TALK WITH US +91-9970620335
WhatsApp

Pondicherry – Essen in Indien wie Gott in Frankreich

Nach einer langen Reise durch Indien ist Alexandra froh, als sie in Pondicherry an der Ostküste plötzlich in einer französischen Bäckerei vor Croissant und Baguette steht. Lasst euch von ihrem kulinarischen Bericht über die Stadt anregen, in der Essen in Indien mal ganz anders aussieht!

Wer nach Pondicherry kommt, läuft Gefahr, bei seiner Abreise das ein oder andere Speckröllchen mehr auf den Hüften zu haben. Denn in der ehemaligen französischen Kolonialenklave am Golf von Bengalen warten nicht nur Dutzende hervorragender Lokale auf hungrige Gourmets, sondern ein ganz besonderer Gaumenschmaus.

Die französischen Kolonialherren sind zwar schon lange abmarschiert aus Puducherry, wie die Stadt heute offiziell heißt, doch ihre für Raffinesse und Geschmack bekannte Küche ist geblieben in der ehemaligen Hauptstadt Französisch-Indiens. Nirgendwo sonst in Indien findet man so viele Restaurants und Cafés, die sich übertreffen in der Zubereitung typischer französischer Fleischgerichte wie Coq au Vin und Steak au Poivre, von Bistro-Klassikern wie Steak Frites, Salat Niçoise, Quiche und Croque Monsieur und feiner Desserts wie Crêpe Suzette und Crème caramel. An jeder Ecke der „Ville Blanche“, dem französischen Viertel von Pondicherry, finden sich Lokale mit französischen Namen wie Café des Arts, La Terrasse, Le Rendezvous, Qualithé, Madame Shanté oder La Maison Rose und mit Speisekarten, die einem schon bei der Lektüre das Wasser im Mund zusammen laufen lassen – Essen in Indien geht eben auch so!

essen in indien, pondicherry
Pondicherrys Straßen präsentieren sich wie in kleinen französischen Dörfern – genau wie das Essen (Credit: Ashwini Chaudhary – Unsplash)

Boulangerien wie am Montmarte

Dazu kommen kleine Bäckereien, durch die der Duft von frisch gebackenen Croissants, Brioche und Baguette zieht und in deren Auslagen man kunstvoll verzierte Patisserie bewundern kann, wie ich sie zuletzt in einer Boulangerie am Montmartre in Paris gesehen habe. In der Bäckerei mit dem passenden Namen Baker Street trifft man morgens ab 7.30 Uhr nicht nur auf französische Expatriats mit ihren Einkaufstaschen, sondern auch auf junge Frauen in Sari oder Salwar Kameez und Männer im traditionellen Lunghi. Auch viele der Inder in Pondicherry geben offenbar knusprigen Baguettes und einem Chocolatine zum Frühstück dem Vorzug gegenüber Idli mit Kokosnuss-Chutney oder Masala Dosa.

Während der drei Tage, die wir im Rahmen unserer Reise in Pondi verbringen, wie die Stadt gerne von den Indern abgekürzt wird, machen wir uns auf eine kulinarische Entdeckungsreise. Wir wollen vor allem herausfinden, ob die französische Enklave in Tamil Nadu eine echte Fusion-Küche hat wie man sie zum Beispiel aus den Südstaaten der USA kennt.

Bei einem Blick auf die Speisekarten der Restaurants und Cafés stellen wir schnell fest: Die meisten Lokale sind sogenannte „Multi Cuisine Restaurants“. Neben französischer Küche stehen weitere europäische Gerichte auf der Karte sowie indische und chinesische Klassiker, so beispielsweise bei Madame Shanti. Zwar ist die Dachterrasse des Lokals in der Rue Romain Rolland ganz hübsch und die Pasta Marinara und die Meeresfrüchte-Platte werden im Reiseführer hoch gelobt, doch irgendwie sind wir nicht so recht überzeugt. Uns ist nicht nach Schnitzel mit Kartoffelpüree und Möhren, das wir in der Rubrik „European Specialities“ finden. Indische Gerichte wie Paneer Butter Masala, Daal Makhani, Aloo Gobi und Garlic Naan hatten wir auf unserer Reise bisher fast jeden Tag. Und für Chow Mein, gebratene chinesische Nudeln, die man in Indien an jeder Ecke bekommt, sind wir auch nicht nach Pondicherry gekommen.

Pondicherry_Croissants, essen in indien
Zur Abwechslung mal ein frisches Croissant zum Frühstück – darüber freuen wir uns sehr! Foto: Alexandra Lattek

Rindersteak im Garten von La Maison Rose

Wir klappen die Speisekarte wieder zu und ziehen ein paar Häuser weiter zum Haus der Rosen, La Maison Rose. Wir hatten schon am Nachmittag einen Blick durch das Tor in das hübsche Gartenlokal geworfen. Und auf die Karte. Für Aminata, meine Co-Bloggerin kommt nur ein Gericht in Frage: Rindersteak. Zwar kommen ähnlich wie bei unserem Burger im Hard Rock Café in Bangalore kurzzeitig Gewissensbisse auf – Rind in Indien essen, grenzt das nicht an Frevel? – doch der französische Küchenchef nimmt die letzten Zweifel.

Bleibt nur noch die Frage ob durchgebraten, Medium oder gar Medium Rare. Nicht, dass wir uns noch den Magen verderben. Keine Sorge, wir können unbedenklich Medium wählen, versichert man uns. Wir haben es nicht bereut. Nicht nur das saftige Steak mit selbst gemachter Knoblauchbutter ist hervorragend, auch die Beilagen, im Ofen gebackene Kartoffelstücke und gegrillte Tomaten sind exzellent. Dazu ein kühles Bier und wir fühlen uns wie Göttinnen in Frankreich. Es schmeckt fantastisch und tatsächlich wie in Frankreich, so Aminata. Sie muss es wissen – als echte Pariserin.

Pondicherry_LaMaisonRose_Food, essen in indien
Nach unserer langen Indienreise und dem Verzicht auf Rind, lassen wir uns hier dann doch mal hinreißen. Foto: Alexandra Lattek

Französische Gerichte mit indischem Touch in der Villa Shanti

Am liebsten wären wir am nächsten Abend wieder hergekommen, doch es gibt noch viel zu viel auszuprobieren in Pondicherry. Zum Beispiel das „Villa Shanti“. Das Restaurant, das in dem Innenhof eines wunderschön restaurierten Kolonialgebäudes aus dem 19. Jahrhundert untergebracht ist, ist uns ebenfalls bei unserem Spaziergang tagsüber aufgefallen. Das, was auf der Speisekarte steht, klingt schon eher nach „Fusion Food“, sowohl die Vorspeisen als auch die vegetarischen und nicht-vegetarischen Hauptgerichte und die Fischgerichte. Die Qual der Wahl ist groß: Vegetarische Bratling mit Spinatsoße, Muskatnuss und Ingwer oder Zucchini-Walnuss-Crêpes? Oder überbackener Paneer mit buntem Pfeffer und Erbsen? Überbacken hatte ich den unfermentierten Käse noch nie gegessen.

Auch die Fleischgerichte in der „Villa Shanti“ klingen verlockend: Nisha Murgi, Hühnchenbrust gefüllt mit Granatapfelkernen, Cashewnüssen und Rosinen? Wenn da nicht die Rosinen wären … Doch lieber das Hühnchen in Orangen-Weißweinsauce mit Ingwer? Auch die Salate klingen toll. Spinat-Apfelsalat mit Mandeln, Sesam und Ingwer-Honig-Dressing, Grüner Salat mit Betelblättern, Feigen, Parmesan und Tomaten. Leider wieder mit Rosinen.

Ich entscheide mich für Fisch, schließlich sind wir am Meer. Eine gute Wahl, mein „Tawa Fried Fish“, bestätigt der Kellner, ein zarter, weißer Fisch in einer Kruste aus Koriander, Curryblättern und Daal, dazu Zitronenreis und eine Tomaten-Koriander-Soße. Lecker! Und eine interessante Kombination, französische Gerichte mit indischen Gewürzen und exotischen Zutaten – so kann man sich das Essen in Indien richtig schmecken lassen – vor allem, wenn man ein wenig müde ist vom altbekannten Palak Paneer oder Butter Chicken.

Uns hat es hier so gut gefallen, dass wir am nächsten Tag am späten Nachmittag auf einen kleinen Snack wiederkommen, Hühnchen aus dem Tandoori-Ofen und Samosas mit Käse gefüllt – letztere mit dem geschmolzenen Käse schmecken „très français“, wie wir finden. Auf die obligatorische, französische Käseplatte verzichten wir, dafür gönne ich mir noch einen Nachtisch. Von meiner Crème Caramel war ich jedoch enttäuscht, insgesamt etwas fad, die Kruste labberig. Vielleicht bleibe ich in Indien doch lieber bei meinem Lieblingsdessert Gulab Jamun. Oder ich versuche es beim nächsten mal mit Crêpes.

Pondicherry_VillaShanti_Food
Mein Fischgericht war ein Traum – sehr zu empfehlen die Villa Shanti. Foto: Alexandra Lattek

Die Französisch anmutende Café-Szene in Pondicherry

Die besten Crêpes habe ich im Café des Arts in der Suffren Street und im Artika in der La Bourdonnais Street gegessen, ganz simpel mit Limettensaft und Zucker, eine Wonne und eine ideale Kombination zu meinem Müsli mit Joghurt und Frischen Früchten, das ich nach Tagen der Abstinenz unbedingt mal essen musste. Zwar nicht wirklich französisch und auch kein Fusion Food, aber egal.

Pondicherry_CafeDesArts_Painting
Das Café des Artes ist wunderbar französisch – leider finden wir auch nur andere Ausländer hier. Foto: Alexandra Lattek

Beide Cafés könnte man übrigens nicht nur von ihrer Speisekarte – es gibt hier alle möglichen Sorten von Crêpes, Croque Monsieur, belgische Waffeln und köstliche Kaffeespezialitäten – genauso auch in Europa finden. Das Café des Arts ist in einem Gebäude von 1880 untergebracht. Ich könnte den ganzen Tag hier verbringen, sei es im Garten oder in dem mit Kolonialmöbeln wie ein Wohnzimmer eingerichteten Innenraum. Ein ähnliches Ambiente findet man auch im Artika, an das zudem eine kleine Galerie angeschlossen ist.

Pondicherry_CafeDesArts_Interieur
Das Café lädt zum Verweilen ein, wenn man sich von einem langen Stadtspaziergang erholen will. Foto: Alexandra Lattek

Fazit – Hervorragende französische Küche

Glücklicherweise bekomme ich die Knöpfe meiner Hosen auch nach drei Tagen Pondicherry mit diversen Croissants, Crêpes, Baguette-Sandwiches und den beschriebenen Abendessen noch zu. Leider war die Zeit zu kurz, um uns durch alle Spezialitäten zu probieren, für die Pondicherry bekannt ist und die eine Mischung aus tamilischer und keralischer Küche sind. Dazu gehört beispielsweise Kokusnuss-Curry, Gefüllter Kohl und Dosa aus Sojamehl. In den Genuss von Gerichten mit Kokosnuss werden wir noch in Kerala kommen, dort wird fast alles damit zubereitet. Die Frage „Pondicherry – der Ort für Fusion Food?“ würde ich eher mit nein beantworten. Zwar konnten wir nur eine Handvoll Lokale ausprobieren, doch bis auf die Villa Shanti haben die meisten Lokale eher eine dreigeteilte Speisekarte – französisch/europäisch, indisch und chinesisch – oder sind ganz auf französische oder indische Küche spezialisiert. Dennoch ein kulinarisches Paradies zum Essen in Indien, ich komme bestimmt wieder!

essen in indien, cafe pondicherry
Die vielen kleinen Cafés sind wirklich einzigartig in Pondicherry – wie hier das Cafe Green (Credit: Virendra Vikram – Unsplash)

Wollt ihr euch nun selbst von der Küche in Pondicherry überzeugen oder habt ihr nach eurer langen Indienreise mal wieder Lust auf ein Frühstück mit Croissant und Baguette? Wir helfen euch eine Reise zu planen, bei der ihr euch nach Lust und Laune durch das Essen in Indien probieren könnt. Schreibt uns einfach hier!

Bangalore in Indien: Eine Stadt der Kontraste

Bloggerin Alexandra Lattek scheut weder lange Reisen noch die Reiseziele, die viele sonst auslassen. Dazu gehört auch Bangalore in Indien. Sie berichtet euch bildhaft von dieser interessanten Stadt und räumt mit den Vorurteilen, dass die Stadt nichts zu bieten habe auf! Wenn ihr euch selbst auch eine abenteuerliche Reise begeben wollt, dann schreibt uns und wir machen es möglich!

Bangalore in Indien – oder vielmehr Bengaluru, wie die Stadt seit 2006 heißt – habe ich auf meinen bisherigen Reisen immer vernachlässigt. Meine einzige Erfahrung beschränkte sich auf den Bahnhof Bangalore Cantonment, an dem ich den Zug wechseln musste auf dem Weg von Mysore nach Hospet. Für mich war Bangalore bislang immer nur eins: Standort multinationaler Unternehmen, die hier Software entwickeln lassen oder Call-Center betreiben.

bangalore indien
Eine Stadt, die kaum fassbar erscheint – daher mache ich auf zu einer Erkundungstour, um selbst zu sehen, was es mit Bangalore auf sich hat

Von meinen Kollegen, mit denen ich lange in einem dieser Konzerne zusammengearbeitet habe und die es als „Expatriat“ vorübergehend nach Bangalore verschlagen hat, hörte ich immer nur eins: Verkehrschaos und eine unzureichende Infrastruktur für die durch den IT-Boom auf stolze acht Millionen Einwohner angewachsene Stadt. Die meisten meiner indischen Kollegen fühlten sich jedoch wohl hier, sie hatten einen Fahrer, der sie durch den unüberschaubaren Verkehr kurvte, trugen westliche Klamotten und gingen in italienischen Restaurants essen.

