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Goldenes Dreieck Indien – Drei etwas andere Rundreisen

Goldenes Dreieck Indien: Besonders beim ersten Indienurlaub entscheiden sich viele Urlauber für ein Reise zu den Städten Delhi, Agra und Jaipur. Die Route ist der Indien Klassiker schlechthin. Nirgendwo sonst könnt ihr prunkvolle Paläste, majestätische Forts und detailliert gestaltete Tempel besser bestaunen. In diesem Artikel erzählen wir, was genau euch auf dieser fantastischen Reise erwartet. Zusätzlich packen wir noch ein paar extra neue Orte und spannende Tagesausflüge oben drauf. Denn wir von India Someday wollen, dass ihr das meiste aus eurem Urlaub herausholt und auch abseits der üblichen Touristenpfade reisen könnt.

Goldenes Dreieck Indien
Kamele werdet ihr in Nordindien zuhauf sehen.

Vorschlag 1 ist besonders für Urlauber mit kleinerem Geldbeutel perfekt. Rundreise 2 ist für Reisende, die Komfort und Abgeschiedenheit wollen. Route 3 ist das Richtige für diejenigen, die sich Ihren kurzen Indienaufenthalt wie in Tausendundeine Nacht vorstellen. Die Rundreisen gehen alle von einem mittel bis schnellem Reisetempo aus. Wir hoffen wir können euch inspirieren!

Natürlich passen wir jede Reiseidee an eure individuellen Wünsche an – Egal ob luxuriös oder günstig, schnelles Reisetempo oder die volle Entspannung. Hier lest ihr mehr zu unserem Service. 

Goldenes Dreieck Indien
Die Forts in Rajasthan zeigen euch die prunkvolle Vergangenheit der Region

Reise 1 -Goldenes Dreieck Indien für Tierliebhaber mit  kleinem Budget

Route: Delhi – Agra – Sloth Centre – Bharatpur – Jaipur – Delhi

In Indiens Goldenem Dreieck treffen Geschichte und das heutige Leben direkt aufeinander. Gleichzeitig kommen auch Flora und Fauna nicht zu kurz.

Delhi

Die geschichtsträchtige Stadt hat viele Herrscher gesehen, von den Mogulen bis hin zu den Briten. Diese vielfältigen Kultureinflüsse spiegeln sich bis heute in der Architektur der Stadt wieder. Das Red Fort der Mogulen und das aus der Kolonialzeit stammen India Gate und Parlamentsgebäude gehören zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Moderne Trendviertel und typisch indische Märkte bieten dazu einen faszinierenden Kontrast.

Agra

Nach zwei Tagen Sightseeing fahrt ihr dann mit der schnellsten Zugverbindung Indiens, dem Gatiman Zug, in weniger als 1,5 Stunden nach Agra. Natürlich ist das Taj Mahal hier der erste Stop! Keine Postkarte schafft es, die Größe und Schönheit dieses Monumentes einzufangen. Ihr müsst es einfach in echt gesehen haben. Und auch das von den Mogulen erbaute rote Agra Fort sollte auf keinem Agra Besuch fehlen.

Sloth Centre

Nach so viel Sightseeing ist eine Abwechslung in der Natur genau das Richtige. Deshalb unternehmt ihr am Tag darauf unternehmt einen Ausflug zum Sloth Bären Naturschutzgebiet. Die meisten der dort lebenden Bären wurden traumatisiert, da sie früher als Tanzbären oder Haustiere gehalten wurden. In dem Reservat können sie jetzt in ihrem natürlichen Lebensraum ein beschütztes Leben führen und ihr einen entspannten Tag in der Natur genießen.- Das Goldene Dreieck mal ganz anders!

Bharatpur

Tierisch geht es dann auch am nächsten Tag weiter. Ihr fahrt in den Keoladeo-Nationalpark nahe Bharatpur. Dieser liegt auf direktem Weg nach Jaipur. Eure Unterkunft ist nahe am Park. Hier werdet ihr nur wenige andere Touristen finden, dafür aber umso mehr Ruhe und natürliche Schönheit. In dem Naturgebiet gibt es zwar keine Tiger zu bestaunen, aber viele andere seltenen Tierarten und besonders Vögel. Wenn man den Ort ein weltbekanntes Mekka für Ornithologen nennt, dann ist das sicher keine Untertreibung, denn rund 365 verschiedene Vogelarten leben hier. In eurem Hotel könnt ihr einen Guide buchen, der euch die schönsten Ecken des Reservats zeigen wird.

Jaipur

Jaipur ist dann der krönende Abschluss eurer Reise.  Hier spielt sich das farbenfrohe Leben von Rajasthan unter der goldenen Wüstensonne ab.  Auf zahlreichen Märkten könnt ihr regionale Kleidung und Schmuck erwerben und im Anschluss die Architektur der historischen Festungen und bunten Paläste bestaunen. Mit dem Auto geht es zurück nach Delhi, wo eure Rundreise im Goldenen Dreieck zu Ende geht.

India Someday passt Unterkünfte und Transportmöglichkeiten an eure persönlichen Vorstellungen an. Da das Goldene Dreieck bei Touristen sehr beliebt ist, gibt es Hotels und Hostels in allen Preislagen. Wir kennen außerdem eine Vielzahl von wundervollen Boutique Hotels und Homestays, in denen eurer Aufenthalt besonders angenehm und persönlich wird. Und für den ganz kleinen Backpacker-Geldbeutel gibt es in Delhi, Agra und Jaipur auch Hostel mit Mehrbettzimmern.

Am komfortabelsten ist diese Route mit einem privaten Mietauto und Fahrer. So seit ihr flexibel und reist entspannt. Aber natürlich könnt ihr auch kostengünstig mit Bus und Zug fahren. Erzählt uns hier von euren Vorstellungen, wir setzen sie in die Tat um.

Für längere Reisen durch Rajasthan, findet ihr hier noch mehr Vorschläge für Reiserouten durch Delhi, Agra und Rajasthan.  

Goldenes Dreieck Indien
Das Taj Mahal in Agra.

Reise 2 – Goldenes Dreieck Indien für Luxus-und Naturliebhaber

Route: Delhi – Agra – Chambal – Jaipur – Delhi

Auch diese Reise durch das Goldene Dreieck beginnt im abwechslungsreichen Delhi und führt weiter in das historische Agra.

Chambal

Nur eine knappe Stunde von Agra entfernt liegt Chambal,  ein Naturschutzgebiet entlang des gleichnamigen Flusses. Hier leben zahlreiche seltene Tierarten wie Schildkröten oder vom Aussterben bedrohte Flussdelphine sowie die ganz seltenen Gaviale. Eure Unterkunft ist ein Eco-Resort im traditionellen Stil der Region, das mitten in der Natur liegt und das einzige weit und breit ist. Hier findet ihr Ruhe und herzlichste indische Gastfreundlichkeit.  Wenn ihr wollt, könnt ihr von hier Kamel-, Fluss und Jeepsafaris unternehmen, um die vielseitige Gegend und Natur zu erkunden.

Der letzte Stop ist auch auf dieser Route wieder das wundervolle Jaipur in Rajasthan, bevor es zurück nach Delhi geht.

Auf dieser Reise ist es notwendig, Fahrer und Wagen einzuplanen, da Chambal sehr isoliert liegt. Wir helfen bei der Vermittlung von vertrauensvollen und gut Englischsprachigen Fahrern mit sauberen und sicheren klimatisierten Autos. Da die Unterkunft hier auch die einzige im Reservat ist, ist diese natürlich etwas teurer. Daher ist diese Reise eher etwas für den nach Luxus und Komfort suchenden Natur- und Kulturliebhaber.

Ihr wisst noch nicht, ob es euch eher in den Norden oder den Süden Indiens zieht. Wir haben hier einen Vergleich zusammengestellt, sodass euch die Entscheidung leichter fällt.

Goldenes Dreieck Indien
Das Humayun-Mausoleum in Delhi

Reise 3 – Goldenes Dreieck Indien mit dem royalen Touch

Route: Delhi – Agra – Jaipur – Alwar – Delhi

Auf dieser Route erleben die wieder die Hauptstadt als erstes und anschließend das Weltwunder Taj Mahal in Agra. Auf der 4.5 stündigen Fahrt von Agra nach Jaipur können Sie Fatehpur Sikri besichtigen.

Fatehpur Sikri & der Chand Baori Stufenbrunnen

Fatehpur Sikri wurde einst vom Mogul-Herrscher Akbar im 16. Jahrhundert erbaut, aber aufgrund des Wassermangels in der Region diente diese Festung nur für 10 Jahre als Hauptsitz des Reiches. Seit dem sind der Palast und die zahlreichen Höfe verlassen, aber überraschenderweise gut erhalten. Ein interessanter Zwischenstop mit tollen Fotomöglichkeiten.

Ebenfalls auf dem Weg und genauso szenisch ist der Chand Baori Stufenbrunnen in Abhaneri, 95km außerhalb von Jaipur. Dieses im 9. Jahrhundert entstandene Bauwerk ist der größte und tiefste Stufenbrunnen, beeindruckt aber vor allem durch seine perfekte Symmetrie. So sehr, dass er schon in zahlreichen Filmen, unter anderem in ‘The Dark Knight Rises’ , als Kulisse genutzt wurde.

Nach einem Aufenthalt in Jaipur und bevor es zurück nach Delhi geht, geht es in die ländliche Region Alwar, die genau zwischen den beiden Großstädten liegt.

Alwar

Die Region Alwar ist vor allem für ihr denkmalgeschütztes Kulturerbe bekannt. Man findet hier zahlreiche Festungen, friedliche Seen, urige kleine Dörfer und interessante Havelis (Herrschaftshäuser). Die wichtigste Sehenswürdigkeit: das Bhangarh Fort, ein angeblich von Geistern heimgesuchtes Spukschloss, das aufgrund der paranormalen Geschehnisse der Vergangenheit sogar nach Sonnenuntergang geschlossen wird.

Alwar hat aber auch ganz besondere Unterkünfte zu bieten. Unsere Favoriten: das aus dem 15. Jahrhundert stammende Neemrana Schloss-Hotel und noch ein Jahrhundert ältere Hill-Fort Kesroli. Beide bieten nicht nur einen Einblick in die faszinierende Architektur des Mittelalters, sondern vor allem royal eingerichtete Unterbringungen, sodass sich jeder Gast wie in Tausendundeine Nacht fühlen kann. Wie oft bekommt man schon die Chance wie ein König in Indien zu wohnen, speisen und genießen?

Auf dieser Route kann man teilweise mit dem Zug und mit Fahrer und Wagen reisen. Zwischen Delhi und Agra bietet sich wieder der Gatiman Express als schnellste Transportmöglichkeit an, wobei man auf dem Rest der Reise besser auf vier Rädern unterwegs ist, sodass man auch auf dem Weg flexibel anhalten und mehr Sehenswürdigkeiten bestaunen kann. Ihr interessiert euch für altrnative Destinationen in Nordindien? Dann schaut doch unsere 20 schönsten Destinationen in Nordindien an!

Nordindien, immer eine Reise wert!

Beste Reisezeit für Goldenes Dreieck Indien

Wenn ihr in der Hauptsaison zwischen November und März reisen möchtet, müsst ihr darauf eingestellt sein, dass die Preise teils etwas höher liegen und Züge, sowie die schönsten Unterkünfte schnell ausgebucht sein können. Es lohnt sich also vorab zu planen und im Voraus zu buchen. Wenn ihr der Hauptsaison aus dem Weg gehen wollt, lohnt es sich etwas früher im August/September zu reisen: die Landschaften werden ungewöhnlich grün sein und die Temperaturen sind auch erträglich. In Delhi wird es dagegen recht schwül und im Süden etwas regnerisch sein. Aber das hat unserer Meinung nach einen ganz eigenen Reiz und letztlich sind die Preise auch spürbar niedriger. Hier haben wir einen Blog über die besten Reisezeiten in Indien für euch!

Das Taj Mahal-eines der Highlight im Goldenen Dreieck.

Wenn euch also nun das Reisefieber geweckt hat, teilt uns jetzt mit, wann und wie ihr eure Reise durch das Goldene Dreieck erleben möchtet und wir legen sofort mit der Planung los. 

Die beste Reisezeit für Indien: Der Juni

Wie ist das Wetter in Indien im Juni?

Was ist die beste Zeit für meine Indienreise? Um euch bei der Beantwortung dieser Frage zu helfen, erstellen wir Monat für Monat eine Übersicht über die beste Reisezeit für Indien. Für jede Indienreise spielt dabei das Wetter bzw. das Klima eine entscheidende Rolle. Aber auch die Festivals und Aktivitäten, die in einer Region zu einer bestimmten Jahreszeit möglich sind, solltet ihr berücksichtigen. Hier beantworten wir:  Wie ist das Wetter in Indien im Juni? Welche Reisedestinationen sind möglich und welche Aktivitäten kann ich unternehmen?

Monsun
Mit der richtigen Einstellung, kann man auch in der Regenzeit in Indien reisen!

Das Klima und Wetter im Juni in Indien

Juni

In welcher Region kann man im Juni am besten reisen? Ein voller Kreis heißt: Die perfekte Region für den Monat!

Anfang Juni startet der Südwest-Monsun – eine Regenfront, die an der südlichsten Spitze Indiens startet und dann Richtung Norden wandert. Dementsprechend regnet es als erstes in Kerala, was nach den zwei Monaten extrem heißer Sommertemperaturen von den Einheimischen sehr begrüßt wird. Schon nach kurzer Zeit blüht die Natur auf. Alles wird saftig grün und frisch. Die Flüsse und Seen steigen an und die Bauern arbeiten fleißig am Reisanbau. Mitte Juni erreicht der Monsun dann auch Goa und Mumbai. Kurz darauf kommt er nach Rajasthan, Delhi und drückt dann gegen die Berge im Norden. Gegen Ende Juni regnet es im gesamten Land.

Monsun in Indien
In der Regenzeit konzentriert sich die Landbevölkerung vor allem auf den Reisanbau. Credit: Rajarshi MITRA

Monsun-Regen ist oft stark und hält mehrere Stunden an. Wenn der ersten Regen auf die sehr trockene Erde trifft, kann das auch zu Überschwemmungen von Straßen und Häusern führen. Die Temperaturen können drastisch bis zu 6 Grad Celsius fallen. Da der Mai der heißteste Monat des Jahres ist, kommt diese Abkühlung für Einheimische und Reisende also gerade recht. Allerdings regnet es im Juni meist noch nicht so stark wie im Juli oder August und wenn die Wolkendecke aufbricht, kann es schnell wieder heiß werden.

Bereitet euch beim Reisen im Juni also auf Folgendes vor: heiße Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und starke Regenschauer, bei denen ihr schnell mal bis zum Knöchel im Wasser steht.

Da der Monsun langsam vom Süden in den Norden wandert, ist das Klima nicht überall gleich. Hier ist deshalb ein Vergleich der Optionen für das Reisen und die Aktivitäten im Juni in verschiedenen Regionen:

Südindien im Juni

Da Kerala eine tropische Region ist, wird es hier während des Monsuns sehr feucht und heiß. Es regnet oft und stark. Wenn ihr euch allerdings mental und kleidungstechnisch darauf einstellt, erlebt ihr eine unglaubliche Zeit! Die Natur wird grüner, die Luft frischer und die Einheimischen, die acht Monate auf den erfrischenden und Fruchtbarkeit bringenden Regen gewartet haben, sind optimistischer und geschäftiger.

Die Nationalparks im Süden schließen im Gegensatz zu den nordindischen nicht während der Regenzeit. Allerdings solltet ihr euch auf Blutegel einstellen, die während der Regenzeit in Massen vorkommen. Auf den Bergstationen wie Munnar, Thekkady, Wayanad, Ooty und Corg sind die Temperaturen angenehm niedrig. So könnt ihr toll wandern und die frische Natur erleben.

Die Küste ist zur Regenzeit weniger attraktiv. Die starken Winde und Strömungen machen es schwierig im Meer zu baden und es regnet viel. Allerdings sind die Hotelpreise hier in der Regenzeit sehr niedrig. In Goa oder in ausgewählten Ayurveda-Resorts könnt ih im Juni tolle Rabatte erhaschen.

Top Tip: Das Sao Jao Festival findet am 24.06. in Goa zu Ehren des heiligen Johannes dem Täufer statt. Einheimische veranstalten Bootrennen, springen in Seen und Brunnen und lokale Bands spielen Musik.

Munnar in Monsun
Teeplantagen unter einer Wolkendecke im Monsun. Credit: Jakub Michankow.

