.

Ellora Höhlen
Immer wieder ein schöner Anblick – die bunten Kleider der Besucherinnen vor den historischen Stätten, die ihnen ein wenig Leben einhauchen. Foto: Alexandra Lattek

Gerade als wir gehen wollen, kommen die ersten Tropfen. Die Tropfen mutieren binnen kürzester Zeit zu einem ausgiebigen Monsunregenguss. Schnell steht der Vorhof unter Wasser. Wenn wir nicht komplett nass werden wollen, solten wir uns besser schnell einen Unterschlupf suchen. Zum Glück finden wir noch eine freie Ecke und umringt von Familien auf Sonntagsausflug warten wir, dass der Himmel seine Schleusen wieder schließt.

Ellora Höhlen
Es ist fast nicht zu glauben, dass der gesamte Tempel aus dem Fels herausgeschlagen wurde. Kein Wunder, dass der Bau so lange gedauert hat. Foto: Alexandra Lattek

Irgendwann geben wir dann auf. Wenn wir noch die ein oder andere Ellora Höhle sehen wollen, müssen wir durch den Regen waten. Die Wachmänner haben offenbar auch keine Lust, bei dem Wetter bis zur letzten Minute Dienst zu schieben. Doch für uns kramt einer der Wachmänner nochmal seine Schlüssel hervor und sperrt die Höhle 12 auf, ein weiteres Highlight von Ellora. Mit seiner Taschenlampe führt er uns ins oberste Stockwerk, wo sich der künstlerische Höhepunkt dieses “Vihara” befindet. Leider ist es inzwischen schon dämmrig, so dass wir die Schönheit der großen Buddhastatuen nur erahnen können. Aber immerhin hat der Regen aufgehört und wir können kurz den Ausblick und einen Hauch von Sonnenuntergang über der weiten Ebene genießen, die sich vor uns erstreckt. Die übrigen Höhlen der buddhistischen Gruppe können wir uns noch schnell von außen anschauen, für die hinduistische Gruppe und die Jain-Tempel sind wir leider zu spät dran. Grund genug, bei der nächsten Indienreise nochmals hierher zu kommen!

Ellora Höhlen
Die Höhlen wirken fast natürlich wie da zwischen den Felsen die Säulen und Eingänge hervorluken. Foto: Alexandra Lattek

Kleiner Abstecher in die Altstadt von Aurangabad

Für einen Besuch des Mausoleums Bibi-ka-Maqbara reicht die Zeit am Tag unserer Weiterreise nicht mehr. Nach einem typischen südindischen Frühstück, Masala Dosa mit Gemüse gefüllt, in einem alteingesessenen Lokal, dem Kailash, beschränken wir uns daher auf einen Spaziergang durch die Altstadt von Aurangabad. Wir müssen dabei wieder einmal unsere Verhandlungskünste an den Mann bringen, denn der Rikscha-Wallah verlangt einen utopischen Preis für die noch nicht einmal zehnminütige Fahrt. Nach einigen Diskussionen werden wir dann doch handelseinig.

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Aurangabad wird von vielen Touristen ausgelassen und so finden wir ein authentisches Indien in den Straßen des Marktes. Foto: Alexandra Lattek

Wir sind die Attraktion in den geschäftigen Straßen. Außer uns sind hier keine Touristen unterwegs. Überall wird fleißig gewerkelt. Bauarbeiter, die Zementsäcke abladen, in großen Töpfen bruzzeln Gulab Jamun und andere Süßigkeiten. Karren mit allerlei Waren, Kisten und Kanistern werden transportiert, kleine Tante-Emma-Läden wechseln ab mit Geschäften, in denen Schnüre und Haushaltswaren verkauft werden. Es geht gleichermaßen gemütlich und geschäftig zu, keiner lässt sich aus der Ruhe bringen und zwischen all den Arbeiten ist immer Zeit, bei einem Chai die Zeitung zu lesen oder ein kleines Schwätzchen zu halten.

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Die Gemütlichkeit inmitten der Geschäftigkeit – das ist etwas, das mich an Indien so fasziniert. Foto: Alexandra Lattek

Ajanta und Ellora – ein absolutes Muss bei einem Besuch in Maharashtra

Wer in Maharashtra ist, sollte die Ajanta und Ellora Höhlen unbedingt in seine Reiseroute einbauen. Für mich gehören sie zu den eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Aurangabad ist leicht mit dem Zug von Bombay zu erreichen. Auch wenn die Stadt selbst nicht wahnsinnig aufregend ist, findet man einige gute Hotels und Restaurants, in denen man sich nach einem anstrengenden Sightseeing-Tag bei Palak Paneer oder Daal Fry und einem Fresh Lime Soda erholen kann. Am besten plant man mindestens zwei Tage für die Besichtigung der Höhlen ein. Will man beide Höhlen an einem Tag besuchen, sollte man bereits im Morgengrauen aufbrechen und nicht zuviel Zeit für eine Frühstücks- und Mittagspause verwenden.

ellora höhlen
Eins steht fest: Ich komme wieder! Foto: Alexandra Lattek

Möchtet auch hier zu den Ajanta und Ellora Höhlen reisen? Wir helfen euch gerne bei der Planung eurer nächsten Indienreise, individuell und unverbindlich! Schreibt uns einfach hier!

Mumbai oder Bombay in Indien – eine neue Perspektive

Wer, wenn nicht Alexandra, die Indien über alles liebt, wäre am besten geeignet über Mumbai zu berichten. Über eine Stadt, die oft der Gefahr einer einzigen Geschichte zum Opfer fällt, wie die Autorin Adichie es nennt (“The danger of a single story”). Denn mit der schieren Größe kommen auch viele Geschichten und Perspektiven. Alexandra ist in der Stadt auf unbekannten Pfaden unterwegs und beschreibt ihre Eindrücke für euch!

Bombay. Bombayyy. Einige Orte auf der Welt tragen Namen, die wie Musik in den Ohren klingen. Die schmeichlerisch sind und einen schon alleine mit ihrem Klang um den kleinen Finger wickeln. Bombay ist so ein Name für mich. Bom Bahia, die gute Bucht. So nannten die Portugiesen seinerzeit das einst kleine Fischerdorf auf dem schmalen Landstreifen, der sich vorwitzig ins Arabische Meer schiebt. Für mich wird Bombay immer Bombay bleiben, obwohl die „City of Dreams“, wie die Stadt auch genannt wird, seit 1996 offiziell Mumbai heißt, benannt nach der lokalen Gottheit Mumba Devi.

Für die meisten westlichen Neuankömmlinge ist die „Maximum City“ mit ihren 16 Millionen Einwohnern zunächst einfach nur respekteinflößend. Der Verkehr scheint noch chaotischer als anderswo in Indien, die Menschenmassen noch größer, der Kontrast zwischen glitzerndem Reichtum und hoffnungsloser Armut noch extremer. Ja, Bombay in Indien fordert und kann einen überfordern. Aber Bombay fasziniert gleichermaßen. Mich hat die Stadt bei meinem ersten Besuch vor einigen Jahren direkt in ihren Bann gezogen. So wie Bewohner von Bombay, die ihre Stadt lieben. Sie sind stolz auf ihre Stadt und können sich nicht vorstellen, woanders zu leben.

Bombay indien
Bombay ist eine der wenigen Städte in Indien mit richtig hohen Wolkenkratzern Foto: Alexandra Lattek

Bombay abseits der klassischen Sehenswürdigkeiten

So wie Soraya und Fabia, Mutter und Tochter, bei denen ich während meines aktuellen Besuchs mit India Someday zwei Tage zu Gast sein durfte. Soraya stammt aus Südindien und lebt bereits seit 35 Jahren in Bombay. Ihre Tochter Fabia wurde in Frankreich geboren und ist in England zur Schule und Universität gegangen. Nach ihrem Examen zog es sie jedoch zurück nach Bombay. Sie liebt das Leben hier, genau wie ihre Mutter, die Französisch an einer internationalen Schule unterrichtet. Die beiden teilen nicht nur ihre liebevoll eingerichtete Wohnung im neunten Stock eines Apartmenthauses in Central Bombay und den einzigartigen Blick ihrer großen Dachterrasse mit ihren Gästen, sondern auch ihre Lieblingsorte.