Shoppen und essen, das kann man tatsächlich gut in Bangalore. Auf unserem Abenteuer haben wir zugegebenermaßen einen guten Teil unseres Aufenthalts in Bangalore damit verbracht. Denn nach Bangalore kommt man nicht in erster Linie zum Sightseeing – Sehenswürdigkeiten sind rar gesät. Als Tourist verschlägt es einen entweder hierher, um während einer längeren Reise durch den Süden Indiens ein wenig westlichen Komfort zu genießen, oder die guten Verkehrsanbindungen und die geografisch günstige Lage der Stadt zu nutzen.

Bangalore liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen der Ost- und Westküste Indiens. Wenn man wie meine Co-Bloggerin Aminata und ich vor allem mit Bus und Zug in Südindien unterwegs ist, eignet es sich hervorragend als Zwischenstopp, wenn man nicht unbedingt 15 oder 20 Stunden am Stück im Zug sitzen will. Ami und ich haben auf unserem Weg von Mysore nach Pondicherry zwei Nächte hier verbracht.

Bangalore ShoppingMall
Shopping Malls gibt es hier an jeder Ecke und lässt uns fast vergessen, dass wir in Indien sind. Foto: Alexandra Lattek

„Eat & shop until you drop“ – i-Bar, Hard-Rock-Café und UB City

„i-Bar, please. At The Park. Park Hotel.“ „i-Bar? Park Hotel? No, Ma’am.“ Diesen Ping-Pong-Ball werfen wir uns ein paar Mal mit den Rikschafahrern in der St. Marks Road hin und her. Keiner scheint das The Park und die i-Bar zu kennen, obwohl es nach unseren Recherchen in einem Online-Stadtmagazin zu den Top-3-Ausgeh-Locations in Bangalore in Indien gehört. Vielleicht liegt es darin, dass die Jeunesse Dorée der Stadt nicht mit der Rikscha vor den It-Bars vorfährt.

Irgendwann findet sich ein Fahrer, der tatsächlich schon mal etwas vom Park Hotel gehört hat. Leider sind wir die einzigen in der stylischen Bar, aus der uns ein eiskalter Luftstrom und Bum-Bum-Bässe entgegenwehen. Die Kellner langweilen sich und freuen sich über Kundschaft. Wir wären auch gerne da geblieben, abgesehen von der überdrehten Air-Condition ist die i-Bar wirklich eine tolle Location, mit Zugang zur Terrasse und dem Pool des Hotels. Aber den Abend in einer menschenleeren Bar zu verbringen? So haben wir uns das sagenumwobene Nachtleben in Bangalore nicht vorgestellt. Außerdem wollen wir auch etwas essen und hier gibt es nur Snacks. Sind wir einfach nur zu früh? Oder liegt es daran, dass es Montag Abend ist und nicht Wochenende?

nachtleben
Selbst der Blick auf den Pool kann uns nicht davon überzeugen hier alleine zu sitzen. Foto: Alexandra Lattek

Zurück auf der MG Road treffen wir zufällig auf einen Franzosen, der in Bangalore arbeitet. Er empfiehlt uns, zur UB City zu fahren. Das ist Indiens erste Luxus-Shopping-Mall. Neben sämtlichen Designermarken, die man sich nur vorstellen kann, lockt eine Plaza mit internationalen Restaurants. Und eine Bar im 13. Stock. Also auf zu UB City. Was, nur 30 Rupien? Klasse, wir haben Glück mit unserem Rikschafahrer. „First we go to my friend’s shop!“ Zu früh gefreut. „No shopping. UB City. Please.“ „First we go to the shop. Only looking.“ Unsere Argumente, dass wir sowieso nichts kaufen wollen, stören ihn nicht. Wir haben Hunger und steigen aus. Kein Shopping in irgendeinem Schmuckgeschäft von irgendeinem Freund.

Der nächste Rikschafahrer bringt uns ohne Umwege an unser Ziel. Ich staune wieder einmal über die Gegensätze in diesem Land. UB City, Luxus pur. Hinter diesem pompösen, verspiegelten Konsumtempel kann sich jedes Einkaufszentrum in Deutschland verstecken. Ein livrierter Portier zeigt uns den richtigen Aufzug. Alles glänzt und leuchtet, die Fliesen der Böden und Wände sind frisch poliert. Auf der Plaza strömen uns verschiedenste Essensgerüche in die Nase, belgische Waffeln, italienische Holzofenpizza. Chili con carne. Zwar liebe ich indisches Essen, doch zwischendurch finde ich es eine angenehme Abwechslung, auch mal Pasta oder Pizza anstatt Reis, Daal und Chappati zu essen.

Man sollte jedoch aufpassen, wo man landet. Unser Mittagessen in einem Café in der Nähe unseres Hotels in der der St. Marks Road war leider der Totalreinfall. Anstatt knusprigem Boden aus dem Holzofen landete eine Tiefkühlpizza aus unserem Teller. Und die Spaghetti Pesto ertranken in einer grünen, cremigen Soße. Das Café gehört offenbar nicht zu den Top-Restaurants der Stadt. Wir entscheiden uns für mexikanisch. Und werden nicht enttäuscht. Es fühlt sich zwar ein wenig komisch an, in Indien Burritos und Enchilada zu essen, aber den indischen Gästen um uns herum scheint es auch hervorragend zu schmecken. Zum Nachtisch gönnen wir uns noch eine Portion Churros, mit Zimt überzogen. Lecker!

bangalore indien
Solch ein Luxus lässt Indien nicht erwarten – aber wir sind immer für eine Überraschung zu haben (Credit: Ashwin Kumar – Flickr)

Nach unserem Dinner wollten wir den Abend noch in der Skybar ausklingen lassen. Als wir im 13. Stock aus dem Lift steigen, ruft uns der Türsteher entgegen, dass man gleich schließe. Es ist doch erst 22.00 Uhr? Für eine Bar sind das aber komische Öffnungszeiten. Wir hatten im Vorfeld wohl nicht ordentlich recherchiert: 2008 hat die konservative Lokalregierung den Bars und Clubs der Stadt eine Sperrstunde auferlegt. Und ein Tanzverbot. Man befand, das rhythmische Bewegen zu Musik sei anrüchig und würde zum Verfall der Sitten beitragen. Ebenso die zunehmende Vergnügungssucht der jungen Bangalorianer, die ihr in den IT-Firmen verdientes Geld in den zahlreichen Pubs, Bars und Clubs der Stadt in Alkohol investierten.

Man lässt uns dann doch noch auf einen Absacker hinein, weißt aber noch einmal darauf hin, dass man um 22.30 schließe. Für einen Fresh Lime Soda sollte es noch reichen. Mit dem Tanzverbot nimmt es das Dutzend Geschäftsleute, das in einer Ecke der Terrasse die Hüften schwingt, nicht so genau. Wie ich später lese, wurde das Tanzverbot vor einiger Zeit etwas gelockert und in der Stunde vor Toreschluss drücken die meisten Barbesitzer die Augen zu. Wir schauen dem Treiben zu und genießen derweil den Ausblick über die Stadt. Und die frische Luft, denn in Bangalore herrscht im Vergleich zum restlichen Südindien ein angenehmes Klima. Die Stadt liegt nämlich auf gut 1.000 Meter, in den Ausläufern der Western Ghats.
 Und verfügt über zahlreiche grüne Parks, die für ein wenig Luftaustausch sorgen, aber ansonsten in unseren Augen recht trist anmuten. Wir befinden, der Cubbon Park kann weder mit dem Englischen Garten in München noch mit dem Jardin du Luxembourg mithalten. Dies aber nur am Rande.

Bangalore_Nachtleben_Skybar-Stuehle
Wir haben Glück und dürfen in der Skybar noch einen letzten Drink schlürfen

Während unserer zwei Tage in Bangalore können wir natürlich nicht alle empfohlenen Restaurants ausprobieren. Vor unserer Weiterreise landen wir – ich traue es mich kaum zu sagen – im Hard Rock Café. Ja, Hard Rock Café. Dass ich in Indien einmal eine solche Lokalität aufsuchen und dann auch noch einen Hamburger aus Rindfleisch essen würde, hätte ich mir bis vor kurzem nicht vorstellen können. Normalerweise mag ich solche Ketten überhaupt nicht. Und Fleisch esse ich in Indien eigentlich auch nicht, vor allem kein Rind. Das gibt es sowieso höchst selten. Das Hard-Rock-Café in Bangalore gehört jedoch zu den angesagtesten Locations der Stadt. Nicht nur wegen seines hervorragenden Essens – außer Burger gibt es auch Salate, hervorragende Desserts und einige asiatische Gerichte – sondern wegen seiner stilvollen Einrichtung und dem historischen Gebäude, in dem es untergebracht ist. Das steinerne Gebäude mit den hohen Gewölbedecken beherbergte einst eine Bibliothek. Auf den Kauf der Merchandisingprodukte des Hard Rock Cafés verzichten wir, auch wenn das aufmerksame Personal uns mehrfach auf die Einkaufsmöglichkeiten im Lokal hinweist.

Bangalore_HardrockCafe
Vielleicht nicht gerade das Indien, das ich mir vorgestellt hatte, aber dennoch einen Besuch wert. Foto: Alexandra Lattek

Auf den Spuren von Tipu Sultan

Die ein oder andere Sehenswürdigkeit gibt es dann doch in Bangalore in Indien. Wer sich für die Hare Krishna-Bewegung interessiert, kann den Sri Radha Krishnar Mandir besichtigen. Oder fährt raus zum Bull Tempel, der für seine riesige Statue des Reittier Shivas (Nandi) bekannt ist. Als ich lese, dass der Weg zum Tempel mit Schlangenbeschwörern gepflastert ist, verzichte ich … Stattdessen begeben wir uns nochmal auf die Spuren des Muslimherrschers Tipu Sultan, den wir schon in Mysore und Srirangapatnam besucht haben. Der Sommerpalast in der Nähe des Hauptbasars ähnelt dem in Srirangapatnam, ist jedoch weniger prachtvoll. Wir verbringen dennoch einige Zeit dort, schlendern durch die Gänge mit den dicken Holzsäulen und werfen einen Blick auf den benachbarten Hindu-Tempel. Eine kleine Oase der Ruhe, bevor wir uns zu Fuß Richtung Basar und Freitagsmoschee begeben.

Tipu Sultan palast
Eine wahre Freude ist die angenehme Ruhe zwischen den Säulen des wunderschönen Palastes. Foto: Alexandra Lattek

Termin bei den Straßenzahnärzten vor der Jama Masjid

So modern sich Bangalore im Dunstkreis der großen Shopping Malls und Luxushotels gibt, so traditionell ist das Treiben rund um den City Market und die Jama Masjid, die Freitagsmoschee. Auf dem Weg zur Moschee sind wir offenbar in der Schuhstraße gelandet, auf dem Boden hocken unzählige Händler mit riesigen Haufen von Turnschuhen und Sandalen, die auf neue Besitzer warten. Schon von weitem sehen wir die weißgetünchte Moschee, ein riesiges Gebäude. Auf den Straßen rund um die Moschee herrscht ein Chaos aus Bussen, schwer beladenen Ochsenkarren, Rikschas, Mopeds, Maiskolben- und Fresh-Lime-Soda-Verkäufern. Der Platz vor der Moschee scheint zudem eine Hochburg für Zahnärzte zu sein. Wir entdecken direkt zwei „Street Dentists“, die ihre Patienten in ihrem Open-Air-Behandlungszimmer ein neues Gebiss oder eine Füllung verpassen. Nicht nur wir schauen neugierig zu, Arzt und Patient werden von Dutzenden Schaulustiger umringt. Incredible India.

street dentist
Stolz zeigt uns der behandelnde Arzt die Zähne seines Patienten. Foto: Alexandra Lattek

Fazit – Kein „Must See“, aber angenehme Abwechslung bei längerer Indienreise

Bangalore in Indien – Top oder Flop? Das ist hier die Frage. Auf einer Indienreise muss man nicht unbedingt in Bangalore gewesen sein. Ich bin trotzdem froh, dass ich diese Stadt, die ich bislang nur vom Hörensagen und als Wirtschaftsstandort kannte, endlich einmal persönlich kennengelernt habe. Bangalore ist wie die meisten indischen Metropolen ein wenig „schizophren“ – Luxus-Shopping-Malls versus Basar, Holzofenpizza im Nobelrestaurant versus fetttriefender Samosas von einem Straßenkoch, Audi A8 versus Ochsenkarre, Designerkleid versus Sari. Es sind genau diese Kontraste, die Indien für mich so interessant machen. Und die auch Städte wie Bangalore für mich zu einem interessanten Ziel machen.

Bangalore indien
Die Jama Masjid im Herzen des Marktes thront in ihrem Weiß über dem Chaos. Foto: Alexandra Lattek

Seid ihr nun auch gespannt, diese Gegensätze zu sehen, die deutlich machen wie Bangalore Indien repräsentiert? Dann schreibt uns einfach und wir helfen euch eine tolle Reise zu planen, in der ihr sowohl Luxus als auch Markttreiben bestaunen könnt.