Nordindien im Juni

In Nord- und Zentralindien regnet es erst später im Juni. Das bedeutet, dass in der von Touristen stark bereisten Region Rajasthan und in den beliebten Städten Delhi, Varanasi, Agra und Amritsar für den Großteil des Monats noch sehr heißes Wetter herrscht. Die Luftfeuchtigkeit ist erdrückend hoch ohne die lindernden Temperatursenkungen des Regens. Die meisten und wichtigsten Nationalparks wie Ranthambore, Jim-Corbett und Kazingra schließen Anfang Juni und bleiben bis Oktober geschlossen, um den Tieren Schutz bei der Fortpflanzung zu bieten.

Das Amer Fort in Jaipur.

In den Ausläufen der Himalayas sind die Temperaturen Anfang des Monats angenehm und es regnet selten. Doch ab Ende des Monats können starke Regenfälle hier Erdrutsche verursachen und somit eure Reisepläne einschränken. Besucht also Orte wie Rishikesh, Manali, Kasol und Dharamsala bis maximal zur dritten Woche im Juni. In dem ehemaligen britischen Bergkurort Shimla findet in den ersten zwei Juniwochen das Shimla Summer Festival mit Musik, Kino, lokalem Kunsthandwerk und anderen Aktivitäten statt. – Wir helfen euch gerne! Klickt hier!

Wenn ihr der Hitze und dem Regen ganz und gar entfliehen möchtet und aufregende Berglandschaften zu schätzen wisst, solltet ihr eine Reise nach Ladakh oder Lahaul-Spiti im Juni erwägen. Diese Regionen liegen in den höheren Lagen im Norden Indiens. Sie bieten atemberaubende Aussichten auf die höchsten Gebirge der Welt, sowie tolle Möglichkeiten für Road Trips und Wanderungen. Ladakh wird auch die kalte Wüste genannt, denn die jährliche Niederschlagsmenge ist gering und kommt meist nur in eisiger Form im Winter. Im Juni sind die Tage angenehm warm und die Nächte erfrischend kühl, während es im Juli recht heiß werden kann. Ladakh ist die einzige Region Indiens, in der im Juni Hauptsaison herrscht. Daher müsst ihr euch dann auf eine größere Anzahl an Touristen aus Indien und dem Ausland einstellen. Im Juni findet in Ladakh an dem Ufer des Flusses Indus, auch Sindhu genannt, das Sindhu Darshan Festival statt. Das Event soll die multikulturelle Vielfalt und friedliche Geschlossenheit der Völker, die im Einklang mit dem Fluss leben, zelebrieren.

In Ladakh im Norden Indiens wird es eventuell etwas wolkig, aber es regnet selten!
In Ladakh im Norden Indiens wird es eventuell etwas wolkig, aber es regnet selten.

Plant ihr eine Indienreise im Juni (oder einem anderen Monat)? Wir helfen euch gerne bei der Reiseplanung, kontaktiert uns hier.

Die schönsten Orte für eure Reise nach Rajasthan in Indien

Stellt euch Rajasthan in Indien als eine uralte Skulptur vor. Diese Skulptur ist geformt von den Winden der indischen Wüste und der Aravali Bergkette. Die stolzen Rajputen nahmen sich dieser Gegend an und prägten sie mit ihrem Heldenmut. Letztendlich gaben die Moguln den Feinschliff und heute präsentiert sich Rajasthan jedem Reisenden mit imponierender Schönheit.

Auch wenn der Bundesstaat arm an Ressourcen wie Wasser ist, so ist er doch umso reicher an angelegten Seen, Wasserbecken und Stufenbrunnen. Wir haben für euch die schönsten Orte in Rajasthan zusammengestellt. Als Reisende werdet ihr euch hier fühlen wie in der Zeit zurückversetzt, nicht ohne Grund ist Rajasthan in Indien eine der beliebtesten Reiseziele. 

Soll es nicht nur Rajasthan in Indien sein, sondern (wenn ihr schon mal da seid) noch vieles mehr? Dann lasst euch von unserem Artikel für die 20 schönsten Reiseziele in Nordindien inspirieren! 

Rajasthan in Indien
Die Farbenpracht von Rajasthan wird euch begeistern

Was erwartet euch in Rajasthan in Indien?

Mehr als jeder andere Bundesstaat in Indien beeindruckt Rajasthan mit seiner Architektur. Denn seine reiche Geschichte hat die Region mit kolossalen Zitadellen, juwelenbestückten Palästen, Wassertempeln und königlichen Anwesen ausgestattet. Und das alles aus Sandstein, Marmor und einheimischen Steinen von Hand gefertigt! Die Handwerkskünste zeigen sich auch in Kunst, Textilien und Schmuck, die ihr heute noch auf lokalen Märkten erwerben könnt. 

Wenn ihr euch sattgesehen habt an den herrschaftlichen Festungen, Denkmälern und kulturellen Stätten, dann solltet ihr euch auf eine abenteuerliche Erkundung mit Kamelen in der Wüste begeben. Und damit noch nicht genug – die vielen bunten Festivals und Märkte geben euch die Chance, mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen. 

Noch mehr Natur erlebt ihr auf einer Safari durch die Sumpfgebiete, wo ihr unzählige Zugvögel und sogar ab und zu einen Tiger zu Gesicht bekommt. Nach einem langen Tag Sightseeing könnt ihr euch in den vielen Palästen, die nun zu Hotels umgebaut wurden, bei einem Chai oder einer Massage entspannen!

Auf geht es nun mit den schönsten Orten in Rajasthan in Indien, geordnet nach Regionen! 

Wenn ihr gleich eine ganze Route durch Rajasthan planen wollt, haben wir hier einige Vorschläge für Rajasthan, Agra und Delhi! 

Fort in Rajasthan
Auf einer Rundreise durch Rajasthan könnt ihr die reiche Kultur, Architektur und Geschichte des Staates bestaunen

Reiseziele im Osten von Rajasthan

Jaipur

Jaipur ist die Hauptstadt des Bundesstaates Rajasthans. Die Innenstadt wurde zu Ehren des Besuchs des Prinzen von Wales 1853 pink gestrichen und seitdem trägt sie den Beinamen Pink City. Denn noch heute sind die Fassaden pink und durch ein Gesetz geschützt, damit sie auch so bleiben. Mit seinen mächtigen Forts, Palästen und Tempeln zieht Jaipur jedes Jahr viele Reisende an.

Beliebte Attraktionen in der Stadt sind das Amer Fort, ein Palast aus dem 16. Jh. gebaut aus Sandstein und Marmor, in dessen unzähligen kleinen Gängen man sich glatt verlaufen könnte. Ein weiteres Fort, nicht weit vom Amer Fort entfernt, ist das Jaigarh Fort, das hoch auf dem sogenannten Hügel der Adler der Aravalli Bergkette liegt, bietet euch eine fantastische Aussicht!

Für Shoppingtouren ist Jaipur ein Paradies – von traditionellen Schuhen, über Textilien, Kunsthandwerk und Schmuck bis zu Gewürzen und Küchenutensilien findet ihr hier alles, was das Herz begehrt.

Andere Sehenswürdigkeiten sind hier der Windpalast (Hawa Mahal) mit seiner wunderschönen Fassade, der bunt verzierte City Palace und eine der historischen Sternwarten Jantar Mantar. Außerdem könnt ihr im Frühling das Elefantenfestival miterleben, bei dem die ganze Stadt in freudiger Euphorie feiert.

Wenn ihr unbedingt eines der vielen Festivals in Indien miterleben möchtet, dann schaut euch unsere Liste der schönsten Festivals für Reisende an! 

Hawa Mahala jaipur
Besonders die Fassade des Hawa Mahals ist beeindruckend – sie hat viele kleine Löcher, damit der kühlende Wind ins Innere dringen kann

Abhaneri

Wegen des trockenen Klimas in Abhaneri werdet ihr hier auf viele kreative Einfälle treffen, um mit der Hitze auszukommen. So findet ihr zum Beispiel den beeindruckenden Stufenbrunnen Chand Baori, der das Regenwasser sammelt. Er besteht aus 3500 schmalen Stufen und 13 Etagen und ist mit detailreichen Verzierungen geschmückt. Chand Baori ist der größte Stufenbrunnen in Indien und reicht bis 30 m tief. Gegenüber des Harshat Mata Tempels liegt er bequemerweise auf der Strecke zwischen Agra und Jaipur.

Bharatpur

Das “Eastern Gateway of India” ist Bharatpur. Hier findet ihr den Keoladeo Nationalpark, der besonders für Natur- und Vogelliebhaber ein Muss auf der Reise nach Rajasthan in Indien ist. Auf nur 29 Quadratkilometern tummeln sich über 300 Arten von Zugvögeln und andere wilde Tiere. Der Park bietet eine faszinierende Mischung aus verschiedenster Vegetation von sumpfigen Wäldern zu trockenem Grasland – daher gehört er auch zum UNESCO Welterbe! 

Pushkar

Pushkar ist ein beliebtes Reiseziel in Rajasthan in Indien, nicht nur für ausländische Reisende, sondern vor allem auch für indische Pilger und Kaufleute. Pushkar ist einer der heiligsten Orte in Indien und so zieht es Hindus und Sikhs gleichermaßen an. Denn der heilige See von Pushkar kommt sowohl im Heldenepos Ramayana als auch im mythologischen Mahabharata vor.

Wegen der religiösen Signifikanz findet ihr hier eine Menge Tempel und Gebetsorte um den See herum. Darunter ist einer der wenigen Tempel in Indien, der Lord Brahma gewidmet ist. Vor allem für Backpacker hat Pushkar eine besondere Anziehung. Denn Pushkar bietet sich perfekt an für eine Auszeit vom chaotischen Delhi, Agra oder Jaipur. Zu Fuß könnt ihr bequem die Stadt erkunden und die spirituelle Atmosphäre auf euch wirken lassen.

Das größte Event in Pushkar ist die jährliche Camel Fair, eine der größten Viehmärkte in Indien. Während dieses Spektakels zwischen Oktober und November ist die Stadt sehr voll und Unterkünfte sind oft schnell ausgebucht – seid also schnell, wenn ihr die Pushkar Camel Fair nicht verpassen wollt.

Pushkar camel fair
Die Pushkar Camel Fair ist ein ganz besonderes Spektakel

Ranthambore

Der Ranthambore Nationalpark in Rajasthan ist perfekt, wenn ihr schon immer mal davon geträumt habt, einen Tiger in freier Wildbahn zu sehen. Denn es ist ziemlich wahrscheinlich, dass ihr hier einen Tiger sichtet.  Aber Ranthambore hat nicht nur Tiger zu bieten, sondern auch noch eine große Vielfalt an Flora und Fauna, wie die Dhok Bäume, die wahre Überlebenskünstler in den schwierigen klimatischen Bedingungen Rajasthans sind.

Das Fort von Ranthambore ist riesig und von dort habt ihr einen atemberaubenden Blick über den gesamten Nationalpark – besonders zum Sonnenauf- und -untergang.

Wenn ihr unbedingt Tiger auf eurer Reise sehen wollt, Ranthambore aber nicht in die Route passt, dann schaut euch die Nationalparks an, die am besten zum Sichten von Tigern geeignet sind! 

Mandawa

190 km nördlich von Jaipur liegt Mandawa, eine kleine Stadt, die vor allem für die kleinen Festungen und wunderschönen Havelis (Herrenhäuser) bekannt ist. Das Mandawa Fort aus dem 18. Jh. beeindruckt mit gut erhaltenen Fresken, die ans Mittelalter erinnern. Da es nun in ein Heritage-Hotel umgewandelt wurde, habt ihr die einzigartige Chance, hier zu übernachten – ein besonders romantisches Reiseziel in Rajasthan in Indien. Die ganze Stadt mutet mit seinen Havelis an wie ein Museum. Denn auf einem Spaziergang werden euch die Details und bunten Farben der Havelis verblüffen, denn wer würde solch eine Schönheit inmitten des ländlichen Wüstenstaats Rajasthan vermuten.

Haveli, Rajasthan Indien
Die Havelis, die zu Hotels umgebaut wurden, werden euch empfangen wie Königinnen und Könige

Reiseziele im Süden von Rajasthan

Bundi

Abseits der üblichen Pfade von Reisenden liegt Bundi, ein Paradies für Fotografiebegeisterte mit phänomenalen Landschaften eines mittelalterlichen Indiens. Bei einem Besuch der Altstadt findet ihr wunderschöne Tempel, verzierte Stufenbrunnen, enge Gassen und lebendige Basare. Oft wird Bundi auch “Klein Varanasi” genannt und kann definitiv mit der spirituellen Metropole im Osten mithalten.

Zwei der bemerkenswerten Bauwerke Bundis sind der Bundi Palace und das Taragarh Fort. Das Fort erhebt sich an einem steilen Hang direkt über der Stadt und wirkt daher wie ein grimmiger Wächter, der über Bundi wacht.

Bevor ihr nach Bundi fahrt, solltet ihr euch die Tipps fürs Fotografieren in Indien anschauen – damit werden eure Fotos diesem magischen Ort gerecht! 

Bundi Rajasthan
Lasst euch von Bundis Architektur einnehmen

Kumbhalgarh

Im 15. Jh. versuchten die Gujaraten Kumbalgarh einzunehmen und versagten kläglich. Wenn ihr vor dem Kumbhalgarh Fort steht, werdet ihr verstehen warum. Dieses Fort hat riesige Ausmaße mit einem Umfang von 36 km und auf über 1100 m über dem Meeresspiegel erbaut, könnte niemand diese Festung einnehmen.

Das Fort ist einer der größten ummauerten Komplexe Indiens, vielleicht sogar der Welt. Und ihr werdet überrascht sein, was ihr alles im Inneren findet: Wasserbecken und Jain Tempel. Von dem Fort könnt ihr eine Safari auf Pferden unternehmen, um im nahegelegenen Naturschutzgebiet Leoparden, Gazellen und Antilopen zu bestaunen. Kumbhalgarh bietet sich als Stopp zwischen Udaipur und Jodhpur an.

Udaipur

Udaipur ist ohne Zweifel einer der romantischsten Reiseziele in Rajasthan und in Indien. Denn mit den wunderschön verzierten Palästen, die über dem See thronen und von denen viele in Hotels umgewandelt wurden, erfüllt es alle Kriterien für ein Flitterwochenziel. Neben diesen einzigartigen Hotels liegt auch der über 400 Jahre alte City Palace am Ufer des Sees Pichola. Und damit noch nicht genug, mitten im See liegt ein Marmorpalast und der Jag Mandir Tempel, die sich im ruhigen Wasser spiegeln und damit den Anblick noch beeindruckender machen.

Abgesehen von der bestechenden Schönheit hat Udaipur noch viele spannende Aktivitäten zu bieten: Ausritte mit dem Pferd, Yogastunden, Museumsbesuche, Kochstunden oder ein Besuch des Monsun Palast bei Sonnenuntergang.

Udaipur ist eine der beliebtesten Reiseziele in Rajasthan. Versucht auf jeden Fall in einem Hotel am Ufer des Sees unterzukommen – diese einzigartige Erfahrung lohnt sich allemal.

Wenn ihr plant, als Paar in Indien unterwegs zu sein, haben wir hier ein paar nützliche Tipps und die schönsten Destinationen für das Reisen zu zweit in Indien!

Udaipur hotel
Die Aussicht auf den See von vielen Hotels in Udaipur ist magisch, besonders abends, wenn sich die Lichter der Stadt auf der glatten Wasseroberfläche spiegeln

Ahar

Ahar liegt nur wenige Kilometer östlich von Udaipur. Es bietet sich an für eine historische Exkursion, um ein wenig mehr über die Region zu erfahren. In Ahar findet ihr eine beeindruckende Anzahl von fast 400 Ehrengrabmälern, alle mit einem kleinen Dom versehen. Sie sind Zeugnis der Mewar Maharajas und deren Königinnen. Zudem wartet ein archäologisches Museum auf euch mit Relikten, die mehr als 2000 Jahre alt sind. Zwischen den Grabmälern umher zu spazieren und auf den Spuren dieser alten Herrscherdynastien zu wandeln ist ein besonderes Erlebnis.

Deogarh

Das Highlight von Deogarh ist definitiv der Deogarh Palast, ein wunderschön verzierter gelber Palast, der heute eines der luxuriösesten Hotels in Rajasthan in Indien ist. Auch wenn es hier noch andere Luxus-Hotels gibt, ist der Deogarh Palast mit Abstand der beste und für diejenigen, die nach einer außergewöhnlichen Erfahrung suchen, perfekt geeignet. Während ihr in Deogarh seid, solltet ihr auch den Dashavatar Tempel besuchen, ein Hindu Tempel, der Lord Vishnu gewidmet ist.

Ranakpur

Das kleine Dorf Ranakpur, nicht weit von Udaipur entfernt, ist bekannt für seinen berühmten Jain Tempel. Dieser ist vermutlich der wichtigste und auch schönste Jain Tempel der Welt. Auf dem Gelände befinden sich in der Tat vier verschiedene Jain Tempel in einem leicht gefärbten Marmor. Jede der 1444 Marmorsäulen ist unterschiedlich gearbeitet und sie alle tragen den beeindruckenden Bau ringsherum, der mit einer unglaublichen Liebe zum Detail gefertigt wurde. Hier versteht ihr, was wir meinen, wenn wir von den umwerfenden Künsten der Handwerker der Vergangenheit sprechen.