 

dachterrasse ausblick
Ich kann gar nicht genug bekommen von diesem atemberaubenden Ausblick von ihrer Dachterrasse. 

Orte, die man als „normaler“ Tourist nicht unbedingt zu sehen bekommt. Orte abseits des Touristenviertels Colaba mit dem Colaba Causeway, dem Gateway of India, dem Taj Mahal Palace Hotel, dem legendären Café Leopold und dem Regal, einem der ältesten Filmtheater der Stadt. Abseits des Fort-Viertels mit der St. Thomas Cathedral, dem Victoria Terminus und dem vormaligen Prince of Wales-Museum, das heute Chhatrapti Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalay heißt. Und abseits des Chowpatty Beach am oberen Ende des Marine Drive, einer Institution in Bombay, an dem sich am Abend und am Wochenende Jogger, Familien und gerne auch Liebespärchen treffen, um spazieren zu gehen und den Blick auf das Arabische Meer und die Hochhäuser von Malaber Hill zu genießen.

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Ich bin nun aber abseits dieser Sehenswürdigkeiten unterwegs, um ein anderes Bild der Stadt zu bekommen. Foto: Alexandra Lattek

Auf Nachbarschaftsbesuch rund um den „Baby Garden“ in Mumbai Central

Ich hatte das Glück, einen Tag mit Fabia und Soraya verbringen zu dürfen und Einblicke in „ihr“ Bombay in Indien zu bekommen. Das Zuhause der beiden liegt in der Nähe des Bahnhofs Mumbai Central, direkt gegenüber des „Baby Garden“, einem hübschen, kleinen Park, in dem schon frühmorgens die Vögel tschilpen und die bunten Papageien herumkrächzen. Der Baby Garden liegt in einer muslimisch geprägten Nachbarschaft und ist Frauen und Kindern vorbehalten. Am Freitagvormittag ist hier wenig los. Die Kinder sind in der Schule, die Frauen beim Einkaufen im benachbarten Markt. Parsische Händler, die man an ihrer Kopfbedeckung erkennt verkaufen Schmuck und Haushaltswaren sowie frisches Obst und Gemüse. Nebenan sitzt ein Mann im Schneidersitz und reiht orangefarbene Blüten auf eine Schnur auf, die als Opfergabe für den Besuch in den örtlichen Hindutempeln verkauft werden.

Die Fischhalle ist gänzlich von Frauen dominiert. Sie gehören den Koli an, erklärt mir Fabia. Koli ist der alte Name der Fischergemeinde, die ursprünglich die sieben Inseln bewohnt hat, auf denen sich das heutige Bombay erstreckt. Es geht gemütlich hier zu. Zwischen dem Abwiegen von Pomfret und frischen Shrimps bleibt genug Zeit, einen Chai zu trinken und ein wenig zu schwatzen.

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Geschickt fädelt er die Blumen zu einer Kette auf und freut sich als ich ihn frage, ob ich ihn fotografieren darf. Foto: Alexandra Lattek

Wieder draußen sehen wir große Gerüste aus Bambus. Das Viertel wappnet sich für Ganesh Chaturthi, das zehn Tage dauernde hinduistische Fest, das anlässlich des Geburtstages des Elefantengotts Ganesha gefeiert wird. Überall werden Statuen des dickbäuchigen Gottes aufgestellt, die am letzten Tag zum Meer getragen und dort versenkt werden. Schon Wochen vorher werden in kleinen Werkstätten Ganesha-Statuen hergestellt und bemalt. Der Ganesha-Künstler aus Fabias und Sorayas Nachbarschaft macht gerade ein Mittagsschläfchen, als wir bei ihm vorbeischauen. Doch wir haben Glück und wir dürfen eintreten, um die kunterbunten Statuen zu bewundern.

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Zunächst werden die Statuen aus Lehm geformt, bevor sie dann wunderschön bunt bemalt werden. Foto: Alexandra Lattek

Wir gehen weiter, vorbei an der größten Moschee des Viertels. Später, so gegen eins, sei die ganze Straße voller Männer, die zum Freitagsgebet hierher kommen, erklärt Fabia. Vielleicht haben wir an anderer Stelle Gelegenheit, dies zu sehen, es gibt unzählige Moscheen in Bombay. Zuvor statten wir noch der Synagoge im Viertel einen Besuch ab. Leider bleibt uns der Eintritt in das alte Gebäude verwehrt. Der Zutritt ist den Mitgliedern der Gemeinde vorbehalten.

Bevor wir in ein Taxi steigen, dass uns zu unserer nächsten Station bringt, kommen wir an einem etwas von der Straße zurück versetzten Haus vorbei, mit wunderschönen Ornamenten verziert. Das Haus wird von Parsi bewohnt, einer gebildeten und meist sehr wohlhabenden, uralten religiösen Gemeinschaft, die der Lehre des Zoroastrismus folgen und bereits im 8. Jahrhundert aus Persien nach Indien gekommen sind.

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Bevor es weitergeht, erstmal eine frische Kokosnuss zum Löschen unseres Durstes. Foto: Alexandra Lattek

Bombay – eine multireligiöse Metropole

Dr. Bhau Dadji Lad Museum

Eigentlich mag ich bei Stadterkundungen lieber draußen herumlaufen anstatt in ein Museum zu gehen. Doch der Besuch im Lad Museum, dem früheren Victoria and Albert Museum, das nach seiner kürzlichen Renovierung in neuer Pracht erscheint, hat sich definitiv gelohnt. Nicht nur wegen der wunderschönen, palladinischen Architektur des eleganten Gebäudes. Ich erfahre hier interessante Einzelheiten über die Entstehung der Stadt und verstehe, warum Bombay in Indien heute eine solch bunte, multireligiöse Metropole ist.

Zur Blütezeit der East India Company zog Bombay Geschäftsleute aus allen Ecken und Enden des Landes an, unter anderem Geschäftsleute aus Goa, Kaufmänner aus Gujarat, muslimische Weber und die Parsen. Sie alle kamen hierher, um am Boom Bombays teilzuhaben. Noch heute hat die Stadt eine magnetische Wirkung und viele Menschen, die aus anderen Landesteilen hierherkommen, erhoffen sich hier ein wirtschaftlich besseres Leben.

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Das Gebäude lockt mit britischem Charme (Credit: Andres Romanos – Flickr)

Mather Pakkady

Unser nächstes Ziel heißt Mather Pakkady, ein Viertel, in dem goanische Christen leben. Auf dem Weg dorthin passieren wir die katholische Gloria Church, einen iranischen Friedhof und eine wunderschöne Moschee, und dies alles innerhalb eines Quadratkilometers. Mather Pakkady liegt ein wenig versteckt in Byculla, wir fragen uns durch. Und befinden uns plötzlich in einer völlig anderen Welt. Die „Sounds of Mumbai“ scheinen von der einen Sekunde auf die andere zu verstummen. Kein Hupen, kein Autolärm, nur Stille zwischen den im goanischen Stil erbauten Häusern, auf deren Briefkästen portugiesische Namen wie Mascarenhas zu lesen sind.

Obwohl die Häuschen zum Teil etwas baufällig wirken und einen Anstrich gebrauchen könnten, sind die Hauspreise in dieser Ruheoase in den vergangenen Jahren exorbitant gestiegen. Es leben viele Notare, Anwälte und Ärzte hier, alles Nachfahren goanischer Christen. Bombay, wahrhaftig eine multireligiöse Metropole.

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Sofort fühle ich mich wie nach Goa versetzt inmitten der niedlichen Häuser und der Ruhe vom Getöse der Stadt. Foto: Alexandra Lattek

Alles spielt sich auf der Straße ab

Wie in vielen anderen indischen Städten, findet auch in Bombay das Leben auf der Straße statt: Hühneraugeentferner, Tattookünstler, Ohrenreiniger und Barbiere, alles was man sich nur vorstellen kann. Während man im Westen zum Haareschneiden in einen Friseursalon geht und sich seine Hühneraugen beim Arzt entfernen lässt, kann man dies in Bombay in Indien alles „on the go“ auf der Straße erledigen, ohne Termin versteht sich.