Zwischen Palästen, Tempeln, Räucherstäbchen und Sandelholz – Auf Stippvisite beim Maharadja von Mysore

Die deutsche Bloggerin Alexandra hat für uns die Palaststadt Mysore besichtigt und so einige interessante Erfahrungen im folgenden Artikel zusammengefasst. Wir hoffen, dass dies euer Interesse für diese aufregende südindische Stadt wecken wird. 

Mysore ist vor allem für vier Dinge berühmt: Sandelholz, Räucherstäbchen, Seide und für den kunterbunten Märchenpalast, von dem aus die Maharadjas der Wadiyar-Dynastie den Prinzenstaat in Karnataka mehr als 500 Jahre regiert haben. Als wir nach unserer zehnstündigen Zugfahrt das Bahnhofsgebäude verlassen – wir sind mit dem Nachtzug von Hospet hergekommen – werden wir jedoch weder von einem Gesandten des Maharadjas empfangen noch weht uns ein betörender Sandelholzduft um die Nase. Auf uns warten die Gepäckträger und Rikscha-Wallahs auf der Suche nach Kundschaft. Und der typische Geruch einer indischen Großstadt: Abgase gemixt mit dem, was einem aus den öffentlichen Toiletten und den kleinen und großen Müllhaufen entgegen strömt, die sich am Straßenrand auftürmen.

Mysore_Kuh_MuellDie Stadt: Große Boulevards und Relikte des British Raj

Der Charme von Mysore erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Die ehemals mit großen Bäumen geschmückten Prachtstraßen bergen zwar links und rechts noch einige koloniale Überbleibsel wie den Clock Tower und die Town Hall, werden aber heute vor allem von Reklameschildern und Ramschläden aller Art gesäumt. Die großen Alleen, die durch das Zentrum führen, entstanden Mitte des 18. Jahrhunderts auf dem Reißbrett. Die beiden muslimischen Sultane, Haider Ali und sein Sohn Tipu Sultan, die kurzzeitig die Herrschaft über Mysore inne hatten, wollten ihre eigene architektonische Duftmarke setzen und machten ein Großteil der Altstadt dem Erdboden gleich.

Ein Teil des Labyrinths aus kleinen Gassen ist noch erhalten geblieben, wie wir aus unserer Rikscha erspähen können. Kühe auf der Suche nach etwas zu Fressen wandern an den Häusern mit den kleinen Geschäften vorbei, daneben Frauen mit Einkaufstaschen auf dem Weg zum Markt und Kinder in Schuluniform. Der Tag in Mysore erwacht.

Home, sweet home: Mysore Bed & Breakfast

Wir werden an diesem Tag irgendwie nicht mehr so richtig wach. Die Nachtzugfahrt steckt uns in den Knochen. Nach einem typischen, südindischen Frühstück – Masala Dosa, einem dünnen, knusprigen Pfannkuchen mit würzigen Kartoffeln gefüllt – und einem kleinen Spaziergang in unserer neuen Nachbarschaft verbringen wir den Tag in unserem „home away from home“ – dem Mysore Bed & Breakfast.

Stephen und Manjula haben in dem zweistöckigen Haus zehn Rikschaminuten vom Zentrum entfernt ein kleines Paradies geschaffen. Stephen, der nach zahlreichen Indienreisen seine Karriere als Unternehmensberater in England aufgegeben hat, um sich in Mysore niederzulassen, ist leidenschaftlicher Antiquitätensammler. Im ganzen Haus stehen Dekogegenstände – eine Stehlampe aus einem alten Holzrad, eine echte Kanonenkugel, alte Telefone und Skulpturen indischer Götter. Neben dem mit klassischen indischen Holzmöbeln eingerichteten Wohnzimmer gibt es sogar einen kleinen Raum mit einem Altar und einer Statue des Elefantengottes Ganesha. Ein Kleinod, das Mysore Bed & Breakfast, in dem wir mit hausgemachten Köstlichkeiten beim Frühstück und Abendessen verwöhnt werden und das wir am liebsten gar nicht mehr verlassen wollen. Der Nachmittag auf der blumenbepflanzten Dachterrasse, wo die einzigen Geräusche, die zu uns dringen, Mantren aus dem nahegelegenen Tempel und das Zwitschern der Vögel sind, vergeht viel zu schnell.

Mysore_MasalaDosaMysore_BedandBreakfast_Altar Mysore-BedandBreakfast_Rooftop Mysore_BedandBreakfast_Salon Mysore_BedandBreakfast_DinnerDer Palast des Maharadjas von Mysore: Pompöses Märchenschloss

Aber wir sind natürlich auch nach Mysore gekommen, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden, allen voran den Palast. Der Mysore Palace ist so etwas wie das indische Neuschwanstein, ein Mix aus verschiedenen Stilrichtungen, aus hinduistischer, muslimischer und rajputischer Architektur, garniert mit einigen europäischen Stilelementen. Der Palast mit den roten Kugeln auf dem Dach steht an der Stelle des ursprünglichen alten Holzpalastes, der 1897 einem Brand zum Opfer viel. Zusammen mit hunderten einheimischen Touristen wandern wir durch den prunkvollen, königlichen Hochzeitssaal und die Public Durbar Hall – barfuss, um nicht die kostbaren Marmorböden mit dem Kuhmist unter unseren Schuhen zu beschmutzen. Die bunten Fenster, Kristalllüster und goldfarbenen Säulen sind ebenso prächtig wie der mit fast 300 Kilogramm Blattgold überzogene Thron. Leider dürfen wir innen keine Fotos schießen. Auch der Zutritt zu dem Flügel, in dem die königliche Familie heute lebt, bleibt uns verwehrt. Kein Wunder. Man stelle sich vor, man hätte jeden Tag Tausende Besucher in seinem Wohnzimmer sitzen.
Wir haben jedoch das Glück, an einem Sonntag in Mysore zu sein. Denn jeden Sonntag zwischen 19.00 Uhr und 19.45 Uhr wird die Fassade des Palastes erleuchtet. Mit 90.000 Glühbirnen. Was für eine Stromverschwendung in Zeiten des Klimawandels. Aber schön sieht es schon aus!

Mysore_Palast_1

Mysore-Palast-langMysore_Palast_Tempel

Mysore_Palast_2 Mysore_Palast_3 Chamundi Hill: Nandi und Lady Durga

Sonntags ist Ausflugstag für die indischen Großfamilien aus der Region. Auf dem Chamundi Hill ist Stau, der Parkplatz ist bereits komplett dicht. Genauso voll ist es auf dem Platz vor dem Tempel, es wimmelt vor Händlern, bei denen man Opfergaben kaufen kann, und gläubigen Hindus, auf den Chamundi Hill kommen, um der Göttin Durga zu huldigen, die in Mysore Chamundi heißt. Wir kaufen ein teures „Speed-Ticket“ und reihen uns in die deutlich kürzere Schlange ein, die zum Heiligtum des Tempels führt. Ich tue es den Hindus gleich und berühre den oberen Pfosten des Eingangs, bevor wir in den Tempelraum geschoben werden, um einen Blick auf die Durga-Statue zu werfen, die übrigens aus purem Gold ist. Klaustrophobisch darf man hier nicht sein.

Die Menschen aus der Speed-Schlange und der Langsam-Schlange drängen uns hinaus. Mit den Massen spazieren wir die 1000 Stufen hinab, die an dem mächtigen Nandi, dem Reittier Shivas, vorbeiführen. Der schwarzpolierte Koloss aus Granit ist mit Blumengirlanden geschmückt. Ein Priester nimmt Blumen, Kokosnüsse und Geldscheine entgegen und segnet die edlen Spender. Wir sollen auch an der Zeremonie teilnehmen, fordert uns ein etwas zwielichtig dreinblickender Mann auf. Ich bin in solchen Momenten immer zwiegespalten, ob es opportun ist, als Tourist solche Rituale neugierig zu beäugen und im Zweifelsfalle sogar zu fotografieren. Oder mitzumachen, obwohl ich kein Hindu bin. Ein schwieriges Thema in einem Land, in dem es an fast jeder Ecke spirituell zugeht und viele Sehenswürdigkeiten spirituelle Orte sind.

Mysore-Chamundi-Tempel-Eingang

Mysore-ChamundiHill_Haende

Mysore_Nandi Mysore_Nandi_ZeremonieBunt, bunter, am buntesten: Devaraja Market

Weniger spirituell geht es auf dem Devaraja Market zu. Hier wird gekauft und verkauft und gefeilscht. Bunte Früchte, ordentlich zu Pyramiden aufgestapelt, riesige Berge Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln, Kokosnüsse und Erbsen leuchten um die Wette mit tausenden von Blüten in großen Schalen und Beuteln, in rot, orange, gelb und rosa. Und mit den Bergen aus Farbpulver, das nicht nur an Holi, dem Farbenfest, zum Einsatz kommt, sondern für allerlei hinduistische Zeremonien genutzt wird. Die Mandalas, die man oft vor den Häusern auf der Straße findet, werden zum Beispiel mit diesen Farben gemalt. Wir können uns nicht satt sehen an den bunten Farben, und saugen die Gerüche auf, die von den Blumen verströmt werden. Für die Bewohner der Stadt ganz alltäglich, für uns ein Fest der Sinne. Einige Händler langweilen sich augenscheinlich, es gibt hier zu viel von demselben. Wir werden abgelenkt von einem Tumult. Was passiert hier? Eine Blütenauktion. Innerhalb von Sekunden werden hier kiloweise kleine, weiße Blüten zu Sonderpreisen verkauft.

Zu dieser Jahreszeit sind nicht viele westliche Touristen unterwegs in Mysore. Wir ziehen die Aufmerksamkeit der Händler auf uns. Einige sprechen sogar ein paar Brocken Französisch und Deutsch. Als ich erzähle, ich sei aus München, bekomme ich sogar von einem der Händler ein “Servus” zur Antwort und ein “Oachkatzlschwoaf”, dem Wort, mit dem die Bayern gerne zugereisten Preußen wie mich einem Bayerischsprachtest unterziehen. “Oachkatzlschwoaf” aus dem Mund eines indischen Betelnusshändlers auf einem Basar, die Welt ist ein Dorf …

Mysore_Pulver-2 Mysore_Pulver-1Mysore_Raeucherstaebchen

Mysore_Marktfrau Mit dem Local Bus zum Tiger von Mysore nach Srirangapatnam

Der Fahrersitz so mancher Rikscha in Mysore hat einen Bezug mit einem Tiger. Dabei gibt es hier gar keine Tiger. Der Sitzbezug ist eine Hommage an Tipu Sultan, den Tiger von Mysore. Der Tiger von Mysore nahm Ende des 18. Jahrhunderts den Maharadjas von Mysore das Zepter aus der Hand und versuchte, das Königreich Mysore vor den kolonialen Ambitionen der Briten zu schützen. Tipu Sultan war ein Exzentriker und hatte einen Tigerspleen, seitdem er auf der Jagd einen Tiger, der ihm ans Leder wollte, mit einem Dolch bezwang. Seine Krone war mit einem Tigermuster verziert, seine Elitetruppen trugen Tigerembleme, die auch in seinem Wappen zu finden waren.

Sein Lieblingsspielzeug war ein mechanischer Tiger. Dieser sitzt auf einem britischen Offizier, dessen verzerrter Gesichtsausdruck von Todesangst zeugt. Rund um seinen Palast in Sirangapatnam ließ er ebenfalls Tigerstatuen aufstellen. Die sind mittlerweile verschwunden, aber der Mythos vom Tiger von Mysore lebt weiter. Wir gehen diesem Mythos nach und nehmen den Local Bus von Mysore nach Sirangapatnam, einem Dorf etwa 10 Kilometer außerhalb der Stadt auf einer kleinen Insel gelegen. Die lokale Rikschamafia wartet schon auf uns, wir sind die einzigen westlichen Touristen hier, denen zieht man gerne das Geld aus der Tasche.

Mysore_TipuSultan_Sommerpalast Mysore_TipuSultan_Sommerpalast-BalkonDer Palast ist klein und weniger prachtvoll als der in Mysore. Er besteht fast vollständig aus Holz, hat wunderschön verzierte Balkone und kunstvolle Wandmalereien. Wir stellen uns vor, wie wir mit einem Buch und einem Chai auf einem der Chaiselongues sitzen und den Wind genießen, der die Hitze des Tages ein wenig mildert. Statt dessen müssen wir jedoch mit einer Bank im Park vorlieb nehmen. Auf der wir nicht lange alleine sitzen. Eine korpulente, ältere Dame quetscht sich zwischen uns, legt mir und meiner #YouWanderWePay-Mitbloggerin Aminata jeweils eine Hand auf die Oberschenkel, um sich von dem Familienoberhaupt ablichten zu lassen. Danach ist ihre Tochter dran. Ein weiteres Foto von uns, das in irgendwelchen Facebook-Accounts oder Familienalben landet. Welcome to Incredible India!

 

Ruinenstadt Hampi in Indien: “Don’t worry be Hampi!”

Hampi in Indien ist ein mythischer Ort voller Geschichten und Legenden inmitten einer archaisch anmutenden Felslandschaft. Hier findet ihr atemberaubende Tempelruinen aus vergangenen Herrschaftsreichen und eine lebendig, bunte Backpacker- Szene. Hampi ist der perfekte Stop auf jeder Südindien Reise. Die Bloggerin Alexandra hat Hampi besucht und berichtet  ausführlich über Ihre Erfahrung im folgenden Artikel: 

Hampi indien
Der Vitthala Tempelwagen wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Er befindet sich im Innenhof des Vittala Tempels und wird als das eindrucksvollste architektonische Meisterwerk des Vijayanagara Königreichs angesehen.

Eintauchen in die Geschichte von Hampi

Hampi bietet euch einen einzigartigen Mix! Die unzähligen Ruinen des von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten Hampi lassen euch eintauchen in vergangene Zeiten.

