Wir haben wieder mal einen Gastartikel für euch von Nicky Millar, die auch schon über ihre Reiseroute mit Zug und Bus von Rajasthan nach Agra und Varanasi berichtet hat. Diesmal schwärmt sie von ihrem Abenteuer in Kalkutta in Indien. Schaut euch auch ihren Blog an! Also hier nun für alle, die sich schon immer gefragt habt, wie es eigentlich dort ist, wo die Tante aus Kalkutta herkommt.
Kalkutta in Indien, was soll ich sagen … WOW! Um ehrlich zu sein war ich vielleicht ein bisschen naiv oder die Lektüre von City of Joy war noch zu deutlich in meinem Kopf, aber Kalkutta hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Ich nehme euch nun mit auf eine kleine Reise in eine Stadt voller Wunder!
In Kalkutta scheint es manchmal, als wäre die Zeit stehen geblieben
Faszination Kalkutta
Ich kam aus Varanasi und war völlig erschöpft von der Reise als ich Kalkutta in Indien erreichte. Doch das Kolkata Backpackers Homestay empfing mich herzlich und ich hätte es nicht besser treffen können – das war eine der besten Unterkünfte, die ich in Indien bewohnte! Rajashri zauberte das leckerste Frühstück in ganz Kalkutta und gab sich ausgesprochen viel Mühe, mir meinen Aufenthalt in der Stadt so angenehm wie möglich zu gestalten.
Das Homestay ist ein paar Metro-Stationen von der berüchtigten Sudder Street entfernt und für mich war das genau das Richtige. So war ich gezwungen meine Umgebung in einem größeren Radius von nur 500 m zu erkunden – und das lohnt sich in Kalkutta in Indien!
An meinem ersten Wochenende musste ich mich erstmal an die Stadt gewöhnen und ein Gefühl für sie entwickeln. Schnell stellte sich heraus, dass es Liebe war. Die Menschen sind so unglaublich freundlich und hilfsbereit, das Essen ist sensationell und die vielen bunten Farben eine wahre Freude für die Augen. Wie ihr merkt, komme ich gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus.
Ihr plant eine Reise nach Indien und seid noch auf der Suche nach hilfreichen Apps, die eure Reise erleichtern? Dann schaut euch hier die besten Reiseapps für Indien an!
Mein absoluter Liebling an Kalkuttas Straßenständen: Kathi Roll, eine Art Wrap auf indische Art
Die schönsten Orte in Kalkutta
Die Hauptattraktionen in dieser geschichtsträchtigen Stadt sind das indische Museum, die Sudder Street und der neue Markt. Sowohl Reisende als auch Locals zieht es hierhin, denn dies ist das wahre Shopping-Paradies. Alles ist so günstig! Keinen anderen Markt in Indien habe ich so intensiv erlebt wie den New Market.
Aber auch der wuselige Flower Market direkt unter der Howrah Brücke hat es mir angetan. Besonders beim ersten Tageslicht lohnt sich ein Besuch. Mit einem frischen Blumenduft und all den bunten Farbtupfen, auf die die ersten Sonnenstrahlen fallen, lässt es sich richtig gut in den Tag starten. Wem das Gewusel zu viel ist, kann das Treiben von der Brücke herab begutachten.
Natürlich darf auch die Park Street in dieser Aufzählung nicht fehlen. Hier kommt ihr in den schicken Teil der Stadt. Entlang der Park Street reihen sich Läden, Restaurants, Cafés, Bars und alles, was ihr euch nur wünschen könnt. Wenn ihr schon mal in der Sudder Street seid, dann ist es nur noch einen Katzensprung bis zur Park Street. Ich hatte Glück und war über Weihnachten in der Stadt und ich muss sagen, die Park Street hat mich erfolgreich in festliche Stimmung versetzt. Die vielen bunten Lichter und Dekorationen machten das Fest zu einer ganz besonderen Erfahrung für mich. Kalkutta ist dafür bekannt wirklich jedes Fest ausgiebig zu feiern und Feiern, das können sie!
Mein absoluter Liebling war der Victoria Memorial Park! Wenn ihr mich kennen würdet, dann wüsstet ihr, dass ich normalerweise nicht so beeindruckt von Parks bin. Aber in Kalkutta in Indien hat es mich irgendwie gepackt. Die 4 Rupies Eintritt lohnen sich schon beim ersten Anblick. Die Atmosphäre ist einfach toll – am Wochenende traf ich fröhliche Familien, die in der Sonne badeten, Federball spielten und sich in der Kunst der Selfies übten. Hier habe ich zum ersten Mal wirklich verstanden, wie wichtig Familien in indischer Kultur sind. Mitten in der belebten Stadt ist dieser Park eine wahre Oase!
Das Victoria Memorial ragt strahlend weiß über die Bäume des Parks hinaus und ist das Herz der Stadt
Mein Ratschlag
Abschließend kann ich nur eins sagen: In Kalkutta muss man sich einfach treiben lassen. Diese Stadt muss man auf sich wirken lassen, bevor man sich in sie verliebt. Und wenn ihr euch verlauft, sind immer freundliche Menschen um euch herum, die euch helfen, den richtigen Weg wiederzufinden. Im schlimmsten Fall springt ihr einfach in ein gelbes Taxi und lasst euch an den Ort eurer Wahl bringen!
Die gelben Taxen machen das Stadtbild noch bunter als es ohnehin schon ist
Hat euch Nicky Begeisterung angesteckt? Dann schreibt uns einfach und wir helfen euch Kalkutta in eure Indien Reise zu integrieren!
Fürs Backpacking in Indien ist es wichtig günstige Unterkünfte zu finden – aber keine Sorge, ihr müsst euch nicht auf schäbige Hotels einstellen. In Nordindien findet ihr eine Menge toller Hostels. Und das Beste ist, hier werdet ihr mit Sicherheit auf nette Menschen treffen, mit denen ihr euch über die Reise austauschen könnt. Wir haben für euch eine Liste mit den 10 besten Hostels in Nordindien zusammengestellt.
Indien ist fürs Backpacking perfekt und unsere Auswahl von Hostels wird eure Erfahrung noch bereichern! (Credit: Ibrahim Rifath)
goStops in Neu-Delhi
Das goStops Hostel in Delhi bietet euch wirklich alles, was ihr euch nur wünschen könnt. Es gibt tägliche Touren und Aktivitäten, frisch duftende Bettwäsche, freie Parkplätze, heißes Wasser in der Dusche und kostenloser Chai ist nur die Spitze des Eisbergs. Ganz zu schweigen vom kostenlosen Frühstück, bei dem ihr Eier nach Belieben bestellen, Pancakes mampfen, Früchte genießen, Toast knuspern und Tee schlürfen könnt. Wenn ihr so in den Tag startet, kann er doch nur gut werden!
Außerdem befindet sich das Hostel in einer tollen Lage, ganz nah an den meisten Sehenswürdigkeiten in Neu-Delhi. In Laufnähe findet ihr das National Gandhi Museum, das Rote Fort, die Jama Masjid und eine Reihe von Marktständen und Restaurants. Und auch die Metro ist nicht weit entfernt, mit der ihr den Rest von Delhi unsicher machen könnt.
Da ihr direkt an der Grenze zu Old Delhi seid, habt ihr die Möglichkeit das Beste von beiden Teilen der Stadt zu erleben!
Der Hinterhof lädt zum Entspannen und neue Leute treffen ein (Credit: goStops)
goStops in Varanasi
Auch in der spirituellen Stadt Varanasi hält goStops eine Unterkunft für euch bereit. Hier könnt ihr aus verschiedenen Typen von Zimmern wählen – von Doppelzimmern mit Bädern bis zu Zelten mit Douglas-Adams-Toiletten. Wie in Delhi sind die Mitarbeiter freundlich und zusammen mit anderen Reisenden könnt ihr euch im Gemeinschaftsraum übers Backpacking in Indien austauschen. Er wirkt so, als kämen nur die nettesten Menschen hierher – oder vielleicht schafft die positive Atmosphäre im Hostel diese Harmonie. Wie dem auch sei, freut euch auf spannende Begegnungen mit tollen Leuten!
Hier werdet ihr auf andere begeisterte Reisende treffen, die euch bestimmt noch den ein oder anderen Tipp für die weitere Reise geben können
Moustache in Jaipur
Abgesehen von der üblichen frischen Bettwäsche und einem leckeren Frühstück, bekommt ihr im Moustache in Jaipur die volle Ladung des Rajasthan Flairs. Mit bunten Farben, Spiegelfliesen, bestickten Sonnenschirmen und upcycled Möbeln gibt es im ganzen Gebäude immer neue Schmuckstücke zu entdecken. Jaipur ist in seinem lebhaften Charme in diesem Hostel eingefangen – ihr bräuchtet nicht mal rauszugehen!
Der Bahnhof und auch der Busbahnhof sind nur 1 km vom Hostel entfernt und können easy zu Fuß erreicht werden. Der Flughafen dagegen ist 30-40 min mit dem Auto entfernt. Für diese Strecke könnt ihr entweder ein Uber für INR 200 (EUR 2,30/ CHF 2,50) oder ein Prepaid Taxi vom Flughafen für INR 300 (EUR 3,50/ CHF 3,80) nehmen.
Die bunten Farben der Stadt spiegeln sich hier in den Kissen wider (Credit: booking.com)
Bunkyard, Udaipur
Das ist ganz klar unsere erste Wahl, wenn es um Hostels in Udaipur geht. Der sattgrüne Wein, der sich an den weißen Wänden empor rankt, hat einen kühlenden Effekt. Schon allein die Lage des Hostels macht es zu einem ganz einzigartigen Ort: von der Dachterrasse habt ihr einen wunderschönen Blick auf den See und könnt bei Kerzenschein fast königlich speisen. Wenn die Dachterrasse nicht gerade fürs Grillen verwendet wird, könnt ihr hier auch Yoga machen oder euch mit anderen Reisenden während der social nights anfreunden.
Das Hostel ist nur 22 km vom Flughafen, 1 km vom Palast in Udaipur und 5 min vom berühmten Jagdish Hotel entfernt. Ein Aufenthalt im Bunkyard lässt euch glatt vergessen, dass ihr Backpacking in Indien betreibt. Hier lässt es sich lange aushalten!
Was gibt es Schöneres als mit einem solchen Blick aufzuwachen?! (Credit: Bunyard Hostel)
Madpackers in Delhi
Ja, ja, es gibt schon ein Hostel in Delhi auf dieser Liste fürs Backpacking in Indien. Aber das Madpackers musst einfach mit drauf, denn es ist eine ruhige Oase, auf die ihr euch freut, wenn ihr nach einem langen Tag in der chaotischen City nach Hause kommt. Und auch hier werdet ihr interessante Reisegefährten*innen finden. Die reisebegeisterte Hostel-Familie hat immer gute Tipps parat, scheut euch also nicht einfach am Tresen zu fragen, was euch auf dem Herzen liegt.
Das Madpackers liegt in der Nähe des Lotus Tempels und ist umgeben von einigen grünen Parks, wodurch die Luft in der Umgebung ein wenig frischer ist als im Rest der Stadt! Perfekt also für eine Auszeit für eure Lungen!
Das Madpackers lockt zudem mit einer wunderschönen Dachterrasse (Credit: booking.com)
Zostel in Jaisalmer
In Jaisalmer ganz am westlichen Ende von Rajasthan findet ihr im Zostel das Beste aus Rajasthani Architektur und Handwerk in liebevoll geschnitzten Holzbetten und bunten Dhurrie-Teppichen. Leider ist die Location fürs Backpacking in Indien nicht ganz so gut, wie wir es gerne hätten, aber die Schönheit des Hostels ist einen Besuch hier wert.
