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Surfen in Indien: Lernt es im Soul & Surf in Varkala

Indien verfügt über eine fast unendlich lange Küste und zahlreiche Traumstrände – kein Wunder, dass Surfen in Indien immer beliebter wird. Wir haben uns mit Raffael unterhalten, der in Varkala die Surf-, und Yogaschule Soul&Surf führt.

Surfen Indien, varkala
Wir sprechen mit Raffael, einem aufgeschlossenen und fröhlichen Menschen, der uns das Konzept von Soul&Surf in Varkala erklärt

Die einzigartige Kombination aus Yoga und Surfen in Indien

Hi Raffael, vielen Dank, dass du dir Zeit für uns nimmst. Du leitest eine ziemlich einzigartige Surfschule in Varkala: Soul & Surf. Ihr bietet euren Gästen eine Kombination aus Surfen und Yoga an. Wie kam es zu dieser Idee?

Es hat alles vor 7 Jahren begonnen. Ed & Sofie begannen mit einem kleinem Homestay, ich bin dann 2011 dazu gestoßen und seit letztem Jahr auch Geschäftspartner. Die Idee hinter Soul & Surf ist einfach: Wir sind ein Gruppe von Menschen, die ihre Liebe für Yoga, Surfen, gutes Essen und guter Musik vereint. Unser Ziel ist es, unsere Gäste an dieser Leidenschaft teilhaben zu lassen. Daher bezeichnen wir uns auch nicht als Surfcamp, Yoga Retreat oder Ashram. Wir lieben einfach was wir tun und freuen uns dies mit anderen teilen zu können. Natürlich kann jeder Gast seine Zeit frei gestalten und einfach im Hotel relaxen, ein Buch lesen oder die Sonne genießen. Alles kein Problem!

surfen indien
Yoga und Surfen hat vieles gemeinsam, Konzentration, Bewusstsein für den Körper und eine innere Ruhe sind essentiell, um beide Disziplinen zu meistern (Credit: Soul&Surf Varkala)

Warum Varkala ?

Erzähl uns ein bisschen über Varkala, warum wurde genau dieser Ort an der Südwest Küste Indiens ausgewählt?

Ed & Sofie haben damals Varkala ausgewählt als sie am Ende einer langen Weltreise waren. Sie hatten ihre Jobs daheim aufgegeben und waren auf der Suche nach einem Weg, die gewonnene Freiheit des Reisens zu wahren und nicht zurück in den Alltagsstress der Großstadt zu müssen. Ihnen fiel einfach auf, dass es in Varkala fantastische Wellen gab, aber niemanden, der sie zum Surfen nutzte. Natürlich war auch Indien mit seiner Kultur und seinem Trubel ein großes Plus für die beiden.

Tipps Surfen Indien
Schnappt euch ein Surfbrett und auf geht es in die Wellen!

Wie Raffael zum Surfen kam

Surfen in Indien steckt noch in den Kinderschuhen, wann und wie hat dich der Surfvirus gepackt?

Ich komme ursprünglich aus Mumbai und als ich das erste Mal in Mangalore Surfen ausprobiert habe, war ich sofort fasziniert. Als ich Anfänger war, ging es nach kurzen Surftrips immer wieder zurück in die Hektik der Großstadt. Der Traum von einem Leben in einem ruhigen Küstenort, täglichem Surfen, Yoga und gutem Essen aber blieb! Als sich dann die Möglichkeit bot bei Soul & Surf einzusteigen, habe ich nicht lange gezögert, und mir gedacht, dass ich es zumindest für ein paar Monate ausprobieren will, um zu schauen ob es das Richtige für mich ist. Was soll ich sagen? Seit dem bin ich Teil der Familie. 🙂

Surfen Indien, varkala
Soul&Surf sind nicht nur eine Surf- und Yogaschule, sondern betreiben auch ein Hotel – also alles an einem Ort

Surfbedingungen in Varkala

Da wird man glatt neidisch! Ist Varkala denn für Anfänger und Fortgeschrittene ein guter Surfspot und wann erwarten einen die besten Wellen?

Ja, absolut. Die Wellen in Varkala eignen sich von November bis März bestens für Anfänger, für Fortgeschrittene sind insbesondere die Zeiten vor und nach dem Monsun Interessant (Oktober bis Dezember / März bis April).

Surfen in varkala
Ob Anfänger oder Fortgeschrittene, die Wellen heißen jeden willkommen

Andere Empfehlungen fürs Surfen von Raffael

Abgesehen von Varkala, was sind deine Lieblingsorte fürs Surfen in Indien?

Es gibt so viele gute Surfspots in Indien, da ist echt für jedes Niveau etwas dabei. Mir gefällt Kovalam richtig gut und Tamil Nadu hat einige grandiose Spots zu bieten! Dort findet ihr auch nette Surfschulen: Kovalam Surf Club, Kallialay Surfschule, Temple Adventures, Ocean Delight und die Mumu Surfschule.