Hampi-Elefantenstaelle
Die Elefanten Ställe wurden während des Vijayanagara Reiches genutzt, um den Elefanten des Königs Unterschlupf zu bieten.

Im 14. Jahrhundert war Hampi das Zentrum des Vijayanagara Reiches und um 1500 die zweitgrößte mittelalterliche Stadt der Welt. Die Menschen lebten in Saus und Braus. Es wurde mit Silber und Gold gehandelt. Die Gemahlinnen der Könige badeten im Queens Bath in Rosenwasser und flanierten über die prächtige Marktstraße. Reisende aus Italien, Portugal, Russland und der arabischen Welt berichteten über den Prunk und Pomp der Königstadt.

Dieser antike Reichtum kann man bei einem Besuch noch erahnen, denn viele der eindrucksvollen architektonischen Bauten sind bis heute gut erhalten geblieben. Sie liegen verstreut auf einem Areal von 26 Hektar hauptsächlich südlich des Flusses Tungabhadra, der mitten durch Hampi fließt. Zwei Tage sind definitiv notwendig, um alle historischen Sehenswürdigkeiten ausreichend erkunden zu können.

Neugierig auf Indien geworden? Wir helfen euch bei der Planung und Buchung eurer Traumreise. Schreibt uns ganz unverbindlich!

Hampi-Lotus-Tempel
Das Lotus Mahal ist ein Palastbau, der in seiner Struktur einer Lotusblüte gleicht.

Die mythische Landschaft von Hampi

Es sind nicht allein die Ruinen, die die Magie von Hampi ausmachen. Es ist auch die atemberaubende Landschaft, in der diese erbaut wurden. Meter hohe Felsformationen sind umgeben von saftig grünen Reisefeldern und Palmenwäldern.

Besonders die Felsstukturen sind so einzigartig, dass sich zahlreiche Mythen um ihre Entstehung ranken. Der bekannteste Erklärungsversuch stammt aus dem großen Epos Ramayana. Ihm zufolge wurde Hampi einst von den Affenkönigen Bali und Sugriva und deren Botschafter Hanuman regiert. Um ihre Macht zu demonstrieren, ließen die Affenkönige riesige Steine herab regnen.

felsformationen
Von jedem Blickwinkel werdet ihr in Hampi die außergewöhnlichen Felsformationen sehen

Am besten könnt ihr die Gegend genießen, wenn ihr euch einen Scooter mietet und einfach drauflos fahrt. Dies ist allerdings nur auf der nördlichen Seite des Flusses möglich, da im Süden nur eine sehr beschränkte Anzahl von Scootern zugelassen wird. Allerdings könnt ihr im Süden die Ruinen mit einem Fahrrad erkunden, was eine nette Alternative zu der gewöhnlichen Rickshaw Ruinentour ist. Der Fluss Tungbhadra teilt Hampi in Nord und Süd und lässt sich mit einem Boot, bzw. einer kleinen Fähre überqueren.

Virupapuragadda-Reisfeld
Die saftig grüne Landschaft von Hampi besticht mit atemberaubender Schönheit

Ein Paradies für Backpacker

Besonders im nördlichen Hampi hat sich eine beachtliche Hippie und Backpacker Kultur entwickelt. Hostels reihen sich an Alternativläden und flippige Restaurants. Viele Cafés tagen Namen wie „Laughing Buddha“ und sind mit bunten Sitzkissen, niedrigen Tischen, Gitarren, Bongos und Bob Marley-Postern dekoriert. Hier ist alles lässig und entspannt – Urlaubsfeeling pur! Offiziell sind Drogen in Hampi verboten, genauso wie Alkohol, denn Hampi ist ein heiliger Ort für die Hindus. Doch das mit dem Ganjarauchen und dem Alkohol stört nördlich des Flusses niemanden.

Nicht umsonst heißen die bekannteste Sprüche in Hampi: „Happy in Hampi“ und „Don’t worry, be Hampi“. An den Verkaufsständen in Hampi Bazaar könnt ihr nicht nur T-Shirts mit Che Guevara- oder Bob Marley-Konterfei kaufen, sondern auch mit diesen Sprüchen. Denn in Hampi sind alle happy, entweder vom Ganjarausch oder vom Rausch der entspannten Atmosphäre und Geschichte.

Seit ihr an einer Backpacking Reise durch Indien interessiert? Oder mögt ihr es doch lieber etwas komfortabler? Ganz egal, wie ihr euch eure Indienreise vorstellt, wir lassen sie Wirklichkeit werden. Schreibt uns hier!

 

Laughing-Buddha cafe
Mit Blick über die Dächer der Stadt sind viele Hippiecafés stets gut gefüllt

Hampi als Pilgerstätte für Anhänger von Lord Shiva

Hampi in Indien ist nicht nur eine Anlaufstelle für sinnsuchende Backpacker, sondern auch Pilgerstätte für gläubige Hindus, insbesondere für Anhänger von Lord Shiva. Shiva heißt hier Virupaksha, eine der 1008 Inkarnationen von Shiva, dem Gott der Zerstörung. Der Virupakshatempel zieht jedes Jahr Heerscharen von Pilgern aus ganz Südindien an. Sie kommen hierher, um Shiva zu huldigen und sich von der Elefantendame Lakshmi segnen zu lassen.

Für ein paar Rupien berührt Laxmi die Gläubigen und auch euch mit ihrem Rüssel. Ein ganz besonderes Erlebnis! Gegen Abend wird die alte Elefantendame von ihrem Pfleger immer zum Baden an den Fluss geführt. Auch hier könnt ihr also mit etwas Glück einen Blick auf sie erhaschen.

Hampi-Virkupaksha-Lakshmi
Die Segnung durch die Elefantendame ist für viele Pilger das Highlight

Auf eurem Besuch werdet ihr auch vielen “heiligen” Männern in oranger Kluft begegnen. Auch sie halten sich hauptsächlich im Virupaksha Tempel in Hampi Bazaar auf. Viele von ihnen sind Tempelwächter. Andere hinduistische Priester in weißem Lungi, helfen gleichzeitig im Familiengeschäft in Hampi Bazaar aus und werden euch, genauso wie viele andere, das obligatorische „Wanna buy something?“ entgegenrufen.

Hampi-Holy-Men-1
Ein hinduistischer Priester im typisch südindischen Lungi vor dem Geschäft seiner Familie

Besonders zum Sonnenuntergang lohnt sich ein Besuch des auf einem Berg gelegenen Hanuman Tempels. Der weiße Tempel wird erhellt von den letzten Sonnenstrahlen und die Felslandschaft wird in ein sanftes, orangerotes Licht getaucht. Und auch sonst herrscht hier eine ganz besondere Atmosphäre. Der Hauptpriester, ein älterer Mann mit langem, weißen Bart, sitzt im Schneidersitz vor einem Altar, mit einem dicken Buch im Schoss. Er singt heilige Mantren, abwechselnd mit einem der anderen Priester.

Hampi-Hanuman-Tempel
Der hoch über Hampi gelegene Hanuman Tempel bietet einen tollen Ausblick auf die Landschaft ringsherum

Hampi In Indien: Der perfekte Ort für Entspannung und Kultur

Wenn ihr auf eurer Reise durch Südindien ein wenig ausspannen möchtet, leckeres Essen liebt und euch gleichzeitig für Kultur und Geschichte interessiert, dann seit ihr in Hampi in Indien richtig aufgehoben. Zwar liegt der Ort etwas abgelegen, aber von größeren Städten wie Bangalore oder Margao in Goa fahren Züge nach Hospet. Ansonsten sind bequeme Volvo-Busse, die beispielsweise von Mumbai abfahren, eine gute Wahl. Die letzten zehn Kilometer von Hospet könnt ihr ganz einfach mit einem lokalen Bus oder einer Rikscha zurücklegen.

landschaft
Die Landschaft ist so schön, dass Hampi viele sofort in seinen Bann schlägt (Credit: Adarsh Valamary – Unsplash)

Habt ihr Lust auf Hampi bekommen? Dann helfen wir euch gerne bei der Planung. Schreibt uns hier!

Pune in Indien – eine Stadt im Wandel

Die Bloggerin Alexandra Lattek berichtet von ihrer Reise mit India Someday durch Indien. Sie wandelt zudem auf unbekannteren Pfaden – lest hier über ihre Zeit in Pune, einer Stadt, die Reisende oft auslassen. Wenn ihr jetzt schon begeistert seid von der Idee, Pune und Indien im Allgemeinen zu erkunden, dann schreibt uns hier und wir helfen euch, eine Reise auf die Beine zu stellen, die voll und ganz euren Vorstellungen entspricht!

Der nächste Stop unseres Abenteuers heißt Pune in Indien, eine Stadt zwischen Osho-Jüngern, jungen Hipstern, Wahrsagern und Tempelzeremonien in der Altstadt. Als wir die ersten großen Leuchtreklamen von Hotels, Autohäusern und Firmen aus dem Fenster des Busses sehen, der uns von Aurangabad nach Pune bringt, denken wir, dass wir sicherlich gleich am Ziel sind. Doch es dauert bestimmt nochmal dreißig Minuten, bis wir das Zentrum erreichen. Mit mehr als drei Millionen Einwohnern ist Pune eben kein Dorf. Die Stadt am Rande der Western Ghats ist eine der großen Wirtschaftsmetropolen Indiens, die nicht nur große in- und ausländische Firmen, sondern mit seiner ausgezeichneten Universität auch Studenten aus aller Welt anzieht.

Pune Indien
Eine lebendige Stadt im Herzen Maharashtras – Pune bei Nacht (Credit: Atharva Tulsi – Unsplash)

Die Heimat von Guru Bhagwan Shree Rajneesh aka Osho

Für viele ist Pune immer noch unter dem alten britischen Namen Poona bekannt – und untrennbar mit dem Namen Osho verbunden. Der selbsternannte Guru Bhagwan Shree Rajneesh, der sich später Osho nannte und die Befreiung der Seele durch eine wilde Mischung aus Meditation, tantrischen Praktiken, Zen-Hypnose, tibetischem Pulsing und allerlei anderen Philosophien und esoterischen Praktiken propagierte, ist in Pune geboren und auch hier gestorben – mit nur 59. Zu viel Valium und andere Exzesse. In Pune gründete er ein Ashram, das Anhänger aus aller Welt anlockte und ihr schnell zu einem der bekanntesten Gurus machte. Nachdem sein Projekt „Rajneeshpuram“ – das war der Versuch, in Oregon eine eigene „Osho City“ zu gründen – scheiterte, er aus den USA abgeschoben wurde und kein Land ihn aufnehmen wollte, kehrte er in den Achtzigern nach Pune zurück.

osho
Noch heute wird Osho in seinem Ashram in Pune beinahe wie ein Gott verehrt

Das Apartment, in dem wir während unseres Besuchs in Pune in Indien wohnen, liegt nicht weit vom berühmt-berüchtigten Osho-Ashram entfernt. Und zwar in Koregaon Park, einer sehr beliebten, sehr grünen und schicken Gegend, in der sich alte, koloniale Bungalows mit hochpreisigen Hotels, westlichen Bars und Restaurants dicht an dicht drängen. Nach einem zweiten Frühstück in der berühmten German Bakery, in der sich einst die Hippies trafen, die zur Befreiung ihrer Seele zu Osho nach Pune reisten und die 2010 Opfer eines terroristischen Anschlags wurde, machen wir uns auf die Suche nach dem Osho International Meditation Resort.

Dass es nicht mehr weit sein kann, erkennen wir an den in rote Roben gekleideten Westlern, die geschäftig mit ihren Umhängetaschen in der kleinen Straße hin und herlaufen, um nicht zu spät zur nächsten Meditationsstunde oder zu Kursen mit interessant klingenden Titeln wie „Den Saft des Lebens pressen“ zu kommen. Wir werden etwas missmutig beäugelt. Wahrscheinlich ist es nicht opportun, als Tourist mit Kamera und Reiseführer ausgestattet, hier neugierig umher zu laufen. Und wir lernen schnell: Man kann nicht so einfach hinein spazieren in die heiligen Hallen des Osho-Ashrams.

osho ashram
Die Aufmachung ist nicht gerade das, was man von einem spirituellen Zentrum erwartet. Foto: Alexandra Lattek

Man würde vermuten, dass man sich in einem „Welcome Centre“ kostenlos über die Einrichtung informieren und ein paar Broschüren mitnehmen oder vielleicht an einer Probestunde in Dynamischer Meditation teilnehmen kann. Weit gefehlt. Die Dame am Tresen neben der Sicherheitsschleuse erklärt uns freundlich, wir könnten einen Tagespass erwerben für 1.560 Rupien. Das sind etwas mehr als zwanzig Euro. Davor müssten wir uns allerdings noch dem Registrierungsprozesses unterziehen, inklusive HIV-Test. Der Spaß kostet nochmals 1.400 Rupien.

Wir verzichten. Und versuchen stattdessen, durch das Tor einen Blick auf das riesige Gelände zu werfen, das mit Spa, Swimmingpool, Cafés, Tennisplätzen und Geschäften eher einem All-Inclusive Urlaubs-Resort als einem Ashram ähnelt. Doch wir werden von einem Wachmann verscheucht. Wir fragen uns durch zum Osho Teerth Park und gelangen in eine wunderschöne Grünanlage mit wildwuchernden Bambusbäumen, verschlungenen Wegen und Zen-Skultpuren. Hier braucht man keinen Eintrittspass. Natürlich darf eine Skulptur des Meisters nicht fehlen. Jemand hat eine frische Blume in seine Hände gelegt. Wenigstens bekommen wir auf diese Weise noch ein bisschen Kontakt zur Osho-Welt.