Doch nicht nur in Rajasthan in Indien gibt es beeindruckende Bauwerke und Tempel, schaut euch hier unsere Liste der 10 schönsten Tempel Indiens an! 

Ranakpur in Rajasthan
Der Jain Tempel in Ranakpur ist wie alle Jain Tempel komplett aus Marmor gefertigt (Credit: Ninara)

Reiseziele im Westen von Rajasthan

Jodhpur

Die “blaue Stadt” ist die zweitgrößte Stadt Rajasthans und ein Favorit vieler Reisender. Jodhpur ist nicht nur wegen der vielen blau getünchten Mauern der Stadt ein besonderes Reiseziel in Rajasthan in Indien. Viele architektonische Meisterwerke machen den Besuch hier zu einem Erlebnis. Wie zum Beispiel das Mehrangarh Fort, eine massive Festung aus dem 15. Jh., das imposant über der blauen Stadt thront. Schon allein für dieses Fort lohnt es sich nach Jodhpur zu kommen.

Aber auch der wunderschöne Umaid Bhawan Palace und das Jawant Thada Mausoleum sind beeindruckende Sehenswürdigkeiten. Der Palast ist eines der größten bewohnten Gebäude der Welt und sogar ihr könnt ihr ein oder zwei Nächte verbringen, da sich auch ein Hotel im Inneren befindet. Um den zentralen Glockenturm herum versammeln sich täglich viele Händler, die ihre Waren feil bieten – hier könnt ihr die berühmten Schuhe von Jodhpur abstauben.

Ungefähr 60 km entfernt liegt Osian, wo ihr wieder außergewöhnliche Jain Tempel besuchen könnt.

Ein ganz besonderes Ereignis ist das Drachenfest, bei dem Groß und Klein sich auf den Dächern der Stadt versammeln, um den Himmel mit bunten Drachen zu füllen. Schaut euch hier an, wo ihr das Drachenfest in Indien noch miterleben könnt!

Jodhpur
Jodhpur schimmert schon im Morgengrauen blau (Credit: Varun Gaba – Unsplash)

Chandelao

Diese kleine Stadt in Rajasthan in Indien ist bekannt für die historische Bedeutung, die ihr wegen der Dynastie der Chandelao Tikana zukommt. Chandelao Garh wurde im späten 18. Jh. als Palast und Hauptsitz der Chandelao Familie erbaut. Heute ist der Palast ein wunderschönes Homestay, das wir wärmstens empfehlen können. Hier werdet ihr die rajasthani Kultur authentischer kennenlernen als irgendwo sonst. Und das Schöne ist zudem, dass es nicht viele Reisende hierher verschlägt und ihr ein wenig Zeit nur für euch habt.

Ihr seid euch noch nicht sicher, ob Homestays etwas für euch sind? Dann schaut euch unseren Artikel zu Homestays als Alternative zu Hotels an! 

Jaisalmer

Die Wüstenstadt, die auch “goldene Stadt” genannt wird, hält viele spannende historische Monumente für euch bereit. Beeindruckend thront das Jaisalmer Fort über der Stadt und bietet euch einen fantastischen Blick in die weite Wüste Thar. Das Besondere an diesem Fort ist, dass ein Viertel der Bevölkerung noch in diesem Fort wohnt. Da es schon im 12. Jh. gebaut wurde, ist es eines der ältesten Forts in Indien. Mit seinen gigantischen gelben Sandsteinmauern auf der Spitze eines Hügels ist es weit zu sehen und besonders schön ist es am Abend, wenn es kunstvoll beleuchtet ist.

Für andere Abenteuer rings um Jaisalmer bieten sich Besuche in im idyllischen Dorf Ramdreva und beim Gadsisar See an. Und natürlich nicht zu vergessen sind die einzigartigen Touren mit dem Kamel in die Wüste Thar, wo ihr eine Nacht unter den Sternen verbringen könnt.

Wenn ihr Inspiration für eine Rundreise in Rajasthan inklusive Jaisalmer braucht, dann schaut euch Connys und Jessicas Rundreise an!

Jaisalmer fort, Rajasthan indien
Das imposante Fort von Jaisalmer ist bis in weite Ferne zu sehen (Credit: Josephine Thomas)

Bikaner

Bikaner liegt im Nordwesten von Rajasthan und ist die viertgrößte Stadt im Bundesstaat. Mit seinen extrem engen Gassen bietet es sich an, hier mit Pferdekutschen zu reisen. Das Junagarh Fort aus dem späten 16. Jh. ist eines der bekanntesten Forts in Rajasthan in Indien. Diese Festung ist im Gegensatz zu den anderen Festungen dieser Regionen nicht auf einem Hügel gebaut und dennoch wurde sie in ihrer gesamten Geschichte nur einmal für einen Tag eingenommen.

Andere Sehenswürdigkeiten hier sind der Laxmi Niwas Palace, ein Palast in dem die alten Könige von Bikaner lebten, und das Largarh Fort. Bikaner bildet zusammen mit Jaisalmer und Jodhpur das Dreieck der Wüstenstädte.

30 km von Bikaner entfernt liegt der Karni-Mata-Tempel, von dem ihr vielleicht schon gehört ist, da er auch Rattentempel genannt wird. Der Besuch in diesem Tempel ist nicht für jeden was, aber wenn ihr fasziniert seid von einem Tempel, der von unzähligen Ratten bevölkert ist, dann habt ihr die Chance für einen Besuch, wenn ihr in Bikaner seid.

Bikaner
Eines der massivsten Festungen Indiens findet ihr in Bikaner

Wichtige Informationen und Transport

Wie ihr nach Rajasthan kommt

Wenn ihr in Indien in Delhi ankommt, dann ist es üblich nach Jaipur zu fahren und dabei einen Stopp in Agra beim Taj Mahal einzulegen. Wenn ihr dagegen von Mumbai nach Rajasthan reisen wollt, dann solltet ihr einen Inlandsflug von Mumbai nach Udaipur nehmen. Udaipur, Jaipur und Jodhpur haben alle aktive Flughäfen.

Wenn ihr nach der ereignisreichen Rundreise in Rajasthan noch ein wenig am Strand entspannen wollt, dann schaut euch hier an, wie ihr am besten von Rajasthan nach Goa kommt! 

Jaipur rickshaw
Eine tolle Initiative für Frauen in Rickshaws findet ihr in Jaipur! Pink Rickshaw

Unterwegs in Rajasthan in Indien

Um in Rajasthan von A nach B zu kommen, solltet ihr mit lokalen Bussen und Zügen reisen. Da die Straßen hier auf den großen Strecken gut ausgebaut sind, lohnt es sich auch, einen Wagen und Fahrer zu mieten. So könnt ihr die beeindruckende und einzigartige Landschaft genießen. Gelegentlich könnt ihr auch Fahrradrickshaws nehmen – natürlich die umweltfreundlichste Variante.

Unterkünfte in Rajasthan

Ihr findet in Rajasthan alles, von hochklassigen Heritage-Hotels in alten Forts und Palästen bis zu weniger teuren aber nicht weniger charmanten Unterkünften. Guesthouses oder Homestays bei Familien sind ganz besondere Erfahrungen, die euch das Leben in Rajasthan noch näher bringen. Dass Rajasthan so gut von Reisenden besucht ist, hat auch sein Gutes: Es gibt hier eine riesige Auswahl an wundervollen Unterkünften. Da ist auch für euch das Richtige dabei!

Beste Reisezeit für Rajasthan

Die Hauptsaison für Rajasthan ist Oktober bis März, da ihr hier sonnige Tage und angenehm kühle Nächte erleben werdet. Der Sommer in Rajasthan in Indien ist brütend heiß, wenn ihr also von April bis Mai kommt, solltet ihr Sonnencreme, Kopfbedeckung und ausreichend Wasser mitbringen. Auch während des Monsun (Juni-September) ist Rajasthan ein schönes Reiseziel, da aus den sandigen Ebenen grüne Oasen werden und viele Hotels fantastische Rabatte anbieten! 

Rajasthan indien
Der Wüstenstaat kann auch anders – hier ganz in Grün nach dem Monsun (Credit: Evonne – Flickr)

Kribbelt es euch schon in den Zehen, eure nächste Reise so schnell wie möglich zu planen? Wir helfen euch gerne bei Planung und Buchung – schreibt uns einfach hier und wir verhelfen euch zu einer unvergesslichen Reise in Rajasthan in Indien!

5 nützliche Tipps für Kerala, Indien

Kerala in Indien ist eines der beliebtesten Reiseziele auf den Subkontinent. Genießt eine unglaubliche Mischung aus atemberaubender Natur, köstlichem Essen und eindrucksvoller Festivals. Damit ihr wisst, was euch auf eurer Reise nach Kerala erwartet, geben wir euch einen Überblick über diesen wunderschönen Bundesstaat im Süden Indiens.

Kerala
Das Grün der Teeplantagen in Munnar ist eine wahre Freude für Augen, die an das Grau europäischer Städte gewöhnt sind

1: Die schönsten Reiserouten für Kerala, Indien

Das Beste von Kerala: Fort Kochin – Munnar – Thekkady – Alleppey

Diese klassische Reiseroute durch Kerala bietet von allem etwas: Die prächtigen Kolonialbauten in Kochi, die grünen Teeplantagen von Munnar, Trekking in den Wäldern von Thekkady und zum Abschluss könnt ihr die entspannten Backwaters rund um Alleppey mit dem Kanu erkunden.

Bei dieser Reiseroute durch Kerala in Indein liegen etwa 3,5 Stunden Fahrt zwischen jeder Station. Wollt ihr eure Reise in Kerala etwas entspannter gestalten, dann solltet ihr Munnar oder Thekkady auslassen.

Kerala Indien
Auf einer Reise nach Kerala erlebt ihr Indien von einer ganz anderen Seite

Die Strände von Kerala: Marari – Varkala – Kovalam

Jeder dieser Strände hat seinen ganz eigenen Reiz:  Marai ist nur 45 Minuten von Alleppey gelegen, aber bietet dennoch eine wunderbare Abgelegenheit und Ruhe. Das liegt vor allem daran, dass sich hier hochwertige Boutiquehotels finden, die für Massentourismus weniger attraktiv sind. Hier solltet ihr unbedingt im Vorhinein reservieren. Varkala ist etwas touristischer, aber hat mit seinem Traumstrand an der Steilküste einen besonderen Charme. Zu guter Letzt bietet sich Kovalam zum Beispiel gut zum Surfen an! Außerdem heißen euch eine ganze Reihe an Ayurveda Spas willkommen. Schließlich hat Ayurveda in Kerala seinen Ursprung!

Hier könnt ihr ganz ohne Probleme zwei ganz relaxte Wochen in Kerala verbringen oder die Strände als entspannten Abschluss in eure Indienreise integrieren.

Strände
Kerala bietet euch wahre Traumstrände

Auf neuen Pfaden durch Kerala: Wayanad – Kannur – Athirapilly

Abseits ausgetretener Pfade und der üblichen Highlights hat Kerala viel zu bieten! Im Nordosten Keralas wartet das grüne Wayand mit seinen wunderbaren Wäldern und Gewürz-, Kaffee-, und Teeplantagen auf euch. Wayanad liegt deutlich höher als andere Teile Keralas und bietet deswegen häufig eine willkommene Abkühlung. Kannur ist deutlich untouristischer als andere Orte Keralas aber dennoch mit tollen Stränden und Backwaters gesegnet.  Athirapilly schließlich liegt etwa 1,5 Fahrtstunden von Kochin und bietet einen spektulären Wasserfall, der auch ‚Niagara Indiens‘ genannt wird.

Wayanad Kerala indien
Die Landschaft von Wayanads repräsentiert die Schönheit Keralas besonders treffend

2: Die beste Reisezeit für Kerala

In Kerala sinken die Temperaturen im Jahresverlauf eigentlich nie unter 25 Grad. Der Regen variiert hingegen heftig im Jahresverlauf. In der Monsunzeit (grob April bis Oktober) regnet es recht ordentlich – dafür sinken aber auch die Hotelpreise zum Beispiel in den Ayurveda Spas drastisch. Die beste Reisezeit für Kerala ist von November bis März. Die Touristenzahlen sind im Dezember und Januar in Kerala am höchsten, es lohnt sich also auf die Schultersaison auszuweichen.

beste reisezeit in kerala indien
Feldarbeiterinnen in Kerala während des Monsuns, der drohend über am Horizont schwant

3: Wunderbare Homestays in Kerala

Südindien und insbesondere Kerala sind für seine legendäre Gastfreundschaft bekannt. Dementsprechend finden sich hier mehr empfehlenswerte Homestays als in anderen Teilen Indiens. Wir empfehlen Homestays ausdrücklich weil beide Seiten profitieren: Die Einnahmen bleiben in den Gemeinden und der Gast kann Kerala und Indien auf authentische Weise kennenlernen. Ihr könnt so von erprobten Tipps für Unternehmungen profitieren, Wissenswertes über lokale Bräuche erfahren und nicht zuletzt die fantastische Küche Keralas genießen!

Wir haben viele schöne Homestays in Kerala im Angebot – sprecht uns hierzu gerne an!

Backwaters homestay
Das wunderschöne Homestay Riverdale ist eines unserer liebsten Homestays in Indien (Credit: Riverdale)

4: Spannende Aktivitäten in Kerala

Teeplantagen

Die Hill Stations in Kerala, Indien bieten sich wunderbar an, um das endlose Grün der Teeplantagen zu erkunden. Besonders geeignet für Touren durch die dicht bewachsenen Hänge der Plantagen ist Munnar. Darüber hinaus bieten diese etwas höher gelegenen Hill Stations eine angenehme Abkühlung zum heißeren Flachland.

munnar
Dieses Grün wird euch noch lange in Erinnerung bleiben – wahrscheinlich jedes Mal, wenn ihr euch zu Hause einen Tee kocht!

Die berühmten Backwaters

Wahrscheinlich stehen die Backwaters auf jeder Wunschliste für eine Reise nach Kerala ganz weit oben.  Es ist einfach unvergleichlich, diese ruhigen Gewässer per Kanu oder Hausboot zu erkunden. Wir empfehlen jedoch auf motorlose Boote zurückzugreifen. Die Umweltbelastung gerade in den Gewässern um Alleppey steigt doch erheblich. Außerdem gilt: Nicht nur rund um Alleppey finden sich schöne Backwaters.

Lest hier mehr über die Entscheidung für oder gegen ein Hausboot!

best time to visit kerala
Die paradiesischen Backwaters rund um Alleppey zeigen in Kerala Indien von seiner besten Seite

Nationalparks

Nicht überraschend bei diesem Reichtum an Schönheit: Kerala hat beeindruckende Nationalparks und Naturreservate zu bieten. Das bekannteste Reservat in Kerala ist sicherlich das Periyar Wildlife Sanctuary, welches man wunderbar mit  einem Boot oder auf einer Wanderung erkunden kann. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass man nirgendwo in Indien so gute Chancen hat, wilde Elefanten zu erspähen wie in den Nationalparks Keralas!

Periyar Nationalpark
Hier werdet ihr verstehen, warum Kerala “God’s own land” genannt wird!

Surfen

Wir haben schon ein paar Mal darüber berichtet: Surfen in Indien wird populärer! In Kerala finden sich einige Surfschulen, so zum Beispiel in Kovalam und Varkala! Versprecht euch keine Monsterwellen wie in Hawaii, aber Anfänger und Fortgeschrittene sind gut bedient!

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Besonders für Surfanfänger entwickelt sich Indien immer mehr zum Surf Hotspot

5: Erlebt die schönsten Festivals in Kerala

Neben der Schönheit seiner Natur hat Kerala auch in Sachen Festivals einiges zu bieten. Um eine möglichst authentische Festivalerfahrung mitzunehmen, raten wir euch während der Festivals in einem Homestay unterzukommen. Wir empfehlen euch die folgenden Festivals für eure Reise nach Kerala in Indien im Auge zu behalten:

Das bekannteste Festival Keralas ist sicherlich Thrissur Pooram. Dieses unvergleichliche Elefantenfestival zieht sich über eine Woche im April/Mai. Das Spektakel findet im namensgebenden Thrissur statt, rund 80km von Fort Kochi entfernt. Ein weiteres wichtiges Festival in Kerala ist Onam. Dieses Erntefest wird zwischen August und September gefeiert. Die Feierlichkeiten in Trivandrum ziehen jährlich rund 3000 Schausteller und unzählige Kunstdarbietungen an. Ganz spezielle Festivals werden euch in den Orten rund um Kannur geboten. Hier werden nach uralten Ritualen im Straßentheater Menschen zu Göttern und erheben sich über die althergebrachten Kastengrenzen. Die Festivals finden zwischen Oktober und Mai statt. Eine einzigartige Mischung aus Farbe, Tanz, Musik und Gottesverehrung, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

festival theyyam
Das Festival Theyyam ist eines dieser tradtionellen Rituale im Norden Keralas (Credit: Manyu Varma – Unsplash)

Lasst euch von der Vielfalt dieses Staates bezaubern, denn diese zeigt wunderschön wie Kerala Indien und die indische Diversität bereichert. Wenn ihr es nun kaum erwarten könnt, dann schreibt uns hier und wir planen eine unvergesslich schöne Reise für euch!