An der Hauptstraße vor dem Zoo, in dem das Lad Museum beherbergt ist, haben sie alle ihre kleinen Stände aufgebaut: Der Hühneraugenentferner, der mich überzeugen möchte, meine Füße näher zu inspizieren und der auch Pediküre anbietet, die beiden Ohrenreiniger, die auch gerne ein Geschäft mit mir machen möchten und die in orange gekleidete, korpulente Dame mit Pistole in der Hand. Ein kleines Tattoo gefällig? Auch das Surren ihrer Maschine und die Papiere mit Motiven, die vor ihr liegen, können mich nicht überzeugen, ein gestochenes Souvenir aus Bombay mitzunehmen. Der Frisör ist zum Glück beschäftigt, er hätte mir sonst sicherlich gerne meine langen Haare abgeschnitten.

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Ich frage mich, wie viele Tattoos sie wohl am Tag sticht…Foto: Alexandra Lattek

Street Food – Bombay Sandwich, Pav Bhaji und Pani Puri

Auf der Straße werden in Bombay in Indien nicht nur Haare geschnitten und Ohren gesäubert, es wird auch gegessen und getrunken. An jeder Ecke locken andere Köstlichkeiten – frisch aufgeschnittene Papaya und Wassermelonen, erfrischendes Fresh Lime Soda, klassische „Bombay Sandwiches“, das ist Toast mit einer Art vegetarischem Burger, Gurke und einer weißen Soße. Es gibt aus gestoßenem Eis hergestelltes Eis am Stil, das in Sirups mit verschiedenen Geschmacksrichtungen getaucht wird und in das die Mädchen in Schuluniform, denen wir begegnen, jeden Tag auf dem Weg nach Hause einen Teil ihres Taschengeldes investieren.

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Foto: Alexandra Lattek

Ein Besuch in Bombay ist nicht vollständig, ohne Street Food probiert zu haben. Doch für westliche Mägen kann es zuweilen eine Herausforderung sein, an einem der Straßenstände zu essen. Doch es gibt inzwischen eine ganze Reihe schicke Lokale, die an Street Food orientierte Gerichte anbieten. So wie das Swati. Das Restaurant in Mumbai Central ist so beliebt, dass die Leute draußen Schlange stehen, vor allem Frauen, die sich hier mit ihren Freundinnen zum Mittagessen treffen. Wir lassen uns auf die Warteliste setzen und 30 Minuten später sitzen wir tatsächlich bei köstlichen Pav Bhaji, Pani Puri, Panri Chutney und frischem Zuckerrohrsaft an unserem Tisch.

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Pav – das portugiesische Brötchen ist die Basis für das beliebteste Streetfood Bombays (Credit: Andreas Mariotti – Flickr)

Shopping im Bombay – zwischen High Fashion und Flohmarkt-Kuriositäten

Modemesse im National Sports Club of India

Schon bei Swagi konnte ich feststellen, dass die Damen der gehobeneren Bombayer Gesellschaft Mode lieben. Bombay ist Indiens Modehauptstadt, hier werden die Trends kreiert. Diesen Sommer trägt man Palazzo-Pants unter der Kurta, locker geschnittene, weit ausgestellte Baumwollhosen, am besten in Weiß. An diesem Wochenende eilen die Ladies zum NSCI, dem National Sports Club of India. Nicht etwa, um Sport zu treiben, sondern um Designermode zu shoppen auf einer der größten Modemessen des Landes. Wir mischen uns unter die Damen mit ihren riesigen Einkaufstüten, staunen über die mit Glitzer und Glitter bestickten Kleider, halten Seide und Brokat in den Händen und handgenähte Schuhe mit Blumenmuster. Wir sind jedoch tapfer und steigen ohne Shoppingtüten ins Taxi.

shopping
Oh, die Freuden des Shoppings! Uns ist es ganz schön schwer gefallen, nicht in Kaufrausch zu verfallen

Central Bazaar District

Ein paar Kilometer weiter warten bereits die nächsten Händler auf uns. In der Mutton Street im Central Bazaar District ist Flohmarkt, wie jeden Freitagnachmittag, wenn die Geschäfte der muslimischen Händler geschlossen haben. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Der einkaufsfreudige Kunde kann wählen zwischen alten Handys, Brillen, leeren Nutellagläsern, mechanischen Schreibmaschinen, alten Küchenutensilien, Radios und sonstigen Elektrogeräten. Für die Frauen gibt es Chapals, Schals und tonnenweise Schmuck. Nachdem wir mit einem heißen Chai Masala nach spezieller Rezeptur aufgetankt haben, überqueren wir die Mohammed Ali Road, wo sich ein Geschäft an das andere reiht. „Come and have a look“, dieser Spruch schallt uns an jeder Ecke ins Ohr. Es gibt schwarze Gewänder mit Goldstickerei für die muslimischen Frauen, Bäckereien mit feinsten Torten, Geschäfte mit exzellentem Parfüm.

Bombay indien
Wenn man es mal schafft, die Augen von dem Treiben auf dem Markt abzuwenden, so wird man auch über die wunderschöne Architektur der Mutton Street staunen können

Wir tauchen ein in das nächste Straßenlabyrinth. Die kleinen Straßen sind nach Gilde und Kaste beziehungsweise Religion unterteilt und jede ist auf eine bestimmte Ware spezialisiert. Von der Pyjamastraße wandern wir in die Haushaltswarenstraße. Und weiter Richtung Crawford Market, der im britischen Stil erbauten, ältesten Markthalle Bombays. Dort, wo einst die Briten ihre Einkäufe tätigten, kann man heute alles kaufen, was man braucht: Angefangen von Obst über Nüsse und Gewürze bis über Haustiere. Die kleinen Hunde und Kaninchen in den engen Käfigen tun mir irgendwie leid. Doch die Tiere finden immer recht schnell ein Herrchen oder Frauchen, erfahre ich.

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Nachmittags füllt sich der Markt mit vielen Kaufwütigen und rund um den Crawford Market herrscht einziges Chaos. Foto: Alexandra Lattek

Im Crawford Market shoppen wir tatsächlich, Pink Grapefruit und Papaya für unser Frühstück am nächsten Tag. Jetzt aber ab nach Hause, es war ein langer Tag. Unser Taxi quält sich durch den Feierabendverkehr. Das gibt mir die Chance, noch einen letzten Blick auf die Straßen von Bombay zu werfen, die Gerüche der Stadt einzuatmen, der unverwechselbaren Geräuschkulisse zu lauschen. Denn am nächsten Tag geht es schon weiter auf unserer Reise, nach Aurangabad. Bombay, ich vermisse Dich jetzt schon!

Bombay crawford market
Auch auf dem Crawford Market findet man alles, was das Herz begehrt – man muss nur wissen wo. Foto: Alexandra Lattek

Wenn euch der Bericht von Alexandra gefallen hat, schaut euch doch hier auch mal an, warum sie schon so oft in Indien war und was ihre Liebe für dieses fabelhafte Land ausmacht. Und wenn ihr nun auch Lust bekommen habt, die City of Dreams, Bombay in Indien zu besuchen, dann schreibt uns und wir helfen euch eine aufregende Reise zu planen, auf der ihr euch ein ganz eigenes Bild des Subkontinents machen könnt!

Besondere Indien Reiserouten: unterwegs abseits ausgetretener Pfade

2 Geheimtipps für besonders spannende indien reiserouten: Lahual Spiti & die Kumaon Region

Ihr wollt ein Abenteuer abseits der Touristenströme erleben? Ihr habt es satt, von Indien immer nur die gleichen Bilder zu sehen? Ihr fragt euch, gibt es in Indien nicht noch mehr? Wir helfen euch, abseits der üblichen Pfade zu reisen und stellen euch zwei Indien Reiserouten vor, die eure Hunger nach mehr stillen. Die erste Reiseroute führt euch in den Norden, genauer in die Himalayaregion Lahual – Spiti. Als zweite Route für eure Individualreise schlagen wir euch Uttarakhand „das Land der Götter“ vor.  Auf beiden Routen findet ihr ein anderes, ein unberührteres Indien als zum Beispiel in Rajasthan. Bei einem Indienurlaub werden die meisten sicher an Taj Mahal, Goa oder Kerala als Reiseziel denken. Allerdings ist es bei der Größe Indiens nicht verwunderlich, dass es neben diesen offensichtlichen Highlights noch viele versteckte Reiseziele gibt, die man ohne Touristenmassen und Selfie-Sticks ganz individuell genießen kann. Ohne weitere Vorreden: Rein ins Vergnügen.