OshoTeerthPark
Zumindest können wir den Osho Teerth Park besuchen. Foto: Alexandra Lattek

Peshwa – Altstadt mit Shaniwarwada Palace und Mahatma Phule Market

Einen deutlichen Kontrast zur geschlossenen Welt des Osho-Ashrams, dem Koregaon Park, in dem es von Bio-Supermärkten über französische Patisserien bis zum Italiener um die Ecke alles gibt, was das Herz der Expats begehrt, und den modernen Shopping-Malls entlang der MG Road, in denen die kaufkräftige, junge Generation ihr Geld ausgibt, bildet die Altstadt von Pune. Als wir in Peshwa, so heißt der alte Teil von Pune, aus der Rikscha steigen, fühlen wir uns wieder wie im „richtigen“ Indien. „Want to buy some fruits?“ und „Want to buy sugar cane juice?“. Nein. Wir haben auch keine Zeit, uns aus der Hand lesen zu lassen oder uns ein Tattoo anfertigen zu lassen.

Pune indien
Auch wenn uns der Handleser freundlich heran winkt, lehnen wir dankend ab – wir wollen uns lieber ins Getümmel des Marktes stürzen. Foto: Alexandra Lattek

Unser Ziel heißt Shaniwarwada Palace, den wir jedoch schnell links liegen lassen, da außer ein paar alten Mauern nicht sehr viel zu sehen ist. Viel spannender sind die kleinen Seitenstraßen mit den zum Teil noch gut erhaltenen „wadas“, palastartigen Stadthäusern aus Holz, und der Mahatma Phule Market. Das ist der zentrale Markt der Altstadt, auf dem man alles, aber wirklich alles kaufen kann: Pyjamas, T-Shirts, Socken, Hennafarben, Mascara, Eimer, Töpfe, kleine Ganesha-Figuren. Und Blumen, Blumen und nochmals Blumen, was der Name des Marktes erahnen lässt, denn Phule heißt Blume in Hindi. Und Kokosnüsse – alles Opfergaben für die Puja (die Gebetszeremonie) in dem nahegelegenen Hindu-Tempel, an dem wir zufällig vorbeikommen.

phule market, flower
Nicht nur die vielen bunten Farben, sondern auch der Duft der Blumen betören uns und wir wollen uns gar nicht mehr losreißen. Foto: Alexandra Lattek

Zwar haben wir keine Opfergaben dabei, doch wir geben auch unsere Schuhe ab und reihen uns in die „Darshan“-Schlange zum Gebet. Im Altarraum steht ein großer Ganesha, der von zwei Angehörigen des Tempels bemalt wird in Vorbereitung für Ganesh Chaturthi, das große Fest zu Ehren des Elefantengottes Ganesha. Im Gegensatz zu einer christlichen Kirche geht es hier im Tempel sehr geschäftig zu. In der Darshan-Schlange wird gedrängelt, jeder möchte seine Blumen oder Früchte platzieren. Im hinteren Teil sitzen Gläubige, beten und lauschen den gesungenen Mantren eines Priesters. Im Gegensatz zu den Osho-Jüngern in Koregaon Park interessiert sich hier kein Mensch für uns. Jeder ist willkommen.

Pune-Temple
Die Gaben für die Götter in Hindu-Tempeln sind vielfältig – immer dabei sind Blumen, Früchte und Räucherstäbchen. Foto: Alexandra Lattek

Fazit: Pune – auf jeden Fall ein Besuch wert

Als ich einem Freund aus Deutschland, der häufiger geschäftlich in Pune in Indien zu tun, vor meiner Abreise erzählte, dass die Stadt auch auf unserem Programm stünde, meinte er, was wir denn dort wollen. Es gäbe nichts Interessantes zu sehen. Zwar mag es in Pune keine großen Sehenswürdigkeiten geben, doch ich muss meinem Freund widersprechen. Ich wollte schon lange einmal nach Pune. Vor allem wegen der Legenden um Osho und seinen Ashram. Dieses näher zu erkunden muss ich nun auf ein anderes Mal verschieben. Aber auch so fand ich den Besuch in Pune auf jeden Fall lohnend. Denn Reisen ist für mich nicht nur ein Abhaken der Top-Touristen-Sehenswürdigkeiten, sondern ein Erkunden, wie die Menschen in einer Stadt leben. Und das kann man in Pune wunderbar tun.

pune indien
An jeder Ecke finden sich kleine Bistros, in denen sich Studierende tummeln und der Stadt ein lebendiges Flair geben. Foto: Alexandra Lattek

Pune ist ein typisches Beispiel für eine moderne Universitäts- und Industriestadt, anhand derer man sehen kann, wie sich Tradition und Moderne in Indien vereinen. Glitzernde Reklametafeln, klimatisierte Shoppingmalls, hippe, kleine Boutiquen, schicke Kaffeebars und die abgeschotteten, villenähnlichen Häuser der Besserverdienenden wie in Korageon Park stehen im Kontrast zu dem typischen Treiben in der Altstadt von Pune, wo man auf traditionell gekleidete Frauen und Männer bei ihren Erledigungen im Bazar oder beim Tempelbesuch trifft. Oder man lässt sich kurzentschlossen von Wahrsagern aus der Hand lesen. Mein Fazit: Wer sich in der Nähe von Bombay aufhält, das nur drei Zugstunden entfernt ist, sollte sich auf jeden Fall überlegen, einen Abstecher nach Pune zu machen. Es lohnt sich.

pune indien
Auch solche Häuser zieren die Straßen der Stadt – Pune ist ein wunderbares Beispiel für ein Leben im Wandel. Foto: Alexandra Lattek

Wenn ihr nun auch das bunte Treiben in der lebendigen Stadt erleben wollt, dann schreibt uns einfach und wir helfen euch Pune in eure Reiseplanung mit einzubeziehen!

Mumbai oder Bombay in Indien – eine neue Perspektive

Wer, wenn nicht Alexandra, die Indien über alles liebt, wäre am besten geeignet über Mumbai zu berichten. Über eine Stadt, die oft der Gefahr einer einzigen Geschichte zum Opfer fällt, wie die Autorin Adichie es nennt (“The danger of a single story”). Denn mit der schieren Größe kommen auch viele Geschichten und Perspektiven. Alexandra ist in der Stadt auf unbekannten Pfaden unterwegs und beschreibt ihre Eindrücke für euch!

Bombay. Bombayyy. Einige Orte auf der Welt tragen Namen, die wie Musik in den Ohren klingen. Die schmeichlerisch sind und einen schon alleine mit ihrem Klang um den kleinen Finger wickeln. Bombay ist so ein Name für mich. Bom Bahia, die gute Bucht. So nannten die Portugiesen seinerzeit das einst kleine Fischerdorf auf dem schmalen Landstreifen, der sich vorwitzig ins Arabische Meer schiebt. Für mich wird Bombay immer Bombay bleiben, obwohl die „City of Dreams“, wie die Stadt auch genannt wird, seit 1996 offiziell Mumbai heißt, benannt nach der lokalen Gottheit Mumba Devi.

Für die meisten westlichen Neuankömmlinge ist die „Maximum City“ mit ihren 16 Millionen Einwohnern zunächst einfach nur respekteinflößend. Der Verkehr scheint noch chaotischer als anderswo in Indien, die Menschenmassen noch größer, der Kontrast zwischen glitzerndem Reichtum und hoffnungsloser Armut noch extremer. Ja, Bombay in Indien fordert und kann einen überfordern. Aber Bombay fasziniert gleichermaßen. Mich hat die Stadt bei meinem ersten Besuch vor einigen Jahren direkt in ihren Bann gezogen. So wie Bewohner von Bombay, die ihre Stadt lieben. Sie sind stolz auf ihre Stadt und können sich nicht vorstellen, woanders zu leben.

Bombay indien
Bombay ist eine der wenigen Städte in Indien mit richtig hohen Wolkenkratzern Foto: Alexandra Lattek

Bombay abseits der klassischen Sehenswürdigkeiten

So wie Soraya und Fabia, Mutter und Tochter, bei denen ich während meines aktuellen Besuchs mit India Someday zwei Tage zu Gast sein durfte. Soraya stammt aus Südindien und lebt bereits seit 35 Jahren in Bombay. Ihre Tochter Fabia wurde in Frankreich geboren und ist in England zur Schule und Universität gegangen. Nach ihrem Examen zog es sie jedoch zurück nach Bombay. Sie liebt das Leben hier, genau wie ihre Mutter, die Französisch an einer internationalen Schule unterrichtet. Die beiden teilen nicht nur ihre liebevoll eingerichtete Wohnung im neunten Stock eines Apartmenthauses in Central Bombay und den einzigartigen Blick ihrer großen Dachterrasse mit ihren Gästen, sondern auch ihre Lieblingsorte.

 

dachterrasse ausblick
Ich kann gar nicht genug bekommen von diesem atemberaubenden Ausblick von ihrer Dachterrasse. 

Orte, die man als „normaler“ Tourist nicht unbedingt zu sehen bekommt. Orte abseits des Touristenviertels Colaba mit dem Colaba Causeway, dem Gateway of India, dem Taj Mahal Palace Hotel, dem legendären Café Leopold und dem Regal, einem der ältesten Filmtheater der Stadt. Abseits des Fort-Viertels mit der St. Thomas Cathedral, dem Victoria Terminus und dem vormaligen Prince of Wales-Museum, das heute Chhatrapti Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalay heißt. Und abseits des Chowpatty Beach am oberen Ende des Marine Drive, einer Institution in Bombay, an dem sich am Abend und am Wochenende Jogger, Familien und gerne auch Liebespärchen treffen, um spazieren zu gehen und den Blick auf das Arabische Meer und die Hochhäuser von Malaber Hill zu genießen.

Mumbai Central
Ich bin nun aber abseits dieser Sehenswürdigkeiten unterwegs, um ein anderes Bild der Stadt zu bekommen. Foto: Alexandra Lattek

Auf Nachbarschaftsbesuch rund um den „Baby Garden“ in Mumbai Central

Ich hatte das Glück, einen Tag mit Fabia und Soraya verbringen zu dürfen und Einblicke in „ihr“ Bombay in Indien zu bekommen. Das Zuhause der beiden liegt in der Nähe des Bahnhofs Mumbai Central, direkt gegenüber des „Baby Garden“, einem hübschen, kleinen Park, in dem schon frühmorgens die Vögel tschilpen und die bunten Papageien herumkrächzen. Der Baby Garden liegt in einer muslimisch geprägten Nachbarschaft und ist Frauen und Kindern vorbehalten. Am Freitagvormittag ist hier wenig los. Die Kinder sind in der Schule, die Frauen beim Einkaufen im benachbarten Markt. Parsische Händler, die man an ihrer Kopfbedeckung erkennt verkaufen Schmuck und Haushaltswaren sowie frisches Obst und Gemüse. Nebenan sitzt ein Mann im Schneidersitz und reiht orangefarbene Blüten auf eine Schnur auf, die als Opfergabe für den Besuch in den örtlichen Hindutempeln verkauft werden.

Die Fischhalle ist gänzlich von Frauen dominiert. Sie gehören den Koli an, erklärt mir Fabia. Koli ist der alte Name der Fischergemeinde, die ursprünglich die sieben Inseln bewohnt hat, auf denen sich das heutige Bombay erstreckt. Es geht gemütlich hier zu. Zwischen dem Abwiegen von Pomfret und frischen Shrimps bleibt genug Zeit, einen Chai zu trinken und ein wenig zu schwatzen.

Bombay indien
Geschickt fädelt er die Blumen zu einer Kette auf und freut sich als ich ihn frage, ob ich ihn fotografieren darf. Foto: Alexandra Lattek

Wieder draußen sehen wir große Gerüste aus Bambus. Das Viertel wappnet sich für Ganesh Chaturthi, das zehn Tage dauernde hinduistische Fest, das anlässlich des Geburtstages des Elefantengotts Ganesha gefeiert wird. Überall werden Statuen des dickbäuchigen Gottes aufgestellt, die am letzten Tag zum Meer getragen und dort versenkt werden. Schon Wochen vorher werden in kleinen Werkstätten Ganesha-Statuen hergestellt und bemalt. Der Ganesha-Künstler aus Fabias und Sorayas Nachbarschaft macht gerade ein Mittagsschläfchen, als wir bei ihm vorbeischauen. Doch wir haben Glück und wir dürfen eintreten, um die kunterbunten Statuen zu bewundern.

Bombay_Central_Ganesha
Zunächst werden die Statuen aus Lehm geformt, bevor sie dann wunderschön bunt bemalt werden. Foto: Alexandra Lattek

Wir gehen weiter, vorbei an der größten Moschee des Viertels. Später, so gegen eins, sei die ganze Straße voller Männer, die zum Freitagsgebet hierher kommen, erklärt Fabia. Vielleicht haben wir an anderer Stelle Gelegenheit, dies zu sehen, es gibt unzählige Moscheen in Bombay. Zuvor statten wir noch der Synagoge im Viertel einen Besuch ab. Leider bleibt uns der Eintritt in das alte Gebäude verwehrt. Der Zutritt ist den Mitgliedern der Gemeinde vorbehalten.