Die Strände Goas – Unsere Favoriten

Am Strand in goa: hier ist es am Schönsten

Goa ist ein beliebtes Reiseziel für Strandurlauber. Vor allem, da es die einzige Region in Indien ist, wo die Badekultur Fuss gefasst hat. Nur hier findet ihr Strandhütten mit Blick auf das Meer, die auch in unmittelbarer Nähe zu Bars und Restaurants sind – also ultimative Entspannung. In diesem Artikel erfahrt ihr, welcher Goa Strand der Beste fūr euch ist und welche Region in Goa am besten zu euren Urlaubsvorstellungen passt. Hier präsentieren wir euch unsere vier Lieblingsstrände in Goa!

Goa Indien
Erlebe Goa von seiner schönsten Strandseite!

1. Agonda Beach: Der Goa Strand für entspannungssuchende Urlauber & Familien

Agonda Beach ist ein kleiner Strand im Süden Goas. Er hat ein gemütliches Flair und ist weniger überladen von den Resorts und der Party-Szene als die nördlichen Strände wie Arambol, Anjuna, Baga oder Calangute.

Hier findet ihr viele nette Cafés und kleine Shops. Außerdem kōnnt ihr mit dem Scooter einfach und schnell die Gegend und die Nachbarstrände Palolem und Patnem erkunden. Da es sich um eine Bucht handelt, ist das Wasser recht ruhig und die Wellen nicht so hoch. Somit ist dieser Goa Strand perfekt für Familien mit kleinen Kindern geeignet.

Geheimtipps:

  • Frühstückt oder holt euch etwas Leckeres zu naschen in der German Bakery.
  • Fahrt beim Space Goa vorbei, um dort gemütlich in der Hippie-Atmonsphäre zu entspannen oder um ein schönes Mitbringsel aus der kleinen Boutique zu ergattern. Hier finden regelmäßig Veranstaltungen  rund um Aktivitäten wie Yoga, Meditation und Tanz statt, wie zum Beispiel das “Healing Festival”.
  • Tanshikar Spice Farm (ca. 1,5 h Autofahrt von Agonda)  – ein Muss für alle, die gerne auch etwas vom Landesinneren Goas sehen wollen. Die Familie, die diese Farm leitet, ist absolut wundervoll – gastfreundlich und herzlich ohne Ende. Das Essen ist köstlich und die Anlage im Dschungel liegt fernab von Touristenmassen. Hier könnt ihr den Vögeln, Affen und dem Rauschen der Palmen stundenlang zuhören und die verschiedenen Gewürze und Ayurveda-Pflanzen bewundern, die eigens angebaut werden. Wer Zeit hat, in dem Homestay über Nacht oder länger zu bleiben, hat die Möglichkeit einen Ausflug zum Mainapi Waterfall zu machen – sehr zu empfehlen.

Unser Lieblingsunterkünfte

  • The Bay Agonda. Wunderschön gelegen am nördlichen Ende und etwas abseits des Strandes. Bei Ebbe kann man direkt von dem Resort aus 5 Minuten zum Strand laufen.

Wer von Goa als nächstes nach Kerala reisen möchte, findet alle Infos dazu hier. Wenn ihr unser Kontaktformular ausfūllt, helfen wir euch schnell und unverbindlich bei eurer persōnlichen Reiseplanung. 

Agonda Beach
Agonda Beach lockt einfach alle an! Credit: The|Globe|Less|Traveled

 

2. Patnem Beach: Der etwas abgelegene Goa Strand für entspannungssuchende Backpacker

Patnem ist ein weiterer, netter kleiner, vertäumter Goa Strand südlich von Agonda und Palolem und der letzte Goa Strand, bevor Karnataka beginnt. Auch dort gibt es ein paar Strandbars und -cafés, die zum Relaxen einladen, aber es ist insgesamt wesentlich ruhiger als anderswo in Goa. Das Wasser ist sauber, leichte Wellen ermöglichen Bodyboarden oder auch Stand-Up Paddling.

Wie in Agonda, kōnnt ihr auch hier bei einer Bootstour einen Teil der Küste abfahren und wenn ihr Glück habt, Delfine sehen. Oder ihr mietet euch ein Kayak und paddelt um die Felsen in Richtung Palolem.

Und wenn ihr doch etwas Nachtleben und mehr Auswahl bei den Shops und Restaurants sucht, kōnnt ihr innerhalb von 10min von Patnem nach Palolem laufen, wo etwas mehr los ist.

Geheimtipps

  • Mietet einen Scooter, um die Nachbarstrände und die Gegend zu erkunden. Auf den Straßen gen Norden gibt es Tempel, ganz viel Dschungel und kleine Fischerdörfer zu entdecken.
  • Khama Kheetna, ein ‘Ecological Yoga Retreat’. Dieser Ort ist authentisch und sehr naturverbunden. Hier wohnt ihr in einfachen Hütten oder Baumhäusern und Internet gibt es nicht. Dafūr aber verschiedene Angebote an Yoga, Meditation, Ayurveda- und andere Behandlungen . Wenn ihr nicht ūbernachten wollt, macht einen einfachen Tagesausflug, um sich die wunderschöne, naturbelassene Anlage im Wald anzuschauen und ein leckeres (sehr gesundes und natürlich Bio) Essen zu genießen.
  • Verbringt einen relaxten Abend im Lotus Oasis Beachfront. Hier gibt es jeden Dienstag und Samstag (während der Hochsaison) Live Musik von verschiedenen Musikern (gerne kann man auch selber spontan mitmachen).
  • Es gibt natürlich auch ein weites Angebot an Yogaunterricht. Lotus Yoga ist sehr beliebt. Ansonsten spaziert einfach spontan in eine der vielen geeigneten Lokalitäten herein und nehmt teil.
  • Strandspaziergänge: zu Fuss sind alle drei Strände: Patnem, Colomb und Palolem bis zur Kankon Island zu erreichen.
  • In der Wintersaison werden am oberen Ende des Strands in Palolem Bootstouren zur Erkundung der Backwaters angeboten.

Unser Lieblingsunterkünfte

  • Secret Garden – eine sympathische, kleine Anlage, die von einem humorvollen Ehepaar geführt wird. Liegt zwar nicht direkt am Strand, ist aber innerhalb von 5-10 Minuten zu erreichen. Es ist wunderschön und ruhig gelegen und durch eigene Abzäunung sehr familienfreundlich.
  • Turtle Hill – ein absoluter Traum für Paare, die eine romantische und sehr privat gelegene Unterkunft suchen. Es gibt eigene Strandbungalows, die einen direkten Zugang zum Strand haben, oder aber die etwas luxuriösere Variante: einen zweistöckigen Hill-Bungalow, höher gelegen auf dem Kliff, mit Meeresblick. Das Badezimmer ist offen und ermöglicht eine Dusche unter freiem Sternenhimmel.

Ihr wollt nach Goa in der Regenzeit von Juni bis September reisen? Findet hier heraus, was es zu beachten gibt.

Patnem Beach
Patnem Beach-ein Paradies auf Erden! Credit: canaconaman1

 

3. Ashvem / Mandrem: Der Goa Strand für komfortsuchende Familien & Paare

Ashvem und Mandrem liegen im Norden Goas und bieten ebenfalls eine entspannte Atmosphäre. Dadurch, dass sie beide miteinander verknüpft sind, ist die Strandfläche sehr weitläufig und lädt zu langen Strandspaziergängen ein. Der Sand ist hell und sauber. Es gibt zwar ab und zu etwas hartnäckige Verkäufer, die einen beim gemütlichen Lesen oder Entspannen stören können, aber das lässt sich leider an keinem öffentlichen Goa Strand vermeiden. Im Palmenwald hinter dem Strand findet ihr vor allem Resorts, die in unmittelbarer Nähe zur Natur, Komfort, Privatsphäre und guten Service anbieten. Das kostet natürlich dann meist auch mehr als in Süd-Goa!

Geheimtipps

  • Fahrt mit dem Scooter in Richtung Arambol, wo die Hippie-Kultur Goas zuhause ist.
  • Fort Tiracol: Fahrt bis zum nördlichsten Goa Strand, dem Querim Beach und schippert mit der Querim Fähre, die ein kostenfreier Service der Regierung ist, über das Wasser. Dann fahrt ihr weiter zum Fort Tiracol, um einen wunderbaren Seeblick und Sonnenuntergang zu genießen. Eine Taverne ermöglicht hier auch EInkehr für Getränke und Snacks. All das ist mit dem Scooter möglich!
  • Für ein leckeres Abendessen in netten Ambiente, empfehlen wir das französische Restaurant La Plage. Nicht die günstigste Adresse, aber für die Qualität der Mahlzeiten definitiv ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Unser Lieblingsunterkünfte

  • Yab Yum Resort – ein traumhafter Resort direkt am Strand. Die Ūbernachtung ist in einem eigenen Strand-Iglu oder in einer kleinen Villa. Yogastunden werden täglich angeboten, genauso wie weitere Wellness-Behandlungen. Dadurch, dass das Resort sehr versteckt und abgezäunt liegt, ist er besonders familienfreundlich.
  • Sur La Mer – ideal für den puren Luxus und eine familiäre Atmosphäre. Aneel, der Eigentümer, ist ein unterhaltsamer Charakter, der seine Gäste, die von Bollywood- zu Hollywoodstars reichen, gerne persönlich versorgt und den Abend mit ihnen gemeinsam verbringt. Die Zimmer sind luxuriös und stilvoll eingerichtet. Die Anlage liegt zwar nicht direkt am Strand, hat aber einen großen, wunderschönen Pool. Das Essen ist deluxe (!) und verdient mehrere Sterne.

Wenn ihr Goa als Zwischenstation auf einer Reise zwischen Mumbai und Kerala seht, haben wir hier ein paar Ideen fūr diese Route.

Taverne des Fort Tiracol, Goa Strand
Taverne des Fort Tiracol

Ashvem Beach
Ashvem Beach-der Strand für die Paare und Familien unter euch. Credit: Richard Cerrig1

4. Small Vagator Beach: Der Goa Strand mit einem gesunden Party- und Nachtleben

Dieser Strand liegt ebenfalls im Norden Goas und ist eher für die geeignet, die sich nach etwas mehr Nachtleben sehnen, aber tagsüber gerne chillig. Vagator bietet verschiedene Partymöglichkeiten an, ist aber noch nicht so überlaufen und etwas entspannter als die größeren Partystrände wie Baga, Anjuna und Calangute. Es gibt viele kleine Cafes und gute Restaurants.

Außerdem ist es das Zentrum der Backpacker-Hostels. Viele andere spannende Orte, die viel zu bieten haben, wie Assagoa, Morjim oder Siolim, liegen in der Nähe und sind mit einem kurzem Scooter-Ride schnell zu erreichen. Unter all den Stränden, die wir hier erwähnt haben, ist er der nächstgelegene Goa Strand zum Flughafen. Small Vagator Beach ist also perfekt, wenn euer Goa Aufenthalt Teil einer Indien-Rundreise ist. Wir helfen euch hier gerne bei der Planung.

Geheimtipps

  • Thalassa Greek Restaurant – ein beliebtes, etwas teureres Restaurant mit Meerblick und tollem Essen. Hier gibt es Samstags (saisonal) auch einen Nachtmarkt mit schicken Kleidern und Schmuck
  • Club Cubana – Wer einen richtigen Nachtclub sucht, kann nicht weit entfernt von Vagator den Club Cubana am Arpora Beach aufsuchen.
  • Im Winter findet in Arpora der berühmte Saturday Night Market mit Live-Musik, leckeren Food-Stalls und vor allem ganz vielen Shopping-Möglichkeiten statt. Ein Must-Do für jeden Goa-Besucher, der auch etwas Sozialleben sucht.

Unser Lieblingsunterkünfte

  • Jungle Hostel – Für die Backpacker, denen Sauberkeit und guter Service wichtig ist.
  • Cochichos Resort – Kleine, aber saubere und moderne Zimmer. Der Resort hat einen Pool.
  • Ozran Beach Resort – Ein sehr schöner Resort mit Strandblick und Pool.
Small Vagator Beach
Small Vagator Beach im Norden Goas. Credit: Sunil Kashikar

Wir hoffen, wir haben euch mit diesem Artikel inspiriert! India Someday hilft euch gerne bei der Planung und Umsetzung eurer Reise nach Indien und findet den für euch perfekt passenden Goa Strand. Hier könnt ihr mehr über unseren Service erfahren. Außerdem haben wir zahlreiche Reiserouten-Ideen für euch hier zusammengefasst. Um mit uns in Kontakt zu treten, füllt dieses 2-Minuten-Formular mit euren Details aus und wir melden uns umgehend. 

“Riding on a train” – Mit dem Zug durch Indien

Zwei unserer Gäste beschreiben ihre Reise mit dem Zug durch Indien. All die Erfahrungen, die sind in den südindischen Zügen gemacht haben, haben sie zum Lachen gebracht, sie überrascht und sie zum Nachdenken angeregt. Alle Strecken, die sich nicht mit dem Zug zurücklegen konnten, haben sie mit Bus oder Riksha befahren. Lasst euch von ihrem Bericht inspirieren und macht euch selbst auf zu einem Abenteuer mit dem Zug durch Indien. 

„Excuse me, I’m afraid this is my seat.“ Auch nachdem ich diese Frage zum zweiten Mal gestellt habe, kommt nur ein leises Schnarchen als Antwort. Die Person unter dem nicht ganz so weißen Laken von Southern Railway befindet sich im Land der Träume, ganz weit weg. Eine alte Dame, von der nur das zu einem Dutt hoch gesteckte graue Haar zu sehen ist. Sie schläft tief und fest, und das, obwohl die Uhr am Bahnhof von Villuparam, an dem wir in den Zug nach Thanjavur steigen, schon nach zehn Uhr zeigt. Morgens wohlgemerkt. Der junge Mann gegenüber versucht sie – etwas unsanft – wachzurütteln. Er gibt ihr zur verstehen, dass sie auf unserem Platz liegt und es sowieso an der Zeit sei, aufzustehen. Ich habe fast ein schlechtes Gewissen. Doch das Abteil ist voll und in indischen Zügen nehmen es zumindest die Schaffner sehr genau mit der Sitzplatzreservierung. Stimmt der Name auf der Fahrkarte nicht mit dem für diesen Sitzplatz registrierten Namen auf der Liste überein, kommt der indische Fahrkartenkontrolleur schon einmal aus dem Konzept.

Mit dem Zug durch indien Zum Glück ist uns die Dame nicht böse. Im Gegenteil. Sie freut sich über ihre neuen Sitznachbarn und schenkt uns immer wieder ein strahlendes Lächeln. Aminata und ich hätten uns gerne mit ihr unterhalten, doch leider versteht sie kein Englisch. Und wir kein Tamil, die Sprache, die hier in Tamil Nadu gesprochen wird. Doch der junge Mann uns gegenüber und die Familie auf der anderen Seite des Ganges springen gerne als Übersetzer ein. Wir erfahren, dass sie ganz alleine reist – was sehr ungewöhnlich ist in Indien für Frauen in diesem Alter – und auf dem Weg zu ihrem Sohn ist. Sie sitzt schon seit vielen Stunden im Zug. Aber bald hat sie es geschafft.

Zugfahren mit indischen Großfamilien – Eintauchen in den indischen Alltag

Unsere Tagesetappe ist dieses Mal nicht so lang, bis nach Thanjavur sind es nur viereinhalb Stunden. Schade eigentlich. Ich liebe Zugfahren in Indien. Nirgendwo sonst hat man die Gelegenheit, so tief einzutauchen in die indische Seele. Kann man teilhaben am indischen Alltag. Und Kontakte mit Wildfremden knüpfen. Das Gros der Inder legt auch lange Strecken hauptsächlich mit dem Zug zurück. Egal ob die Fahrt vier oder vierzig Stunden dauert – sie richten sich gerne häuslich ein. Man reist mit der Großfamilie, die sich je nach Größe über mehrere Abteile verteilen muss. Gerne quetscht man sich auch für einen kleinen Plausch in ein einziges Abteil. Egal, ob dann die anderen Fahrgäste zusammenrücken müssen oder nicht.