Maßgeschneiderter Individualurlaub nach Indien zur besten Reisezeit, abseits der ausgetretenen Pfade
Der Kinnaur Kailash nahe Kapla (Credit: Ravi Kant – Flickr)

Lahual Spiti – Tor zu den unberührten Gipfeln des Himalayas

Inzwischen haben sich die „Geheimtipps“  Ladakh, Leh und die britische „Sommerhauptstadt“ Shimla als außergewöhnliche Reiseziele in Indien herumgesprochen. In ihrem Schatten befindet sich das ebenso interessante, aber deutlich weniger erschlossene Gebiet Lahual Spiti im Bundesstaat Himachal Pradesh. Die unterentwickelte Infrastruktur bedeutet, dass die Anreise mühsam ist, aber auch, dass ihr kaum anderen Touristen begegnet werdet. In jedem Fall warten atemberaubende Landschaften und jede Menge Gastfreundschaft auf euch!

indien reiserouten, spiti
Die ganze Schönheit des Tals in Spiti entfaltet sich beim Blick von oben herab (Credit: Sanlap Biswas – Flickr)

Unser Vorschlag für die perfekten Indien Reiserouten in Himachal Pradesh

  • Reiseroute: Delhi/Chandigarh – Shimla – Thanedar/Kotgarh – Sangla – Kalpa – Tabo – Kaza- Kullu (Manikaran) – Chandigarh/Delhi
  • Ideale Jahreszeit: Juli bis September
  • Reisedauer: 3 Wochen

Das Fortbewegungsmittel der Wahl für dieser Reiseroute durch Indien ist definitiv ein Mietwagen mit erfahrenem Fahrer.

Startet diese Indien Reiseroute in Delhi und macht euch auf den Weg nach Shimla. Die Stadt bot den Briten für die heißen Sommermonate in Indien eine kühle Rückzugsmöglichkeit. Shimla ist heute zwar nicht mehr besonders hübsch, hat sich stellenweise aber einen kolonialen Charme erhalten. Fühlt euch auf der Mall Road in vergangene Tage zurückversetzt. Die nächsten Stopps Kotgarh und Sangla sind schon deutlich abgeschiedener. Die Landschaft ändert sich mit jedem Ort, ist aber gleichbleibend spektakulär. Genießt die fantastischen Bergpanoramen in idyllischen Apfelplantagen, buddhistischen Klöstern und imposanten Geröllwüsten. Die perfekte Reisezeit für Himachal ist Juli bis September, wenn die Straßen offen und das Reisewetter angenehm ist. Nichtsdestotrotz sind die Fahrten auf den schlechten Straßen nicht immer ein Vergnügen, aber die Strapazen lohnen sich. Versprochen!

Indienurlaub
Traumhaft gelegen: Das Bergdorf Kalpa (Credit: Nick Irvine-Fortescue – Flickr)

Übernachtungsmöglichkeiten

Ihr solltet keine Luxusunterkünfte erwarten, dafür aber umso mehr Gastfreundschaft! In Shimla lassen sich einige liebenswerte Boutiquehotels auftreiben (z.B. Sunnymead). In Kotgarh können wir zum Beispiel die Seetalvan Orchard empfehlen. Genießt in diesem Homestay den fantastischen Ausblick bei einer Tasse heißen Chai. In Sangla, Tabo und Kaza gibt es komfortable und nachhaltig geführte Camps die sehr einladend sind!

shimla, indien reiserouten
Shimla hat seinen ganz eigenen Charme mit tollen Unterkünften von Boutiquehotels bis zu Homestays

 

Die Kumaon Region – Reiseroute mit Bergen, Nationalparks & eine Dosis Spiritualität

Kumaon liegt im nördlichen Bundesstaat Uttarakhand, genannt „das Land der Götter“. Betrachtet man die glasklare Luft und die schneebedeckten Bergkuppen, haben die Götter bei der Wahl ihres Wohnsitzes auf Erden einen ziemlich guten Geschmack bewiesen. Diese Indienroute bietet euch eine Mischung aus Spiritualität und landschaftlicher Schönheit.

Indien Reiserouten
In Rishikesh tront Shiva am Ufer des heiligen Ganges (Credit: Marji Lang – Flickr)

Unser Vorschlag für die perfekten Indien Reiserouten durch Uttarakhand

  • Reiseroute: Delhi/Dehradun – Rishikesh -Jim Corbett Nationalpark – Nainital/Nagar – Itmenaan – Kathgodam – Delhi
  • Ideale Jahreszeit: Februar bis Juni
  • Reisedauer: 2 – 3 Wochen

Auch hier gilt (insbesondere ab Rishikesh): Ein Mietwagen erlaubt euch, das meiste aus dieser Indien Reiseroute zu machen!

Atemberaubend hohe Berge, idyllische Bergdörfer und ausgesprochen gastfreundliche Bewohner machen Kumaon zu einem idealen Reiseziel für einen Individualurlaub in Indien.  Die Region bietet vor allem für Abenteurer und Outdoor-Begeisterte viel: Rafting, Trekking, Skifahren(!),  Klettern und Abseilen stehen auf dem Programm.

Wir empfehlen bei dieser Reiseroute durch Indien nach Delhi zu fliegen und zwei auf dem Weg liegende Highlights mitzunehmen: Rishikesh und den Jim Corbett Nationalpark. Rishikesh gilt als „Yoga Hauptstadt der Welt“ und ist recht touristisch, hat aber dennoch ein sehr entspanntes Flair. Für Indienreisende mit Interesse an Meditation, Yoga und der indischen Mythologie lohnt sich ein Stopp in der Stadt am Ufer des heiligen Ganges allemal.

Der Jim Corbett Nationalpark sollte euer nächstes Reiseziel sein. Die Chancen einer Tigersichtung sind hier zwar geringer als zum Beispiel in Ranthambhore, allerdings sind die die Chancen einer Touristensichtung ebenso geringer. Der Park wird euch in jedem Fall mit seinem dichten Wald und jeder Menge wilder Tiere begeistern.  Von hier geht es endlich in die Kumaon Hills. Wir finden die pittoreske „Hill Station“ Nainnital sehr empfehlenswert. Ein Highlight ist das versteckt gelegene Itmenaan Anwesen wo sich einige Tage in Abgeschiedenheit verbringen lassen.

Je nach Reisedauer und persönlichem Geschmack könnt ihr auf eurem Rückweg nach Neu Delhi noch die Reiseziele Kathgodam, Munsiyari oder Ramgarh in diese Indien Reiserouten integrieren. Die ideale Reisezeit für diese Region Indiens liegt zwischen Februar und Juni.

Indien Reiserouten Individualurlaub: Nationalparks in Indien
Der Jim Corbett Nationalpark ist ein Highlight dieser Indienroute (Credit: Rohit Varma – Flickr)

Übernachtungsmöglichkeiten

Auch hier lassen sich wunderbare Homestays, charmante Gasthäuser und Boutiquehotels je nach Reisebudget kombinieren und garantieren einen angenehmen Indienurlaub. In Rishikesh lässt sich grundsätzlich für jedes Budget etwas finden, unsere Favoriten sind zum Beispiel das Seventh Heaven inn oder das Glass House on the Ganges für etwas komfortablere Übernachtungen.

Die Auswahl der Übernachtungsmöglichkeiten im Jim Corbett Nationalpark ist relativ begrenzt: es gibt genau eine, vorgeschriebene Übernachtungsmöglichkeit, die Dhikala Forest Lodge. Stellt euch auf einen einfachen, aber unvergesslichen Aufenthalt ein!

In Kumaon gibt es eine überraschend große Auswahl netter Boutiquehotels, von denen wir euch das White Peaks und das bereits erwähnte Itmenaan Anwesen ans Herz legen wollen.

 

Nun habt ihr eine Idee, welche alternativen Indien Reiserouten es für euch gibt. Falls ihr Hilfe bei der Planung einer dieser oder einer anderer Indien Reiserouten benötigt, freuen wir uns, wenn ihr unseren kurzen Fragebogen ausfüllt. 