Findet hier die besten Surfspots für Indien in einem Artikel kompakt zusammengefasst. 

Surfen Indien
Wenn ihr auch zur Surf-Familie in Varkala gehören wollt, dann schaut auf der Seite von Soul&Surf vorbei

Das Leben im Soul&Surf Varkala

Wie sieht denn der typische Tagesablauf bei Soul & Surf aus?

Nicht erschrecken: Wir stehen etwa um 6:30 Uhr auf, dann gibt es erstmal eine Tasse heißen Kaffee und frisches Obst bevor es rausgeht zum Surfen. Nachdem wir die Surfbedingungen gecheckt haben, entscheiden wir uns für den jeweils besten Surfspot des Tages und springen in unsere Autos – ab geht’s zum Strand.

Wir surfen dann denn ganzen Morgen bis etwa 10 Uhr. Danach geht es zurück ins Hotel wo ein richtig gutes und gesundes Frühstück auf uns wartet. Mit allem was dazu gehört: Früchte, frische Früchte, Tee und Kaffee, sowie das Special des Tages. Nach dem Frühstück ziehen sich unsere Gäste meistens etwas zurück um die Ruhe zu genießen. Sie lassen sich die Sonne in unserem Klippengarten auf die Bäuche scheinen, liegen in der Hängematte und lesen ein Buch oder quatschen mit den anderen Gästen und den Angestellten, die wirklich von überall herkommen. Alles sehr locker, dazu können sie hausgemachte Kuchen bestellen oder schon zum Lunch übergehen (hier sind die Fisch Tacos mein Favorit).

Ungefähr um 17:00 Uhr bereiten wir unsere tägliche Sonnenuntergangs – Yogasession auf unserer Dachterasse vor. Wir unterrichten Yoga hier in unserem typischen Soul & Surf Stil – Vinyasa Flow Style. In Kombination mit dem morgendlichen Surfen fühlt man sich wie neugeboren wenn man sich aus dem Shavasana löst – die Sonne ist gerade über dem Arabischen Meer untergangen, Duftstäbchen glühen um einen herum: Entspannung pur.

Danach geht’s zum Abendessen entweder wieder in unseren Garten auf der Klippe direkt am Meer, oder in eins der wunderbaren, örtlichen Restaurants in Varkala.  Die meisten gehen um 22 Uhr schon wieder ins Bett, am nächsten Morgen geht es ja schon weiter. Tja, Entspannung ist eben harte Arbeit 😉

surfen indien
Soul&Surf ist der perfekte Ort für Entspannung und Erholung, ob auf dem Surfbrett oder einer Strandliege

Was Varkala noch zu bieten hat

Abgesehen von Yoga und Surfen: Was gibt es in Varkala noch zu entdecken?

Varkala ist einfach ein hübsches kleines Küstenörtchen. Auch wenn wir es bei Soul & Surf ungerne zugeben: Es gibt eine Menge außerhalb unseres Hotels zu unternehmen: Von klassischen Sightseeingtouren zu dem 2000 Jahre alten Tempel bis zu Standup Paddle Touren durch die Backwaters. Die Backwaters kann man auch per Kanu oder Hausboot wunderbar erkunden. Wer noch ein wenig Nervenkitzel sucht, findet den bestimmt beim Paragliden. Last not but least: Es gibt einige gute Ayurveda Spas und Klinken hier. Kerala ist nicht umsonst Heimat des Ayurvedas, also warum das nicht ausnutzten solange hier schon vor Ort seid?

Ach und natürlich darf man die unzähligen, unglaublich leckeren Restaurants nicht vergessen. Die südindische Küche ist genial und es gibt viel zu entdecken: von Curries bis Dosas! Aber wenn ich das jetzt alles noch aufzähle brauchen wir wohl ein zweites Interview.

varkala indien
Die ikonischen Klippen von Varkala sind eine tolle Kulisse für einen Strandbesuch

Habt ihr Lust bekommen auf Surfen in Indien? Ob Varkala, Kovalam oder Tamil Nadu – schreibt uns und wir stellen die perfekte Route für euren Surfurlaub in Indien zusammen! 

Surfschulen in Indien: Der Kovalam Surf Club – Surfschule und Wohltätigkeitsorganisation!

Wir haben ja vor einiger Zeit bereits über die schönsten Surfspots in Indien berichtet. Um euch nun das Surfen in Indien noch schmackhafter zu machen, wollen wir euch einige der Surfschulen in Indien vorstellen, die uns gut gefallen haben. Eine dieser Surfschulen ist der Kovalam Surf Club im Süden Keralas. Das besondere: Der Surf Club ist Surfschule und Wohltätigkeitsorganisation in einem. Wir haben uns mit dem Surflehrer Ansan unterhalten und er hat uns spannende Einblicke in diese außergewöhnliche Surfschule gewährt.