Ob gemischte Schlafsäle, Schlafsäle nur für Frauen oder private Zimmer – ihr findet hier alles. Auch wenn das Frühstück nicht inklusive ist, könnt ihr dennoch immer das angeschlossene Café besuchen, um euch einen kleinen Snack zu genehmigen.
Ein weiteres Juwel von Zostel ist das Hostel in Pushkar, ein beliebtes Ziel zum Backpacking in Indien. Hell, sauber und gemütlich sind die Standards hier. Obendrauf gibt es einen indoor Pool und ein Restaurant auf der Dachterrasse, von der ihr gemütlich an Kissen gelehnt die Stadt bestaunen könnt. Dieses Hostel bietet Luxus, der für ein Hostel kaum zu erwarten ist.
Zudem ist die Lage im eher ruhigen Teil der Stadt und der Busbahnhof (nur 1 km entfernt) und der See von Pushkar, der gut von Pilgern besucht ist, sind fußläufig zu erreichen. In der Nähe gibt es auch einige Tempel, die ihr erkunden könnt.
Ganz besonders aufregend ist es in Pushkar zum jährlichen Kamel-Markt. Schaut euch hier alles was ihr über die Pushkar Camel Fair wissen müsst an!
Nach einer kleinen Abkühlung im Pool könnt ihr die Aussicht vom Café auf dem Dach bestaunen (Credit: Zostel Pushkar)
Zostel in Agra
Das dritte im Bunde: das Zostel in Agra! Hier seid ihr nur einen Steinwurf von der meistbesuchten Attraktion Indiens entfernt. Wenn ihr auf eurem Backpacking in Indien das Taj Mahal sehen wollt, dann ist das Zostel in Agra genau die richtige Unterkunft für euch!
Das Hostel bietet Schließfächer, Fahrradstellplätze und einen Büchertausch. Leider ist Frühstück nicht inbegriffen.
Um ehrlich zu sein, wir werden jedesmal von der Schönheit des Taj Mahal umgehauen, denn kein Bild kann diesem Wunder gerecht werden!
Shiv Shakti in Rishikesh
Das Shiv Shakti ist definitiv in Rishikesh die beste Unterkunft fürs Backpacking in Indien. Die Aussicht von der Dachterrasse erstreckt sich von der Stadt bis zum heiligen Ganges. Parties werden hier jeden Donnerstag gefeiert und noch viele andere Aktivitäten warten tagsüber auf euch – wie wäre es zum Beispiel mit einer Wanderung zum Sonnenaufgang oder Yoga am Abend?!
Frischer Chai wird zu jeder Tageszeit serviert und Nitin, der Besitzer, ist immer zu einem netten Plausch aufgelegt. Er ist ein wunderbar zuvorkommender Gastgeber und wir haben uns im Shiv Shakti immer wohl gefühlt.
Yoga und Spiritualität ziehen sich als Themen durch die ganze Stadt, denn das ist schließlich auch das, was viele Reisende dorthin zieht (Credit: Shiv Shakti)
Horn OK Please in Jaipur
Dieses Hostel ist das Neueste Juwel auf dieser Liste und wird euch den Aufenthalt in Jaipur versüßen. Ob ihr euch für einen der Schlafsäle oder eines der Doppelzimmer entscheidet, Komfort ist durchweg im ganzen Hostel garantiert. Denn nicht nur die Betten, die übrigens auch für die hochgewachsenen von euch lang genug sein sollten, sondern auch die vielen gemeinschaftlich genutzten Orte wie die Terrasse laden mit Kissen zum ausgiebigen Chillen ein!
Hier werdet ihr euch definitiv nie einsam fühlen, denn das Hostel schafft eine tolle Atmosphäre, um mit anderen in Kontakt zu kommen – ob bei einem Pub Crawl oder bei geselligen Abenden auf der Dachterrasse. Der Service ist hier super und an der Rezeption wird für jedes Problem eine Lösung gefunden!
Wahrlich ein Ort, an dem man sich schnell wie zu Hause fühlt! (Credit: Horn OK Please Jaipur)
Nun ist die Liste komplett und ihr solltet nun eine gute Vorstellung von den vielen Möglichkeiten zum Backpacking in Indien bekommen haben. Reisen kann auch mit geringem Budget so schön sein!
Ihr seid euch noch unsicher bei der Planung der Reise in so ein überwältigend großes Land? Dann schreibt uns einfach und wir helfen euch sowohl bei Planung als auch bei Buchungen, um eurer Backpacking in Indien zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen!
Mit dem Bus und Zug in Indien unterwegs zu sein, ist eine spannende und bereichernde Erfahrung. Wir haben eine unserer Kundinnen und mittlerweile gute Freundin gebeten, von ihrer Reiseroute in Indien zu berichten, die sie ausschließlich mit Zug und Bus zurückgelegt hat. Schaut euch außerdem Nicky Millars Blog an, in dem sie noch mehr über ihre Abenteuer in Indien berichtet!
Nordindien ist eine Erkundung wert – hier das beeindruckende Agra Fort! (Credit: Annie Spratt – Unsplash)
3 Mädels, 12 Tage, 6 Stopps
Da war ich nun in Indien mit zwei Freundinnen. Wir hatten wenig Geld und noch weniger Zeit und daher entschieden wir uns nur Züge und Busse für unsere Reiseroute in Indien zu nehmen. Denn diese sind super günstig und halten eine Menge Abenteuer bereit – genau das richtige für uns drei also!
Wir drei in der Wüste in Jaisalmer
Von Mumbai nach Udaipur mit dem Bus
Unsere Reiseroute durch Indien startete in Mumbai, wo uns India Someday einen semi-sleeper Bus buchte, der uns zu unserem ersten Ziel bringen sollte: Udaipur, Stadt der Seen. Im Nachhinein vielleicht nicht die beste Option, um die Reise zu beginnen, denn dieser Bus hat unsere Erwartungen für den Transport auf der restlichen Reise viel zu hoch geschraubt.
Die weichen Ledersitze und wärmenden Decken machten die lange Fahrt von 14 Stunden zu einem Traum. Na gut, auf meinen schnarchenden Sitznachbarn hätte ich gerne noch verzichtet. Nach solch einer Fahrt kann es schon nicht mehr besser werden.
Wie auf allen Busfahrten gab es ein paar Pausen zum Pinkeln oder Essen. Der Bus hielt dann an den entlegensten Raststätten, wo plötzlich wie aus dem Erdboden kleine Shops, Toiletten und sogar Restaurants auftauchen. Da wir allerdings nie so recht wussten, wann der nächste Halt sein würde, deckten wir uns vorausschauend mit Knabbereien ein.
Das Angebot in diesen Restaurants mitten im Nirgendwo war jedoch erstaunlich gut. Das einzige was fehlte waren Speisekarten in Englisch, aber mit Dal und Reis könnt ihr eigentlich nie falsch liegen.
Die Toiletten waren annehmbar, manchmal zwar stinkig aber immer relativ sauber.
Sogar von unserem Hostel hatten wir eine atemberaubende Sicht auf den See in Udaipur
Von Udaipur nach Jodhpur mit dem Bus
Weiter ging es auf unserer Reiseroute durch Indien mit dem Bus nach Jodhpur. Diese Strecke war mit Abstand die schlimmste auf der ganzen Reise (und das ausgerechnet nach der unschlagbar bequemen Reise zuvor). Wir nahmen einen Sleeper Bus einer privaten Firma und hatten das Pech, auf den Sitzen ganz hinten zu landen. Das war ein einziges Geschunkel und Gehopse für 10 lange Stunden, weil wir wegen Stopps an jeder Kreuzung unglaublich verspätet waren.
An diesen Kreuzungen sammelten wir noch mehr Passagiere ein, obwohl wir schon längst überbucht waren. Auf dieser Fahrt lernte ich einige wertvolle Lektionen wenn es ums Busfahren in Indien geht. 1. Versucht Busse immer im Voraus zu buchen, damit ihr mehr Optionen für bequeme Transportmittel habt. 2. Nehmt immer Sitze so weit vorn wie möglich. Klar die Hupe dröhnt dort unangenehm lauter, aber euer Po wird es euch danken!
Die Federung der Busse verträgt sich mit den Straßen auf dieser Strecke nicht sonderlich gut. Daher ist die beste Option für die Reise von Udaipur nach Jodhpur mit einem Wagen und Fahrer. Das ist zwar ein bisschen teurer, aber es lohnt sich auf jeden Fall!
Das Mehrangarh Fort in Jodhpur hat uns die Strapazen der Busfahrt schnell vergessen lassen (Credits: Francisco Anzola)
Von Jodhpur nach Jaisalmer mit dem Bus
Es ist super schwierig, eine allgemeine Aussage über Busreisen in Indien zu treffen, denn jede Reise und auch jede Reiseroute in Indien ist einzigartig. So kann zum Beispiel ein staatlicher Bus der RSTRC (Rajasthan State Road Transport Cooperation) besser sein als ein privater Bus, wie wir schmerzlich auf dem Weg von Udaipur nach Jodhpur feststellen mussten.
Unser Bus von Jodhpur nach Jaisalmer war erfreulicherweise und (zugegebenermaßen unerwartet) zu früh. Aber genau solche Erlebnisse holen mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und zeigen mir, dass ich nicht versuchen sollte, meine Stereotype über Indien zu verifizieren. Denn Stereotype hin oder her – die Realität sieht immer anders aus!
Auf unserer Reiseroute in Indien bis dahin liefen die Fahrten mit dem Bus gut und ich kann diese Art von Transport empfehlen, wenn ihr mit einem kleinen Budget reist. Oft gibt es viele Anbieter zu verschiedenen Abfahrtszeiten, aus denen ihr wählen könnt.
Die Tour in die Wüste auf Kamelen hat uns in Jaisalmer besonders begeistert
Von Jaipur nach Agra mit dem Zug
Nach einer Nachtzugfahrt von Jaisalmer nach Jaipur, nahmen wir einen weiteren Zug von Jaipur nach Agra. Ich muss sagen, ich bin begeistert von indischen Zügen – was für eine tolle Erfahrung! In den Zügen erlebt ihr die Quintessenz der Vielfältigkeit Indiens mit.
Die Fahrt von Jaipur nach Agra dauerte nicht lange und wurde sogar noch kurzweiliger durch die interessanten Gespräche mit unseren Sitznachbarn.
Das Amer Fort in Jaipur war ein absolutes Highlight auf unserer Reise
Von Agra nach Varanasi mit dem Zug
Für diese Fahrt entschieden wir uns für eine höhere Zugklasse (AC 3-tier), da wir die ganze Nacht unterwegs sein würden. Damit wir in Agra so viel Zeit wie möglich hatten, nahmen wir den spätesten Zug, der um 23 Uhr abfuhr und mit dem wir um 12 Uhr Mittag am nächsten Tag in Varanasi ankommen würden.
So war der Plan – es kam dann aber doch ganz anders. Unser Zug verließ Agra mit einer Verspätung von 5 Stunden und in Varanasi waren wir 9 Stunden später als erwartet. Damit müsst ihr also immer rechnen. Besonders, wenn die Züge schon eine lange Strecke hinter sich haben, bevor ihr zusteigt, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Verspätung hoch!