2 Wochen Nordindien: 5 Routenvorschläge von India Someday

You want to travel to northern India? But you only have 2 weeks of vacation? Do you want to experience a lot on your travel route and get a good feel for India? These 5 suggestions give you an overview of the destinations, highlights and means of transport for every travel route through northern India. We present you both very popular tours (“Golden Triangle”) and less touristy travel routes (Ladakh). – No matter what you decide, you will experience a lot of “real” India in 2 weeks!

We will of course present you with the highlights of each itinerary, but also mention any difficulties or disadvantages to give you a realistic picture. In general, due to the time limit of 14 days, the suggestions are rather quick round trips, usually with one or two overnight stays at each destination. If you can negotiate 3-4 extra days’ vacation with your employer, you can explore India a little more relaxed without much additional cost.

We have already written about how much a 2-week holiday in India costs . Regardless, we will go into detail about the approximate costs for each route, both for backpackers and for those who are looking for a more comfortable holiday. All prices are calculated without international flights.

north india udaipur
Be enchanted by the beauty of Northern India, no matter which route you choose!

At India Someday we work closely with our customers and cater to every individual request regarding the itinerary. If you need help planning your trip to India, we look forward to hearing from you

Route 1 – The classic: from Varanasi via Agra (Taj Mahal) to Rajasthan

Delhi – Varanasi – Agra – Jaipur – Jaisalmer – Jodhpur – Udaipur – Delhi

Highlights:

Diversity! You will experience an incredible range of different impressions. You start in Varanasi, one of the oldest continuously inhabited settlements in the world and also the holiest site of Hinduism! Located on the banks of the Ganges, you can take part in a variety of religious rituals here. There is not much to say about the Taj Mahal in Agra. Except perhaps that it is even more impressive ‘in real life’.

Rajasthan is home to palaces, forts and enchanted cities such as the romantic lakeside city of Udaipur. As a result, it is a region for sightseeing, historical sites and cultural experiences. Nevertheless, different landscapes also await you: the impressive Thar Desert in Jaisalmer and the unexpected hill and lake landscape in the south of Rajasthan.

north india rajasthan
The fort of the magical desert city of Jaisalmer

What are you missing?

Dies ist ein relativ schnelles Programm und ihr seht mehr Stadt als Natur, weil kein Nationalpark-Besuch oder Orte auf dem Land eingebunden sind. Aufgrund der Zeitbeschränkung lassen sich die absolut lohnenswerten Städte Rishikesh und Amritsar nicht in die Route integrieren.

Kostenpunkt:

Der Startpreis beträgt für Backpacker ca. EUR 500 pro Person, die in einfachen Hotels und Hostels unterkommen. Für etwas anspruchsvollere Gäste dagegen lassen sich für ca. EUR 900 pro Person schöne Boutique-Hotels oder Homestays mit Doppelzimmer organisieren. Ebenso gibt es in Rajasthan eine Vielzahl von palastartigen Hotels für eine Luxustour, die mit ca. EUR 1500 pro Kopf startet.

Route 2 – Kultur & Tiger: Rajasthans faszinierende Städte und der Ranthambore National Park

Delhi – Agra – Ranthambore – Jaipur – Jaisalmer – Jodhpur – Udaipur – Mumbai

nordindien jodhpur
Jodhpur, auch die blaue Stadt genannt, verzaubert Reisende im Handumdrehen mit seinen blau getünchten Häusern und den schmalen Gassen

Highlights:

Die Reiseroute ist dem ersten Vorschlag ähnlich, aber ihr ersetzt Varanasi durch den berühmten Ranthambore National Park und spart somit an Transferzeiten- und Entfernungen. Da ihr euch bei dieser Tour auf eine Region beschränkt, habt ihr mehr Zeit, Rajasthan in aller Ruhe zu erkunden! Ihr werdet von Rajasthans Landschaft, Farben, Architektur und Essen begeistert sein! Rajasthan ist buchstäblich Nordindien wie im Bilderbuch. Und wer hat noch nicht davon geträumt einen Tiger in freier Wildbahn zu erleben? Dazu gibt es kaum bessere Orte auf der Welt als den „Tiger Nationalpark“ Ranthambore! Nicht zu vergessen, dass das Taj Mahal direkt zu Beginn auf dem Programm steht!

Unser Tipp: Bucht einen Gabelflug und landet in Delhi und fliegt aus Mumbai ab. So habt ihr die Chance zwei komplett unterschiedliche indische Großstädte zu erleben!

Reiseroute Indien 2 Wochen
Unvergesslich – Tiger im Ranthambore National Park (Credit: Bernarnd Dupont – Flickr)

Nachteile?

Rajasthan mit all seinen Highlights ist einer der Touristenmagnete Nordindiens. Somit müsst ihr euch darauf einstellen die Sehenswürdigkeiten mit vielen anderen Besuchern zu teilen. Außerdem kann man nicht wirklich spontan den Ranthambore Park erleben, da die Jeep-Safaris in den guten Zonen meist drei Monate im Voraus ausgebucht sind. Dann bleiben nur Safaris in Canter-Bussen, mit bis zu 22 Passagieren an Board.

Anmerkung: Der Ranthambore National Park ist während des Monsun geschlossen, i.d.R. von Mitte Juni bis Oktober (Anfang oder Mitte, je nach Ausmaß des Monsuns).

Kostenpunkt:

Rajasthan lässt sich sehr gut mit schmalem Budget bereisen. Die günstigste Variante für Backpacker startet ab ca. EUR 500 pro Person. Wie bereits oben erwähnt gibt es eine Vielzahl komfortablerer Option, die für jeden Anspruch passen und gut in Reisebudgets zwischen EUR 900 und 1800 pro Person passen.

Unter unseren Tourideen findest du auch Sarahs 14-tägige Rajasthan Rundreise ohne Varanasi oder Ranthambore , was noch günstiger wird. 

Route 3 – Yoga, Trekking und der Goldene Tempel: Rishikesh, Amritsar und Dharamsala

Delhi – Rishikesh – Amritsar – Dharamsala – Delhi – Agra – Delhi 

nordindien amritsar
Absolutes Highlight: Der Goldene Tempel (Hari Mandir) in Amritsar, das größte Heiligtum der Sikhs

Highlights:

Diese Route ist ideal, wenn ihr in Nordindien Natur und Spiritualität erleben möchtet. Abseits der üblichen Touristenpfade Rajasthans, sind Rishikesh und Amritsar tolle Alternativen!

Diese Reiseroute ist ein absoluter Alleskönner: Es erwartet euch ein einzigartiger Mix aus Kultur, Abenteuer und Spiritualität! Rishikesh allein bietet bereits so viel: eine große Prise von Varanasis spirituellen Vibes, Yoga an jeder Ecke, unbegrenzte Outdoor-Abenteuer (Rafting, unglaubliche Flussstrände, Trekking, Bungee-Jumping) und nicht zuletzt die Hippie-Stimmung vergangener Tage, die einst die Beatles und Steve Jobs hierher zog! In diesem Blogeintrag beschreiben wir Rishikesh genau. In Amritsar wartet der Goldene Tempel auf euch, ein absolut einzigartiges Erlebnis! Einige Indienreisende finden dieses Monument oft beeindruckender, als das Taj Mahal, welches ihr allerdings als krönenden Abschluss der Reise auch noch sehen werdet.

Last but not least: Ihr könnt ebenfalls die faszinierende Bergwelt der Himalayas rund um die buddhistische Stadt Dharamsala erkunden!

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Ein wundervoller Sonnenaufgang in Rishikesh, der Yoga Hochburg Indiens

Nachteile:

Uns fallen ehrlich gesagt nicht viele Nachteile ein. Denn weniger Touristen, zwei absolute Architektur/Tempel Highlights, traumhafte Natur, tolles Essen, Yoga und gelebte Spiritualität machen diese Route zu einem absoluten Liebling. Allerdings liegen die Orte weit voneinander entfernt und durch das schwierige Terrain dauern Transfers länger. Die Strecken Rishikesh – Amritsar und Dharamsala – Delhi sind auf keinen Fall mit Fahrer und Wagen zu beschreiten. Stattdessen bleiben nur Zug oder Inlandsflüge.

Anmerkung: Ab Mitte November wird es im Himalaya teils empfindlich kalt und einige Trekking-Routen und Outdoor-Aktivitäten werden geschlossen und eingestellt.