Surfschule In Kerala, surfen indien
Die glücklichen Gesichter der Schüler sind das beste Kompliment für die Schule

Das Konzept der Surfschule in Kovalam

Hi Ansan, der Kovalam Surf Club ist eine ziemlich einzigartige Organisation, die versucht die Freude des Surfens mit Community Development zu verbinden, wie sieht dieses Konzept genau aus?

Der Kovalam Surf Club wurde 2005 von Jelle Rigole in Kovalam (Kerala) als Teil des Sebastian Indian Social Projects (S.I.S.P.) gegründet. S.I.S.P. ist eine wohltätige Organisation, die sich um Menschen, die rund um Kovalam unter der Armutsgrenze leben, sorgt. Das Projekt versucht mit kostenloser Bildung, Trainings zur Selbständigkeit, Mikrokrediten, Unterstützung Älterer und anderen Initiativen, positiven Einfluss zu nehmen. Die Idee hinter dem Kovalam Surf Club entstand, um einen Anreiz für die Straßenkinder zu schaffen am Schulunterricht teilzunehmen.  Darum gilt bis heute das Grundprinzip: Kein Schulbesuch – kein Surfen!

Wir haben hier einen Surf & Souvenirshop und bieten den Verleih von Surfboards, sowie natürlich Surfunterricht an. Der Gewinn, den wir mit dieser kommerziellen Seite des Surf Clubs erzielen, fließt  in den kostenlosen Surfunterricht für die Straßenkinder sowie die Gehälter der Surflehrer. Sollte am Ende der Saison ein Gewinn übrig bleiben, wird dieser komplett an S.I.S.P. gespendet. Seit einiger Zeit haben wir das Konzept erweitert und den Kovalam Skate Club gegründet. Damit können wir den Straßenkindern auch in der Monsunzeit, wenn Surfen für sie nicht möglich ist, eine Alternative anbieten. Und auch hier gilt das Motto: Kein Schulbesuch – Kein Skaten!

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Ansan mit seinen Schülern, die begeistert vom Surfen in Indien schwärmen

Ansans Geschichte

Das hört sich toll an! Kurz über dich: Wie bist du zum Surfen und den Kovalam Surf Club gekommen?

Vor rund 4 Jahren hat mein guter Freund und Surflehrer Varghees mich mit zum Kovalam Surf Club genommen. Das war das erste Mal, dass ich mit Surfen in Berührung gekommen bin. Seitdem hat mich die Leidenschaft gepackt und ich und kann nicht genug vom Surfen bekommen. Weil mich das Konzept vom Kovalam Surf Club so überzeugt hat, habe ich mich hier dann 3 Jahre als Freiwilliger engagiert, bevor ich letztes Jahr meine Zertifizierung als Surflehrer ISA (International Surfing Association) mit meinem Freund Akash (Blacky) gemacht. Seit rund einem Jahr arbeiten wir beide als Surflehrer beim KSC.

Gemeinsame Leidenschaft verbindet

Wir sind echt begeistert von eurem Konzept. Es hört sich auch so an, als könnten hier Reisende ungezwungen in Kontakt mit ‚Locals‘ kommen oder?

Ja, auf jeden Fall! Surfen verbindet einfach. Alter, Religion, Kaste, Schwarz oder Weiß zählt hier nicht. Wir wollen hier einfach gemeinsame Erfahrungen machen und die Fröhlichkeit in den Augen der Menschen sehen, die mit uns surfen.

Kovalam Surf Club in Kerala
Das Projekt gibt den Kindern, die rund um Kovalam leben, nicht nur die Chance umsonst surfen zu lernen, sondern auch neue Menschen mit ganz verschiedenen Hintergründen kennenzulernen

Die steigende Beliebtheit von Surfen in Indien

Wir sehen, dass Surfen in Indien gerade erst populär wird. Sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen. Woran glaubst du liegt das?

Der Kovalam Surf Club war eine der ersten Surfschulen überhaupt in Indien. Vorher kannten die Einheimischen hier Surfen gar nicht und nur die Fischer konnten schwimmen. Für Touristen bestand einfach nicht die Möglichkeit Surfboards zu mieten, Surfstunden zu nehmen oder gar auf eine Surftour in Indien zu gehen. Jetzt wird Surfen langsam bekannter, es gibt einige Surfschulen und auch einige Inder betreiben surfen jetzt als Hobby. Es gibt sogar einige Surfevents, sodass mehr Inder davon erfahren und die Popularität weiter steigt.

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Nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische entdecken das Surfen in Indien langsam als neue Sportart

Die Surfbedingungen rund um Kovalam

Finden sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene gute Bedingungen fürs Surfen in & um Kovalam?