Normalerweise hätten wir die Reiseroute durch Indien alleine gebucht. Aber in Momenten wie diesen waren wir heilfroh, India Someday mit ihrem lokalen Wissen an unserer Seite zu haben. Indien kann super chaotisch sein und die Tipps von India Someday halfen uns, unsere innere Ruhe zu bewahren. Sie sagten uns, dass wir im Ticket Office fragen sollten, ob wir dort warten könnten und zu unserer Überraschung war das kein Problem – allerdings nur bis Mitternacht als das Office geschlossen wurde. Daher zogen wir in die Warteräume für die erste Klasse um, obwohl wir Tickets einer niedrigeren Klasse hatten. Zum Glück mussten wir aber für den Aufenthalt hier nur INR 100 zahlen.
Da wir uns auf einer viel genutzten Reiseroute in Indien befanden, gesellten sich schnell andere ausländische Reisende zu uns und wir versuchten die Verspätung mit viel Humor wett zu machen.
Als der Zug dann endlich kam, freuten wir uns umso mehr, dass wir die AC 3-tier Klasse gebucht hatten, die eigentlich genauso aussieht wie die Sleeper Class (eine Stufe niedriger). Doch hier war die Atmosphäre deutlich ruhiger und das Beste war das Bettzeug, das inklusive war.
Schaut euch hier alles weitere an, was ihr fürs Zugfahren in Indien wissen müsst!
Varanasis gelebte Spiritualität hat uns sprachlos gemacht
Zug oder Bus: unser Fazit
Wie ihr seht ist es unmöglich, genau vorauszusehen, wie eure Zugreise verlaufen wird. Verspätungen gibt es immer wieder, schließlich ist Indien ein riesiges Land und viele Züge sind mehrere Tage am Stück unterwegs. Eine Verspätung bei Bussen zu erleben, scheint nicht so wahrscheinlich zu sein, wie bei den Zügen. Aber auch hier kann es zu Ausnahmen kommen, wie wir auf der Fahrt von Udaipur nach Jodhpur erfahren durften.
Das Essen im Zug ist definitiv besser als auf Busfahrten. Denn im Zug werdet ihr ein ständiges Rufen von Verkäufern hören, die in den Abteilen Chai, Softdrinks, Snacks, Thali und andere Köstlichkeiten verkaufen. An größeren Bahnhöfen warten die Züge oft 10 min oder länger, sodass ihr rausspringen könnt und euch an den Ständen oder direkt bei Verkäufern mit Leckerbissen eindecken könnt, bevor der Zug ganz langsam im Schritttempo anfährt und ihr wieder aufspringen könnt.
Im Zug gibt es im Vergleich zu Bussen Toiletten (in der AC 3-tier Klasse sogar Toiletten im westlichen Stil). Bei Busfahrten sind die Stopps für Pinkelpausen nicht so leicht vorherzusehen und das Geruckel kann eine Qual sein, wenn man dringend muss.
Für Busse gibt es verschiedene Kategorien, die sich auf die Art der Sitze beziehen. So gibt Seater (normale Sitze), Semi-Sleeper (Sitze, die ihr fast bis in die Waagerechte zurückstellen könnt) und Sleeper (richtige Betten). Ob ihr euch für einen klimatisierten oder nicht klimatisierten Bus entscheiden solltet, hängt von der Jahreszeit und der Region ab. Nordindien ist im Winter sehr kalt, also ist ein klimatisierter Bus nicht zu empfehlen.
Die verschiedenen Klassen in den Zügen sind aufsteigend nach Komfort geordnet (General/ Sleeper/ AC 3-tier/ AC 2-tier/ AC 1-tier). Ihr solltet davon absehen, die unterste (general) Klasse zu buchen, da es hier keine festen Plätze gibt und das Chaos könnt ihr euch dann dementsprechend groß vorstellen. Während mir die Sleeper Klasse vollkommen genügt, ist ein wenig mehr Komfort manchmal gar nicht schlecht, wie ihr auf unserer ewig verspäteten Fahrt nach Varanasi gesehen habt!
Unser Fazit fällt ganz klar für das Zugfahren aus, denn obwohl es uns manchmal ziemlich frustriert hat, konnten wir in allem doch lustige Erinnerungen gewinnen.
Egal, ob ihr mit Zug oder Bus unterwegs seid, wir können euch nur ans Herz legen, die Reise mit India Someday zu buchen – ihre lokale Expertise ist unschlagbar und wird euch in so manch einer Situation aus der Patsche helfen!
Zugfahren in Indien ist eine tolle Erfahrung voller Abenteuer und Überraschungen
Sicherheit für Frauen in Zug und Bus
Abschließend will ich noch etwas über die Sicherheit für Frauen sagen, da wir ja zu dritt als Frauen unterwegs waren und euch mögliche Bedenken nehmen wollen!
Was das Gepäck betrifft, fand ich es bei den Busfahrten am angenehmsten, meinen Rucksack zum Gepäck unten im Bus zu legen und nur meine Wertsachen bei mir zu haben. So konnte ich es mir mit ausgestreckten Beinen gemütlich machen. Im Zug hatte ich dagegen meinen Rucksack mit in meinem Bett oder darunter, wenn dort Platz war.
Ich kann sagen, dass ich mich auf der ganzen Reiseroute in Indien nie unsicher oder bedroht gefühlt habe – meinen Begleiterinnen ging es ebenso. Dennoch solltet ihr euch auf ständiges Betrachtetwerden einstellen, was allerdings auch für männliche Reisende gilt. In Zügen habe ich mich in den oberen Betten immer am wohlsten gefühlt, weil ich dort eine angenehme Distanz zu allen anderen Reisenden und einen Platz nur für mich hatte, an dem mich andere kaum gesehen haben.
Wenn ihr nur begrenzte Zeit habt, dann solltet ihr eure Reise ein wenig im Voraus planen, um einen effizienten Transport zu haben. Wenn es um die Frage geht, welche Zugklasse ihr buchen solltet, dann müsst ihr euch nur einmal mit dem System vertraut machen und dann ist es gar nicht mehr so schwierig – auch wenn es anfangs total überfordernd scheint.
Unsere Reiseroute in Indien für das begrenzte Budget und die kurze Zeit war perfekt gewählt. Und ganz ehrlich, ohne die Hilfe von India Someday, wären wir niemals so gut durchgekommen. Mit den hilfreichen Tipps, die Buchungen von Bus- und Bahntickets und die Empfehlungen für ein super schönes neues Hostel in Jaipur (Horn Ok Please Jaipur) war unsere Reise ein voller Erfolg. Daher empfehlen wir wärmsten, mit India Someday zu planen und buchen!
Rajasthan ist für viele Indien wie es im Bilderbuch steht. Forts, Paläste, leckeres Essen, bunte Farben – um nur einige Stichworte zu nennen. Damit ihr das meiste aus eurem Rajasthanurlaub machen könnt, haben wir 5 Tipps für Rajasthan zusammen gestellt!
Rajasthan hält einige der schönsten Hotels für euch bereit
1) Die besten Reiserouten für Rajasthan
Wir haben ja schon einmal in aller Ausführlichkeit über die schönsten Reiserouten für Rajasthanrundreise berichtet, daher im Folgenden nur noch einmal kurz zusammengefasst. Auch wenn Agra natürlich nicht in Rajasthan Indien liegt, nehmen wir es hier mit auf, denn das Taj Mahal wollt ihr euch sicher nicht entgehen lassen.
Rajasthan in Indien bietet euch eine zauberhafte Märchenerfahrung
Route 1: Der Klassiker – das goldene Dreieck
Delhi – Agra – Jaipur – Jodhpur – Udaipur
Dieser Klassiker führt euch zu den größten Attraktionen Rajasthans. Wer sich in knapp 2 Wochen einen Eindruck von Indien machen will, ist hier sicher bestens bedient. Da die spektakulärsten Attraktionen natürlich auch die meisten Touristen anlocken, müsst darauf gefasst sein, in touristischeren Städten unterwegs zu sein – aber keine Sorge, auch hier kennen wir schöne Unterkünfte, die echte Ruheoasen sind. Es warten das Taj Mahal, sowie unglaubliche Forts und Paläste auf euch!
Deutlich ruhiger geht es abseits der üblichen Wege in Rajasthan zu. Aber auch hier könnt ihr während dieses Rajasthansurlaubs fantastische Tempel und Palastanlagen erleben – vielleicht alles eine Nummer kleiner, aber dafür sind die Touristenzahlen ebenfalls geringer. Ein absolutes Highlight sind beispielsweise die Marmortempel in Ranakpur auf dem Weg nach Udaipur.
Weitere Optionen um eure Rajasthanrundreise euren Wünschen anzupassen gibt es natürlich zuhauf. Da wären zum Beispiel die Wüstenstadt Jaisalmer, Pushkar mit seinem berühmten Kamelmarkt und, und und. Sprecht uns einfach an und wir gehen auf eure Wünsche ein.
Udaipur, die Stadt der Seen, gibt euch ein Gefühl von 1001 Nacht
2) Die beste Reisezeit für Rajasthan
Generell gelten die Monate November bis Februar als beste Reisezeit für Indien. Diese Monate sind auch für einen Rajasthanreise bestens geeignet. Ihr könnt mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen rechnen. Allerdings ist dies auch die populärste Reisezeit für Rajasthan, daher lohnt es sich schöne Hotels und Homestays im Voraus zu buchen. Ein Geheimtipp ist unserer Meinung nach Rajasthan zum Ende der Monsunzeit (August/September) zu besuchen. Im Vergleich zu anderen Teilen Indiens fällt hier deutlich weniger Regen, die Landschaft blüht aber dennoch auf und der Touristenstrom ist deutlich kleiner. Ihr könnt euren Rajasthanurlaub also in vollen Zügen genießen!
3) Palast-Hotels Rajasthans
Wie bereits erwähnt, lohnt sich eine Rajasthanreise, wenn ihr von alten Tempeln und Palästen fasziniert seid. Aber was ist noch besser als einen Palast zu besichtigen? Richtig, in einem Palast zu übernachten. Dazu bietet sich in Rajasthan auf ganz unterschiedliche Weise die Gelegenheit: In Udaipur im Lake Palace, einer privaten Hotelinsel (auf der der legendären James Bond Film ‚Octopussy‘ gedreht wurde). Deutlich persönlicher geht es im Castel Bera zu, ein waschechter Palast, der zu einem Homestay umgewandelt wurde. Es gibt weitere tolle Übernachtungsmöglichkeiten in Rajasthan Indien – sprecht uns einfach an!
Viele der alten Paläste wurden in Hotels oder Homestays umgewandelt und ihr habt hier die Möglichkeit, euch ganz königlich zu fühlen
4) Die besten Aktivitäten in Rajasthan
Wer sich noch nicht an Forts und Palästen satt gesehen hat, auf den warten während einer Rajasthanreise noch andere spannende Aktivitäten:
Tigersafari im Ranthambore Nationalpark
Einer der besten Orte weltweit um Tiger in freier Wildbahn zu erleben, ist der Ranthambore Nationalpark. Der Park ist weniger ein dichter Dschungel, sondern mehr ein Wald mit vielen Lichtungen. Dadurch sind die Chancen, einen Tiger zu erblicken besonders hoch. Während der Regenzeit von Juni bis Oktober ist der Park geschlossen. Wenn ihr unbedingt einen Tiger sehen wollt, dann schaut euch hier die besten Nationalparks für Tigersichtungen an.