Kostenpunkt:

Diese Reiseroute ist durchaus mit kleinerem Budget zu meistern: Ihr erreicht alles per Bus oder Zug und Inlandsflüge werden nicht unbedingt benötigt. Während es eine Vielzahl attraktiver Budget-Unterkünfte gibt, sind Luxus-Unterkünfte rar. In Rishikesh gibt es beispielsweise das Ananda Spa und auch Amritsar hat ein paar 5 Sterne Hotels.

Als Backpacker mit geringen Ansprüchen lässt sich die Tour ab EUR 350 bis 400 pro Person verwirklichen. Deutlich komfortabler geht es mit einem Budget pro Person um die EUR 900!

Wir haben diese Route auch in unseren Tourideen aufgeführt. 

Route 4 – auf neuen Pfaden: von Delhi durch das Herz Indiens nach Darjeeling

Delhi – Agra – Gwalior – Orchha – Khajuraho – Varanasi – Darjeeling

Reiseroute Indien 2 Wochen nordindien
Gwalior Fort – Ein Highlight fernab vom Touristentrubel im Rest Nordindiens (Credit: Carol Mitchell – Flickr)

Highlights:

Diese Tour führt euch fernab von ausgetretenen Touristenpfaden durch Nordindien von Delhi nach Darjeeling. Zwar liegen mit Agra und Varanasi auch zwei Touristenhochburgen auf dem Weg, auf dem Rest der Route werdet ihr aber kaum auf andere Touristen treffen. Hier wartet das echte Indien auf euch!

Neben den konventionellen Highlights Agra und Varanasi erwarten euch beeindruckende historische Festungs- und Palastanlagen in Gwalior und Orchha. Außerdem liegt das UNESCO-Weltkulturerbe „Tempelbezirk Khajuraho“ auf eurem Weg. Das Beste: Ihr seid weit weg von den Touristenmassen, die Rajasthan zur Hauptsaison anzieht und erhaltet Einblicke in ein ländlicheres, unberührteres Indien. Zum Abschluss der Tour warten die fantastischen Teeplantagen und grünen Hügel Darjeelings auf euch und laden zum Wandern ein. Viele sagen, dass hier der beste Tee der Welt wächst. Besucht eine Teeplantage und genießt (mit etwas Glück) ein atemberaubendes Himalaya Panorama.

Tipp: Die Bergwelt von Sikkim ist wunderschön. Überlegt ihr eine Woche dranzuhängen, denn Sikkim im Nordosten ein absoluter Geheimtipp!

Reiseroute Indien 2 Wochen
Kangchenjunga – Der dritthöchste Berg der Welt ist Teil eines einmaligen Himalaya-Panoramas (Credit: Ostrovky – Flickr)

Schwierigkeiten:

Solltet ihr alleine reisen, wird es hier deutlich schwieriger andere Backpacker kennen zu lernen (manch einer sieht dies natürlich als Vorteil). Die Entfernungen sind teilweise weit und die Koordination der einzelnen Zugfahrten kann etwas kompliziert werden.

Kostenpunkt:

Luxusunterkünfte werdet ihr zum größten Teil vergeblich suchen, genauso wie Backpacker-Hostels. Somit kann die Reise mit unterschiedlichen Komfort-Leveln zwischen EUR 400 und 1000 pro Person kosten. Gerade in günstigeren Zugklassen kann es allerdings verzwickt sein, alle nötigen Zugtickets zu ergattern.

Auf Annas Reise durch Madhya Pradesh haben wir die Orte Gwalior, Orchha, Khajuraho und Varanasi mit Rajasthan verbunden, was auch eine spannende Alternative darstellt.

Route 5 – Klein-Tibet ruft: Durch die beeindruckende Bergwelt Ladakhs

Reiseroute Indien 2 Wochen
Spektakuläre Wanderungen warten in Ladakhs Bergwelt (Credit: Chincu – Flickr)

Delhi – Manali – Leh – Nubra Valley – Leh  – Delhi

Highlights:

Ladakh ist eine einzigartige Märchenwelt. Ein Ort mit lilafarbenen Bergen und neuen Aussichten nach jeder Straßenbiegung. Die eindrucksvolle Landschaft ist gepunktet mit den kleinen weißen Stupas der Einheimischen. Aber nichts überbietet die überragenden Panoramaaussichten Ladakhs. Unbeschreiblich schöne, unvergleichliche Landschaften! Authentisch-charmante buddhistische Klöster! Unglaublich freundliche Bewohner und einladende Dörfer! Tibetisches Essen! Glasklare Bergseen! Spektakuläre Wanderungen (wenn ihr fit genug seid) und pure Bergluft! Die Region Ladakh an sich ist ein einziges Highlight.

If you are already keen on Ladakh, then take a look at our various route suggestions for Leh and Ladakh

Reiseroute 2 Wochen Indien
The Lamayuru Monastery – Buddhist culture lives in Ladakh (Credit: Fulvio Spada – Flickr)

Difficulties:

You’re probably wondering, if India Someday raves about Ladakh so much, why aren’t more tourists drawn there? There’s a small catch: getting there isn’t easy and staying in Ladakh is a bit more expensive than in the rest of India.

  • There is an uncomplicated (but not cheap) flight connection from Delhi to Leh. The problem is that you start at about sea level and land at over 3200m. You might have problems acclimatizing to the altitude and need about 2 days to acclimatize.
  • Of course, you can avoid this problem by taking a slower journey. The journey takes about three days (by bus to Manali and then two days’ drive to Leh)

Cost:

Even if you are a backpacker, you will have to dig a little deeper into your pockets in Ladakh! You can expect that two weeks in Ladakh will set you back EUR 800-1000. If you want to travel by plane and feel more comfortable in the few comfortable accommodations available, you will have to pay around EUR 1500 per person. Luxury accommodations and hostels are not really found here. In our opinion, 14 days in Ladakh are still an investment that is absolutely worth it!

Among our tour ideas you will also find Coralie’s trip from Kashmir to Ladakh for 14 days , a good alternative if you can fly to the north. 

If you like one of these travel routes through North India and need help planning and implementing it, or even if you have a completely different travel route in India in mind, fill out our 2-minute contact form and we will get back to you immediately. 

Die beste Reisezeit für Indien: Das Wetter in Indien im Januar

Der Januar ist in Indien zwar wie in Europa einer der kältesten Monate, jedoch bewegen sich die Temperaturen häufig zwischen sehr angenehmen 15-25 Grad. Allerdings bestehen aufgrund der Größe des Landes gewaltige Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen Indiens. Wir haben hier für euch zusammengestellt, für welche Regionen der Januar die beste Reisezeit in Indien ist.

Generell ist der Januar ein sehr trockener Monat, in dem es kaum Niederschlag gibt und ihr gerade im Süden des Subkontinents mit Sonne satt rechnen könnt. Der Januar ist außerdem eine perfekter Reisemonate in Indien für diejenigen, die es im Urlaub nicht ganz so heiß mögen und die hohe Luftfeuchtigkeit der Monsun-Monate vermeiden wollen. Allerdings spielt im Januar nicht nur das Wetter in Indien mit, es ist auch Hochsaison für Festivals jeglicher Art, die euch Indien in all seiner Vielfalt und Farbpracht präsentieren.

Wir geben hier eine kurze Übersicht über das Urlaubswetter im Januar in den Himalayas, Nordindien (z.B. Rajasthan) und Südindien (z.B. Kerala).

Ashram Indien
Das Bergpanorama von Rishikesh.

Das Wetter im Januar in Nordindien

Der Norden Indien kühlt im Januar relativ stark ab. Wenn ihr nach Delhi, Agra, Rajasthan oder Zentralindien reist, müsst ihr euch nachts im Januar auf Temperaturen um 5-10 Grad Celsius einstellen. Heizungen sind in Indien selbst in 5 Sterne Hotels die Ausnahme. Insbesondere in Städten wie Jaisalmer (Wüstenstadt) und Städte im höher gelegenen Norden, kühlt es nachts merklich ab. Ihr solltet also ggf. Sachen für etwas kältere Nächte einpacken.

Tagsüber entschädigt euch der nördliche Teil Indiens dafür mit viel Sonne und angenehmen Temperaturen von 15 bis 20 Grad Celsius. Man kann es also mit angenehmen Herbsttagen oder Spätsommertagen in Deutschland vergleichen. Am besten kleidet ihr euch so, dass ihr euch nach dem ‚Zwiebelprinzip‘ im Tagesverlauf an die Temperaturen anpassen könnt!