Keine Frage! Die Surfsaison in Kovalam reicht ungefähr von Oktober bis Mai. In den Monsumonaten (ca. Mai bis August) geben wir keine Stunden, die Wellen sind einfach zu groß und die Strömungen zu stark. Nach der Monsunzeit sind die Wellen richtig gut für Anfänger und Fortgeschrittene. Für Surfanfänger bietet sich außerdem die Zeit Januar/Dezember an. Dann kriegen wir sehr stabile Wellen und fast keinen Wind. Danach nimmt der Wellengang zu und Februar bis Mai haben wir super Wellen – sogar für Profis. Sollten in Kovalam selbst mal ausnahmsweise die Bedingungen nicht top zum surfen sein, kennen wir genügend andere Surfspots entlang der Küste an die wir unsere Surfschüler bringen können.

kerala surfen
Kovalams Wellen sind für jedes Level geeignet

Surfkurse im Kovalam Surf Club

Welche verschiedenen Surfkurse bietet der KSC an und wie viele Kosten Surfstunden bei euch?

Wir bieten grundsätzlich Einzel-, und Kleingruppenstunden an. Außerdem bieten wir an, euch an die schönsten Surfspots zu bringen. Ab 5 Stunden gibt es einen Rabatt von 20%.

Einzelstunden (1 oder 2 Personen):  1,5 Stunden – 1.500 Rs (ca. 20€)

Surfen in der Kleingruppe:                1,5 Stunden – 1.000 Rs (ca. 13€)

Transport bei Bedarf:                        ca. 500 Rs. (ca. 7€) Benzingeld

Kovalam – super Surflocation

Abgesehen von Kovalam, hast du einen Lieblings – Surfspot in Indien?

Ja! Kommt bei uns zum surfen vorbei und ich zeige ihn euch 😉

Wenn du nicht surfst, was machst du am liebsten in Kovalam?

Ich liebe es hier: Den Sonnenuntergang am Strand genießen, mit Freunden & Familien zusammen essen, Musik hören.

Wenn ihr weitere tolle Surfspots in Indien entdecken wollt, dann schaut doch mal auf unserem Artikel für die besten Orte zum Surfen in Indien vorbei. 

Surfen in Indien
der traumhafte Strand von Kovalam ist auch ohne Surfbrett zu genießen

Na, habt ihr Lust auf Surfen in Indien bekommen? Dann schreibt uns und plant eure nächste Surf-Reise in Indien mit uns!

5 nützliche Tipps für Kerala, Indien

Kerala in Indien ist eines der beliebtesten Reiseziele auf den Subkontinent. Genießt eine unglaubliche Mischung aus atemberaubender Natur, köstlichem Essen und eindrucksvoller Festivals. Damit ihr wisst, was euch auf eurer Reise nach Kerala erwartet, geben wir euch einen Überblick über diesen wunderschönen Bundesstaat im Süden Indiens.

Kerala
Das Grün der Teeplantagen in Munnar ist eine wahre Freude für Augen, die an das Grau europäischer Städte gewöhnt sind

1: Die schönsten Reiserouten für Kerala, Indien

Das Beste von Kerala: Fort Kochin – Munnar – Thekkady – Alleppey

Diese klassische Reiseroute durch Kerala bietet von allem etwas: Die prächtigen Kolonialbauten in Kochi, die grünen Teeplantagen von Munnar, Trekking in den Wäldern von Thekkady und zum Abschluss könnt ihr die entspannten Backwaters rund um Alleppey mit dem Kanu erkunden.

Bei dieser Reiseroute durch Kerala in Indein liegen etwa 3,5 Stunden Fahrt zwischen jeder Station. Wollt ihr eure Reise in Kerala etwas entspannter gestalten, dann solltet ihr Munnar oder Thekkady auslassen.

Kerala Indien
Auf einer Reise nach Kerala erlebt ihr Indien von einer ganz anderen Seite

Die Strände von Kerala: Marari – Varkala – Kovalam

Jeder dieser Strände hat seinen ganz eigenen Reiz:  Marai ist nur 45 Minuten von Alleppey gelegen, aber bietet dennoch eine wunderbare Abgelegenheit und Ruhe. Das liegt vor allem daran, dass sich hier hochwertige Boutiquehotels finden, die für Massentourismus weniger attraktiv sind. Hier solltet ihr unbedingt im Vorhinein reservieren. Varkala ist etwas touristischer, aber hat mit seinem Traumstrand an der Steilküste einen besonderen Charme. Zu guter Letzt bietet sich Kovalam zum Beispiel gut zum Surfen an! Außerdem heißen euch eine ganze Reihe an Ayurveda Spas willkommen. Schließlich hat Ayurveda in Kerala seinen Ursprung!

Hier könnt ihr ganz ohne Probleme zwei ganz relaxte Wochen in Kerala verbringen oder die Strände als entspannten Abschluss in eure Indienreise integrieren.