Für den kleinen oder großen Hunger ist man stets gewappnet. Während wir höchstens ein paar Kekse, Bananen und Wasser dabei haben, zaubert die indische Großfamilie ein komplettes Menü aus einer ihrer vielen Taschen. Biryani, Dal, Chana Masala, Chapatti, alles was das Herz begehrt. Und meinen Magen zum Knurren veranlasst, während ich an meinem trockenen Keks knabbere. Ich verzichte mal wieder darauf, mit Wasser nachzuspülen, damit ich nicht so oft zur Toilette muss. Zwar hat der indische Premierminister Modi tatsächlich einen Teil seiner Wahlversprechen eingelöst und spürbare Verbesserungen beim Service von Indian Railways herbeigeführt, doch je nach Lust und Laune des Zugpersonals und je nachdem, wie lange der Zug schon unterwegs ist, sind die Toiletten nicht sehr einladend. Ich könnte es ja auch so machen wie meine Mitbloggerin und mir ein Tuch vor Nase und Mund binden.

zugfahren in indienEin Tuch und meinen Multifunktions-Sarong aus Malaysia habe ich sowieso immer dabei. Meistens sind die Laken und Kissen, die man bei Übernachtfahrten bekommt, leidlich sauber. Doch wenn einem so wie auf unserer Fahrt von Bangalore nach Pondicherry beim Auseinanderfalten tote Insekten entgegen fallen, schlüpfe ich lieber unter meine eigene, provisorische Decke und binde mir ein Tuch um meine langen Haare. Aber das passiert eigentlich sehr selten.

Von den 2.700 Kilometern unserer Reise durch Südindien haben wir viele Kilometer mit dem Zug zurückgelegt und es fast immer relativ sauber gehabt. Dabei haben wir verschiedene Zugarten und Zugklassen ausprobiert. Meistens sind wir in der AC-2-Tier oder AC-3-Tier gereist. In diesen klimatisierten Klassen gibt es in den Abteilen gepolsterte Bänke, entweder zwei- oder dreietagig, die nachts ausgeklappt und zu Betten umfunktioniert werden. Tagsüber sitzt man jeweils zu zweit oder zu dritt auf der unteren Bank. In Zügen wie dem Shatabdi Express, einem Schnellzug, wie wir ihn beispielsweise von Mumbai nach Aurangabad und von Mysore nach Bangalore genommen haben, gibt es nur „Chair Coaches“ mit verstellbaren Sitzen, die man auch aus deutschen Zügen kennt. In diesen Zügen ist auch eine Mahlzeit sowie Wasser, Tee und sogar eine Tageszeitung im Fahrpreis inbegriffen.

Apropos Essen: Verhungern muss in einem indischen Zug niemand, auch wenn man keine eigene Tiffinbox dabei hat. Das Pendant zur „freundlichen Mitropa“ kocht gar nicht mal so schlecht. Das Biryani und die Samosas auf der Fahrt nach Aurangabad waren richtig lecker. Meistens halten die Züge etwas länger an den Bahnhöfen. Dann huscht eine Armada fliegender Händler mit frischen Samosas und sonstigen Knabbereien durch die Abteile. Und mit Kaffee, Tee und Wasser. Wer schon einmal in Indien mit dem Zug unterwegs war, wird das durchdringende „Chai, Chai, Coffee, Chai“ vielleicht immer noch als Ohrwurm im Kopf haben.

Das indische Zugnetz ist eines der größten der Welt

Das indische Zugnetz ist übrigens das drittgrößte der Welt, nach den USA und China. Das Netz umfasst 65.000 Kilometer und 7.500 Bahnhöfe. Jeden Tag werden mehr als 20 Millionen Passagiere in gut 10.000 Zügen transportiert. Man kann vom Himalaya bis an den südlichsten Punkt des Subkontinents mit dem Zug reisen. Der von der Distanz und Reisedauer längste Zug ist der Vivek Express. Er startet in Dibrugarh in Assam und fährt bis Kanyakumari ganz unten im Süden. Für die 4.233 Kilometer braucht der Zug 83 Stunden, er hält auf der Strecke 55 Mal. Sicherlich ein Abenteuer!

Unsere Zugfahrten dauerten maximal zwölf Stunden, die Verspätungen, die durch das häufige Warten auf dem freien Feld wegen eines entgegenkommenden Zuges entstehen, mit eingerechnet. Wir sind hauptsächlich nachts mit dem Zug gefahren, einige kürzere Strecken haben wir auch tagsüber zurückgelegt. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie gut das System bei dieser schieren Größe funktioniert und wie pünktlich die Züge in der Regel sind. Mit dem Zug durch Indien zu reisen hat sich also wirklich gelohnt und ich bin gespannt, wo uns der nächste Zug in Indien hinführt.

mit dem zug durch indien

Mit dem Super Deluxe Volvo Bus durch die Nacht

Auf den Strecken, auf denen es keine Zugverbindung gab, haben wir meistens einen Bus genommen. Deluxe, Super Deluxe – die privaten Busgesellschaften, die es Indien in jeder größeren Stadt gibt und die vorrangig auf längeren Strecken eingesetzt werden, übertrumpfen sich gegenseitig darin, ihren Luxus hervorzuheben. Doch tatsächlich sind diese Busse recht komfortabel. Vor allem die Nachtbusse mit den abgeteilten Kojen, in denen man auch zu zweit bequem liegen kann. Die meisten haben sogar einen eigenen Bildschirm, auf dem man die ganze Nacht Bollywoodstreifen gucken kann. Bollywoodfilme oder tamilische Produktionen aus der Filmfabrik Chennai kann man in einigen Gegenden inzwischen sogar in den Überlandbussen staatlicher Busgesellschaften sehen.

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“Jesus Loves You” – na dann kann bei der Rikshafahrt ja nichts mehr schiefgehen

Auf einigen wenigen Strecken hatten wir einen Fahrer, zum Beispiel von Thanjavur nach Chettinad, von Madurai nach Munnar und von Munnar in die Backwaters. Dort gibt es zwar überall auch öffentliche Busse, doch in diesen ländlichen, zum Teil bergigen Regionen sind die Busse sehr lange unterwegs und nicht unbedingt die sicherste Variante. Vor Ort sind wir immer Rikscha gefahren – und dabei Weltmeister im Feilschen und Handeln geworden. Die meisten Rikschafahrer weigern sich, das Taxameter einzuschalten. Und hauen vermeintlich unwissende Touristen gerne einmal über das Ohr. Wir haben bei unseren Rikschafahrten jedoch auch viele nette Bekanntschaften geschlossen und eine Menge gelacht – sei es über liebevoll dekorierte Rikschas, zu fahrenden Discos umgebaute Gefährte mit Stereoanlage und Glitzerlichtern oder Rikschas mit Statement-Aufdrucken wie “Jesus Loves You” oder “Indian Ferrari”. Oder über die unermüdlichen Versuche, uns doch noch zu einem Abstecher in das Geschäft des Vetters dritten Grades des besten Freundes zu fahren. Natürlich “only looking”.

Transport_Aurangabad_Rikscha

Unsere 2.700 Kilometer durch Südindien – gut geplant von India Someday

Durch das Buchungssystem der indischen Bahn und die vielen verschiedenen Zugklassen durchzusteigen, ist zu Beginn etwas kompliziert und oftmals sind die Züge bereits ausgebucht, sodass man nur noch versuchen kann, über das Last-Minute-System Tatkal oder die Tourist Quota ein Ticket zu bekommen. Oder letztlich auf den Bus umsteigen muss. Doch um all das mussten wir uns auf unserer Reise glücklicherweise nicht kümmern, denn India Someday hat alle Buchungen im Vorfeld für uns übernommen. Wir mussten nur noch mit unseren Tickets in den – hoffentlich richtigen – Zug oder Bus steigen.

Wenn euch nun das Reisefieber und die Neugier gepackt haben, dann können wir euch eine ebenso erlebnisreiche Reise planen, in der ihr selbst die Abenteuer einer Reise mit dem Zug durch Indien erleben könnt. Schreibt uns einfach und wir helfen euch!

Südindien im September – Regenschirm oder Sonnencreme?

Alexandra hat sich getraut im September durch Südindien zu reisen. Dann herrscht noch Regenzeit, aber die Jahreszeit hat auch ihren ganz eigenen Charme. Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, lest ihren Erfahrungsbericht hier: 

Ich hatte es irgendwie befürchtet. Regen. Nichts als Regen. Für den ganzen Vorhersagezeitraum. Für die nächsten sieben Tage. Morgens, Mittags, Abends. Das konnte doch gar nicht sein. Vielleicht irrte sich die Wetter-App ja auch. Regenzeit bedeutet doch nicht zwangsläufig, dass es den lieben, langen Tag wie aus Eimern gießt und einem Schwimmhäute zwischen den Zehen wachsen. Aber wer weiß. Sicherheitshalber legte ich einen Regenschirm neben die Sonnencreme, als ich Anfang September den Rucksack packte für mein #YouWanderWePay-Abenteuer.

trockener Reisestart in Mumbai

Von München ging es zunächst nach Mumbai. Es regnete nicht in Mumbai, entgegen der Wettervorhersage. Harsh von India Someday holte mich in T-Shirt, Bermudas und Flip Flops vom Flughafen ab. Ohne Regenschirm. Als wir das Auto in Fort im Süden der Stadt parkten, blinzelte die Sonne durch das dichte Blätterwerk der Bäume, die in diesem hübschen Viertel die Straßen säumen. Geht doch. Der graue Himmel am nächsten Morgen war eher dem Smog über der Stadt geschuldet und sah nicht wie ein aufkommender Monsunregenschauer aus. Ich packte trotzdem den Regenschirm ein, der bei meiner Ankunft schon auf meinem Bett lag. Besser sei das zu dieser Jahreszeit, meinten meine beiden Gastgeberinnen, Soraya und Fabia. Noch in der Woche zuvor seien die Straßen in Mumbai unterspült gewesen, so heftig habe es geregnet.

Wetter-Suedindien-Regenzeit-Mumbai-1

Wetter-Suedindien-Regenzeit-Mumbai-2Den Schirm brauchte ich nicht. Bis zum Nachmittag war der Grauschleier weg, die Sonne strahlt mich von einem blitzblauen Himmel an. Wenn Engel reisen… Als meine Pariser Mitbloggerin Ami und ich in Dadar, das liegt im Norden Mumbais, in den Zug stiegen, schien die Sonne noch immer. Oder schon wieder. Regenzeit. Paah. Nicht mit uns. Wie sollten wir uns täuschen. Uns sollten doch noch Schwimmhäute wachsen. Denn zumindest in den ersten zehn Tagen unseres Trips konnten wir die Uhr danach stellen. Nach dem Start des Monsunregengusses. Der sofort die Rinnsteine überlaufen lässt und Wege in eine Matschpiste verwandelt.

Kurze aber starke Regengüsse in Aurangabad

Die Höhlen von Ajanta haben wir noch im Trockenen erkunden können. Allerdings schwebte die ganze Zeit schon ein grauer Himmel über uns. Der sich dann am Nachmittag über uns ergoss. Im Haupttempel von Ellora. Wenn man nicht klatschnass werden wollte, suchte man am besten Zuflucht unter einer der Eingänge. Wir quetschten uns mit hunderten einheimischer Touristen in dieses dunkle Gemäuer. Schossen Selfies. Merkten, wie das Wasser immer höher stieg und wir auch hier nasse Füße bekamen. Doch irgendwann war es vorbei. So schnell, wie der Guss gekommen war, so schnell zogen die Wolken auch wieder ab.

Wetter-Suedindien-Regenzeit-Ellora-1

Wetter-Suedindien-Regenzeit-Ellora-2

 

wenn es regnet, dann richtig: Pune & Hampi

So war es meistens. So war es in Pune, wo wir in der berühmten German Bakery noch in Ruhe unseren Kuchen gegessen hatten und dann bei unserem Spaziergang durch den Osho Park kalt erwischt wurden. Oder besser gesagt nass. Ein Anwohner, der von Koregaon Park in Richtung Altstadt wollte, nahm uns netterweise ein Stück mit zur Hauptstraße, von wo wir in eine Rikscha hüpfen konnten. Ähnlich war es auch in Hampi: tagsüber meistens ein Mix aus Sonne und Wolken und ab späten Nachmittag ging es dann los. Dann verwandelte sich die nicht geteerten, sandigen Wege in Virupapur Gaddi, wo unser Guesthouse lag, in eine braunrote Schlammpiste. Dieselbe braunrote Farbe wie der Tungabhadra, der Fluss der Hampi Baazar und Virupapur Gaddi trennt, und den ich von meinem ersten Besuch in Hampi im Dezember 2011 als dunkelblaues Gewässer in Erinnerung hatte. Dasselbe rotbraune Wasser kam auch aus unserer Dusche, denn in den meisten Unterkünften wird das Duschwasser aus dem Fluss gespeist.

 

Im Laufe des Tages trockneten die Wege wieder. Es schien ja dann auch wieder die Sonne. So wie an dem Nachmittag, als wir uns mit einer Rikscha nach Anegundi aufmachten. Zum Sonnenuntergang auf dem Anjeneya Hill, dem heiligen Berg, auf dem der Affengott Hanuman geboren worden sein soll. Ob die Affen, die uns auf dem Weg über die steilen, orangefarbenen Stufen nach oben zu dem weißgetünchten Tempel begleiteten, schon etwas ahnten? Dass der Sonnenuntergang ins Wasser fiel und wir nach einer Stunde Teetrinken bei den Mönchen im Tempel pudelnass den Berg wieder hinunter marschierten. Ohne Fotos des sicherlich atemberaubend schönen Sonnenuntergangs in der Kamera. Statt dessen mit patschnassen Schuhen, die nie wieder so richtig trocknen sollten. Beim nächsten Mal dann doch die praktischen Tevas … Aber Sonnenuntergang kann sowieso jeder. Diesen Abend im strömenden Regen werde ich jedenfalls nicht so schnell vergessen. Genauso wenig wie den Moment, als wir klatschnass unten ankamen und unser Rikschafahrer sich aus dem Staub gemacht zu haben schien. Doch er war nur zum Teetrinken und Tanken weggefahren. Und kreuzte tatsächlich irgendwann wieder auf.

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Relativ trocken im Süden

Von Hampi ging es nach Mysore. Hier, im Vorgarten des Mysore Bed & Breakfast, trockneten sogar meine Schuhe wieder. Und die paar Regentropfen, die meinen Schreibnachmittag mit frischen Kokoskeksen und einer Zitronenlimonade aus dem Kiosk nebenan störten, verzogen sich schnell wieder. So sollte es fortan meistens sein. Tagsüber Sonne und blauer Himmel oder ein wenig bewölkt, an einigen Tagen auch eine geschlossene, graue Wolkendecke, und ab dem späten Nachmittag ein Regenguss. Doch daran gewöhnt man sich irgendwie. Und man vergisst den Regenschirm nur einmal und packt ihn morgens so selbstverständlich in die Handtasche wie die Sonnencreme. Denn die braucht man definitiv auch während der Regenzeit in Südindien. Denn wenn die Sonne scheint, scheint sie kräftig. Selbst ein grauer Schleier am Himmel sollte nicht täuschen. So habe ich mir bei unserem Nachmittag am Paradise Beach bei Pondicherry trotz grauem Himmel die Nase verbrannt. Und die Inder, vor allem die Frauen, haben sowieso immer einen Schirm dabei, als Schutz gegen Regen und gegen die gleißende Sonne.

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Nach Südindien in der Regenzeit – ja oder nein?

Während wir durch die weiten Areale der Tempelanlagen von Hampi streiften, waren wir oftmals die einzigen Besucher. In unserem Guesthouse waren die meisten Hütten frei. Was für eine Ruhe – nur eines der großen Vorteile, wenn man abseits der Hauptsaison unterwegs ist. Das gilt vor allem für Orte wie Hampi, ein Hauptanziehungspunkt für die westlichen Rucksacktouristen, die dem Weihnachtsrummel zu Hause entgehen möchten und im Dezember herkommen. Auch Unterkünfte sind zur Regenzeit deutlich günstiger. Oftmals kann man sich zur Hälfte des Preises einmieten, den man im Dezember bezahlen würde. Wer das Verhandeln auf indischen Basaren schon geübt hat, macht mitunter ein noch größeres Schnäppchen. In Großstädten wie Pune, Bangalore und Mumbai fällt all dies weniger ins Gewicht, in den Wirtschaftsmetropolen des Südens ist immer Saison. Doch nicht nur in Anlaufstätten für Backpacker wie Hampi, auch in den klassischen Touristenorten des Südens wie Pondicherry in Tamil Nadu oder Fort Kochi in Kerala, kann man von einem Besuch abseits der Saison profitieren.