Eine kleine Herausforderung kann der oft aufkommende und sehr dichte Nebel in Nordindien im Januar sein. Dieser schränkt oft den Flug-, Zug- und sogar Autoverkehr ein, da sich alles nur sehr langsam bis garnicht fortbewegen kann. Sie müssen also eventuell mit Verspätungen rechnen!

Hier findet ihr sechs Reiserouten für eine Reise durch Nordindien. Neugierig geworden? Kontaktiert uns ganz unverbindlich hier! 

Jaisalmer in Rajasthan
Taj Mahal Rajasthan India
Besonders Morgens kann in Nordindien im Januar dichter Nebel auftreten.

DIE INDISCHEN HIMALAYAS IM JANUAR

Großteile der Himalayas werden im Januar unter einer dicken Schneedecke liegen, sodass Skifahren eine Option ist, wenn ihr Gulmarg in Kashmir besuchen wollt. (Ja, Skifahren in Indien ist möglich, klingt für viele aber wohl sehr exotisch 😉 ) Obwohl die meisten Hotels nachts mit Holzöfen heizen, empfehlen wir einen Besuch der Himalayas eher im Frühling oder Frühherbst, ganz im Norden eher im Sommer.

Beste Reisezeit für Indien
Im Januar fällt im Himalaya viel Schnee. Viele Regionen sind unerreichbar.

Wie sieht das Wetter in Südindien im Januar aus?

Im Süden des indischen Subkontinents wird es generell nie unangenehm kalt. Auch nachts sinken die Temperaturen in Kerala, Tamil Nadu  oder Karnataka nicht unter 15 Grad Celsius. Da die Temperaturen tagsüber auf sehr angenehme 25 Grad steigen, sich die Sonne häufig zeigt und man von allzu hoher Luftfeuchtigkeit verschont bleibt, ist Südindien im Januar ein absolut empfehlenswertes Reiseziel!

Der Besuch einer vielen Januar-Festivitäten in Südindien ist absolut empfehlenswert. Ein schönes Beispiel ist Ende Januar die Parade festlich geschmückter Elefanten in Adoor.

Hier stellen wir euch eine günstige Backpacker-Reise durch Südindien von Mumbai bis Kerala vor. Falls ihr euch eher für Tamil Nadu interessiert, checkt diese Reise von der Ost- an die Westküste in Südindien.

Beste Reisezeit in Indien
Festlich geschmückter Elefant während des Adoor Gajamelas – © Vivek Raj – flickr

Lohnt sich Goa im Januar?

Absolut! Das Wetter im Januar in Goa ist super angenehm. Das Meer hat die optimale Badetemperatur – nicht zu kalt und nicht zu warm. Tagsüber könnt ihr auch hier mit sonnigen 25 Grad Celsius (mit Glück sogar 2-3 Grad mehr) planen. Nachts kann es kühl werden, also am besten immer eine Streckjacke bereit halten.

Bitte beachtet, dass es in Goa um Neujahr herum deutlich voller wird, als im Rest des Jahres. Insgesamt ist der Januar absolut geeignet die Traumstrände Goas zu entdecken, aber man sollte einen Aufenthalt weit im Voraus planen.

Wie ihr zum Beispiel Goa und Kerala miteinander verbindet, lest ihr hier: Von Goa nach Kerala

Beste Reisezeit in Indien
Der Januar ist mit die beste Reisezeit in Indien. Auch Goa ist da keine Ausnahme.

Fazit für euren Indienurlaub im Januar:

Seid ihr noch unentschieden, ob ihr euren Urlaub in Nord- oder Südindien verbringen wollt, raten wir euch im Januar definitiv den Süden zu erkunden. Aber wenn ihr ein wenig wärmere Kleidung einpackt, ist auch der Norden lohnenswert. Generell gilt: Die zweite Januarhälfte ist in Indien deutlich ruhiger und weniger überlaufen!

Besucht im Januar den Süden Indiens

Braucht ihr weitere Hilfe bei der Planung eurer Indienreise? Füllt hier unseren kurzen Fragebogen aus und wir beraten euch gerne hinsichtlich der besten Reisezeit in Indien und mehr. 

Wie miete ich am besten ein Auto in Indien?

Mietwagen indien: Mit Auto und Fahrer durch Indien reisen!

Eine Region Indiens mit dem Mietwagen und eigenem Fahrer zu erkunden, ist für Europäer vielleicht eine etwas ungewohnte Vorstellung. In Indien ist das aber sehr üblich und komfortabel. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit Vermietungen und listen die Vor-, und Nachteile dieser Fortbewegungsart in Indien auf.

Auto in Indien mieten
Der indische Straßenverkehr ist deutlich chaotischer als der in Europa – © by A Vahanvati (flickr)

Mietwagen Indien: Welche Vorteile habt ihr?

  • Zwar verfügt Indien über ein relativ dichtes Schienennetz, die Buchung der Tickets vor Ort ist aber sehr unkomfortabel.
  • Mit einem Mietwagen und eigenem Fahrer seid ihr deutlich flexibler und könnt jederzeit an interessanten Orten halten.
  • Häufig kommen Fahrer aus der (unteren) Mittelschicht Indiens und erzählen euch gerne aus ihrem Alltagsleben. So erhaltet ihr während des Reisens Einblicke in ein Indien abseits der Touristenattraktionen.
  • Ihr spart euch beim Sightseeing das lästige Verhandeln mit Taxi-, und Tuk Tuk Fahrern, da euch euer Fahrer auch in jeder Stadt zu euren Wunschorten fahren wird!
  • Es ist günstig! Die Kombination aus Komfort, Flexibilität und persönlichem Kontakt ist absolut erschwinglich und macht eure Reise deutlich stressfreier.

Wir kennen unsere Fahrer persönlich. So ist ein zuverlässiger und sicherer Transport garantiert. Schreibt uns an, wenn ihr Interesse habt.

Wie viel kostet ein Mietwagen (inkl. Fahrer) in Indien?

Unsere Erfahrungswerte für die Mietpreise pro Tag:

  • Rs 5200 (ca. €52) für einen normalen PKW (für bis zu 3 Erwachsene)
  • Rs 6500 (ca. €65) für ein SUV, zum Beispiel ist der Toyota Innova sehr verbreitet und bietet 4 Erwachsenen (+ 1 Kind) komfortabel Platz
  • Rs 10000 (ca €100) für einen Minivan, für bis zu 8 (manchmal bis zu 10) Erwachsene
Autovermietung in Indien
India Someday Kundin mit Fahrer und einem typischen Mietwagen in Indien: dem Toyota Innova

PLANEN SIE IHRE REISE

Diese Preise beinhalten:

  • Ein klimatisiertes Auto in gutem Zustand
  • Ein Fahrer für euren gesamten Trip
  • Sämtliche Mautgebühren
  • Benzinkosten
  • Die Übernachtungen und Mahlzeiten für den Fahrer

Die Preise des Mietwagens unterscheiden sich zwischen Haupt-, und Nebensaison. Wir empfehlen, dem Fahrer ein gutes bis großzügiges Trinkgeld zu geben, wenn ihr mit dem Service zufrieden wart.

Wie viel ein Indienurlaub insgesamt kostet, erfahrt ihr hier: Wie viel kosten 14 Tage Indien?

Wie und wo könnt ihr einen Wagen mieten?

Jetzt kommen wir zum größten Hindernis: Leider ist der Mietwagenmarkt in Indien sehr unorganisiert und intransparent. Es gibt keine große, vertrauenswürdige Autovermietung für Touristen. Das heißt, ihr könnt entweder eine der unzähligen “Transport Agencies” oder direkt einen selbstständigen Fahrer anheuern. Beide Optionen haben Vor-, und Nachteile:

Die Agenturen sind leichter ausfindig zu machen und häufig geschulter im Umgang mit Touristen. Der Vorteil eines selbstständigen Fahrers ist hingegen, dass er darauf angewiesen ist, von seinen Kunden weiterempfohlen zu werden. Dies bedeutet, dass er sich eher anstrengen wird, wirklich auf eure Wünsche einzugehen. In jedem Fall ist es relativ aufwendig, ohne Empfehlungen oder Kontakte eine zuverlässige Vermietung in Indien zu finden. Es ist unbedingt empfehlenswert, Fahrer und Auto vor eurer Ankunft zu buchen. Dies geschieht typischerweise, in dem ihr per E-Mail mit Agentur oder Fahrer Kontakt aufnehmt.