Der Ranthambore Nationalpark ist ein beliebtes Ziel, da er in Rajasthan günstig gelegen ist und in viele Routen leicht integriert werden kann
Ziplining in Jodhpur
Einen besonderen Nervenkitzel bietet der ‚Flying Fox‘ in Jodhpur. Diese Zipline verfügt über eine einzigartige Kulisse: Fliegt am historischen Fort vorbei und genießt (falls ihr könnt) das Panorama über die ‚Blaue Stadt‘.
Nervenkitzel gepaart mit einer atemberaubenden Aussicht – da möchte man am liebsten gar nicht mehr aufhören
Übernachtung in der Wüste
Auch wenn die Anreise (am besten per Nachtzug) nach Jaisalmer recht lang ist, lohnt sich der Abstecher allemal. Die bezaubernde Altstadt erhebt sich über die Ausläufer der Thar Wüste. Mit Kamel (oder Jeep) und Guide könnt ihr die Wüste erkunden und – noch besser – dort auch auf einfachen Feldbetten übernachten. Wer dies einmal erlebt hat, wird solch eine sternenklare Nacht vergeblich in anderen Teilen der Welt suchen!
Wer ein Fan von Lawrence von Arabien ist, wird sich hier wie in den Film versetzt fühlen. Abseits von Stadt und vielen Menschen ist eine Safari in der Wüste Thar ein einzigartiges Erlebnis!
5) Entdeckt die schönsten Festivals in Rajasthan
Wie überall in Indien werden auch in Rajasthan zahllose Festivals gefeiert. Wenn ihr könnt, solltet ihr unbedingt ein Festival in euren Rajasthanurlaub integrieren. Die beiden wichtigsten nationalen Festivals lassen sich übrigens am besten in Rajasthan feiern. Guten Nachrichten also für alle, die Diwali (das Fest der Lichter) oder Holi (das Fest der Farben) gerne einmal aus nächster Nähe erleben wollen. Diwali findet zum Vollmond im Oktober/November statt. Holi hingegen findet bereits im März statt. Auch die Pushkar Camel Fair ist einen Besuch wert, welche gleichzeitig mit dem Hindu Festival Kartik Purnima im Oktober/ November in Pushkar abgehalten wird. Auf weitere, kleinere oder lokale Festivals weisen wir euch gerne bei der Reiseplanung hin. Wie immer gilt für Festivals, dass wir unbedingt empfehlen, ein Homestay für diese Zeit zu buchen, um das Festival möglichst authentisch zu erleben.
Diwali ist eines der wichtigsten Festivals für Hindus und ist in Rajasthan besonders schön zu erleben
Rajasthan ist aus sehr gutem Grund bei Reisenden so beliebt: Beeindruckende Architektur und Landschaften, herzliche und offene Menschen und unvergessliche Erlebnisse, die euch noch lange im Gedächtnis bleiben werden machen Rajasthan zu einem ganz besonderen Reiseziel in Indien.
Na, seid ihr begeistert von der Vielfalt dieses indischen Bundesstaates und wollt euch selbst fühlen wie in einem Märchen aus 1001 Nacht, dann schreibt uns und wir helfen euch eine traumhafte Reise nach Rajasthan zu planen!
Um ehrlich zu sein, wir sind keine großen Fans von den Monaten Mai und Juni – denn es ist heiß! Es kann sogar unerträglich heiß werden, denn die Luftfeuchtigkeit erzeugt eine drückende Schwüle. Das heißt, dass nicht nur weniger Reisende nach Südindien kommen, sondern auch, dass alles ein wenig gemütlicher zugeht. Aber natürlich könnt ihr dennoch nach Südindien reisen – idealerweise in höher gelegene Gebiete, wo die Temperaturen angenehm kühl sind.
Und Berge gibt es nicht nur im hohen Norden mit dem Himalaya. Von Mumbai im Norden bis zur südlichsten Spitze Indiens erstrecken sich die Western Ghats, eine Bergkette, die sogar UNESCO Welterbe ist. In den Western Ghats findet ihr eine Menge Nationalparks, Naturschutzgebiete, Waldreservate und charmante Hill Stations.
Ein Besuch in Südindien ist immer eine gute Idee (Credit: Arfan A – Unsplash)
Südindien Reisezeit im Mai und Juni
In Südindien warten nicht nur vielfältige Flora und einzigartige Fauna auf euch, sondern auch Obst-, Tee- und Kaffeeplantagen. Hier ist die Luft im Mai und Juni oft kühler und nicht so stickig wie in den Städten und dem Flachland in Südindien.
Sobald der Monsun Mitte Juni beginnt, verändert sich die Natur und das Braun-Gelb der Vegetation erblüht im sattesten Grün innerhalb von ein paar Tagen. Wasserfälle brechen sich Bahn und Flüsse und Seen füllen sich merklich. Es ist das pure Leben! Der wolkenverhangene Himmel und der erfrischende Regen lassen die Temperaturen noch einmal sinken und waschen die Luft rein.
Sobald der Monsun beginnt erblüht die Natur in schönstem Grün und das Atmen fällt sofort leichter
Munnar
Die beliebteste Hill Station von Südindien ist Munnar, das in 3 Stunden von Cochin und in 5 Stunden von Madurai erreicht werden kann. Munnar ist eher eine Region als eine konkrete Stadt und definitiv einen Besuch wert! Das was man vielleicht als Zentrum von Munnar bezeichnen könnte, ist ein Ort, an dem sich Läden aneinanderreihen, die lokal geerntete Produkte verkaufen und günstige Unterkünfte bieten.
Wir empfehlen allerdings eher in der Umgebung unterzukommen, wo ihr Aussichten auf Teeplantagen, dichten Regenwald oder grüne Hügel habt. Es gibt rund um Munnar eine Menge Homestays und Boutique-Hotels, wo die Bedürfnisse eines jeden Reisenden erfüllt werden.
Die beeindruckende Landschaft von Munnar könnt ihr auf Ausflügen auf Bergstraßen oder auf Wanderungen erkunden. Hier und da gibt es Museen oder ihr könnt Teeplantagen anschauen. Der Eravikulam Nationalpark könnt ihr mit Glück sogar die bedrohte Paarhuferart Nilgiri Tahr sehen. Dieser Nationalpark ist nur 35 km vom Zentrum Munnars entfernt.
Das Grün der sich in die Weite erstreckenden Teeplantagen in Munnar ist beruhigend und faszinierend zugleich
Thekkady
Thekkady, ebenfalls in Kerala, kann von Munnar in 3,5 Stunden erreicht werden und schon die Fahrt selbst ist eine tolle Erfahrung. Denn die Straßen sind in Serpentinen um die Berge geschlängelt und die Aussicht auf dichten Regenwald und Teepflanzen vom Fenster wird die Fahrt sehr kurzweilig machen.
Thekkady ist bekannt für den berühmten Periyar Nationalpark. Dieser erstreckt sich über eine enorme Fläche von 777 Quadratkilometern und beherbergt Tiger, wilde Elefanten, Bisons und Rehe, die sich oft an einem künstlichen See im Zentrum des Parks versammeln. Leider könnt ihr die Tiger nicht sehen, sie verstecken sich hier zu gut – die anderen Tiere könnt ihr aber auf einer Bootstour oder eine Safari mit einheimischen Guides bestaunen.
Das kleine Dorf Kummily liegt dem Eingang des Parkes am nächsten und hält viele gute Unterkünfte und Restaurants für Reisende bereit.
Zudem ist Thekkady in ganz Südindien berühmt für die vielen Gewürzplantagen, die ihr besuchen und wo ihr etwas über die kulinarischen Geheimnisse und die ayurvedische Ernährung lernen könnt.
Der Periyar Nationalpark ist das Herzstück Thekkadys
Wayanad
Wayanad ist eine Region in den Western Ghats im Norden Keralas. Da Wayanad etwas abseits von den vielbesuchten Backwaters und Stränden Keralas liegt, ist es weniger touristisch. Trotz der wenigen Touristen findet ihr hier eine Menge spannender Aktivitäten. Der Wanderweg zu den Edakkal Höhlen mit den prähistorischen Wandmalereien, die 8000 Jahre alt sind, ist eine davon. Diese faszinierenden Malereien sind noch nicht die einzige Belohnung: von hier oben könnt ihr die ganze Schönheit von Wayanad überblicken. Die Besteigung des Chembra Peaks bietet eine ebenso atemberaubende Aussicht über die grünen Hügel, die sich bis an den Horizont erstrecken.
Verpasst nicht den Banasura Sagar Damm in Kalpetta zu besuchen. Dies ist der größte Staudamm Indiens und der zweitgrößte in ganz Asien. Im Muthanga Nationalpark könnt ihr wilde Tiere und Natur auf Halbtagessafaris beobachten. Eine weiteres Abenteuer könnt ihr am Delta des Flusses Kabini erleben. Hier in Kuruva Dweep liegen einige unbewohnte Inseln inmitten des Flusses, die ihr mit kleinen Bambusflößen anfahren könnt.
Wayanad ist ein magischer Ort in Kerala, der von Reisenden oft übersehen wird
Andere Hill Stations
Südindien hält noch mehr Hill Stations für euch bereit, die alle mit angenehmen Temperaturen während des heißen Sommers im Mai und Juni locken.Ooty, Conoor und Kotagiri liegen im Bundesstaat Tamil Nadu und sind alle 50 km voneinander entfernt.
Ooty wird die Königin der Hill Stations genannt und wurde von den Briten während der Kolonialherrschaft als Rückzugsort für die Sommermonate genutzt. Ein absolutes Highlight ist hier eine Fahrt mit der Schmalspurbahn (Wenn ihr Hilfe beim Buchen der Tickets braucht, schreibt uns gerne!).
Conoor und Kotagiri sind kleiner, aber auch hier könnt ihr wandern und die beeindruckende Aussicht auf die kleinen Dörfer zwischen Teeplantagen genießen.
Coorg ist eine Hill Station im Bundesstaat Karnataka in Südindien. Sie liegt 120 km nördlich von Wayanad und ist berühmt für seine Kaffee- und Gewürzplantagen. Am Wochenende müsst ihr hier mit vielen einheimischen Touristen rechnen, die dem hektischen Treiben Bangalores entgehen wollen. Unter der Woche habt ihr Coorg dagegen fast ganz für euch!
In Coorg findet ihr Wanderwege über die grün bewachsenen Hügel mit dem Kopf in den Wolken (Credit: pravin8)
Wenn der perfekte Urlaub für euch nichts mit Outdoor-Aktivitäten zu tun hat, dann bietet Südindien ebenso viele Optionen für Entspannung in Luxus-Resorts an den Stränden von Goa und Kerala. Auch in den Backwaters von Kerala gibt es tolle Resorts, in denen es sich entspannt vier bis fünf Tage aushalten lässt. Auch wenn viele Resorts zwischen April und Oktober schließen, bieten diejenigen, die noch offen sind tolle Rabatte an. Wenn ihr nichts gegen die extreme Hitze habt und es euch nicht stört, dass einige Restaurants geschlossen sind, dann sind die Resorts an den Stränden perfekt für euch!
Im Allgemeinen ist Südindien immer ein tolles Reiseziel. Die entspannte Atmosphäre wirkt ansteckend auf den Gemütszustand und wenn euch die Hitze zu Kopf steigt, dann entflieht einfach in die Berge, die euch mit klarer Luft und kühlen Temperaturen verwöhnen!