Dabei sollte man folgendes berücksichtigen: Wer im September eine Reise durch Südindien plant, muss immer wieder mit Regen rechnen. Während dem Sommermonsun, der in den meisten Landesteilen im Juni beginnt, zu dieser Zeit im Norden des Landes meistens schon wieder die Puste ausgegangen ist, kann er im Süden je nach Region immer noch für starke Regenfälle sorgen. Das gilt vor allem für Kerala und den südlichen Dekkan, wo der Monsun meistens erst im Oktober aufhört. Tamil Nadu hingegen ist im September meistens trocken und sonnig, denn es hat ein eigenes Klima, bedingt durch die Lage östlich der Western Ghats. Das ist der Gebirgszug, der Kerala und Tamil Nadu trennt. Hier kommt der Monsun hauptsächlich zwischen Oktober und Dezember zum Tragen. Man könnte sich also gut von Ost nach West vorarbeiten. Nach Chennai fliegen, durch Tamil Nadu und Kerala nach Karnataka und Maharastra reisen.

Eine perfekte Reisezeit gibt es sowieso heutzutage nicht mehr, für kein Land und keine Region. Das kennen wir von Deutschland zur Genüge, wenn wir uns nach einem Sommer, der den Namen wirklich verdient, im nächsten Jahr bei 15 Grad und Dauerregen im Juli fragen, ob wir nicht besser auswandern sollen. Das Wetter ist auch in Indien ein beliebtes Small-Talk-Thema – nicht so wichtig wie das Essen, aber dennoch – und so haben uns die Einheimischen berichtet, dass sich das Klima in Südindien in den vergangenen Jahren sehr verändert hat. Der Monsun setzt häufig erst viel später ein. Manchmal ist er kürzer, manchmal deutlich langer als es früher üblich war. Alles hat sich verschoben. Die Reiseplanung macht das nicht einfacher. Daher mein Plädoyer für’s Reisen zum Ende der Regenzeit. Sightseeing mit deutlich weniger Touristen und Wohnen zu wesentlich günstigeren Preisen macht den ein oder anderen Regenschauer mehr als wett. Regenschirm und Gummi-Flip-Flops einpacken, das ist das beste Schuhwerk bei tropischem Regen. Und die Sonnencreme und die Sonnebrille nicht vergessen. Denn auch diese Utensilien braucht Ihr. Und jetzt viel Spaß bei der Reiseplanung :-).

Indische Gerichte: Die kulinarischen Verführungen Südindiens

Alexandra ist ein wahrer Foodie und vor allem die südindische Küche hat es ihr angetan. Ob Snacks am Straßenrand, Curries in Homestays oder Süßigkeiten im Zug. Sie berichtet so anschaulich, dass einem sogleich das Wasser im Mund zusammenläuft. Also Vorsicht, wir raten dringend davon ab, diesen Artikel mit vor Hunger grummelndem Magen zu lesen! Wenn ihr stattdessen lieber gleich mit der Reiseplanung anfangen wollt, dann schreibt uns und wir helfen euch dabei, eine kulinarisch abwechslungsreiche Reise durch Südindien zusammenzustellen!

„Khana Khaya?“ – “Oota Aytha?” – “Javan Jale”. Diese Frage hört man in Indien fast häufiger als „Wie geht es Dir?“. Khana, Oota oder Javan. Vokabeln, die man sich unbedingt merken sollte. Essen. “Hast Du heute schon gegessen?” Egal, ob man viel oder wenig Geld im Portemonnaie hat, ob man der Familie wieder einmal nur Reis und Dal auftischen kann oder das Wohlstandsbäuchlein mit einem 5-Gänge-Menü in einem schicken großstädtischen Restaurant pflegt – Essen ist einer der Dreh- und Angelpunkte des indischen Alltags.

Die Indische Küche ist bei uns nicht umsonst so bekannt und beliebt. Der Inder isst für sein Leben gerne, und das gerne und oft. Die gute Hausfrau ist den lieben, langen Tag damit beschäftigt, auf dem Markt nach dem frischesten Gemüse Ausschau zu halten, Gewürze zu mörsern und der Großfamilie ein warmes Essen zuzubereiten. Nicht nur einmal, sondern mindestens dreimal am Tag. Denn eine abendliche Brotzeit nur mit einer Stulle, das kennt man nicht in Indien.

Manchmal bleibt die Küche auch kalt und die ganze Familie wird eingepackt – für einen Besuch in einem der „Family Restaurants“, die man vor allem entlang der National Highways und an den Zufahrtsstraßen zu den Ortschaften findet. Wenn die Zeit etwas knapp ist, snackt man einfach etwas auf der Straße. Denn dort gibt es in Indien von morgens früh bis spät abends alles, was das Herz begehrt. Vor allem dampfend heißen Masala Chai. Der geht immer. Genau wie Frittiertes, egal ob deftig und süß.

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Die Straßenstände in Mumbai sind immer gut besucht, egal zu welcher Tageszeit – ein Snack zwischendurch geht immer! Foto: Alexandra Lattek

So unterschiedlich die regionalen Sitten und Gebräuche des Subkontinents sind, so vielfältig und regional unterschiedlich ist auch die Küche des Landes – so wie jedes indische Gericht an sich. Der Norden, stark durch die Mogulküche beeinflusst, mag es fleischig, gehaltvoll und cremig. Der Punjabi würde am liebsten jeden Tag Butter Chicken oder Tandoori Chicken essen, der Lucknower schwört auf sein deftiges Lamm Curry nach Rezepten der königlichen Nawabs. Selbst bei sommerlichen Temperaturen würden sie ihr kräftiges Mahl um Nichts in der Welt gegen etwas Grünes eintauschen.

Anders die Menschen im Süden. Hier sind die Essgewohnheiten anders. Der Südinder es leichter und frischer. Und schärfer. Kein Wunder, denn in den Tropen wächst der Pfeffer. Und natürlich auch Chilis. Und haufenweise Gemüse. Und Kokosnüsse. Dazu viel Fisch und Meeresfrüchte in den Küstenregionen. Dann sind da noch die Beilagen. Was in Deutschland der Weißwurstäquator ist, ist in Indien die Grenze zwischen Reisessern und Brotessern. Der Norden liebt Brot in allen Variationen – Naan, Chapati, Roti, Pappadam. Im Süden kommt vor allem Reis als Beilage auf den Tisch.

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Das indische Thali, ein Gericht, bei dem eine Auswahl an verschiedenen Curries, Gemüse, Reis und Brot auf den Teller kommt, gibt es sowohl im Norden als auch im Süden (Credit: Lior Shapira – Unsplash)

Natürlich findet man auch in dieser Region des Landes cremig-sahnige Fleischcurries auf der Speisekarte. Und Chapati. Und Gerichte aus dem Tandoori-Ofen. Genauso wie Spaghetti Frutti di Mare. Zumindest in den touristischen Orten. So habe ich während der vier Wochen meines Abenteuers durch den Süden des Landes auch häufiger indische Gerichte der Mogulküche gegessen, wenn auch zumeist als vegetarische Variante mit Paneer, einer Art Hüttenkäse. Und ich wage es kaum zu sagen: In Bangalore hatte ich einen Beefburger im Hard Rock Café und bei unserer spätabendlichen Ankunft in Pune eine Portion Tagliatelle mit Aurorasoße und Pilzen vom Italiener nebenan. Ansonsten habe ich mich durch die spezialitäten der lokalen Küchen durchprobiert. Daher folgen nun meine Top-5-Tipps, welche kulinarischen Highlights (natürlich ausschließlich indische Gerichte) ihr bei einer Reise durch die südliche Region Indiens nicht versäumen solltet!

Übrigens gibt es auch die Möglichkeit lecker vegan in Indien zu essen. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen. 

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Auf indischen Tellern kommt vieles direkt vom Grill (Credit: Ankit Sinha – Unsplash)

Must-do #1: Sich durch die Straßenimbisse Bombays probieren

Bei meiner Ankunft in Bombay zu Beginn der Reise Anfang September fiel mir vor allem eines auf – dass an jeder Straßenecke jemand hockt oder steht und kocht. Auf einem kleinen Gaskocher am Boden. An einem Karren, der mit einer Kochplatte aufgerüstet wurde. Oder an einem festen Stand. Ich lerne: Der Mumbaikar liebt Street Food. Egal ob arm oder reich, ob Anzugträger oder Fahrer eines der schwarz-gelben Taxis. Snacks auf der Straße gehört in der Megacity am Arabischen Meer zum Lebensgefühl. Manche sagen, die Speisen an den Straßenständen sind sogar besser als in den teuren Restaurants am Marine Drive.

Eines der populärsten Gerichte, das man zu jeder Tageszeit essen kann, ist Bhel Puri – eine knusprige, süß-saure Angelegenheit aus gepufftem Reis, Zwiebeln, Kartoffeln und einem Chutney aus Tamarinde. Jeder Händler hat seine eigene Variation. Bhel Puri wird kalt gegessen und ist eigentlich ein typisches Strandessen, dass man beim Spaziergang am Chowpatty oder am Juhu Beach isst. Doch auch für den langen Nachhauseweg in einen der Vororte Bombays nach der Arbeit nimmt man sich gerne eine Portion mit. So jedenfalls die junge Frau, neben der ich eines Abends im Vorortzug nach Andheri East stehe. Bhel Puri wird in einer Tüte aus Zeitungspapier serviert, sogar der „Löffel“ ist aus Zeitungspapier. Den kann man natürlich nicht abschlecken, er dient mehr als Schaufel.

Wesentlich einfacher zu essen als Bhel Puri aus der Zeitungstüte sind die Bombayer Burger – vllt nicht das erste was euch bei Südindischer Küche einfällt. Aber diese werden durch die unterschiedlichsten Variationen an jeder Straßenecke indisch! Zwischen einem Brötchen oder zwei Toastscheiben kommt der Vada Pav einem Kartoffelbratling nahe, und macht den Burger zusammen mit scharfem Knoblauch-Chutney zu einem einzigartigen Snack. Also: Küssen verboten nach dem Genuss eines Vada Pav!

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Die Verkäufer der Straßenstände werden gerne sehr kreativ und sind stolz auf ihre Kreationen

Bombay darf man nicht verlassen, ohne eines probiert zu haben: Pav Bhaji. Klassischerweise ein typisches Straßenessen. Doch es gibt eine ganz Reihe Restaurants, die sich die Liebe der Mumbaikar für Street Food zunutze gemacht haben und indische Gerichte wie Pav Bhaji in einem Lokal mit Tischen zum Sitzen anbieten. So wie das Sukh Sagar in Chowpatty, das ich zusammen mit Harsh von India Someday am ersten Abend zum Essen besuchte. Ich war zwar noch satt vom Mittagessen, doch als die zwei Teller mit Pav Bhaji vor uns standen, konnte ich nicht anders als zuschlagen und die fluffigen, buttrigen Brötchenrollen mit dem würzigen Gemüsecurry ratzeputz zu vernichten. Pav Bhaji gibt es in allen möglichen Variatonen – mit Blumenkohl, Bohnen, Erbsen, mit Käse, ohne Käse, scharf, weniger scharf oder sogar als Jain-Version ohne Zwiebeln.

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Pav Bhaji ist das Mumbai-Gericht schlechthin! Foto: Alexandra Lattek

Ein weiteres Highlight aus den Küchen Mumbais, das man unbedingt probiert haben sollte, sind die hellbraunen Bällchen, bei denen ich mich immer gefragt habe, was das genau ist. Pani Poori, ein komischer Name, denn er heißt übersetzt so viel wie „Wasser in frittiertem Brot“. Beim Besuch im Swati im Viertel Tardeo – scheinbar einem „In Place“ für Street Food im Sitzen, denn wir müssen eine halbe Stunde auf unseren Tisch warten – lerne ich:  Die Hülle, „Poori“, wird mit würzigen Kartoffelstücken gefüllt und dann in eine wässrige Soße, also „Pani“, getaucht. Wir bestellen einen Teller mit mehreren Soßen, von rot-ketchupig über grün-minzig, und dazu noch ein paar Kichererbsen mit Koriander. Sehr fein!

Street Food in Mumbai ist in der ganzen Welt bekannt. Hier könnt ihr mehr darüber nachlesen.

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Das Poori muss in einem Happs gegessen werden, sonst läuft das Pani heraus. Foto: Alexandra Lattek

Must-do #2: Den Tag mit Dosa, Idli und Appam starten

Während der gestresste Westler häufig ohne Frühstück ins Büro hetzt, füllt der Inder schon am Morgen seinen Magen mit einer ordentlichen, zumeist deftigen Grundlage. Für mich als Müslifanatiker zunächst eine Überwindung. Vor allem zu früher Stunde mag mein Magen sich nicht so recht daran gewöhnen, etwas würzig-deftiges zu sich zu nehmen. Doch man gewöhnt sich bekanntermaßen an alles und so habe ich an den Orten, an denen ich auf mein Müsli verzichten musste, auch gerne authentische Speisen der südindischen Küche gefrühstückt.

Mein Favorit war dabei Appam. Denn dieses Gericht ist süß – ein hauchdünner Pfannkuchen aus fermentiertem Reismehl, Kokosnussmilch und Zucker. Der weiße Rundling ist außen am Rand dünn wie Pergamentapier und sehr knusprig, zur Mitte wird er immer weicher und etwas dicker. Ich habe ihn noch süßer gemacht, in dem ich ihn mit Kokosnussmilch beträufelt und zusammen mit frischen Früchten genossen habe. Ein absolutes Highlight, das man vor allem in Tamil Nadu und Kerala findet.

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Zusammen mit Chai und Früchten ist Appam mein Frühstücks-Liebling

Mein zweitliebstes, südindisches Frühstück sind Dosas, am liebsten in der würzigeren Variante mit Masala, also Masala Dosa. Die Zutaten sind fermentierter Reis und schwarze Linsen. Diese werden zu einem Teig verarbeitet und dann ähnlich wie Appam als hauchdünne Pfannkuchen, jedoch etwas größer, knusprig gebacken. Die Kartoffelfüllung (also das Masala) ist eine Wonne. Das Kokosnuschutney, die dazu gereicht wird, brauche ich eigentlich gar nicht, so geschmackvoll ist Masala Dosa an sich. Die besten Masala Dosa hatte ich in Mysore und in Aurangabad!

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Masala Dosa ist ein absolutes Muss zum Probieren! Oft wird es mit Kokoschutney und Sambar, einer Tomatenlinsensoße, gereicht. Foto: Alexandra Lattek

Unscheinbar, blass und schwabbelig, was ist das denn? Dachte ich, als die flachen, gedämpften Linsen-Reiskuchen namens Idli das erste Mal auf meinem Teller landeten. Wie sollte ich mich jedoch täuschen! Denn zusammen mit dem cremig-dickflüssigen Kokosnuss-Chutney schmecken sie einfach hervorragend. Und machen pappsatt. Alternativ werden sie mit Sambar serviert, wie zum Beispiel in meinen Homestays in den Backwaters oder in Fort Kochi. Sambar ist eine Art Tomaten-Linsen-Suppe, die mit Tamarinde und verschiedenen Gewürzen zubereitet wird und je nach Lust und Laune noch mit der ein oder anderen Gemüsesorte aufgepeppt wird.

Übrigens sind all diese Gerichte nicht so scharf, wie man es oft von Indien erwartet. Chilis werden bei diesem Speisen zum Frühstück nicht so stark verwendet, wie bei den Curries zum Mittag- oder Abendessen. Klar wird die südindische Küche dem einen oder anderen europäischen Magen trotzdem zu würzig sein, aber die Auswahl ist groß und es findet sich immer etwas weniger scharfes zum Essen.

Besonders leckere Dosa findet man in der Tempelstadt Madurai in Tamil Nadu.

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Auch Idli ist ein absoluter Frühstücks-Klassiker im Süden und macht mehr her als der Anblick erwarten lässt. Foto: Alexandra Lattek

Must-do #3: „Kuch meetha ho jaaye!” – Lasst uns etwas Süßes naschen!

Die Inder lieben es süß. Sehr süß. Das fängt beim Tee an, der traditionell mit viel Zucker zubereitet wird und hört bei den Nachspeisen auf. Ja, lass’ uns etwas Süßes naschen, lautete auch die Devise meiner Mitbloggerin Ami und mir, wie in dem gleichnamigen Bollywoodstreifen „Kuch meetha ho jaaye!“. Safran, Mandeln, Walnüsse, Pistazien, Kardamon, Rosenwasser – für westliche Ohren klingen diese Zutaten paradiesisch, wie in 1001 Nacht. Wir probieren uns durch die verschiedenen Desserts der Südindische Küche, die mit diesen kostbaren Ingredenzien zubereitet werden, meistens mit angedickter Milch, Ghee und Zucker. Viel Zucker. Zu viel Zucker. So sehr ich Süßes mag – ich freue mich schon auf den Schokoladen-Muffin, der mich wieder zurück in Deutschland erwartet – die Süßigkeiten in Indien kann ich allerdings nur in homöophatischen Dosen genießen. Sonst droht ein Zuckerschock.