Strände
Kerala bietet euch wahre Traumstrände

Auf neuen Pfaden durch Kerala: Wayanad – Kannur – Athirapilly

Abseits ausgetretener Pfade und der üblichen Highlights hat Kerala viel zu bieten! Im Nordosten Keralas wartet das grüne Wayand mit seinen wunderbaren Wäldern und Gewürz-, Kaffee-, und Teeplantagen auf euch. Wayanad liegt deutlich höher als andere Teile Keralas und bietet deswegen häufig eine willkommene Abkühlung. Kannur ist deutlich untouristischer als andere Orte Keralas aber dennoch mit tollen Stränden und Backwaters gesegnet.  Athirapilly schließlich liegt etwa 1,5 Fahrtstunden von Kochin und bietet einen spektulären Wasserfall, der auch ‚Niagara Indiens‘ genannt wird.

Wayanad Kerala indien
Die Landschaft von Wayanads repräsentiert die Schönheit Keralas besonders treffend

2: Die beste Reisezeit für Kerala

In Kerala sinken die Temperaturen im Jahresverlauf eigentlich nie unter 25 Grad. Der Regen variiert hingegen heftig im Jahresverlauf. In der Monsunzeit (grob April bis Oktober) regnet es recht ordentlich – dafür sinken aber auch die Hotelpreise zum Beispiel in den Ayurveda Spas drastisch. Die beste Reisezeit für Kerala ist von November bis März. Die Touristenzahlen sind im Dezember und Januar in Kerala am höchsten, es lohnt sich also auf die Schultersaison auszuweichen.

beste reisezeit in kerala indien
Feldarbeiterinnen in Kerala während des Monsuns, der drohend über am Horizont schwant

3: Wunderbare Homestays in Kerala

Südindien und insbesondere Kerala sind für seine legendäre Gastfreundschaft bekannt. Dementsprechend finden sich hier mehr empfehlenswerte Homestays als in anderen Teilen Indiens. Wir empfehlen Homestays ausdrücklich weil beide Seiten profitieren: Die Einnahmen bleiben in den Gemeinden und der Gast kann Kerala und Indien auf authentische Weise kennenlernen. Ihr könnt so von erprobten Tipps für Unternehmungen profitieren, Wissenswertes über lokale Bräuche erfahren und nicht zuletzt die fantastische Küche Keralas genießen!

Wir haben viele schöne Homestays in Kerala im Angebot – sprecht uns hierzu gerne an!

Backwaters homestay
Das wunderschöne Homestay Riverdale ist eines unserer liebsten Homestays in Indien (Credit: Riverdale)

4: Spannende Aktivitäten in Kerala

Teeplantagen

Die Hill Stations in Kerala, Indien bieten sich wunderbar an, um das endlose Grün der Teeplantagen zu erkunden. Besonders geeignet für Touren durch die dicht bewachsenen Hänge der Plantagen ist Munnar. Darüber hinaus bieten diese etwas höher gelegenen Hill Stations eine angenehme Abkühlung zum heißeren Flachland.

munnar
Dieses Grün wird euch noch lange in Erinnerung bleiben – wahrscheinlich jedes Mal, wenn ihr euch zu Hause einen Tee kocht!

Die berühmten Backwaters

Wahrscheinlich stehen die Backwaters auf jeder Wunschliste für eine Reise nach Kerala ganz weit oben.  Es ist einfach unvergleichlich, diese ruhigen Gewässer per Kanu oder Hausboot zu erkunden. Wir empfehlen jedoch auf motorlose Boote zurückzugreifen. Die Umweltbelastung gerade in den Gewässern um Alleppey steigt doch erheblich. Außerdem gilt: Nicht nur rund um Alleppey finden sich schöne Backwaters.

Lest hier mehr über die Entscheidung für oder gegen ein Hausboot!

best time to visit kerala
Die paradiesischen Backwaters rund um Alleppey zeigen in Kerala Indien von seiner besten Seite

Nationalparks

Nicht überraschend bei diesem Reichtum an Schönheit: Kerala hat beeindruckende Nationalparks und Naturreservate zu bieten. Das bekannteste Reservat in Kerala ist sicherlich das Periyar Wildlife Sanctuary, welches man wunderbar mit  einem Boot oder auf einer Wanderung erkunden kann. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass man nirgendwo in Indien so gute Chancen hat, wilde Elefanten zu erspähen wie in den Nationalparks Keralas!

Periyar Nationalpark
Hier werdet ihr verstehen, warum Kerala “God’s own land” genannt wird!