Seid ihr nun schon ganz wild darauf, euren nächsten Urlaub zu planen? Wir helfen euch gerne bei der Reiseplanung und -buchung! Schreibt uns einfach hier!
Unsere Kundin und Bloggerin Nicky Millar war in Kerala in Indien unterwegs und hat für einen Gastartikel über die besten Orte in Kerala geschrieben. Außerdem gibt sie in ihrem Artikel nützliche Tipps für Urlaub für alleinreisende Frauen in Kerala. Lasst euch von ihr inspirieren und bucht eure Reise mit uns!
Kerala in Indien ist einer der schönsten Orte! Von Teeplantagen auf sanft abfallenden Hügeln bis zum verzweigten System von Kanälen und Flüssen in den Backwaters – Kerala ist ein wahres Naturparadies. Nicht zu vergessen ist zudem das köstliche Essen, die unglaublich freundlichen Menschen und das angenehme Klima. Das perfekte Ziel für einen Urlaub für alleinreisende Frauen wie mich!
Kerala ist ein magisches Naturparadies (Credit: Ravi Pinisetti – Unsplash)
Kumily und der Periyar Nationalpark
Meine Reise in Kerala startete in Kumily, denn wegen eines Erdrutsches konnte ich nicht wie geplant zuerst nach Munnar fahren. Aber auch in Kumily konnte ich Tee- und Gewürzplantagen besuchen. Das Wetter war anfangs etwas trostlos, denn mein Besuch fiel auf das Ende der Monsun-Zeit. Doch sobald ich inmitten der sattgrünen und blühenden Natur stand, machten mir die Nebelschwaden und Regenwolken nichts mehr aus.
Eine Auto-Rickshaw brachte mich von einer Kaffeefabrik zu einer ayurvedischen Gewürzplantage, einer Teeplantage und schließlich zu einem Aussichtspunkt, von dem ich die gesamte Stadt überblicken konnte – einfach wunderbar. Noch nie hatte ich alleine eine solche Tour gemacht, fühlte mich aber die ganze Zeit sicher und die vielen Eindrücke ließen die Sorgen schnell verschwinden.
Ich war ein wenig traurig, dass ich das Wildgehege im Periyar Nationalpark nicht besuchen konnte – die Preise waren für mich allein einfach zu hoch. Wenn ihr euch mit ein paar anderen Reisenden (z. B. aus eurer Unterkunft) zusammentut, dann lohnt sich allerdings eine Safari. Ihr könnt den Nationalpark zudem auch auf einem Boot erkunden. Da ich das selbst nicht ausprobiert habe, weiß ich allerdings nicht, wie hoch die Chancen sind, wilde Tiere zu sehen.
Auch während des Monsun entfaltet die Natur in Kerala ihre Schönheit
Die Backwaters in Kerala in Indien
Ein Urlaub für alleinreisende Frauen in Kerala wird gekrönt von einem Besuch der Backwaters, einem weitverzweigten System aus Kanälen, das ihr auf einem Boot erkunden könnt.
Nach einer Nacht, was völlig ausreicht, wenn ihr auf einen Besuch des Nationalparks verzichtet, ging es für mich weiter mit dem Bus nach Kottayam und dann mit der Fähre nach Alleppey. Auch wenn die Strecke sich durch die vielen kleinen Kanäle windet, war die Fahrt sehr kurzweilig. Mit dem Boot durch die Natur zu fahren war beruhigend und ich hatte das Gefühl den Menschen, die dort leben und ihren Geschäften nachgehen, näher zu sein, als wenn ich eine Touristen-Fähre genommen hätte. Ein weiterer Pluspunkt war der niedrige Preis für diese lokale Fähre.
Leider hatte ich bei den Hausbooten wieder kein Glück. Kerala in Indien ist berühmt für die Backwaters und die Übernachtung auf einem Hausboot. Mit meinem Backpacker Budget und alleine hatte ich allerdings keine Chance, ein Hausboot zu mieten. Ich kann mir vorstellen, dass es eine unvergessliche Erfahrung ist, eine Nacht auf einem Hausboot zu verbringen. Der Vorteil an der Erkundung der Backwaters mit kleineren Booten ist allerdings, dass man auch die schmalen Kanäle befahren und abseits der Touristen-Boote die Natur in ihrer Unberührtheit genießen kann.
Nach einer Nacht entschied ich mich dann weiter zu reisen und nahm einen Bus bis Ernakulam, von wo aus ich mit einer weiteren Fähre nach Fort Kochi gebracht wurde.
Eine Tour auf den Backwaters zu machen ist eine ganz einzigartige Erfahrung in Indien
Kulturelles und kulinarisches Zentrum Keralas: Fort Kochi
Was für eine wunderschöne Stadt – ich habe mein Herz an Fort Kochi verloren, denn die gemütliche Stadt bietet eine ausgeglichene Mischung an kleinen Läden, Restaurants und einer Authentizität, die von den anderen Reisenden nicht gemindert wird.
Ein kulinarisches Hoch erlebte ich an meinem ersten Abend im alten jüdischen Viertel. Nach einer kleinen Erkundungstour fand ich mich plötzlich auf dem Fischmarkt wieder, nicht weit von den chinesischen Fischernetzen, die zum Symbol für Fort Kochi avanciert sind. Hier konnte ich mir den Fang des Tages ansehen und auswählen, wonach es mich gelüstete. Ich entschied mich für Tintenfisch, Snapper und ein paar Tigergarnelen. Doch was sollte ich nun mit dem rohen Fisch machen?! Sogleich erschien wie aus dem Nichts ein kleiner Mann, der mich zu seinem Restaurant führte, wo er aus dem ganz nach meinen Wünschen ein Abendessen mit höchster Perfektion zauberte. Und das alles für INR 200 – daran könnte ich mich gewöhnen!
Da ich mit dem Hausboot kein Glück hatte, entschied ich mich am nächsten Tag eine kleine Tour in den Backwaters zu machen. Für die Tour wurden Alleinreisende und kleine Gruppen zusammengetrommelt bis das Boot voll war. Als alleinreisende Frau ist das definitiv die einfachste Möglichkeit, die Schönheit der Backwaters zu erleben – und die solltet ihr wirklich nicht verpassen, wenn ihr in Kerala in Indien seid. Während die lokale Fähre von Kottayam schon spannend war, war die Erfahrung auf dieser Tour eine gänzlich andere. Denn wir waren den ganzen Tag auf den kleineren Kanälen unterwegs und ich hatte das Gefühl Teil des Dschungels zu werden. Mit einem köstlichen Mittagessen war dies eine sehr gelungene Erfahrung!
Die chinesischen Fischernetze prägen das Bild von Fort Cochin (Credit: Ankur Khanna – Unsplash)
Urlaub für alleinreisende Frauen in Kerala in Indien
Im Allgemeinen solltet ihr euch, bevor ihr nach Kerala in Indien fahrt, über die Preise informieren! Denn für Alleinreisende können sowohl Nationalpark als auch Hausboot schnell zu einer Belastung für die Geldbörse werden.
Dennoch würde ich Kerala in Indien für einen Urlaub für alleinreisende Frauen empfehlen. Ich habe mich nie unsicher gefühlt und ganz im Gegenteil überall ausgesprochen freundliche Menschen getroffen. Mit etwas Flexibilität und Lust sich auf Neues einzulassen ist Kerala ein tolles Reiseziel!
In diesem Artikel stellen wir die beste Reisezeit für Kerala vor. Die klimatischen Bedingungen in Indien variieren von Region zu Region in den unterschiedlichen Jahreszeiten. Während der Winter im Süden des Landes im Allgemeinen sehr mild und angenehm ist, wird der Norden von Schnee und Kälte heimgesucht. Für alle, die nach Kerala reisen wollen, ist das Wetter des Bundesstaates an der Südwestküste während des Monsun und im Winter am besten zum Reisen geeignet.
Kerala ist bekannt als “God’s own Country”. Um die Vorzüge dieses indischen Staates in ihrer Gänze genießen zu können, solltet ihr zur besten Reisezeit Keralas hier Urlaub machen. Denn so werdet ihr von den traumhaften Stränden, von den ruhigen Backwaters und der sattgrünen Landschaft empfangen. Und wenn ihr Glück habt, werdet ihr sogar noch einige spannende Festivals miterleben.
Kerala ist ein magischer Ort, egal zu welcher Jahreszeit
Das Wetter in Kerala
Da Kerala so weit im Süden liegt, werdet ihr hier tropisches Klima erleben. Stellt euch also auf die typische tropische Luftfeuchtigkeit ein. Im Durchschnitt fällt in Kerala mehr Regen als im Rest Indien, daher solltet ihr mit gelegentlichen Schauern rechnen. Aber diese lassen das Land auch erblühen und schaffen eine grüne Oase am südlichen Zipfel Indiens.
Eigentlich müsste Kerala durch die Nähe zum Äquator viel wärmer sein. Aber glücklicherweise verhindern die Western Ghats, eine Bergkette, die sich an der Westküste entlang zieht, dass heiße Winde aus dem Osten Kerala erreichen. Dadurch bleiben die Temperaturen immer unter 35 Grad. Die Temperaturen ändern sich nicht stark während des Jahres, wobei die Hill Stations wie Munnar mit niedrigeren Temperaturen Reisenden eine tolle Abkühlung von der heißen Küste bieten.
Das satte Grün Keralas bringt dem Bundesstaat unter anderem den Namen “God’s own Land” ein (Credits: Jasper van Osnabrugge – Flickr)
Winter in Kerala
Der Winter in Kerala beginnt Ende November und geht bis Ende Februar/ Anfang März. Die Temperaturen steigen selten über 30 Grad und auch Regen bleibt meist aus. Die bergigen Regionen wie Wayanad, Munnar und Thekkady können recht kalt werden, denkt also an warme Kleidung. Durch diese angenehmen Bedingungen ist der Winter die beste Reisezeit für Kerala und daher auch die Hauptsaison für den Tourismus.
Stellt euch also darauf ein, dass ihr nicht die einzigen Reisenden an Sehenswürdigkeiten sein werdet. Besonders internationale Touristen verschlägt es im Winter nach Kerala, um der Kälte in Europa und Nordamerika zu entfliehen. Aber auch indische Touristen kommen gerne hierher – in den letzten Jahren hat sich Kerala bei ihnen als beliebtes Flitterwochenziel entwickelt.
Die Bergregionen in Kerala sind im Winter zwar kalt aber reichen nicht an den europäischen Winter heran (Credit: Sakeeb Sabakka – Flickr)
Sommer in Kerala
Während es in anderen Teilen Indiens im Sommer unerträglich heiß werden kann, ist es in Kerala nicht ganz so heiß und eher feucht als trocken. Da die Western Ghats die heißen Winde abfangen und das Meer angenehme Brisen an Land bringt, lassen sich die Sommermonate von März bis Mai hier aushalten.
Wenn es regnet, dann wirkt das mit Blitz und Donner und Überschwemmungen zwar bedrohlich, aber das Wasser sickert meist schnell ein und schon einige Stunden später ist die Idylle wieder hergestellt. Bedenkt, dass die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist, sodass Aktivitäten anstrengender sein können als sonst.
Wenn euch weniger Menschen lieber sind und ihr Wanderungen in Nationalparks lieber ganz für euch genießen wollte, dann ist der Sommer die beste Reisezeit Kerala für euch! Zudem sind einige Zimmer der besten Hotels stark reduziert, sodass ihr so einiges für euer Geld bekommt.