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Oft locken die indischen Süßigkeiten hübsch aufgereiht in köstlichen Farben (Credit: Tiago Rosado – Unsplash)

Doch in Maßen genossen, sollte man sie unbedingt probieren, die südindischen, süßen Versuchungen. Eine davon ist Falooda, ein Kombination aus Vermicilli-Nudeln, Milch mit Rosenwasseraroma und Tapiokaperlen. In Mumbai ist Falooda der absolute Renner. Ein Liebling für Jung und Alt im Süden ist Payasam, eine Art Reispudding, die in der süßen Variante mit Cashewkernen und Rosinen zubereitet wird. Und mit viel Kokosnussmilch. Auf die Rosinen verzichte ich gerne, ansonsten auf jeden Fall ein Gaumenschmaus. In Mysore muss man unbedingt die würfelartigen „Mysore Pak“ probieren, das mit den Zutaten Ghee, Zucker, Kichererbsenmehl und Kardamon zubereitet wird und vor allem zu Festivitäten wie Dassara in hohen Mengen genossen werden.

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Das Schöne an indischen Bäckereien ist, dass man oft nach Lust und Laune probieren kann, bevor man etwas kauft (Credit: paperingasmile – Flickr)

Meine Favoriten der süßen südindische Küche sind Kulfi, das ist Eis mit Kardamon- oder Pistaziengeschmack, und Gulab Jamun. Diese in Öl gebackenen Bällchen auf Milchbasis gibt es übrigens auch im Norden des Landes. Im Süden gibt es eine abgewandelte Variante, Uni Appam beziehungsweise Karollappam. Diese Kugeln bestehen aus Reis, Jaggery, Bananen, gerösteten Kokosnussstücken, Sesamsamen und Kardamonpulver. Der Teig der weißen Frühstücks-Idli wird in Südindien übrigens häufig auch für etwas Süßes verwendet – Paniyaram. Einfach ein wenig Jaggery, Kokosnuss und Kardamon dazu und fertig ist die Süßspeise für den Nachmittagstee. Weitere typische Desserts und Süßigkeiten wie Jalebi, das sind die orangefarbenen kleinen frittierten Brezn aus Sirup, kennt man auch in andern asiatischen Ländern sowie im Nahen Osten und in Nordafrika. Genauso wie Halwa.

Seid ihr schon auf den Geschmack gekommen? Dann lasst euch von diesen Reiserouten durch Südindien inspirieren. 

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Gulab Jammun ist wohl eines der bekanntesten Sweets – mit Rosenwasser bekommt es einen ganz unverwechselbaren Geschmack

Must-do #4: Die Kokosnuss von Kerala. Mit viel Kardamon. Und Fisch.

Wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss geklaut? Was die Affenbande im Urwald in helle Aufruhe versetzt, kann in Kerala niemanden irritieren. Denn das reife, runde Etwas mit den langen, braunen Haaren und dem kratzigen Äußeren, das in deutschen Supermärkten meistens ein recht unbeachtetes Dasein fristet, gibt es in dieser Region in Südindien im Überfluss, dank der ganzjährig tropischen Temperaturen. Ob geraspelt, geröstet, als frisches Fruchtfleisch, als Milch oder als Paste, ob zum Frühstück als Füllung für einen indischen Pfannkuchen (sehr köstlich!!!) oder zum Abendessen im Gemüse – in Kerala wird die Küche von der Kokosnuss diktiert. Daher sind indische Gerichte, die mit Kokosnuss zubereitet werden, im Süden zu verorten!

Wenn in der Keralische Küche die Kokosnuss die Königin der Küche ist, dann sitzt neben ihr auf dem Thron die Kardamonkapsel. Sozusagen das weiße und das grüne Gold Keralas, wobei Kardamon etwas heikler ist als die Kokosnuss und deutlich hochpreisiger. Wie aufwendig die Ernte ist, konnte ich in Munnar sehen. Kerala ist der Gewürzgarten Indiens. Hier wird nicht nur Kardamon geerntet, sondern auch andere würzige Zutaten wie Nelken, Ingwer, Zimt, Muskatnüsse, Vanille, Kurkuma, Tamarinde und Piment. Das spiegelt sich natürlich in der südindischen Küche wieder, die deutlich raffinierter ist als die hauptsächlich auf Cremigkeit bedachten Curries des Nordens.

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Die vielen Gewürze geben den Gerichten eine aufregende Palette an verschiedenen Geschmäckern

In Kerala kann man wunderbar vegetarisch essen – alles mit einem leichten Kokosnussgeschmack durchzogen – aber es kommt hier auch Fleisch auf den Tisch und vor allem Fisch. Denn nicht nur vor der Malabarküste tummeln sich allerlei Fisch und Schalentiere, auch die Backwaters sind reich an diesem Getier. Das „Signature Dish“ von Kerala ist übrigens ein Curry mit Krabben, abgeschmeckt mit Bockshornklee, Fenchelsamen und schwarzen Senfkörnern. Und natürlich Kokosnussmilch und grünem Chili. Die Krabben werden vorher mariniert. Oft wird noch eine Mango hinzugegeben, um die Würze mit einem fruchtigen Geschmack abzurunden. Den besten Fisch in Kerala habe ich in Fort Kochi im „Oceanos“ gegessen. Die Rezepte für Fisch in Kokosnuss stammt übrigens von den syrischen Christen, die sich einst vor der Küste Keralas niederließen. Auf sie geht auch zurück, dass in Kerala neben dem vielen Gemüse auch häufig Fleisch auf den Tisch kommt.

Südindien ist nicht nur aufgrund der Küche ein Reiseziel, das auf eure Bucket List gehört. Hier findet ihr 10 Orte zum Verlieben!

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Was ihr außerdem oft erleben werdet: in Südindien werden viele Gerichte auf Bananenblättern serviert

Must-do #5: Das Hähnchen der Chettiar und die Würze Tamil Nadus

Mein Besuch in Südindien fiel zusammen mit dem Oktoberfest, für mich als zugereistes Münchner Kindl natürlich ein Dilemma. Doch weder auf Bier noch auf Hähnchen musste ich in Indien verzichten. In Tamil Nadu bekam ich eine adäquate Alternative zu meinem obligatorischen mit Petersilie gefüllten Wiesnhendl. Genauer gesagt in der Region Chettinad, bei Michel und Bernard in den Saratha Vilas. Auch wenn die Gegend um Karaikudi bekannt ist für ihre vegetarische südindische Küche und Rezepte wie Idiyappam, Uthappam und Paal Paniyaram, isst man hier gerne Hühnchen und Hammel. Hammel kann ich nicht so viel abgewinnen, aber die indische Speise Chicken Chettinad hat es mir angetan. Ein Klassiker, der mir auch im französisch geprägten Pondicherry häufig auf der Speisekarte begegnet ist.

Die Chettiar waren wie die Nachbarn in Kerala große Nummern im Gewürzhandel. Kein Wunder, dass die Küche in Chettinad ebenfalls berühmt ist für den üppigen Gebrauch von Gewürzen. Chicken Chettinad wird angeblich in seiner ursprünglichen Form mit 28 verschiedenen Gewürzen zubereitet, unter anderem mit getrockneten roten Chillis, Sesam- und Fenchelsamen, Kumin und schwarzem Pfeffer, alles zu einer Paste verarbeitet. Ob der Koch in den Saratha Vilas 28 Gewürze benutzt hat, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur – sein Chicken Chettinad war ein Gedicht. Dafür lasse ich jedes Wiesnhendl stehen!

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Zusammen mit Reis wie es sich im Süden gehört, konnte ich vom Chicken Chettinad gar nicht genug bekommen

So, jetzt habe ich Hunger. Ich schaue mal, ob ich in meinen indischen Kochbüchern ein Rezept finde, das ich heute Abend kochen kann. Dann kommen vielleicht endlich die Kardamonkapseln zum Einsatz, die ich im Gewürzbasar in Fort Kochi gekauft habe und fast drei Monate in meinem Rucksack mit mir herumgetragen habe.

Wenn ihr nun auch nicht nur indisch kochen, sondern indische Gerichte vor Ort genießen wollt, dann schreibt uns und wir helfen euch eine kulinarisch aufregende Reise nach Indien zu planen!

Das Highlight jeder Reise nach Kerala: Kochi

Alexandra Lattek ist mit India Someday durch Kerala gereist. Dabei hat sie anschauliche Blogartikel geschrieben, um euch ihre Leidenschaft für Kerala näher zu bringen. Lest im Folgenden ihren Bericht des Highlights ihrer Reise nach Kerala: Kochi. Was für ganz Indien Mumbai ist, ist für Kerala Kochi – eine “Multi-Kulti-City” (wie Alexandra es nennt). Schaut euch auch an, wie Alexandra über die Backwaters von Kerala berichtet.

Ich schaffe es tatsächlich, unversehrt von Kottayam nach Kochi zu kommen. Obwohl der Linienbus die 70 Kilometer in einem rasanten Tempo zurücklegt, fühlt sich die Fahrt wie eine halbe Ewigkeit an. Das liegt sicherlich daran, dass der Fahrer an jeder Milchkanne hält und immer mehr Fahrgäste in den ohnehin schon überfüllten Bus drängen. Ich habe am Busbahnhof in Kottayam mit Mühe und Not noch einen Sitzplatz ergattert. Von meinem großen Rucksack muss ich mich kurzzeitig trennen. Er bekommt einen sicheren Platz beim Fahrer, wo er gut beschützt ist. Nicht nur durch die Absperrung und den Fahrkartenkontrolleur, der immer wieder ein Auge auf mein Gepäck wirft.

Auch der liebe Gott wacht über mein Gepäck. Dort, wo in Indien in Autos, Rikschas und Bussen üblicherweise Figuren und Bilder von Shiva, Krishna und Ganesha für eine sichere Fahrt sorgen, hängt ein Jesusbild. Umringt von Heiligenbildern und einer Kette aus Ringelblumenblüten, als Ersatz für einen Rosenkranz.

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Neben dem Fahrer ist für Gepäck, Kinder und Einkäufe immer noch Platz. Foto: Alexandra Lattek

Christliche Kirchen, jüdische Synagogen und chinesische Fischernetze

Solche Symbole der abendländischen Kultur sollte ich in den kommenden Tagen häufiger finden. In Kerala gehören fast zwanzig Prozent der Bevölkerung dem Christentum an. Bummelt man durch Fort Kochi, den Nordteil der kleinen Halbinsel, auf der sich die Hauptsehenswürdigkeiten von Kochi in Kerala befinden, fallen einem als erstes die vielen Kirchen und Basiliken auf. Die St. Francis Church, die St. Cruz Basilika und kleine, farbenfrohe Kirchen wie die Little Flower of Jesus und die Holy Cross, die ich durch Zufall bei einem Spaziergang von Fort Kochi nach Mattancherry entdecke. Die 1503 erbaute St. Francis Church ist übrigens die älteste christliche Kirche auf indischem Boden. Sie beherbergte lange Zeit die Überreste des großen Seefahrers Vasco da Gama, bevor diese nach Lissabon überführt wurden.

Die Kirchen sind nur ein Ausdruck des kolonialen Erbes dieser malerischen Stadt an der Malabarküste, die 1341 gegründet wurde und seit 1500 bis zur Unabhängigkeit Indiens zunächst unter portugiesischer Herrschaft, später unter holländischem und schließlich unter britischem Einfluss stand. Schilder weisen auf einen holländischen Friedhof und einen holländischen Palast hin. Ich flaniere vorbei an portugiesischen Mansions, an holländischen Cottages, die an kleine Bauernhäuser erinnern, vorbei an kleinen, verwinkelten Fachwerkhäusern, die man auch in einem Dorf in England finden würde. Prince Street, Burger Street, Bastian Street, Rose Lane, Church Lane – die Namen der engen Straßen und Gassen im touristischen Teil Fort Kochis sind ebenso wenig indisch wie der alte Exerzierplatz, auf dem die Regimenter der britischen Besatzer früher ihre Militärparaden abhielten und auf dem heute Nachwuchskicker nach der Schule Fußball spielen.

Das einzige, was mich daran erinnern lässt, dass ich in Indien bin, ist der unvermeidliche Ruf der Händler: „ Come into my shop!“. Und der Ruf der Rikscha Wallahs: „Yes Ma’am, Rikscha please.“ Das ist es, was den indischen Charme in die kleine Stadt in Kerala Kochi miteinbringt. Fort Kochi ist klein und ich begegne jeden Tag den selben Rikschafahrern. Sie versuchen ihr Glück immer wieder aufs Neue. Und können es bis zum Ende nicht verstehen, das ich lieber zu Fuß gehe.

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Die Kinder auf dem Bolzplatz versuchen mich mit ihren Kletterkünsten zu beeindrucken sobald ich stehen bleibe und ihnen zusehe. Foto: Alexandra Lattek

Ja, ohne Zweifel ist das multikulturelle Zentrum von Kerala Kochi. Das war die Stadt schon seit jeher. Aufgrund der strategisch günstigen Lage haben sich nicht nur die Portugiesen, Holländer und Briten diesen Ort als Handelsstützpunkt ausgesucht. Im 13. Jahrhundert hat Kublai Khan, der Enkel Dschingis Khans, in seiner Funktion als Kaiser von China Kaufleute nach Kochi geschickt, um einen Handel mit Gewürzen und Seide aufzubauen. Aus dieser Zeit stammen angeblich die chinesischen Fischernetze, eines der Wahrzeichen Kochis. Angeblich werden mindestens sechs Männer gebraucht, um die schwere, zehn Meter hohe Holzkonstruktion zu bewegen.

Auch arabische und jüdische Händler suchten ihr Glück in Keralas Kochi. Sie siedelten sich seit dem 15. Jahrhundert in Mattancherry an, das südlich des von den Portugiesen errichteten Fort Kochi liegt. Mattancherry wird auch „Jew Town“ genannt. Die Paradesi Synagoge in Mattancherry ist immer noch aktiv, obwohl heute mehr Touristen als Gläubige zu ihren Besuchern zählt. Von den Juden, die sich im Mittelalter an der Malabarküste in Kerala in Kochi und dem benachbarten Ernakulam angesiedelt haben, sind die meisten inzwischen nach Israel ausgewandert.

Synagoge in Kochi
Leider habe ich kein Glück mit dem Besuch der Synagogen. Foto: Alexandra Lattek

Ich habe leider Pech und stehe an zwei aufeinanderfolgenden Tagen vor verschlossenen Türen. Ein jüdischer Feiertag. Und am nächsten Tag plötzlich wieder. Schade, ich hätte gerne nochmals einen Blick hinein geworfen in diesen von außen so schlicht wirkenden Bau. Die imposanten Leuchter, die man aus Belgien importiert hat, und die farbenfrohen chinesischen Fliesen waren mir von meinem Besuch in Kochi vor einigen Jahren noch gut in Erinnerung geblieben.

Stattdessen bummle ich durch die vielen Antiquitätenläden in den angrenzenden Straßen und überlege, wie ich eine der alten Holztüren oder Kommoden nach München schaffen könnte, ohne ein Vermögen auszugeben. Auf dem Rückweg nach Fort Kochi statte ich noch kurz dem Dutch Palace einen Besuch ab. Dieser war übrigens ursprünglich ein portugiesischer Palast – die Portugiesen hatten ihn gebaut, um sich die Gunst des Rajas von Kochi zu erkaufen. Als die Holländer die Vorherrschaft über Kerala und Kochi übernahmen, tauften sie den Palast, der wie ein typisches Herrschaftshaus im keralischen Stil erbaut ist, kurzerhand um.

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So bunt wie die Gewänder der Menschen hier ist auch das kulturelle Erbe – was für Indien Mumbai ist, ist für Kerala Kochi! Foto: Alexandra Lattek

bei den Großhändlern in Mattancherry

Der Gewürzgarten Indiens ist ohne Zweifel Kerala, Kochi ist der Marktplatz. Viel interessanter als die alten Holzdecken und die Wandgemälde aus dem indischen Heldenepos Ramayana, die es im Dutch Palace zu sehen gibt, finde ich das Treiben in der Bazaar Road Richtung Fort Kochi. Der Name der Straße ist Programm. Hier wird gekauft und verkauft. Doch anstatt der für indische Bazare typischen Stände mit Blumen, Obst, Gemüse und Haushaltswaren wird hier im großen Stile gehandelt. Hauptsächlich mit Gewürzen. Aber auch mit Reis, Zwiebeln und Kartoffeln. Großhandel.