Surfen

Wir haben schon ein paar Mal darüber berichtet: Surfen in Indien wird populärer! In Kerala finden sich einige Surfschulen, so zum Beispiel in Kovalam und Varkala! Versprecht euch keine Monsterwellen wie in Hawaii, aber Anfänger und Fortgeschrittene sind gut bedient!

kerala
Besonders für Surfanfänger entwickelt sich Indien immer mehr zum Surf Hotspot

5: Erlebt die schönsten Festivals in Kerala

Neben der Schönheit seiner Natur hat Kerala auch in Sachen Festivals einiges zu bieten. Um eine möglichst authentische Festivalerfahrung mitzunehmen, raten wir euch während der Festivals in einem Homestay unterzukommen. Wir empfehlen euch die folgenden Festivals für eure Reise nach Kerala in Indien im Auge zu behalten:

Das bekannteste Festival Keralas ist sicherlich Thrissur Pooram. Dieses unvergleichliche Elefantenfestival zieht sich über eine Woche im April/Mai. Das Spektakel findet im namensgebenden Thrissur statt, rund 80km von Fort Kochi entfernt. Ein weiteres wichtiges Festival in Kerala ist Onam. Dieses Erntefest wird zwischen August und September gefeiert. Die Feierlichkeiten in Trivandrum ziehen jährlich rund 3000 Schausteller und unzählige Kunstdarbietungen an. Ganz spezielle Festivals werden euch in den Orten rund um Kannur geboten. Hier werden nach uralten Ritualen im Straßentheater Menschen zu Göttern und erheben sich über die althergebrachten Kastengrenzen. Die Festivals finden zwischen Oktober und Mai statt. Eine einzigartige Mischung aus Farbe, Tanz, Musik und Gottesverehrung, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

festival theyyam
Das Festival Theyyam ist eines dieser tradtionellen Rituale im Norden Keralas (Credit: Manyu Varma – Unsplash)

Lasst euch von der Vielfalt dieses Staates bezaubern, denn diese zeigt wunderschön wie Kerala Indien und die indische Diversität bereichert. Wenn ihr es nun kaum erwarten könnt, dann schreibt uns hier und wir planen eine unvergesslich schöne Reise für euch!

Nachhaltiges Reisen in ein Homestay in Goa: Die Dudhsagar Gewürzplantage

Unbestritten: Die Traumstrände und die entspannte Atmosphäre sind die Trümpfe Goas! Der kleine Bundesstaat an der indischen Westküste hat aber mehr als Sand und Meer zu bieten. Wir wollen euch eines dieser versteckten Highlights in Goa vorstellen: Einen echten Geheimtipp – die Dudhsagar Gewürzplantage – Homestay und Biohof zugleich. Besonders geeignet, wenn ihr auf nachhaltiges Reisen wert legt.

Etwas versteckt im Hinterland Goas gelegen findet ihr hier perfekte Bedingungen um die Seele ein paar Tage fernab vom Touristentrubel baumeln zu lassen. Selten haben wir ein Hotel oder Homestay in Goa erlebt, an dem Nachhaltigkeit als so ganzhaltiges Konzept gelebt wird. Der Hausherr Ajit hat hier nach seiner Rückkehr aus Deutschland durch sorgfältige Bewässerung eine grüne Oase geschaffen. Gemeinsam mit seine Söhnen Ashok und Anil (alle drei sprechen übrigens perfekt Deutsch und haben lange in Deutschland gelebt) hat er die Anlage langsam erweitert, sodass zunächst Freunde der Familie zu Besuch kommen konnten und nun auch Reisende in den Genuss dieses wunderbaren Ortes kommen dürfen.

Schaut euch auch einmal den Blog mit Tipps zum nachhaltigen Reisen in Indien an!

Urlaubsplanung Indien: Schönes Homestay in Goa

Ein herzlicher Empfang im Homestay in Goa!

An unserem ersten Tag versorgte Ajit uns zunächst mit einem hervorragenden Lunch (wie jede Mahlzeit hier hausgemacht) und führt uns anschließende durch die Plantage, die eigentlich viel mehr ein Nutzwald ist. Sein botanisches Wissen ist beeindruckend und er kann zu jeder Pflanze interessante Einzelheiten erzählen. Er baut eine unglaubliche Bandbreite unterschiedlicher Pflanzen an: Angefangen von Kokos-, und Betelpalmen, Papayas, Cashew, Zimt und Pfeffer bis hin zu unterschiedlichen Kurkuma-, und Ingwerpflanzen. Beeindruckend! Ajit ist allerdings nicht nur Farmer, Botaniker und großartiger Koch, sondern auch Schnapsbrenner. In traditioneller Methode gewinnt er aus Cashews Schnaps. Ich kann euch verraten: Verdammt hochprozentig und ein echter Magenräumer! So macht nachhaltiges Reisen richtig Spaß! Man fühlt sich in diesem Homestay in Goa nicht als zahlender Kunde sondern als gern gesehener Gast. Genau aus diesen Gründen buchen wir so gerne Homestays für unsere Gäste!

Es lohnt sich außerdem die Umgebung der Plantage zu erkunden. Ashok hat einen Pfad abgesteckt, auf dem sich die ländliche Umgebung gut erkunden lässt und der euch zu einem schönen (und sauberen!) Flüsschen führt, in dem ihr herrlich baden könnt. Zu guter Letzt bietet sich ein Ausflug zu den namensgebenden Dudhsagar Wasserfällen an.