Die Backwaters sind ein beliebtes Reiseziel das ganze Jahr über. Auch im Sommer soll euch nichts an einer Tour hindern. Im April und Mai ist allerdings der Wasserstand in den Backwaters sehr niedrig ist und ihr könnt möglicherweise nicht alle Kanäle befahren.
Die Anzahl Hausboote ist in den letzten Jahren gestiegen, weil die Touren immer beliebter werden (Credit: Abishek – Unsplash)
Monsun in Kerala
Der Monsun trifft Kerala jedes Jahr sehr stark ab Ende Mai/ Anfang Juni. 85 % des jährlichen Regens erhält Kerala in der Monsunzeit von Juni bis September. Die Western Ghats bringen die Wolken dazu, sich zunächst über Kerala zu entleeren. Der Regen und die hohe Luftfeuchtigkeit lassen die Pflanzen erblühen und das ganze Land wird von saftigem Grün bedeckt – man kann fast zusehen wie die Natur sich nach jedem Regen selbst zu übertreffen versucht.
Kerala ist zu dieser Zeit des Jahres magisch. Wenn euch der Regen also nichts ausmacht, dann solltet ihr Kerala im Monsun besuchen.
Wenn der Regen allerdings zu stark ist, steckt in drinnen fest. Aber dann könnt ihr euch die Aussicht und das Plätschern der Tropfen auf die Dächer mit einem heißen Chai und ein paar typischen Snacks versüßen.
Ein Besuch Keralas im Monsun ist in jedem Fall ein Abenteuer. Beachtet, dass sich bei Wanderungen Blutegel an eure Beine heften können. Aber keine Sorge, die Einheimischen wissen, wie man sich dafür schützt und können euch helfen, wenn ihr euch doch mal einen eingefangen habt. Stellt euch außerdem darauf ein, flexibel zu sein, denn der Regen kann Erdrutsche verursachen, wodurch ihr vielleicht nicht wie geplant voran kommt.
Südindien wird im Oktober und November dann gleich nochmal von einem Monsun übergossen. Auch wenn dieser Nordostmonsun nicht allzu stark in Kerala ist, kann es doch gelegentlich zu heftigen Schauern und Gewittern führen. Und auch die Temperaturen steigen wieder so hoch wie in den Sommermonaten von März bis Mai.
Zwischen Mai und September sind die Strände in Kerala wie leer gefegt – und das zurecht. Die Meeresströme sind zu stark, um schwimmen zu gehen und die Wolken nehmen euch die Möglichkeit, Sonne zu tanken. Da hier nichts los ist, machen viele Hotels in diesen Monaten zu.
Verregnete Tage in Kerala haben ihre ganz eigene Magie
Die beste Reisezeit Kerala: Festivals
Wegen der langen Handels- und Kolonialgeschichte sind viele verschiedene Religionen in Kerala vertreten: Hinduismus, Christentum, Judentum und Islam. Daher bieten sich viele Gründe zum Feiern von religiösen und kulturellen Festivals. Ihr solltet bei der Planung schauen, ob ihr ein solches Festivals hautnah miterleben könnt. Es lohnt sich in jedem Fall.
Die Festivals der Hindutempel in Kerala sind meist besonders farbenfroh und genauso beeindruckend wie die Tempel selbst. Im April und Mai solltet ihr versuchen eine der lauten und aufregenden Prozessionen in Ernakulam und im Thrissur District zu sehen. Bei diesen kommen auch reich geschmückte Elefanten zum Einsatz.
Im Juli, August und September werden auf den Backwaters Wettrennen mit traditionellen Schlangenbooten abgehalten. Auch wenn diese Rennen heute oft politisiert werden, sind sie doch spannend anzusehen.
Onam
Ein ganz besonderes Festival in Kerala verdient einen eigenen Absatz. Das ist das 10-tägige Erntefest Onam, das im September stattfindet. Da dies eines der wichtigsten Festivals für die Menschen von Kerala ist, werden die Häuser festlich geschmückt, jede Familie bereitet ein Festmahl zu und eine Reihe an lustigen Spielen wird gespielt.
Das Beste an diesem Fest ist das Onam Pulikkali Tiger Play, bei dem die Menschen sich als Tiger und Jäger verkleiden und zu traditioneller Musik tanzen. Ein ganz besonderes Ereignis – also nicht verpassen!
An Onam wird zudem auch die kulturelle und spirituelle Diversität Keralas gefeiert. Christen und Muslime nehmen genauso an den Feierlichkeiten teil wie Hindus. Man lädt seine Nachbarn zum Essen ein und tauscht sich über Traditionen aus. Eine riesige multikulturelle Feier also. Kerala ist wegen der religiösen Freiheit ein Vorbild für viele andere Staaten in Indien, das seit der Unabhängigkeit noch immer durch religiöse Konflikte gespalten wird.
Das Pulikkali Tiger Play in Thrissur ist ein spannendes Spektakel
Kochi Biennale
Wenn religiöse Feste nicht so euer Ding sind, dann könnt ihr euch vielleicht für die Kochi-Muziris Biennale begeistern. Dieses kontemporäre Kunstfestival findet jedes Jahr im Winter von Dezember bis März in Fort Kochi statt.
Hier findet ihr dann Ausstellungen jeder Art und Größe in der ganzen Stadt verteilt – ob in Galerien oder auf öffentlichen Plätzen. Die Biennale hat sogar international einen guten Ruf. Es lohnt sich also, wenn ihr in Kochi seid, die Augen nach spannender Kunst offen zu halten.
Eine der Kunstausstellungen in Kochi zur Biennale (Credit: Shruthimathews – Flickr)
Hoffentlich habt ihr nun Lust auf einen Besuch von “God’s own country” bekommen und kennt nun dank des Artikels die beste Reisezeit Kerala. Ob auf den Backwaters, in der grünen Natur oder auf den Spuren der Handelsgeschichte – Kerala hat so einiges zu bieten.
Wenn ihr euch schon für eine Reise nach Kerala entschieden habt, dann schreibt uns gerne hier und wir helfen euch eine unvergessliche Reiseroute zusammenzustellen!
In diesem Artikel erklären wir euch, wie ihr am besten von Mumbai nach Goa kommt. Goa ist der kleinste indische Bundesstaat, aber definitiv einer der beliebtesten. Mit den wunderschönen Stränden, vielen Parties und Reisenden aus der ganzen Welt hat sich dieser kleine Staat den Spitznamen “Party-Hauptstadt” Indiens verdient.
Goa liegt an der Westküste Indiens an der Arabischen See. Bei einem Besuch werdet ihr verstehen, warum Goa so beliebt ist. Die langen Strände, kleinen gemütlichen Dörfer, Gruppen von Fischern und Architektur im portugiesischen Stil schaffen eine perfekte Urlaubsatmosphäre. Und erst das Essen!
Goa ist der ideale Ort, um sich von der Hektik in Mumbai zu entspannen
Von Mumbai nach Goa mit einem Flug
Auch Mumbai liegt an der Westküste Indiens, allerdings einige hundert Kilometer nördlich. Es gibt täglich Flüge von Mumbai nach Goa und sie sind natürlich die schnellste und einfachste Option fürs Reisen. Wenn ihr die Flüge weit im Voraus bucht, sind sie sogar ziemlich günstig.
Aber viele Mumbaikars (wie sich die Mumbaier nennen) nutzen Flüge für Wochenendausflüge und so sind Flüge an verlängerten Wochenende und Feiertagen extrem teuer. Jährliche Feiertage sind beispielsweise 1.Mai, 15.August und 26.Januar. Und auch um Weihnachten herum sind die Preise hoch, denn die meisten Bewohner Goas sind christlich und werden zu dieser Jahreszeit oft von ihren Familien besucht.
Wenn euer Flug also auf indische Feiertage fällt, solltet ihr weit im Voraus buchen. Der Flug selbst von Mumbai nach Goa dauert nur eine Stunde und der internationale Flughafen liegt in Dabolim.
Auch wenn ein Flug die schnellste Variante zum Reisen ist, ist sie weder die günstigste noch nachhaltig.
Das Gute am Flug ist, dass ihr die verrückte Riesenstadt Mumbai mal ganz entspannt von oben betrachten könnt (Credits: Sarangib)
Von Mumbai nach Goa mit dem Zug
Im Gegensatz zum Fliegen ist die Fahrt mit dem Zug von Mumbai nach Goa viel günstiger. Natürlich dauert es länger als fliegen, bietet euch aber einen authentischen Einblick in das Reisen auf indische Art. Ihr werdet begeistert sein, die Menschen im Zug näher kennenzulernen und alle Köstlichkeiten, die von Verkäufern die ganze Fahrt über angeboten werden, zu probieren.
Es gibt verschiedene Züge, die ihr nehmen könnt. Wir empfehlen aber einen Zug zu nehmen, der in Mumbai eingesetzt wird, denn die Züge, die von weiter herkommen, sind oft zu spät und dreckig. Zudem halten diese Züge meist nicht an den bequem zu erreichenden Stationen in Mumbai.
Wir empfehlen folgende Züge für die Strecke von Mumbai nach Goa:
Jan Shatabdi
Jan Shatabdi ist der schnellste Zug von Mumbai nach Goa. Er fährt früh am Morgen um 5:25 Uhr von der Station Dadar im Zentrum Mumbais und endet in Thivim in Nordgoa. Dieser Express ist ein eingleisiger Zug und erreicht Goa in 8-9 Stunden. So seid ihr am Nachmittag um 14 Uhr schon in Goa. Es ist eine tolle Zugstrecke, auf der ihr grün bewachsene Hügel und Wasserfälle sehen könnt. Dies ist die zweitschnellste Option, um nach Goa zu gelangen.
Konkan Kanya Express
Auch der Konkan Kanya Express ist ein superschneller Zug von Mumbai nach Madgaon in Goa. Hier könnt ihr in Mumbai an der Station CST (Chattrapati Shivaji Terminus oder Victoria Station) einsteigen. Je nachdem, wo eure Unterkunft liegt, könnt ihr in Thivim (Nordgoa) oder in Madgaon (Südgoa) aussteigen.
Der Zug fährt entlang der Küste 580 km. Leider werdet ihr aber nicht viel von den Wellen und Stränden sehen, da der Zug über Nacht fährt. Los geht es in Mumbai CST um 23:05 Uhr und ihr kommt in Madgaon um 10:45 Uhr an. Die Fahrt dauert also 13-14 Stunden – aber ihr geht in Mumbai schlafen und wenn ihr aufwacht, seid ihr im paradiesischen Goa!
Mandovi Express
Auch der Mandovi Express fährt täglich von Mumbai (CST) nach Goa (Madgaon). Die Fahrzeit beträgt 14 Stunden und der Zug nimmt die gleiche Strecke wie der Konkan Kanya Express, ist nur ein bisschen langsamer. Seinen Namen erhält der Zug vom Fluss Mandovi, der sich wie eine Lebenslinie durch Goa zieht.
Netravati Express
Der Netravati Express fährt von Mumbai nach Kerala, hält aber zwischendurch in Madgaon und Canacona in Goa. Wenn ihr in Südindien an den Stränden Palolem, Patnem oder Agonda eine Unterkunft habt, dann ist dieser Zug ideal. Denn von Madgaon ist es nur eine Fahrt von 45 min nach Palolem, von Canacona sind es sogar nur 3 km bis Palolem.
Der Einstieg in Mumbai erfolgt am LLT (Lokmanya Tilak Terminus), einem großen Bahnhof im zentralen Vorort Kurla um 11:40 Uhr und erreicht Canacona gegen Mitternacht.