Bevor wir in ein Taxi steigen, dass uns zu unserer nächsten Station bringt, kommen wir an einem etwas von der Straße zurück versetzten Haus vorbei, mit wunderschönen Ornamenten verziert. Das Haus wird von Parsi bewohnt, einer gebildeten und meist sehr wohlhabenden, uralten religiösen Gemeinschaft, die der Lehre des Zoroastrismus folgen und bereits im 8. Jahrhundert aus Persien nach Indien gekommen sind.

mumbai central
Bevor es weitergeht, erstmal eine frische Kokosnuss zum Löschen unseres Durstes. Foto: Alexandra Lattek

Bombay – eine multireligiöse Metropole

Dr. Bhau Dadji Lad Museum

Eigentlich mag ich bei Stadterkundungen lieber draußen herumlaufen anstatt in ein Museum zu gehen. Doch der Besuch im Lad Museum, dem früheren Victoria and Albert Museum, das nach seiner kürzlichen Renovierung in neuer Pracht erscheint, hat sich definitiv gelohnt. Nicht nur wegen der wunderschönen, palladinischen Architektur des eleganten Gebäudes. Ich erfahre hier interessante Einzelheiten über die Entstehung der Stadt und verstehe, warum Bombay in Indien heute eine solch bunte, multireligiöse Metropole ist.

Zur Blütezeit der East India Company zog Bombay Geschäftsleute aus allen Ecken und Enden des Landes an, unter anderem Geschäftsleute aus Goa, Kaufmänner aus Gujarat, muslimische Weber und die Parsen. Sie alle kamen hierher, um am Boom Bombays teilzuhaben. Noch heute hat die Stadt eine magnetische Wirkung und viele Menschen, die aus anderen Landesteilen hierherkommen, erhoffen sich hier ein wirtschaftlich besseres Leben.

Bombay indien
Das Gebäude lockt mit britischem Charme (Credit: Andres Romanos – Flickr)

Mather Pakkady

Unser nächstes Ziel heißt Mather Pakkady, ein Viertel, in dem goanische Christen leben. Auf dem Weg dorthin passieren wir die katholische Gloria Church, einen iranischen Friedhof und eine wunderschöne Moschee, und dies alles innerhalb eines Quadratkilometers. Mather Pakkady liegt ein wenig versteckt in Byculla, wir fragen uns durch. Und befinden uns plötzlich in einer völlig anderen Welt. Die „Sounds of Mumbai“ scheinen von der einen Sekunde auf die andere zu verstummen. Kein Hupen, kein Autolärm, nur Stille zwischen den im goanischen Stil erbauten Häusern, auf deren Briefkästen portugiesische Namen wie Mascarenhas zu lesen sind.

Obwohl die Häuschen zum Teil etwas baufällig wirken und einen Anstrich gebrauchen könnten, sind die Hauspreise in dieser Ruheoase in den vergangenen Jahren exorbitant gestiegen. Es leben viele Notare, Anwälte und Ärzte hier, alles Nachfahren goanischer Christen. Bombay, wahrhaftig eine multireligiöse Metropole.

Bombay_ChristianVillage_BeautyParlor
Sofort fühle ich mich wie nach Goa versetzt inmitten der niedlichen Häuser und der Ruhe vom Getöse der Stadt. Foto: Alexandra Lattek

Alles spielt sich auf der Straße ab

Wie in vielen anderen indischen Städten, findet auch in Bombay das Leben auf der Straße statt: Hühneraugeentferner, Tattookünstler, Ohrenreiniger und Barbiere, alles was man sich nur vorstellen kann. Während man im Westen zum Haareschneiden in einen Friseursalon geht und sich seine Hühneraugen beim Arzt entfernen lässt, kann man dies in Bombay in Indien alles „on the go“ auf der Straße erledigen, ohne Termin versteht sich.

An der Hauptstraße vor dem Zoo, in dem das Lad Museum beherbergt ist, haben sie alle ihre kleinen Stände aufgebaut: Der Hühneraugenentferner, der mich überzeugen möchte, meine Füße näher zu inspizieren und der auch Pediküre anbietet, die beiden Ohrenreiniger, die auch gerne ein Geschäft mit mir machen möchten und die in orange gekleidete, korpulente Dame mit Pistole in der Hand. Ein kleines Tattoo gefällig? Auch das Surren ihrer Maschine und die Papiere mit Motiven, die vor ihr liegen, können mich nicht überzeugen, ein gestochenes Souvenir aus Bombay mitzunehmen. Der Frisör ist zum Glück beschäftigt, er hätte mir sonst sicherlich gerne meine langen Haare abgeschnitten.

Bombay indien
Ich frage mich, wie viele Tattoos sie wohl am Tag sticht…Foto: Alexandra Lattek

Street Food – Bombay Sandwich, Pav Bhaji und Pani Puri

Auf der Straße werden in Bombay in Indien nicht nur Haare geschnitten und Ohren gesäubert, es wird auch gegessen und getrunken. An jeder Ecke locken andere Köstlichkeiten – frisch aufgeschnittene Papaya und Wassermelonen, erfrischendes Fresh Lime Soda, klassische „Bombay Sandwiches“, das ist Toast mit einer Art vegetarischem Burger, Gurke und einer weißen Soße. Es gibt aus gestoßenem Eis hergestelltes Eis am Stil, das in Sirups mit verschiedenen Geschmacksrichtungen getaucht wird und in das die Mädchen in Schuluniform, denen wir begegnen, jeden Tag auf dem Weg nach Hause einen Teil ihres Taschengeldes investieren.

Bombay_SchoolGirls
Foto: Alexandra Lattek

Ein Besuch in Bombay ist nicht vollständig, ohne Street Food probiert zu haben. Doch für westliche Mägen kann es zuweilen eine Herausforderung sein, an einem der Straßenstände zu essen. Doch es gibt inzwischen eine ganze Reihe schicke Lokale, die an Street Food orientierte Gerichte anbieten. So wie das Swati. Das Restaurant in Mumbai Central ist so beliebt, dass die Leute draußen Schlange stehen, vor allem Frauen, die sich hier mit ihren Freundinnen zum Mittagessen treffen. Wir lassen uns auf die Warteliste setzen und 30 Minuten später sitzen wir tatsächlich bei köstlichen Pav Bhaji, Pani Puri, Panri Chutney und frischem Zuckerrohrsaft an unserem Tisch.

streetfood mumbai
Pav – das portugiesische Brötchen ist die Basis für das beliebteste Streetfood Bombays (Credit: Andreas Mariotti – Flickr)

Shopping im Bombay – zwischen High Fashion und Flohmarkt-Kuriositäten

Modemesse im National Sports Club of India

Schon bei Swagi konnte ich feststellen, dass die Damen der gehobeneren Bombayer Gesellschaft Mode lieben. Bombay ist Indiens Modehauptstadt, hier werden die Trends kreiert. Diesen Sommer trägt man Palazzo-Pants unter der Kurta, locker geschnittene, weit ausgestellte Baumwollhosen, am besten in Weiß. An diesem Wochenende eilen die Ladies zum NSCI, dem National Sports Club of India. Nicht etwa, um Sport zu treiben, sondern um Designermode zu shoppen auf einer der größten Modemessen des Landes. Wir mischen uns unter die Damen mit ihren riesigen Einkaufstüten, staunen über die mit Glitzer und Glitter bestickten Kleider, halten Seide und Brokat in den Händen und handgenähte Schuhe mit Blumenmuster. Wir sind jedoch tapfer und steigen ohne Shoppingtüten ins Taxi.

shopping
Oh, die Freuden des Shoppings! Uns ist es ganz schön schwer gefallen, nicht in Kaufrausch zu verfallen

Central Bazaar District

Ein paar Kilometer weiter warten bereits die nächsten Händler auf uns. In der Mutton Street im Central Bazaar District ist Flohmarkt, wie jeden Freitagnachmittag, wenn die Geschäfte der muslimischen Händler geschlossen haben. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Der einkaufsfreudige Kunde kann wählen zwischen alten Handys, Brillen, leeren Nutellagläsern, mechanischen Schreibmaschinen, alten Küchenutensilien, Radios und sonstigen Elektrogeräten. Für die Frauen gibt es Chapals, Schals und tonnenweise Schmuck. Nachdem wir mit einem heißen Chai Masala nach spezieller Rezeptur aufgetankt haben, überqueren wir die Mohammed Ali Road, wo sich ein Geschäft an das andere reiht. „Come and have a look“, dieser Spruch schallt uns an jeder Ecke ins Ohr. Es gibt schwarze Gewänder mit Goldstickerei für die muslimischen Frauen, Bäckereien mit feinsten Torten, Geschäfte mit exzellentem Parfüm.

Bombay indien
Wenn man es mal schafft, die Augen von dem Treiben auf dem Markt abzuwenden, so wird man auch über die wunderschöne Architektur der Mutton Street staunen können

Wir tauchen ein in das nächste Straßenlabyrinth. Die kleinen Straßen sind nach Gilde und Kaste beziehungsweise Religion unterteilt und jede ist auf eine bestimmte Ware spezialisiert. Von der Pyjamastraße wandern wir in die Haushaltswarenstraße. Und weiter Richtung Crawford Market, der im britischen Stil erbauten, ältesten Markthalle Bombays. Dort, wo einst die Briten ihre Einkäufe tätigten, kann man heute alles kaufen, was man braucht: Angefangen von Obst über Nüsse und Gewürze bis über Haustiere. Die kleinen Hunde und Kaninchen in den engen Käfigen tun mir irgendwie leid. Doch die Tiere finden immer recht schnell ein Herrchen oder Frauchen, erfahre ich.

Bombay markt
Nachmittags füllt sich der Markt mit vielen Kaufwütigen und rund um den Crawford Market herrscht einziges Chaos. Foto: Alexandra Lattek

Im Crawford Market shoppen wir tatsächlich, Pink Grapefruit und Papaya für unser Frühstück am nächsten Tag. Jetzt aber ab nach Hause, es war ein langer Tag. Unser Taxi quält sich durch den Feierabendverkehr. Das gibt mir die Chance, noch einen letzten Blick auf die Straßen von Bombay zu werfen, die Gerüche der Stadt einzuatmen, der unverwechselbaren Geräuschkulisse zu lauschen. Denn am nächsten Tag geht es schon weiter auf unserer Reise, nach Aurangabad. Bombay, ich vermisse Dich jetzt schon!

Bombay crawford market
Auch auf dem Crawford Market findet man alles, was das Herz begehrt – man muss nur wissen wo. Foto: Alexandra Lattek

Wenn euch der Bericht von Alexandra gefallen hat, schaut euch doch hier auch mal an, warum sie schon so oft in Indien war und was ihre Liebe für dieses fabelhafte Land ausmacht. Und wenn ihr nun auch Lust bekommen habt, die City of Dreams, Bombay in Indien zu besuchen, dann schreibt uns und wir helfen euch eine aufregende Reise zu planen, auf der ihr euch ein ganz eigenes Bild des Subkontinents machen könnt!

Die beste Reisezeit für Indien: Das Wetter in Indien im Januar

Der Januar ist in Indien zwar wie in Europa einer der kältesten Monate, jedoch bewegen sich die Temperaturen häufig zwischen sehr angenehmen 15-25 Grad. Allerdings bestehen aufgrund der Größe des Landes gewaltige Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen Indiens. Wir haben hier für euch zusammengestellt, für welche Regionen der Januar die beste Reisezeit in Indien ist.

Generell ist der Januar ein sehr trockener Monat, in dem es kaum Niederschlag gibt und ihr gerade im Süden des Subkontinents mit Sonne satt rechnen könnt. Der Januar ist außerdem eine perfekter Reisemonate in Indien für diejenigen, die es im Urlaub nicht ganz so heiß mögen und die hohe Luftfeuchtigkeit der Monsun-Monate vermeiden wollen. Allerdings spielt im Januar nicht nur das Wetter in Indien mit, es ist auch Hochsaison für Festivals jeglicher Art, die euch Indien in all seiner Vielfalt und Farbpracht präsentieren.

Wir geben hier eine kurze Übersicht über das Urlaubswetter im Januar in den Himalayas, Nordindien (z.B. Rajasthan) und Südindien (z.B. Kerala).

Ashram Indien
Das Bergpanorama von Rishikesh.

Das Wetter im Januar in Nordindien

Der Norden Indien kühlt im Januar relativ stark ab. Wenn ihr nach Delhi, Agra, Rajasthan oder Zentralindien reist, müsst ihr euch nachts im Januar auf Temperaturen um 5-10 Grad Celsius einstellen. Heizungen sind in Indien selbst in 5 Sterne Hotels die Ausnahme. Insbesondere in Städten wie Jaisalmer (Wüstenstadt) und Städte im höher gelegenen Norden, kühlt es nachts merklich ab. Ihr solltet also ggf. Sachen für etwas kältere Nächte einpacken.

Tagsüber entschädigt euch der nördliche Teil Indiens dafür mit viel Sonne und angenehmen Temperaturen von 15 bis 20 Grad Celsius. Man kann es also mit angenehmen Herbsttagen oder Spätsommertagen in Deutschland vergleichen. Am besten kleidet ihr euch so, dass ihr euch nach dem ‚Zwiebelprinzip‘ im Tagesverlauf an die Temperaturen anpassen könnt!

Eine kleine Herausforderung kann der oft aufkommende und sehr dichte Nebel in Nordindien im Januar sein. Dieser schränkt oft den Flug-, Zug- und sogar Autoverkehr ein, da sich alles nur sehr langsam bis garnicht fortbewegen kann. Sie müssen also eventuell mit Verspätungen rechnen!

Hier findet ihr sechs Reiserouten für eine Reise durch Nordindien. Neugierig geworden? Kontaktiert uns ganz unverbindlich hier! 

Jaisalmer in Rajasthan
Taj Mahal Rajasthan India
Besonders Morgens kann in Nordindien im Januar dichter Nebel auftreten.