Die Schilder an den alten Handelshäusern weisen darauf hin, dass die Familie Bharat oder die Familie Kaycee hier schon seit 150 Jahren Handel treibt. Einige der Häuser sehen so aus, als ob sie auch seit 150 Jahren nicht mehr renoviert wurden, doch dies gibt ihnen wiederum einen gewissen Charme. Im offenen Erdgeschoss sitzen die Besitzer vor Listen und Taschenrechnern. Einige machen auch ein kleines Schläfchen. Wenn jemand etwas möchte, wird er schon anrufen oder sich bemerkbar machen. Auf der Straße warten die LKW zum Beladen. Von Kerala, dem Gewürzgarten Indiens, wird das ganze Land mit Chilis, Zimt, Kurkuma und Kardamon beliefert. Einige kleine Päckchen wandern auch in meinen Rucksack. Ich freue mich schon, wenn ich nächste Woche mit frischem Kardamon, der wahrscheinlich in Thekkady gepflückt wurde, zu Hause kochen kann.

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Die Waren werden hier meist nicht in kleinen Tüten, sondern in riesigen Säcken verkauft. Foto: Alexandra Lattek

Ich genieße das besondere Flair dieser Stadt. Obwohl ich bereits zum zweiten Mal in Kerala und Kochi bin, verliere ich mich in der kolonialen Atmosphäre von Fort Kochi, dem geschäftigen Treiben in Mattancherry und bei den chinesischen Fischernetzen. Ich beobachte, wie die beiden Frauen der städtischen Reinigung, die ich in ihrer Mittagspause beim Eisessen fotografiert habe, mit dem Fischhändler den Preis für den Fang des Tages verhandeln. Wie die lokalen Touristen ehrfürchtig das Grab von Vasco da Gama in der St. Francis Church bestaunen. Wie ein Fotograf verzweifelt versucht, die Abschlussklasse einer Jungenschule vor dem Bishop’s Palace so zu positionieren, dass auch alle Arme und Köpfe auf dem Bild sind.

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Foto: Alexandra Lattek

 

Cafés, Galerien und grüne Oasen

Eine kleine, überschaubare Stadt – die jedoch noch viel mehr zu bieten hat, als die klassischen Sehenswürdigkeiten. In Kochi hat sich in den letzten Jahren eine immer bedeutendere Kunstszene entwickelt. So haben sich neben dem Kashi Art Café – meinem Lieblingscafé, das nicht nur eine hervorragende Küche hat, sondern exzellente Ausstellungen – in Fort Kochi eine ganze Reihe von Galerien angesiedelt, oftmals in Verbindung mit einem Café und einem kleinen Geschäft, in dem man Kleidung und Dekogegenstände lokaler Designer kaufen kann.

Wenn man das Gefühl hat, eine kleine Auszeit zu brauchen vom sonst recht hektischen Indien, kann man in den meist mit einem Garten oder Innenhof ausgestatteten Galerie-Cafés bei einem leckeren Minz-Smoothie oder einem Cappuccino einfach mal durchschnaufen. Denn das gehört auch zum Reisen dazu.

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Und nun mit einem letzten Blick auf die Fischernetze geht meine Reise in Kerala Kochi und in ganz Indien zu Ende (Credit: Ankur Khanna – Unsplash)

Last exit Kochi – die Reise ist zu Ende

Nach Kerala ist Kochi übrigens die letzte Station meiner vierwöchigen, wunderbaren, unvergesslichen Reise mit India Someday. Ich werde euch hier auf dem Blog jedoch noch ein Weilchen erhalten bleiben – und in den kommenden Wochen berichten, was man auf einer Reise durch Südindien auf keinen Fall versäumen sollte, ob es sich lohnt, den Süden des Landes auch zur Regenzeit zu bereisen, welche Spezialitäten Ihr Euch bei einem Trip durch Kerala und Tamil Nadu und einem Besuch in Bombay nicht entgehen lassen dürft und vieles mehr. Schaut euch doch noch ein wenig auf dem Blog um!

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Meine Liebe für Indien wird mich immer wieder in dieses faszinierende Land führen und meine Sinne betören. Foto: Alexandra Lattek

Na, regt dieser wundervoll bildhafte Bericht nicht gleich zum Träumen an? Zum Träumen von einer Reise nach Indien, nach Kerala und Kochi? Schreibt uns und wir helfen euch, eine Reise zu planen, die eure Träume wahr werden lässt.

Kumarakom – ein Paradies in den Kerala Backwaters

Alexandra Lattek ist mit India Someday nach Kumarakom in den Kerala Backwaters gereist. Sie ist von Kerala fasziniert und hat sich bereit erklärt, für uns über das kleine Örtchen Kumarakom zu schreiben – und natürlich auch für euch! Vielleicht schafft sie es ja, euch mit ihrer Begeisterung anzustecken. Schreibt uns und wir planen auch für euch eine tolle Reise in die Backwaters von Kerala!

„At what time do you want to have your tea?“ Hmmm. Ich überlege. Vielleicht so gegen halb vier, vier? Dann kann ich mich nach einer kleinen Runde Dösen auf einer der schaukelnden Liegen mit der nötigen Energie versorgen, um weiter an meinen Blogartikeln über die Kerala Backwaters zu arbeiten. Hätte ich gewusst, dass der Nachmittagstee hier immer mit einem Snack serviert wird, hätte ich mich bei den südindischen Köstlichkeiten, die ich zum Mittagessen bekommen habe, vielleicht etwas zurückgehalten.

Doch das fiel mir schwer. Denn Maria, die gute Seele des Hauses, kocht einfach zu gut. Mit ganz viel frischem Gemüse, das sie zum Teil selber anbaut. Blumenkohl, Bohnen, Erbsen, Kohl. Ganz einfache, traditionelle Gemüsesorten, die zu Hause in Deutschland eigentlich nie auf meinen Teller kommen, weil ich sie zu langweilig finde. Doch hier in Kerala wird sogar ein einfacher Weißkohl zu einem kulinarischen Vergnügen der besonderen Art. Das liegt zum einen an der Art der Zubereitung, zum anderen an der Vielfalt der Gewürze der südindischen Küche.

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Hausgemachtes Essen ist in Indien immer am besten – und wenn es dann noch hausgemacht in Kerala gemacht wird, läuft jedem sofort das Wasser im Mund zusammen. Foto: Alexandra Lattek

Maria erklärt mir bei jedem Gericht, wie es zubereitet wird. Das Geheimnis: Chili. Und Kokosnuss. Die darf in der südindischen Küche nicht fehlen. Kokosnussmilch, Kokosnussraspeln, Kokosnussstücke. Kohl mit Kokosnussraspeln klingt für westliche Gaumen vielleicht zunächst etwas befremdlich. Nach süßsauer. Das mag ich persönlich nicht so gerne. Doch der Kohl mit Kokosnuss ist eine Wonne. Wie alles, was hier im Backwater Heritage, meinem Zuhause für die nächsten drei Tage, auf den Tisch kommt. Ich werde verwöhnt von Maria, die ihr Heim, ein über hundert Jahre altes Anwesen, zusammen mit ihrem Mann Xavier Joseph seit vielen Jahren mit ihren Gästen teilt und eines der beiden Häuser im Kolonialstil zu einem Homestay umgebaut hat.

Doch zurück zu meinem Nachmittagstee. Was für ein Luxus. Ich brauche noch nicht einmal meine gemütliche Schaukel mit den vielen weichen Kissen zu verlassen, auf der ich den Nachmittag halb liegend, halb sitzend verbracht habe mit Lesen und Schreiben. Und herumgetobt habe ich auch mit dem vierjährigen Sohn des Ehepaares aus Bangalore, welches das Wochenende hier verbringt. Der Junge dachte wohl, ich müsse mich doch langweilen mit meinem Laptop und meinem Reiseführer auf den Knien. Maria freut sich, als sie mir das Tablett bringt, mir den dampfenden Tee eingießt und meine strahlenden Augen sieht, als ich die Samosas erblicke. Nein, es sei keine große Arbeit, Samosas zuzubereiten, winkt sie ab. Der Teig sei in Nullkommanix gemixt, mit Gemüse gefüllt und ab ins siedend heiße Öl. Sie sind köstlich, ihre Samosas. Frisch, knusprig, die Gemüsefüllung ein Gedicht. Ich könnte mich daran gewöhnen, so bemuttert und bekocht zu werden. Und an die Idylle rings um mich herum sowieso.

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Das Anwesen ist groß und an jeder Ecke findet sich ein kleines nettes Fleckchen, wo man gemütlich den Nachmittagstee genießen kann. Foto: Alexandra Lattek

Das Zirpen der Grillen und das Plätschern des Wassers

Auch wenn ich die Stadt liebe und ich mich an das Getute und Getöse in Indien schon längst gewöhnt habe, genieße ich die Stille der Backwaters – jenem weit verzweigtem Netz aus dutzenden von Flüssen, Seen, Bächen und Kanälen, das sich auf fast 2000 Quadratkilometern im Hinterland der Malabarküste im Süden Keralas zwischen Kochi und Kollam erstreckt. Es mag kitschig klingen, doch ich höre tatsächlich nur das Zirpen der Grillen und das Zwitschern der Vögel. Vielleicht aus der Ferne dann und wann das Geräusch eines Motorrads. Und das Geräusch, das entsteht, wenn jemand ein Paddel ins Wasser taucht. Doch ansonsten ist es still hier, am Ufer des Meenchali, jenem Fluss, der der indischen Schriftstellerin Arundhati Roy in ihrem preisgekrönten Roman „Der Gott der kleinen Dinge“ als Kulisse dient.

Und es gibt nichts zu tun. Der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Frische Luft zu tanken. Gut zu essen. Über das kleine Anwesen zu spazieren, die Nase in die duftenden Blüten zu halten oder sich mit einem Buch, einem Tee oder einem frisch gepressten Ananassaft auf eine der vielen Sitzgelegenheiten zurückzuziehen, zum Beispiel auf die Veranda. Von der Hektik Kottayams, der nächst größeren Stadt, ist hier in Kumarakom, einem kleinen Dörfchen am östlichen Rande der Backwaters, nichts zu spüren. Kumarakom ist ein Paradies für Vogelliebhaber, denn die Vögel lieben dieses Naturparadies mit seinen Mangroven, Kokosnussbäumen und den Flüssen und Kanälen genauso wie die in- und ausländischen Gäste, die die Kerala Backwaters als grüne Oase für sich entdeckt haben.

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Ein kleines Boot in den Backwaters wird euch auch durch kleine Kanäle und Bäche tragen, die ihr mit einem großen Hausboot niemals befahren könntet. Foto: Alexandra Lattek

Die vielen Kanäle – Lebensader der Backwaters

Am Spätnachmittag, wenn es nicht mehr ganz so heiß ist, und die untergehende Wintersonne die Kanäle und Mangroven in ein mildes Licht taucht, verlasse ich meine Schaukel, und mache einen kleinen Spaziergang. Vorbei an bunten Häusern, vor deren Tür die Großmutter mit dem Enkel sitzt und den älteren Kindern beim Herumspritzen im Wasser zusieht. Vorbei an den Frauen, die bis zu den Knien im Wasser stehen und Wäsche waschen. Vorbei an dem jungen Mann mit dem Lunghi, der mit dem Flusswasser sein Motorrad wäscht, bevor er es wieder auf Hochglanz poliert. Vorbei an Vätern, die mit ihren Kindern die abendliche Dusche im Fluss nehmen.

Das Leben ist bunt und lebendig hier. Das Leben spielt sich am und im Wasser ab, der Hauptlebensader der Kerala Backwaters. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen drehe ich eine Runde auf den Kanälen rund um das Anwesen. Einer der Angestellten von Maria und Xavier ist Besitzer eines der langen Holzboote, die hier in den Backwaters als Transportmittel genutzt werden. Wir schippern gemächlich durch die Mangroven. Die Uhren ticken anders hier. Selbst das Grüppchen junger Frauen, die mit ihren Laptoptaschen unter dem Arm und einem Schirm gegen die Sonne in der anderen Hand über den Kiesweg am Fluss entlang zur Hauptstraße gehen, um mit dem Bus zur Arbeit zu fahren, nimmt sich Zeit. Hektik gibt es genug im Leben. Hektik passt nicht in die Backwaters.

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Mein Weg führt vorbei an einer alten Frau, die ihre Wäsche in den Backwaters wäscht – und sie schenkt mir ein wunderbar herzliches Lächeln als ich frage ob ich sie fotografieren darf. Foto: Alexandra Lattek
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Foto: Alexandra Lattek

die Backwaters mit der Reisbarke erkunden

Ich halte Ausschau nach den Kettuvalam, den zu Hausbooten umgebauten Lastkähnen, auf den früher vor allem Reis transportiert wurde. Doch von meinem letzten Besuch in Kerala 2011 erinnerte ich mich, dass die Kettuvalam nur auf den breiteren Wasserstraßen und den Seen verkehren konnten, die Kanäle sind zu schmal. Ein Tag auf einem solchen Luxushausboot zu verbringen und sich mit einem Masala Chai oder Fresh Lime Soda in der einen und einem Teller heißer Banana Fritter in der anderen Hand durch die Backwaters schippern zu lassen, gehört eigentlich zu einem Keralabesuch unbedingt dazu. Sowohl von Kottayam als auch von den anderen beiden größeren Orten hier, Kollam und Alleppey, kann man mehrstündige Bootsfahrten unternehmen. Oder sich sogar für 24 Stunden einmieten und auf dem Hausboot in den Kerala Backwaters übernachten.

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Auf den Kanälen, die breit genug sind, können die Kettuvalam ungehindert fahren. Foto: Alexandra Lattek

Eine Gruppentour, bei der von 20 bis zu 25 Gäste auf ein Boot gepfercht werden, man nach drei Stunden und einer frischen Kokosnuss später wieder an Land ausgeladen wird, hinterließ bei mir jedoch den Geschmack einer Butterfahrt, als ich 2011 mit meinen Mit-Yogis aus dem Sivananda-Ashram in Neyaar Dam in Kottayam auf eine solche Reisbarke stieg. Ein Boot für einen ganzen Tag zu mieten ist definitiv die bessere Empfehlung. Dies hat jedoch seinen Preis, da man die Crew mit bezahlen muss und fürstlich mit köstlichem Essen versorgt wird. Für eine langzeitreisende Einzelperson mit begrenztem Budget nicht ganz ohne. Damals hatte ich das Glück, mich zumindest für einen halben Tag bei einem amerikanisch-tibetischen Pärchen als „Untermieter“ einquartieren zu können. Ein wunderbarer Tag, den wir zwischen Hängeschaukeln und Daybeds auf dem Dach der Barke verbracht haben. Ich konnte noch den Sonnenuntergang mit besagten Banana Fritters genießen, bevor das Boot seinen Liegeplatz für die Nacht ansteuert und ich von Bord musste.

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Die ehemals zum Transport von Reis genutzten Barken befahren heute als Luxuskähne die Backwaters. Foto: Alexandra Lattek

Durch Kumarakom mit dem Mountainbike

Ich hatte mich dieses Mal gegen das Abenteuer Hausboot entschieden. Ich wollte die Tage an Land genießen und in das Leben im Dorf eintauchen. Bevor ich abgereist bin, habe ich meine Nachbarschaft noch mit dem Fahrrad erkundet. Vorbei an riesigen, üppigen, grünen Reisfeldern. Vorbei an gepflegten, alten Häusern, die aus der Kolonialzeit stammen und die heute nur noch am Wochenende oder in den Ferien von wohlhabenden Familien als Refugium genutzt werden. Vorbei an kleinen Kiosken, an denen die Kinder sich “Chocolates” kaufen oder die Hausfrau ein Päckchen Waschpulver beziehungsweise Waschseife.

Ich traf auf lauter lachende Gesichter. Die Frauen, denen ich begegnete, fanden es offenbar komisch, eine blonde, weiße Frau mit Kamera um den Hals auf dem Fahrrad herum radeln zu sehen. Hier sind alle zu Fuß unterwegs. Oder mit einem Boot auf dem Wasser der Backwaters. Die Kirchenglocken läuteten. Der Großteil der Bewohner hier sind Christen, wie in ganz Kerala. Meine Gastfamilie hatte mich eingeladen, sie Mittags in den Gottesdienst zu begleiten. Doch leider musste ich mich schon wieder verabschieden von diesem kleinen Paradies. Denn meine nächste Station wartete schon auf mich – Fort Cochi.

mit Fahrrad durch Kumarakom
Das Fahrrad konnte ich im Homestay ausleihen – der Anblick einer weißen Frau auf dem Fahrrad war für die meisten Einheimischen jedoch offenbar ein seltenes Ereignis. Foto: Alexandra Lattek

Ob ich die rasante Fahrt mit dem lokalen Bus überlebt habe und wie ich dort meine Tage verbracht habe, erzähle ich Euch im nächsten Artikel, in dem ich von dem vielfältigen Fort Kochi erzähle.

Wenn ihr nun selbst Lust habt, Kumarakom mit dem Fahrrad zu erkunden oder die Kerala Backwaters auf einem alten Reiskahn zu entdecken, dann schreibt uns hier und wir machen es möglich.

Let India Someday handle it and plan your best trip.

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