 

zuverlässige Autovermietung in Indien
India Someday Kundinnen Sarah & Nadine aus Deutschland

PLANEN SIE IHRE REISE

“Unsere Fahrer waren stets überpünktlich, zuverlässig und sehr sprachbegabt. Wir haben viel geredet, gelacht und geschlafen während der Fahrt, das heißt also, dass wir immer einen souveränen Fahrer hatten. Alle Fahrer haben uns sicher und ohne Unfälle zum gewünschten Ziel gefahren. Diese Jungs sind grandios, sehr nett und unterhaltsam.” (India Someday Kundinnen Sarah & Nadine aus Deutschland)

Wir buchen gerne einen zuverlässigen Fahrer und Mietwagen für euch. Schreibt uns hier, wenn ihr Interesse habt.

Sprechen die Fahrer Englisch und können sie als Guide fungieren?

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Das lässt sich pauschal nicht sagen. In touristischen Gegenden wie Rajasthan oder Kerala ist es relativ einfach, Englisch sprechende Fahrer zu finden. Die meisten Fahrer wissen jedoch nicht genug über Sehenswürdigkeiten oder die Geschichte der einzelnen Städte, um euch als Guide dienen zu können! Nichtsdestotrotz sind die Fahrer, wie erwähnt, häufig interessante Gesprächspartner, die euch gerne unterwegs auf Besonderheiten aufmerksam machen oder Alltagsvorgänge erklären.

Mietwagen Indien: india SOmeday hilft euch!

Ja! Wir unterstützen euch gerne bei eurer Reiseplanung. Wir verfügen in fast allen touristischen Gebieten über gute Kontakte zu sehr vertrauenswürdigen Fahrern und Agenturen, mit denen wir seit Jahren zusammenarbeiten. So kann nichts schiefgehen. Hier nehmt ihr mit uns Kontakt auf!

 

Wohin fliege ich am besten in Indien?

Flug nach Indien: Welche Stadt ist der perfekte Ausgangspunkt für eure reise?

Ihr möchtet nach Indien reisen, aber wisst nicht, welche Stadt der ideale Ausgangspunkt für eure Reise ist? In diesem Blogeintrag geben wir euch einen Überblick über die Städte, die sich am besten als Start- und Endpunkt für die einzelnen Regionen in Indien eignen.

ihr wollt Nordindien erkunden? Dann fliegt nach Delhi oder vielleicht Mumbai!

Wenn Rajasthan, Varanasi oder der Himalaya euer Reiseziel ist, dann ist ein Flug nach Delhi meist die beste und günstigste Option. Fast alle großen Airlines fliegen Delhi aus Deutschland an!

Das Humayuns Grabmal in Delhi

Wenn möglich buchen wir für unsere Kunden sogenannte Gabelflüge. Das heißt, euer Flug nach Indien geht nach Delhi. Die Rückreise nach Deutschland hingegen ist von Mumbai oder andersherum. Das hat einige Vorteile:

  • Ihr spart euch die langwierige Rückreise quer durch Rajasthan und einen teuren Inlandsflug
  • Delhi und Mumbai sind zwei sehr unterschiedliche indische Großstädte. Jede hat ihre ganz eigenen Vorzüge. In Delhi könnt ihr wunderbar die vielseitige indische Geschichte erkunden. Es gibt eine ganze Reihe von grandiosen Monumenten. Drei davon sind Weltkulturerbestätten: Humayun’s Grabmal, Qutab Minar und das eindrucksvolle Red Fort. Im Gegensatz dazu präsentiert sich in Mumbai das moderne Indien mit tollen Gallerien, Cafés und einem aufregenden Nachtleben.
  • Udaipur, eine der Hauptattraktionen Rajasthans, liegt genau zwischen Delhi und Mumbai.
  • Gujarat ist ein verstecktes Juwel und auf der Route Mumbai – Rajasthan gut erreichbar. Es ist deutlich weniger touristisch, aber bietet zum Beispiel die letzte Population wildlebender asiatischer Löwen.
Udaipur wir auch die romantischste Stadt Indiens genannt.

ihr wollt nach Nordost-Indien? Dann fliegt nach Kalkutta!

In Kalkutta scheint es manchmal, als Ware die Zeit stehen geblieben

Ist der Nordosten mit seinen vielen Highlights Varanasi, Assam, Sikkim oder Darjeeling euer Ziel in Indien, dann ist Kalkutta definitiv der beste Flughafen für euch.

Eine interessante Möglichkeit ergibt sich, wenn ihr zusätzlich auch Agra (Taj Mahal) oder Rajasthan besuchen möchtest. Dann könnt ihr nach Delhi fliegen und euch entlang des Ganges nach Osten vorarbeiten. So könnt ihr  ganz verschiedene Seiten Indien entdecken. Die Tour führt euch beispielsweise von Gwalior und Orchha über Khajuraho und Varanasi nach Darjeeling oder Sikkim. Auch hier wäre dann eine Gableflug mit Rücklfug aus Kalkutta eine super Option.

Auch für die lohnenswerten aber abgelegenen Bundesstaaten Assam, Arunachal Pradesh, Mizoram, Meghalaya und Tripura solltest du Kalkutta ansteuern.

Wir beraten euch gerne, welche Flüge für eure individuelle Reiseroute am meisten Sinn machen. Schreibt uns hier.

 

Euch locken die Traumstrände Goas? dann fliegt nach Mumbai!

Strand Indien
Goa bietet zahlreiche Traumstrände – © by Enayet Rasul (Flickr)
  • Am üblichsten ist die Anreise über Mumbai. Von hier buchen wir euch einen günstigen Inlandsflug oder einen der täglichen fahrenden Züge.
  • Eine weitere Option ist Bangalore. Auf dem ersten Blick erscheint die Distanz zwischen Bangalore und Goa relativ groß. Allerdings sind Bangalore und Goa über günstige Inlandsflüge gut miteinander vernetzt. Und wenn ihr mit Zug oder Bus reisen wollt, dann liegen einige lohnenswerte Ziele auf eurem Weg. Eine empfehlenswerte Route per Zug ist z.B.: Bangalore – MysoreHampi – Goa .
  • Delhi ist meist keine gute Option, da Flüge aus der Hauptstadt nach Goa in der Regel vergleichsweise teuer sind.

 

ihr wollt Südindien bereisen? flüge nach Bangalore, Chennai oder Kochi sind eure besten Optionen!

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Die Backwaters in Kerala sind einfach nur paradiesisch!

Die in Südindien gelegenen Bundesstaaten Tamil Nadu, Karnataka und vor allem Kerala sind sehr empfehlenswert. Sie sind ganz anders als der Norden: tropisch, naturbelassen und perfekt zum Entspannen. Wir planen für unsere Kunden häufig Südindientouren, die in Karnataka oder Tamil Nadu beginnen und im sehr entspannten Kerala enden.

  • Für einen solchen Trip bietet sich ein Gabelflug über Bangalore oder Chennai mit Abflug aus Kochi an. Wenn sich ein solcher Flug als zu teuer erweist, sind Inlandsflüge zwischen diesen Flughäfen häufig eine gute und günstige Alternative.
  • Kochi ist definitiv der beste Flughafen, wenn ihr Kerala erkunden wollt.
  • Tip: Kochi und Trivandrum liegen auf der Karte nicht weit auseinander, sie trennen aber dennoch gute 4 Stunden Autofahrt. Wollt ihr eure letzten Tage vor dem Abflug relaxt am Strand verbringen, dann sind Kovalam oder Varkala (in der Nähe Trivandrum) zu empfehlen, bzw. Marari nahe Kochi.

Barbara hat detailliert beschrieben wie eine Reise von Mumbai nach Kerala aussehen kann. Eine Kostenübersicht für deinen Urlaub in Indien findest du hier.

India Someday plant eure individuelle Indienreise, um euch mit unserer langjährigen Erfahrung ein perfektes Indienerlebnis zu ermöglichen. Tretet unverbindlich mit uns in Kontakt. Wir helfen euch gerne!

Let India Someday handle it and plan your best trip.

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