Matsyagandha Express
Der Matsygandha Express ist ein Zug von Mumbai nach Mangalore, ähnlich wie der Netravati. Auch dieser startet in Kurla am Bahnhof LLT. Und auch dieser Zug bietet sich an, wenn ihr nach Südgoa wollt, denn er hält sowohl in Madgaon als auch in Canacona.
Er fährt aus Mumbai nachmittags um 15:20 Uhr los und erreicht Goa um 2:30 Uhr. Diese Ankunftszeit ist natürlich etwas unbequem, daher steht er auf dieser Liste an letzter Stelle. Ansonsten gibt es hier nichts auszusetzen und zumindest so lange bis es dunkel wird, habt ihr eine tolle Aussicht auf die Landschaft von Maharashtra.
Besonders eindrucksvoll ist die Sicht auf die Dudhsagar Wasserfälle in Goa
Von Mumbai nach Goa mit dem Bus
Mumbai liegt ungefähr 600 km von Goa entfernt. Es gibt viele Nachtbusse, die abends von Mumbai losfahren und morgens in Goa ankommen. Dafür empfehlen wir Paolo Travels. Deren relativ luxuriöse Volvo-Busse machen die mit Schlaglöchern gespickte Straße erträglich und ihr könnt hier gut schlafen. Busunternehmen wie Neeta und VRL sind ebenfalls empfehlenswert.
Um eine möglichst angenehme Fahrt zu haben, solltet ihr darauf achten, nicht die Betten ganz hinten im Bus zu buchen. Dort ist die Qualität der Straßen am meisten spürbar. Zudem gibt es nicht allzu viele Pinkelpausen.
Busfahren ist besonders dann eine gute Variante, wenn ihr euch spontan zu dieser Reise entscheidet, die Flugtickets zu teuer sind oder ihr keine Zugtickets mehr bekommt.
Egal wie anstrengend die Fahrt ist, Goa lohnt sich immer
Nun solltet ihr die wichtigsten Infos haben, die ihr braucht, wenn ihr euch auf den Weg von Mumbai nach Goa machen wollt. Gibt es noch ungeklärte Fragen? Oder seid ihr mit dem Buchen von Tickets überfordert? Kein Problem, schreibt uns und wir helfen euch gerne!
Es gibt nur wenige Orte auf der Welt, die so magisch sind wie Ladakh in Indien. Die Region besticht durch die eindrucksvollen Berge, die tiefblauen eiskalten Seen und die szenischen Routen quer durchs Land. Kein Wunder, dass Ladakh in Indien immer mehr Reisende anzieht. Abgesehen von der landschaftlichen Schönheit gibt es eine Menge spannender Orte, die ihr auf jeden Fall besuchen solltet, wenn ihr eine Reise nach Ladakh plant. Die friedlichen Klöster, herrschaftlichen Paläste und abgeschiedenen Dörfer inmitten der Berge bringen euch die Kultur dieser Region näher.
Wir haben in diesem Artikel die 10 besten Orte in Ladakh für euch zusammengestellt, damit ihr für die Reise bestens vorbereitet seid.
Von kleinen Dörfern bis riesigen Bergketten – Ladakh in Indien ist eine ganz einzigartige Region
Der Palast in Leh
Der Palast ist mit seiner Lage auf einem Berggipfel eines der schönsten Beispiele mittelalterlicher tibetischer Architektur. Daher wird er auch oft mit dem weltberühmten Potala Palast in Lhasa verglichen. Dieser Palast in Leh, der Hauptstadt Ladakhs, ist aus Stein, Holz, Lehm und Sand erbaut. So speichern die Wände im Winter die Wärme und spenden angenehme Kühle im Sommer.
Das Innere dieses Palastes ist mit Kronen, Festtagskleidung, Schmuck und Gemälden geschmückt, die die Jahrhunderte alte Kultur repräsentieren. Manche dieser 450 Jahre alten Gemälde wurden mit Farben aus gemahlenen Edelsteinen angefertigt.
Und damit noch nicht genug. Der ganze Palast erzählt die Geschichte vergangener Tage mit Wandgemälden, die noch immer eindrucksvoll die Hallen mit Leben füllen. Ihr werdet aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, denn der Ausblick auf die majestätischen Berge und das Tal zu ihren Füßen ist ebenso beeindruckend wie das Innere des Palastes.
Kein Wunder also, dass dieser Palast es in die Liste der 10 schönsten Orte in Ladakh geschafft hat.
Ort: Leh
Anfahrt: Der Palast von Leh liegt nur wenige Gehminuten vom Leh Market den Berg hinauf. Ihr könnt aber auch direkt zum Eingang fahren.
Ganz unwirklich thront der Palast über der Stadt
Shanti Stupa
Der Shanti Stupa ist einer der beeindruckendsten Stupas der Region. Mit seinem weißen Dom steht er auf einem steilen Hügel und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf schneebedeckte Berge. Die Architektur unterscheidet sich ein wenig von den anderen Stupas in Ladakh und in Indien, denn er wurde zusammen mit japanischen Buddhisten erbaut, die ihre Einflüsse mit einbrachten. Der Stupa ist ein Symbol des Friedens und wurde zur Feier von 2500 Jahren Buddhismus errichtet.
Im Inneren findet ihr eine goldene Buddhastatue und Bilder seiner Geburt und seines Todes zieren die Wände.
Mit seiner Lage auf einem steilen Hügel bietet dieser Ort einen umfassenden Blick auf das Dorf unter euch. Wenn der Stupa dann in der Nacht angestrahlt wird, entfaltet er eine ganz besonders magische Wirkung wie er so hoch über dem Dorf thront. Um Sonnenauf- und untergänge zu bestaunen ist dies der beste Ort in ganz Ladakh.
Ort: Leh
Anfahrt: ihr könnt mit dem Auto direkt bis vor den Eingang fahren
Der Shanti Stupa enthält verschiedene architektonische Elemente des Buddhismus (Credit: daemonzzz )
Sangam in Nimmu
Auf dem Weg nach Leh, entlang der Srinagar-Leh Schnellstraße liegt der Sangam. Das ist der Ort, an dem sich zwei Flüsse in Nimmu treffen. Hier könnt ihr mit Staunen beobachten, wie sich das smaragdgrüne Wasser des Indus mit dem braunen Wasser des Zanskar mischt. Nicht nur ein tolles Spektakel für Naturbegeisterte, denn das ist definitiv ein Wunder der Natur, das ihr nicht missen solltet.
Ort: Sham Valley
Anfahrt: von Leh sind es 33 km auf der Schnellstraße
Sangam ist die Vereinigung zweier Flüsse in Nimmu (Credit: narumi31)
Das Kloster in Lamayuru
Lamayuru ist ein abgeschiedenes Dorf zwischen Kargil und Leh und ist bekannt für seine Landschaft, die einen glauben lässt, man sei auf dem Mond gelandet. Daher wird diese Region auch “Moonland” genannt.
Der Legende nach kam ein Lama (ein buddhistischer Geistlicher) namens “Naropa” in diese Gegend als sie noch völlig unter Wasser lag. Auf sein Bitten zog sich das Wasser zurück, sodass er an dieser Stelle das heute berühmte Lamayuru Kloster errichten konnte. Ihr werdet zustimmen, dass dieses Kloster eines der schönsten in Ladakh ist. Denn das Innere ist mit Fresken und Gemälden geschmückt, wie ihr sie noch nie gesehen habt. In der Tat werdet ihr das Gefühl bekommen, nicht mehr auf dieser Welt, sondern womöglich auf dem Mond gelandet zu sein. In einer Höhle in der Nähe des Klosters stehen Statuen von Naropa und seinen Anhängern – schaut euch hier unbedingt den Schrein an, der ein absolutes Highlight ist.
Da das Kloster auf einem Hügel liegt, könnt ihr die umliegende Mondlandschaft ringsherum bestaunen.
Ort: Lamayuru (liegt an der Leh-Srinagar Schnellstraße)
Anfahrt: von Leh sind es 116 km auf ebendieser Straße
Das Kloster steht inmitten einer surrealen “Mondlandschaft” (Credit: Lionel Borie)
Khardunga La Pass
Stellt euch vor, ihr stündet auf dem Dach der Welt. Wir reden natürlich nicht von der mühsamen Besteigung des Everest. Aber dieser Pass gibt euch einen kleinen Vorgeschmack, wie es sein muss, dort oben zu stehen. Auf dem Weg ins Nubra Tal, das zu den beliebten Reisezielen in Ladakh in Indien gehört, liegt der Khardunga La Pass. Einige Superlative erfüllt auch dieser Pass, denn er ist die höchste befahrbare Straße der Welt auf 5600 m Höhe!
Nehmt euch die Zeit für einen Stopp und bestaunt mit einem heißen Tee in der Hand die überwältigende Aussicht auf die surreal hohen schneebedeckten Berge ringsum. Der Schnee taucht alles in eine erhabene Stille – die Schönheit des Winters hier kann es mit keinem anderen Ort in Indien aufnehmen.
Wer es bis hierher schafft, darf sich ruhig mal selbst auf die Schulter klopfen, denn der steile und felsige Untergrund der gewundenen Straßen, die eiskalten Winde und das unvorhersehbare Wetter machen die Anfahrt nicht gerade zu einem Kinderspiel. Kein Wunder, dass dieser Pass also als Initiationsritus für Motorradfahrer, Fahrradfahrer und Reiseverrückte gilt.
Achtung: Da dieser Pass auf über 5000 m liegt, ist der Sauerstoffgehalt in der Luft sehr gering. Haltet euch also nicht mehr als 20 Minuten hier auf!
Ort: Khardung La Top
Anfahrt: Von Leh sind es 40 km
Der Khardunga La Pass ist der höchste Pass der Welt, der befahren werden kann (Credit: Mia Weiland – Unsplash)
Die Sanddünen in Hunder
Wer nach Ladakh in Indien reist und die Sanddünen von Hunder nicht sieht, hat wahrlich etwas verpasst. Was wenn wir euch sagen, dass eine der besten Erlebnisse in Ladakh ist, in der Wüste zu liegen und die Sterne zu bewundern? Ihr glaubt uns nicht? Denn wer erwartet schon eine Wüste inmitten des Himalaya zu finden?
Aber ganz Ladakh ist eigentlich eine hochgelegene Kältewüste. Ganz besonders deutlich wird das im malerischen Nubra Tal.
Eine der beliebtesten Attraktionen hier ist das Dorf Hunder. Jedes Jahr wird es von von tausenden Reisenden besucht, die sich die surreale Schönheit der Sanddünen umgeben von goldenbrauen Bergen ansehen wollen.
Ein weiteres Highlight ist das zweihöckrige oder baktrische Kamel, das eine seltene Art ist und fast ausschließlich hier in Ladakh vorkommt. Ein Ritt auf dem Rücken dieser Tiere ist eine einzigartige Erfahrung.
Auf dem Rücken eines Kamels durch das Nubra Tal zu reiten und dabei die Sanddünen zu bestaunen solltet ihr euch nicht entgehen lassen
Turtuk
Turtuk ist das letzte für Touristen zugängliche Dorf vor der LOC, der Line of Control zwischen Indien und Pakistan. Die Landschaft hier erscheint in einem Wechselspiel von karger Brachlandschaft und grünen Oasen mit reichen Aprikosen- und Pfirsichplantagen.