DIE INDISCHEN HIMALAYAS IM JANUAR

Großteile der Himalayas werden im Januar unter einer dicken Schneedecke liegen, sodass Skifahren eine Option ist, wenn ihr Gulmarg in Kashmir besuchen wollt. (Ja, Skifahren in Indien ist möglich, klingt für viele aber wohl sehr exotisch 😉 ) Obwohl die meisten Hotels nachts mit Holzöfen heizen, empfehlen wir einen Besuch der Himalayas eher im Frühling oder Frühherbst, ganz im Norden eher im Sommer.

Beste Reisezeit für Indien
Im Januar fällt im Himalaya viel Schnee. Viele Regionen sind unerreichbar.

Wie sieht das Wetter in Südindien im Januar aus?

Im Süden des indischen Subkontinents wird es generell nie unangenehm kalt. Auch nachts sinken die Temperaturen in Kerala, Tamil Nadu  oder Karnataka nicht unter 15 Grad Celsius. Da die Temperaturen tagsüber auf sehr angenehme 25 Grad steigen, sich die Sonne häufig zeigt und man von allzu hoher Luftfeuchtigkeit verschont bleibt, ist Südindien im Januar ein absolut empfehlenswertes Reiseziel!

Der Besuch einer vielen Januar-Festivitäten in Südindien ist absolut empfehlenswert. Ein schönes Beispiel ist Ende Januar die Parade festlich geschmückter Elefanten in Adoor.

Hier stellen wir euch eine günstige Backpacker-Reise durch Südindien von Mumbai bis Kerala vor. Falls ihr euch eher für Tamil Nadu interessiert, checkt diese Reise von der Ost- an die Westküste in Südindien.

Beste Reisezeit in Indien
Festlich geschmückter Elefant während des Adoor Gajamelas – © Vivek Raj – flickr

Lohnt sich Goa im Januar?

Absolut! Das Wetter im Januar in Goa ist super angenehm. Das Meer hat die optimale Badetemperatur – nicht zu kalt und nicht zu warm. Tagsüber könnt ihr auch hier mit sonnigen 25 Grad Celsius (mit Glück sogar 2-3 Grad mehr) planen. Nachts kann es kühl werden, also am besten immer eine Streckjacke bereit halten.

Bitte beachtet, dass es in Goa um Neujahr herum deutlich voller wird, als im Rest des Jahres. Insgesamt ist der Januar absolut geeignet die Traumstrände Goas zu entdecken, aber man sollte einen Aufenthalt weit im Voraus planen.

Wie ihr zum Beispiel Goa und Kerala miteinander verbindet, lest ihr hier: Von Goa nach Kerala

Beste Reisezeit in Indien
Der Januar ist mit die beste Reisezeit in Indien. Auch Goa ist da keine Ausnahme.

Fazit für euren Indienurlaub im Januar:

Seid ihr noch unentschieden, ob ihr euren Urlaub in Nord- oder Südindien verbringen wollt, raten wir euch im Januar definitiv den Süden zu erkunden. Aber wenn ihr ein wenig wärmere Kleidung einpackt, ist auch der Norden lohnenswert. Generell gilt: Die zweite Januarhälfte ist in Indien deutlich ruhiger und weniger überlaufen!

Besucht im Januar den Süden Indiens

Braucht ihr weitere Hilfe bei der Planung eurer Indienreise? Füllt hier unseren kurzen Fragebogen aus und wir beraten euch gerne hinsichtlich der besten Reisezeit in Indien und mehr. 

Wie miete ich am besten ein Auto in Indien?

Mietwagen indien: Mit Auto und Fahrer durch Indien reisen!

Eine Region Indiens mit dem Mietwagen und eigenem Fahrer zu erkunden, ist für Europäer vielleicht eine etwas ungewohnte Vorstellung. In Indien ist das aber sehr üblich und komfortabel. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit Vermietungen und listen die Vor-, und Nachteile dieser Fortbewegungsart in Indien auf.

Auto in Indien mieten
Der indische Straßenverkehr ist deutlich chaotischer als der in Europa – © by A Vahanvati (flickr)

Mietwagen Indien: Welche Vorteile habt ihr?

  • Zwar verfügt Indien über ein relativ dichtes Schienennetz, die Buchung der Tickets vor Ort ist aber sehr unkomfortabel.
  • Mit einem Mietwagen und eigenem Fahrer seid ihr deutlich flexibler und könnt jederzeit an interessanten Orten halten.
  • Häufig kommen Fahrer aus der (unteren) Mittelschicht Indiens und erzählen euch gerne aus ihrem Alltagsleben. So erhaltet ihr während des Reisens Einblicke in ein Indien abseits der Touristenattraktionen.
  • Ihr spart euch beim Sightseeing das lästige Verhandeln mit Taxi-, und Tuk Tuk Fahrern, da euch euer Fahrer auch in jeder Stadt zu euren Wunschorten fahren wird!
  • Es ist günstig! Die Kombination aus Komfort, Flexibilität und persönlichem Kontakt ist absolut erschwinglich und macht eure Reise deutlich stressfreier.

Wir kennen unsere Fahrer persönlich. So ist ein zuverlässiger und sicherer Transport garantiert. Schreibt uns an, wenn ihr Interesse habt.

Wie viel kostet ein Mietwagen (inkl. Fahrer) in Indien?

Unsere Erfahrungswerte für die Mietpreise pro Tag:

  • Rs 5200 (ca. €52) für einen normalen PKW (für bis zu 3 Erwachsene)
  • Rs 6500 (ca. €65) für ein SUV, zum Beispiel ist der Toyota Innova sehr verbreitet und bietet 4 Erwachsenen (+ 1 Kind) komfortabel Platz
  • Rs 10000 (ca €100) für einen Minivan, für bis zu 8 (manchmal bis zu 10) Erwachsene
Autovermietung in Indien
India Someday Kundin mit Fahrer und einem typischen Mietwagen in Indien: dem Toyota Innova

PLANEN SIE IHRE REISE

Diese Preise beinhalten:

  • Ein klimatisiertes Auto in gutem Zustand
  • Ein Fahrer für euren gesamten Trip
  • Sämtliche Mautgebühren
  • Benzinkosten
  • Die Übernachtungen und Mahlzeiten für den Fahrer

Die Preise des Mietwagens unterscheiden sich zwischen Haupt-, und Nebensaison. Wir empfehlen, dem Fahrer ein gutes bis großzügiges Trinkgeld zu geben, wenn ihr mit dem Service zufrieden wart.

Wie viel ein Indienurlaub insgesamt kostet, erfahrt ihr hier: Wie viel kosten 14 Tage Indien?

Wie und wo könnt ihr einen Wagen mieten?

Jetzt kommen wir zum größten Hindernis: Leider ist der Mietwagenmarkt in Indien sehr unorganisiert und intransparent. Es gibt keine große, vertrauenswürdige Autovermietung für Touristen. Das heißt, ihr könnt entweder eine der unzähligen “Transport Agencies” oder direkt einen selbstständigen Fahrer anheuern. Beide Optionen haben Vor-, und Nachteile:

Die Agenturen sind leichter ausfindig zu machen und häufig geschulter im Umgang mit Touristen. Der Vorteil eines selbstständigen Fahrers ist hingegen, dass er darauf angewiesen ist, von seinen Kunden weiterempfohlen zu werden. Dies bedeutet, dass er sich eher anstrengen wird, wirklich auf eure Wünsche einzugehen. In jedem Fall ist es relativ aufwendig, ohne Empfehlungen oder Kontakte eine zuverlässige Vermietung in Indien zu finden. Es ist unbedingt empfehlenswert, Fahrer und Auto vor eurer Ankunft zu buchen. Dies geschieht typischerweise, in dem ihr per E-Mail mit Agentur oder Fahrer Kontakt aufnehmt.

 

zuverlässige Autovermietung in Indien
India Someday Kundinnen Sarah & Nadine aus Deutschland

PLANEN SIE IHRE REISE

“Unsere Fahrer waren stets überpünktlich, zuverlässig und sehr sprachbegabt. Wir haben viel geredet, gelacht und geschlafen während der Fahrt, das heißt also, dass wir immer einen souveränen Fahrer hatten. Alle Fahrer haben uns sicher und ohne Unfälle zum gewünschten Ziel gefahren. Diese Jungs sind grandios, sehr nett und unterhaltsam.” (India Someday Kundinnen Sarah & Nadine aus Deutschland)

Wir buchen gerne einen zuverlässigen Fahrer und Mietwagen für euch. Schreibt uns hier, wenn ihr Interesse habt.

Sprechen die Fahrer Englisch und können sie als Guide fungieren?

guides, car rentals in india, tour guides, car hires

Das lässt sich pauschal nicht sagen. In touristischen Gegenden wie Rajasthan oder Kerala ist es relativ einfach, Englisch sprechende Fahrer zu finden. Die meisten Fahrer wissen jedoch nicht genug über Sehenswürdigkeiten oder die Geschichte der einzelnen Städte, um euch als Guide dienen zu können! Nichtsdestotrotz sind die Fahrer, wie erwähnt, häufig interessante Gesprächspartner, die euch gerne unterwegs auf Besonderheiten aufmerksam machen oder Alltagsvorgänge erklären.

Mietwagen Indien: india SOmeday hilft euch!

Ja! Wir unterstützen euch gerne bei eurer Reiseplanung. Wir verfügen in fast allen touristischen Gebieten über gute Kontakte zu sehr vertrauenswürdigen Fahrern und Agenturen, mit denen wir seit Jahren zusammenarbeiten. So kann nichts schiefgehen. Hier nehmt ihr mit uns Kontakt auf!

 

Wohin fliege ich am besten in Indien?

Flug nach Indien: Welche Stadt ist der perfekte Ausgangspunkt für eure reise?

Ihr möchtet nach Indien reisen, aber wisst nicht, welche Stadt der ideale Ausgangspunkt für eure Reise ist? In diesem Blogeintrag geben wir euch einen Überblick über die Städte, die sich am besten als Start- und Endpunkt für die einzelnen Regionen in Indien eignen.

ihr wollt Nordindien erkunden? Dann fliegt nach Delhi oder vielleicht Mumbai!

Wenn Rajasthan, Varanasi oder der Himalaya euer Reiseziel ist, dann ist ein Flug nach Delhi meist die beste und günstigste Option. Fast alle großen Airlines fliegen Delhi aus Deutschland an!

Das Humayuns Grabmal in Delhi

Wenn möglich buchen wir für unsere Kunden sogenannte Gabelflüge. Das heißt, euer Flug nach Indien geht nach Delhi. Die Rückreise nach Deutschland hingegen ist von Mumbai oder andersherum. Das hat einige Vorteile:

  • Ihr spart euch die langwierige Rückreise quer durch Rajasthan und einen teuren Inlandsflug
  • Delhi und Mumbai sind zwei sehr unterschiedliche indische Großstädte. Jede hat ihre ganz eigenen Vorzüge. In Delhi könnt ihr wunderbar die vielseitige indische Geschichte erkunden. Es gibt eine ganze Reihe von grandiosen Monumenten. Drei davon sind Weltkulturerbestätten: Humayun’s Grabmal, Qutab Minar und das eindrucksvolle Red Fort. Im Gegensatz dazu präsentiert sich in Mumbai das moderne Indien mit tollen Gallerien, Cafés und einem aufregenden Nachtleben.
  • Udaipur, eine der Hauptattraktionen Rajasthans, liegt genau zwischen Delhi und Mumbai.
  • Gujarat ist ein verstecktes Juwel und auf der Route Mumbai – Rajasthan gut erreichbar. Es ist deutlich weniger touristisch, aber bietet zum Beispiel die letzte Population wildlebender asiatischer Löwen.
Udaipur wir auch die romantischste Stadt Indiens genannt.

ihr wollt nach Nordost-Indien? Dann fliegt nach Kalkutta!

In Kalkutta scheint es manchmal, als Ware die Zeit stehen geblieben

Ist der Nordosten mit seinen vielen Highlights Varanasi, Assam, Sikkim oder Darjeeling euer Ziel in Indien, dann ist Kalkutta definitiv der beste Flughafen für euch.

Eine interessante Möglichkeit ergibt sich, wenn ihr zusätzlich auch Agra (Taj Mahal) oder Rajasthan besuchen möchtest. Dann könnt ihr nach Delhi fliegen und euch entlang des Ganges nach Osten vorarbeiten. So könnt ihr  ganz verschiedene Seiten Indien entdecken. Die Tour führt euch beispielsweise von Gwalior und Orchha über Khajuraho und Varanasi nach Darjeeling oder Sikkim. Auch hier wäre dann eine Gableflug mit Rücklfug aus Kalkutta eine super Option.

Auch für die lohnenswerten aber abgelegenen Bundesstaaten Assam, Arunachal Pradesh, Mizoram, Meghalaya und Tripura solltest du Kalkutta ansteuern.

Wir beraten euch gerne, welche Flüge für eure individuelle Reiseroute am meisten Sinn machen. Schreibt uns hier.

 

Euch locken die Traumstrände Goas? dann fliegt nach Mumbai!

Strand Indien
Goa bietet zahlreiche Traumstrände – © by Enayet Rasul (Flickr)
  • Am üblichsten ist die Anreise über Mumbai. Von hier buchen wir euch einen günstigen Inlandsflug oder einen der täglichen fahrenden Züge.
  • Eine weitere Option ist Bangalore. Auf dem ersten Blick erscheint die Distanz zwischen Bangalore und Goa relativ groß. Allerdings sind Bangalore und Goa über günstige Inlandsflüge gut miteinander vernetzt. Und wenn ihr mit Zug oder Bus reisen wollt, dann liegen einige lohnenswerte Ziele auf eurem Weg. Eine empfehlenswerte Route per Zug ist z.B.: Bangalore – MysoreHampi – Goa .
  • Delhi ist meist keine gute Option, da Flüge aus der Hauptstadt nach Goa in der Regel vergleichsweise teuer sind.