Nachhaltiges Homestay in Goa - Biohof in Goa

Nachaltigkeit wird in Dudhsagar gelebt!

Nachhaltiges Reisen ist uns von India Someday besonders wichtig, da wir diesem wunderschönen Land etwas zurückgeben wollen. Daher sind wir umso glücklicher, wenn wir Partner wie Ajit finden, die sich für mehr Nachhaltigkeit im Tourismus einsetzen. Das neuste Projekt der Farm wird euch zeigen, dass nachhaltiges Reisen nicht zwangsläufig Verzicht auf Luxus bedeutet: Derzeit wird in Dudhsagar an einem Pool gewerkelt, dessen Wasser statt mit Chemikalien durch Sand, Kiesel und Pflanzen gereinigt werden soll. In die gleiche Kerbe schlägt die Verwendung des Mists der hofeigenen Kühe zum Betreiben einer Biogasanlage, sowie die Nutzung von gefilterten Trinkwasser statt abgefüllter Plastikflaschen!

Homestay Goa

Unser Cottage war funktional aber gemütlich und durchdacht eingerichtet. Gleiches gilt für den Gemeinschaftsbereich, in dem sich Gäste und Gastgeber dreimal täglich zu fantastischem traditionellen indischen Essen treffen! Genuss und interessante Gespräche sind garantiert.

Ihr seht: Wir sind absolut begeistert und kommen sicher gerne wieder.

Anreise zur Dudhsagar Gewürzplantage:

Per Auto: Ca. 1,5 Stunden von Madgaon

Per Zug: Haltestelle Kulem

Kontakt:

www.dudhsagarplantation.com

Wenn ihr Hilfe bei der Planung eurer Indienreise benötigt und indische Homestays wie die Dudhsagar Gewürzplantage erleben möchtet , dann kontaktiert uns hier.

Backpacking in Indien: Eine günstige Route durch den Süden

Ihr wollt mit dem Rucksack Südindien erkunden, fragt euch aber, welche Route zu eurem Budget passt und euch so viel wie möglich erleben lässt? Wir haben eine Reiseroute für euch zusammengestellt, bei der ihr 16 bis 18 Tage Backpacking Indien Reise durch den Süden des Landes macht. Sie eignet sich perfekt für junge Backpacker, die von Mumbai aus den Süden Indiens erkunden möchten. Nach ein paar Tagen in Mumbai geht es mit dem Zug an der Küste entlang nach Goa. Im Anschluss werdet ihr weiter zur traumhaft schönen Ruinenstadt Hampi fahren, bevor ihr über Mysore nach Kerala reist. Die idyllische Landschaft dort bildet den perfekten Abschluss für eure Reise.

Südindien ist eine traumhaft schöne Region für Backpacking Reisen. Es ist komplett anders im Vergleich zu einer Tour durch den Norden Indiens, denn der Sūden bietet traumhafte Strände, grüne Bergelandschaften, Jahrhunderte alte Ruinen, köstliches Essen und generell eine viel entspanntere Atmosphäre als im Norden. Hier findet ihr einen Vergleich zwischen Nord- und Südindien.

Unser Vorschlag für eine Route sieht folgendermaßen aus:

Mumbai – Goa – Hampi – Mysore – Kochi – Munnar – Thekkady – Alleppey 

Backpacking Indien, Kerala Backwaters
Auf unserer Backpacking Tour durch Südindien werdet ihr die paradiesischen Backwaters besuchen

Schreibt uns an, um mehr über Backpacking Indien Reisen zu erfahren oder andere tolle Ziele in Südindien. Wenn ihr schon bereit seid, eine Reise zu buchen, dann helfen wir euch die perfekte Reise für euer Budget zu planen

Eine Reise so vielfältig wie Südindien selbst

Der Süden Indiens hat eine enorme Vielfalt an Landschaften, historischen Orten, religiösen Stätten und fantastischem Essen. Wir geben euch hier einen kleinen Überblick über die Ziele auf dieser Backpacking Indien-Tour.

Aufregendes Chaos in Mumbai

Wir empfehlen, zu Beginn eurer Reise ein paar Tage in Mumbai (ehemals Bombay) zu verbringen. Es ist eine unglaublich lebendige Stadt mit alten kolonialen Gebäuden, schönen Strandpromenaden, Bars, Cafés und interessanten Führungen auf dem Fahrrad oder durch die Slums. Mumbai kann zwar im ersten Moment eine Reizüberflutung auslösen, aber es lohnt sich, denn in Mumbai erlebt ihr den alltäglichen indischen Wahnsinn.