Das Dorf Turtuk wird zum größten Teil von Muslimen bewohnt und sie ist eines der letzten Orte in Indien, an denen ihr die Balti Kultur findet. Hier solltet ihr unbedingt das köstliche Essen dieser ethnischen Gruppe, die aus Tibet stammt, probieren. Wir können besonders den Eintopf auf Basis von Aprikosen empfehlen!
Turtuk wirkt wie das Paradies durch die idyllische Ruhe, die malerischen Ausblicke und den kristallblauen Fluss Shyok, der durch das Land mäandert. Zudem werdet ihr nicht viele andere Reisende hier treffen, wodurch ihr die Schönheit dieses Ortes ungestört genießen könnt.
Ort: Nubra Valley
Anfahrt: es liegt 205 km von Leh entfernt
Der Kontrast, den die Landschaft hier darstellt, ist besonders außergewöhnlich
Der Pangong Tso See
Aufgrund der Höhe verschafft Ladakh Indien eine Reihe an Bergseen. Aber keiner ist vergleichbar mit dem Pangong Tso. Spätestens seit dem Film “3 Idiots” (übrigens ein Tipp für alle, die sich auf eine Reise nach Indien vorbereiten) ist dieser See das beliebteste Reiseziel in Ladakh.
Gesäumt von Bergen, die mit verschiedenen Brauntönen einen wundervollen Kontrast zum azurblauen Wasser bilden, ist der See auf jedem Bild postkartenreif. Je nach Tageszeit changiert der See in anderen Tönen von Blau und wenn ihr in der Nacht den Kopf aus euren Zelten steckt, könnt ihr bestaunen wie sich Millionen von Sternen auf der glatten Oberfläche des Sees spiegeln. Ob bei Tag oder bei Nacht, der Pangong Tso ist immer magisch.
Ort: Tso Pangong, Changthang Plateau
Anfahrt: es liegt 160 km von Leh entfernt
Von der blauen Farbe des Sees kann man den Blick nur schwerlich abwenden
Das Hemis Kloster
Das Hemis Kloster ist größte Kloster in Ladakh und ist besonders für das Hemis Festival jedes Jahr im Juni bekannt. Die beeindruckende Architektur, die idyllische Umgebung und die Sicht auf die Berge ringsum lassen alle Sorgen verschwinden.
Zudem hat das Kloster eine seltene Sammlung von Thangka Bildern, Wandgemälden, buddhistischen Schriften und Stupas aus Gold und Silber. Die Wände zieren Bilder von Buddha.
Wenn ihr während des Festivals hierher kommt, dann werdet ihr maskierte Tänzer, traditionelle Musik, farbenfrohe Festtagskleidung bewundern und köstliches Essen probieren können. Es lohnt sich!
Ort: bei Karu, an der Leh-Manali Schnellstraße
Anfahrt: es ist 44 km von Leh entfernt
Ein Besuch lohnt sich besonders zum Klosterfest jedes Jahr im Juni (Credit: Alex Hanoko – Flickr)
Der Tso Moriri See
Tso Moriri ist der kleine Bruder von Pangong, ähnelt ihm mit seiner faszinierenden blauen Farbe und steht ihm in Schönheit um nichts nach. Da der Tso Moriri höher liegt als der Pangong, kommen weniger Touristen hierher. Wenn ihr also einen Hochgebirgssee ganz in Ruhe genießen wollt, dann solltet ihr euch für diesen entscheiden! Zu einer Seite des Sees ragen die braunen Bergketten in die Höhe, zur anderen erstreckt sich eine grüne Ebene.
Vogelliebhaber können hier eine Reihe von Wandervögeln beobachten, von Möwen über Enten und Gänse bis hin zu den seltenen Schwarzhalskranichen.
Wenn ihr euch gar nicht sattsehen könnt an dem wunderschönen Anblick des Tso Moriri, dann könnt ihr in der Nähe im Dorf Korzok campen.
Ort: Korzok Village, Changthang Plateau
Anfahrt: es ist 220 km von Leh entfernt
Weit und breit keine Menschenseele – ideal um die Natur in ihrer umwerfenden Schönheit zu genießen
Ladakh in Indien ist eine wunderschöne Region, die mit umwerfender Natur jeden Reisenden besticht. Auf jeden Fall einen Besuch wert!
Hat euch dieser Artikel zu einer Reise inspiriert? Dann schreibt uns und wir helfen euch mit weiteren Tipps und der Planung der Reise.
Rudyard Kipling hat mit seinem Dschungelbuch eine Welt erschaffen, die sowohl groß als auch klein fasziniert. Der in Mumbai geborene Autor nahm seine Inspiration für diese Welt aus Madhya Pradesh (wörtlich: Mittlerer Staat) im Herzen Indiens. Indischer Dschungel prägt diesen Staat mehr als alles andere und daher findet ihr hier auch so viele Nationalparks wie sonst nirgendwo im Land.
Bei einer Landschaft wie dieser kann man verstehen, warum Kipling von diesem geheimnisvollen Dschungel inspiriert wurde (Credits: Tanvi Jaiman)
Flora und Fauna in Madhya Pradesh
In den Wäldern Madhya Pradeshs ist das Nationaltier Indiens zu Hause: der königliche bengalische Tiger. Wenn ihr nun gleich an Shere Khan denkt, dann seid ihr genau richtig. Anders als im Buch allerdings ist er kein Unruhestifter, sondern zählt mittlerweile zu den bedrohten Arten. Ihr findet in ganz Madhya Pradesh daher neun Nationalparks, von denen sechs Tiger Reservate sind, um der großen Katze Schutz zu bieten. Außerdem gibt es zudem 25 ausgewiesene Schutzgebiete für den Lebensraum von wilder Flora und Fauna.
Der Dschungel hat viele Gesichter, von dicht bewaldeten Flächen bis zu Lichtungen mit kleinen bewachsenen Tempeln und von plätschernden Bachläufen bis zu reißenden Flüssen – indischer Dschungel in seiner ganzen Schönheit. Er ist Lebensraum für die verschiedensten Tier- und Pflanzenarten. Und natürlich sind alle eure Lieblinge aus dem Dschungelbuch dabei: Tiger, Bären, Wölfe, Affen und Schlangen.
Wenn ihr Glück habt, könnt ihr einen Tiger sehen – wie hier im Kanha National Park (Credit: d&c – Flickr)
Kanha und Bandhavgarh Nationalpark
Die beliebtesten Nationalparks in Madhya Pradesh sind ohne Frage das Kanha Tiger Reservat und der Bandhavgarh Nationalpark. Beide liegen im Osten des Bundesstaates, wobei das Kanha Tiger Reservat ein wenig südlicher zu finden ist. Der Grund für die Beliebtheit ist wohl, dass hier die meisten Tigersichtungen auftreten. Obwohl andere Bundesstaaten größere Tigerpopulationen haben, könnt ihr hier die Raubkatzen besonders leicht finden, da die Vegetation hier weniger dicht und die Topographie günstig ist. Die Wahrscheinlichkeit, einen Tiger zu sehen, ist besonders hoch von April-Juni, wenn es weniger Wasserreserven gibt und die Tiger längere Strecken zum Trinken zurücklegen müssen.
Begebt euch auf die Spuren von Mowgli und vielleicht sichtet ihr auf einer der Touren in den Nationalparks tatsächlich einen Tiger. Mit diesen beiden Destinationen sind die Möglichkeiten, einen Tiger im indischen Dschungel zu sehen, nicht erschöpft. Weitere Nationalparks findet ihr in Satpura, Pench, Sanjay-Dibru und Panna. Wenn ihr daraus eine Tour macht, dann schaut euch als krönenden Abschluss die beeindruckenden Tempel von Khajuraho an, die nicht weit vom Panna Nationalpark liegen.
Ihr findet mehr als nur Tiger in den Nationalparks Madhya Pradeshs – wie hier ein Reh im Kanha Nationalpark (Credit: neelima v – Flickr)
Fühlt euch im Nationalpark wie zu Hause
Die Unterkunft in einem Nationalpark trägt oft ungemein zu der authentischen und abenteuerlichen Erfahrung bei. Daher haben wir euch unsere Favoriten für den Bandhavgarh und den Kanha Nationalpark zusammengestellt.
Wer hat sich als Kind kein Baumhaus gewünscht?! Tree House Hideaway Resorts lässt diesen Traum Wirklichkeit werden und zaubert euch ein glückliches sorgenfreies Lächeln ins Gesicht – ganz wie in Kindertagen. Dieses luxuriöse und doch rustikale Baumhaus lässt keine Wünsche offen, es ist umgeben von Grün, wo immer ihr hin seht. Da es direkt am Tala Gate des Parks liegt, seid ihr in ein paar Minuten im Dschungel. Ihr könnt aber sogar von eurem Balkon aus einen Blick in den Park werfen und vielleicht habt ihr ja Glück und ein Tiger lässt sich blicken.
Übernachtet in diesem Baumhaus und lasst eure kühnsten Kindheitsträume wahr werden
Ganz anders ist dagegen diese Lodge im Kanha Nationalpark. Das Konzept ist das einer Selbstversorgung im Dschungel mit einem nachhaltigen Ansatz, durch den das sensible Ökosystem so wenig wie möglich geschädigt wird. So könnt ihr Gemüse, das direkt von einer hauseigenen Farm kommt, probieren. Die gesamte Elektrizität, die ihr verbraucht, wird außerdem durch Solarenergie gewonnen. Werdet eins mit der Natur mit einem Bewusstsein für euch in eurer Umgebung. Genießt den Ausblick von eurem Schlafzimmer auf die Schönheit des Parks und fühlt wie der Dschungel um euch herum jeden Morgen zum Leben erwacht – indischer Dschungel hautnah!
Eine Lodge mitten im Dschungel wird eure Erfahrung um einiges bereichern
Lasst euch von weiteren Tieren begeistern
Der indische Dschungel ist so vielfältig, dass ihr nicht nur nach Tigern Ausschau halten solltet. Es gibt noch so viel mehr! Das Chambal Schutzgebiet ist beispielsweise bekannt für die seltenen Arten des Gharial und des indischen Scherenschnabels. Wenn ihr es ein wenig abenteuerlicher wollt, dann begebt euch auf die Suche nach dem asiatischen Löwen und Geparden, die im Kuno Palpur und Nauradehi Schutzgebiet neu angesiedelt wurden. Da der asiatische Löwe bisher nur in Gujarat zu finden war und der Gepard als ausgestorben gilt, sind Sichtungen dieser beiden Tiere etwas ganz Besonderes.
Wenn ihr nur für die Tiger nach Madhya Pradesh kommt, dann werdet ihr mit so viel mehr überrascht. Macht eine Wildlife Tour durch einen der Nationalparks und ihr werdet möglicherweise dem ein oder anderen Dschungelbewohner über den Weg laufen: seltene Vogelarten, Schakale, Füchse, wilde Hunde, Leoparden, Barasingha-Hirsche, Nilgauantilopen oder Wildschweine. Aber der Tiger bleibt nach wie vor das Highlight, nicht umsonst wird er der König der Dschungels genannt.
Indischer Dschungel pur: Madhya Pradeshs Nationalparks bieten so viele faszinierende Augenblicke für aufmerksame Beobachter (Credit: Ankit Desai – Flickr)
Madhya Pradesh hält faszinierende Natur bereit, die den ganzen Staat einnimmt. Lasst euch begeistern von den verschiedenen Landschaften mit ungemeiner Artenvielfalt, die einen geheimnisvollen Charme haben.