 

ihr wollt Südindien bereisen? flüge nach Bangalore, Chennai oder Kochi sind eure besten Optionen!

beste Reisezeit indien
Die Backwaters in Kerala sind einfach nur paradiesisch!

Die in Südindien gelegenen Bundesstaaten Tamil Nadu, Karnataka und vor allem Kerala sind sehr empfehlenswert. Sie sind ganz anders als der Norden: tropisch, naturbelassen und perfekt zum Entspannen. Wir planen für unsere Kunden häufig Südindientouren, die in Karnataka oder Tamil Nadu beginnen und im sehr entspannten Kerala enden.

  • Für einen solchen Trip bietet sich ein Gabelflug über Bangalore oder Chennai mit Abflug aus Kochi an. Wenn sich ein solcher Flug als zu teuer erweist, sind Inlandsflüge zwischen diesen Flughäfen häufig eine gute und günstige Alternative.
  • Kochi ist definitiv der beste Flughafen, wenn ihr Kerala erkunden wollt.
  • Tip: Kochi und Trivandrum liegen auf der Karte nicht weit auseinander, sie trennen aber dennoch gute 4 Stunden Autofahrt. Wollt ihr eure letzten Tage vor dem Abflug relaxt am Strand verbringen, dann sind Kovalam oder Varkala (in der Nähe Trivandrum) zu empfehlen, bzw. Marari nahe Kochi.

Barbara hat detailliert beschrieben wie eine Reise von Mumbai nach Kerala aussehen kann. Eine Kostenübersicht für deinen Urlaub in Indien findest du hier.

India Someday plant eure individuelle Indienreise, um euch mit unserer langjährigen Erfahrung ein perfektes Indienerlebnis zu ermöglichen. Tretet unverbindlich mit uns in Kontakt. Wir helfen euch gerne!

Rishikesh – Yoga, Hippies & Wandern im Himalaya in Indien

Yoga in Rishikesh, eines der beliebtesten Reiseziele im Norden Indiens, ist oft ein Hauptgrund für viele Reisende nach Indien zu kommen. Rishikesh ist ein spirituelles Zentrum am heiligen Fluss Ganges, die Yoga-Hauptstadt, eine berühmte Hippie-Enklave und ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen. Trotz der vielen Besucher, die hauptsächlich in den Ashrams Rishikeshs unterkommen, ist es ruhig und entspannt. Und das Beste ist: Rishikesh lässt sich ganz einfach mit Delhi und Agra, wo das Taj Mahal zu finden ist, verbinden. 

Wir von India Someday berichten von unseren Erfahrungen in Rishikesh und geben euch Tipps, wie man ein Yoga Retreat in Rishikesh plant und welche Erlebnisse sonst noch am Ganges auf euch warten.

Rishikesh Indien Yoga
Blick auf Rishikesh von der berühmten Hängebrücke Lakshman Jhula am heiligen Fluss Ganges

 

Yoga, Meditation & Ashrams in Rishikesh Indien

rishikesh indien
In Rishikesh überall zu finden – auch direkt am Ganges: Zeremonien oder Yoga-Gruppen

Wer für ein paar Tage abschalten und sich komplett zurückziehen möchte, findet hier unzähligen Angebote für Yoga Retreats in Ashrams. Sei es nur etwas zum Reinschnuppern für ein paar Tage oder ein richtiges Yoga-Lehrer-Training für Wochen oder sogar Monate, hier geht alles. Je nachdem was ihr sucht und wie spirituell ihr seid, könnt ihr euch entweder Vollzeit den Asanas und der Meditation hingeben oder nur an Unterrichtseinheiten ein- oder zweimal am Tag teilnehmen.

Rishikesh, Indiens Yoga-Hauptstadt, bietet alle möglichen Varianten des Yogas und der Meditation, von Hatha Yoga über Ashtanga bis zum Vinyasa Flow. Die Yoga Lehrer oder Swami unterrichten Yoga und Meditation nach einer Tradition, die hier schon seit Jahrhunderten existiert. Hier kann sich also jeder, der will, ein bisschen spirituell inspirieren lassen.

Wir haben ein Ashram für euch ausprobiert: Phoolchatti ist ein idyllisches Ashram, in dem ihr ganz zu euch selbst finden könnt. Hier gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, sechs Tage lang an einem Meditations- und Yoga Retreat teilzunehmen. In diesem Programm sind Unterkunft und Verpflegung inbegriffen, sodass ihr euch voll und ganz darauf einlassen könnt.

Natürlich könnt ihr online unzählige Angebote für Yogakurse und Meditationsklassen finden. Wenn ihr allerdings eher spontan reist, gibt es an jeder Ecke der Stadt zu jeder Zeit ‘Drop-in Yoga Classes’.

Wenn ihr an einer Route mit Rishikesh interessiert seid, schaut euch Stephanies spirituelle Reise in Nordindien an. 

Eines der unzähligen Cafés und Orte für Yoga-Kurse in Rishikesh
Eines der unzähligen Cafés und Orte für Yoga-Kurse in Rishikesh

Hippies, Beach Bars, entspannte Atmosphäre außerhalb der Ashrams

Die spirituelle Atmosphäre Rishikeshs zieht neben Pilgern und Yogis auch viele bunte Vögel an, die nicht für die Asana kommen. Man trifft auf unterschiedliche Reisende aus allen möglichen Nationen. Schon die Beatles haben die entspannte und inspirierende Atmosphäre dieses Ortes genossen. Ihnen gleich tun es viele “Hippies” und Aussteiger. Ihr seid also nie allein in Rishikesh Indien.

Im Gegensatz zu anderen Reisezielen wie z.B. Delhi oder Agra (Taj Mahal) ist Rishikesh angenehm entspannt. Man fühlt sich sicher und kann sich frei bewegen, ohne ständig Blicke auf sich zu ziehen. Es gibt viele schöne Cafés und Strandbars und -restaurants, die eher westlich geprägt sind und oft besonders gesunde Küche anbieten (z.B. vegan, organic etc.). Dort kann man den Tag am Ganges sitzend ausklingen lassen und den Sonnenuntergang genießen. Wer Partys und wilde Feiernsucht, ist falsch hier, denn ganz Rishikesh ist alkoholfrei.

Besonders gut gefallen haben uns die folgenden Orte in Laxman Jhula:  Das Ganga Beach Restaurant liegt in luftiger Höhe auf einem Rooftop. Hier gibt es köstliche westliche und indische Speisen – sogar vegan. Im Little Buddha Café habt ihr einen atemberaubenden Blick auf den Ganges, während ihr eure leckeren indischen oder westlichen Gerichte genießt. Auch hier gibt es vegane und sogar glutenfreie Speisen.

Seid ihr am Hippie Lifestyle interessiert, wollt aber lieber ans Meer anstatt in die Berge? Dann lest mehr über Goa an der Westküste Indiens. 

Buntes Treiben auch noch während der Dämmerung am Ganges in Rishikesh
Buntes Treiben auch noch bei Dämmerung am Ganges in Rishikesh

White Water Rafting

Auch die Action-Liebhaber und diejenigen, die nach einem Adrenalin-Kick suchen, kommen hier auf volle Kosten. Man kann sich zum Beispiel auf dem heiligen Fluss auf verschiedenen Streckenabschnitten beim White Water Rafting im Schlauchboot durch die Stromschnellen wirbeln lassen. Dafür kann man vor Ort bei einem einheimischen Anbieter einen Tagestrip oder ein komplettes Paket in Verbindung mit Übernachtung buchen. Typisch dafür sind die vielen River- und Beach-Camps, die es am Fluss gibt.

Ein nasser Spaß: White Water Rafting auf dem Ganges
Ein nasser Spaß: White Water Rafting auf dem Ganges

Wenn ihr nach ein wenig Luxus sucht, dann ist das Camp Majestic genau das Richtige. Hier habt ihr ein eigenes Bad und Strom im Zelt. Eine günstigere Variante ist das Camp Crossfire. Dort werdet ihr eine authentische Camping-Erfahrung machen, mit einfachen Liegen im Zelt und Dusche sowie Toiletten, die geteilt werden. Dennoch ist es wunderschön und ruhig gelegen, und das Essen ist sehr lecker! Hier kann man z.B. Beach Volleyball & Federball spielen oder spazieren gehen, bevor man mit dem Boot zum Rafting abgeholt wird und den Ganges hinunter zurück nach Rishikesh reist.

Blick direkt aus dem Zelt auf Fluss und Strand
Blick direkt aus dem Zelt auf Fluss und Strand

Trekking in Rishikesh

Ihr wollt neben Yoga lernen auch wandern in Rishikesh? Das Reiseziel am Ganges bietet viele Möglichkeiten für alle Natur- und Wanderbegeisterte. Man kann entweder von der Stadt aus Tagesausflüge machen oder auf eine mehrtägige Wanderung mit Übernachtung außerhalb (im Zelt oder Gasthaus) gehen.

Für eine mehrtägige Wandertour empfehlen wir einen Trek durch Chopta, Chandrashile und das Deoria Tal. Ihr startet in Rishikesh mit dem Bus nach Chopta, übernachtet dort und wandert am nächsten Tag nach Chandrashila. An Tag zwei kommt ihr in Deoria Tal und übernachtet dort im Zelt an einem See. Besonders haben uns auf diesem Trek die blühenden Rhododendron-Bäume. Wenn ihr zur richtigen Jahreszeit reist, sehr ihr sicher auch den einen oder anderen Wasserfall.

Informiert euch vorher über die Wetterbedingungen. Denn im Winter kann der die Trekking Route wegen zu viel Schnee unzugänglich sein.

Mehr über das Wandern im Himalaya erfahrt ihr hier

Zelten am See, Deoria Dal
Zelten am See, Deoria Tal
Ein Rhododendron-Paradies: der Chopta-Chandrashila Trek in der Nähe von Rishikesh
Ein Rhododendron-Paradies: der Chopta-Chandrashila Trek in der Nähe von Rishikesh

Wenn ihr nur eine Tageswanderung machen wollt, dann ist der Sunrise Trek oder Rishikesh Day Hike ideal für euch. Diese Wanderung lässt sich gut bei lokalen Touranbietern vor Ort buchen. Hier werdet ihr frühmorgens (ca. gegen 5 Uhr) mit dem Auto von Rishikesh zum Kunjapuri Tempel in 1645m Höhe gefahren.

Die Fahrt dauert ca. 80 Minuten. Nachdem ihr dort den Sonnenaufgang und den traumhaften Ausblick auf die Gipfel der Himalayas in Ruhe genießen könnt, werdet ihr in das Tal hinunterwandern (ca. 4 – 5 Stunden). Der Weg ist wunderschön, man hat eine tolle Sicht, und gegen Ende hat man nochmal die Möglichkeit unter einem Wasserfall baden zu gehen.

Sonnenaufgang vom Tempel aus beobachtet
Sonnenaufgang vom Kunjapuri Tempel aus beobachtet

Tipp: Wir haben damals beide Wanderungen mit Trekt India gemacht und waren absolut zufrieden mit unserem Guide Pramod, der uns von Anfang bis Ende wirklich sehr gut umsorgt hat und immer zu allem etwas erzählen konnte.

Kochkurs

Wer noch nicht genug unternommen hat, der kann in Rishikesh einen Abend lang selber den Kochlöffel schwingen. So lernt ihr mehr über die indische Küche und ihre Geheimnisse. Ihr lernt einiges über die vielen verschiedenen Zutaten und natürlich wie die Gerichte zubereitet werden. Eine spannende Abwechslung zum Sightseeing in Rishikesh Indien.

Cooking Masala – Hier haben wir unseren Kochkurs gemacht. Wir konnten vorab wählen, welche Gerichte wir kochen wollten. Diese haben wir dann bei Neelam & Amit zu Hause in ihrer Küche gemeinsam mit ihnen zubereiten. Es hat unheimlich Spaß gemacht, aber man sollte auf jeden Fall viel Zeit mitbringen (mindestens 3 Stunden), denn man kann sich leicht verquatschen und sollte auch alles in Ruhe genießen können. Am Ende sind wir mit vollen Bäuchen und bepackt mit Gewürzen nach Hause gerollt und zufrieden ins Bett gefallen. Unser Tipp: plant kein Yoga nach dem Kurs, denn ihr werdet viel zu voll sein, um ein Asana halten zu können.

Sightseeing: Beatles Ashram

Auch genannt: Maharishi Mahesh Yogi’s Ashram

Einen Besuch bei dem ehemaligen Ashram, den die Beatles 1968 aufsuchten, solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Hier könnt ihr stundenlang durch die leerstehenden Steinhäuschen wandern, herumklettern und die bunten Wandmalereien betrachten. Auch Waldspaziergänge sind hier herrlich. Außerdem trifft man wahrscheinlich auch hier sehr interessante Gestalten!

rishikesh indien
Der Beatles Ashram in Rishikesh, auch Maharishi Mahesh Yogi’s Ashram genannt
Graffiti-Malereien im Beatles Ashram
Graffiti-Malereien im Beatles Ashram

 

Wenn ihr mehr über Rishikesh und die Umgebung und Reisen dorthin oder in andere Teile Indiens wissen wollt, dann schreibt uns! Wir planen gerne euren nächsten Trip nach Rishikesh Indien. 

Barbara & Sneha von India Someday im Beach Camp in Rishikesh
Barbara & Sneha von India Someday im Beach Camp in Rishikesh

Let India Someday handle it and plan your best trip.

PLAN MY TRIP subtext