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Eure Route startet in Mumbai, die Stadt, die niemals schläft (Credit: Ales Dusa – Flickr)

Entspannter Strandurlaub in Goa

An Goas Stränden könnt ihr euch vom Chaos der Großstadt erholen. An Palmen gesäumten Stränden das köstliche Essen zu probieren, günstige Cocktails zu schlürfen und dem Rauschen der Wellen zu lauschen stellt den perfekten Ausgleich zum hektischen Mumbai dar. Abends locken Strandbars mit Parties und viele Orte sind voll mit anderen Backpackern, sodass ihr hier schnell Anschluss findet. Immerhin ist Goa eines der beliebtesten Ziele für Backpacking Indien Reisen.

Schaut euch hier die schönsten Strände Goas an, ob Partystrände oder ruhige Oasen.  

Tagsüber könnt ihr einen Scooty ausleihen und auf kaum befahrenen Straßen die ruhige Idylle und den portugiesischen Flair entdecken. Auch Kanufahren oder Stand-up-Paddling ist hier möglich. Für die Abenteuerlichen hält Goa sogar einige spannende Wanderungen bereit, ob an der Küste entlang oder zu beeindruckenden Wasserfällen.

Strand von goa
Die bunten Hütten am Strand laden zur Entspannung pur ein

Nicht mehr aus dem Staunen herauskommen in Hampi

Danach folgt Hampi, eine faszinierende Ruinenstadt. Ihr werdet es lieben, durch die Felsenlandschaften zu den zahlreichen Palast- und Tempelruinen zu laufen oder zu radeln und die atemberaubenden Aussichten von den kleinen Hügeln aus zu betrachten. Da Hampi recht abgelegen ist, kommen nicht so viele Touristen hierher. Deshalb bleibt es günstig und authentisch. Geschichts- und Naturliebhaber, aber auch Backpackers und Hippies fühlen sich in Hampi wie im siebten Himmel.

hampi, backpacker
Hampi ist definitiv einen Besuch wert mit wunderschöner Landschaft und einem entspannten Vibe

Bezauberndes Flair in Mysore

Mysore ist ein ganz besonderes Reiseziel, denn diese kleine Stadt hat ein angenehmes Flair und eine Menge zu entdecken. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Mysore Palace, der nicht nur im Inneren mit atemberaubender Schönheit, sondern auch von außen fasziniert. Wartet in dem schön gepflegten Garten um den Palast herum auf den Sonnenuntergang und stimmt in die Rufe von Erstaunen mit ein, wenn bei Einbruch der Dunkelheit der gesamte Palast mit üer 5000 Glüchbirnen erleuchtet wird. Schlendert durch die Straßen und Märkte, besucht eine Yoga-Stunde und genehmigt euch ein köstliches Abendessen auf einer der Dachterrassen.

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Der Mysore Palace ist besonders bei Nacht beeindruckend

God’s own Land: Kerala

Nicht umsonst wird Kerala Gottes Land genannt. Kerala ist atemberaubend! Dieser kleine Bundesstaat an der Küste hat eine unglaubliche landschaftliche Vielfalt. Entdeckt zuerst die kleine Hafenstadt Kochi, die ehemals ein großes Handelszentrum war und nun den Charme einer lebendigen Stadt mit vielen netten Cafés, Kunstgalerien und Kolonialarchitektur ausstrahlt. Von dort geht es ins Grüne nach Munnar, das berühmt für die weiten Teeplantagen ist, die sich über die Hügel ziehen. Hier könnt ihr die Plantagen erkunden und lernen, wie aus den kleinen grünen Blättern der Tee wird, den wir von zu Hause kennen. Auch in Thekkady findet ihr Plantagen, hier allerdings Gewürzplantagen. Zudem liegt Thekkady nicht weit vom Periyar Nationalpark entfernt, in dem ihr unberührte Natur und wilde Tiere sehen könnt. Zu guter Letzt und als entspannender Abschluss stehen die Backwaters in Alleppey an. Die Backwaters sind ein weit verzweigtes Netz von kleinen Kanälen, auf denen ihr mit einem Boot kleine Ausflüge machen und die Schönheit dieser einzigartigen Landschaft genießen könnt.

Um euer Budget nicht zu überstrapazieren solltet ihr auf eine Fahrt auf einem Hausboot in den Backwaters verzichten. Diese sind ziemlich teuer und ihr werdet nur auf den großen Kanälen unterwegs sein können. Schaut euch hier einen Artikel zu Hausbooten auf den Backwaters an und entscheidet selbst. 

kerala
Die Backwaters sind das ideale Ziel, eure Backpacking Reise zu beenden

Wie ihr auf Der Backpacking Indien Tour im Süden unterwegs seid 

Auf der ersten Hälfte eurer Backpacking Reise nach Südindien werdet ihr die verschiedensten Landschaften sehen: Von Mumbai bis Mysore über Goa und Hampi. Diese bereist ihr am besten und billigsten mit dem Nachtzug. Dieser ist schnell, zuverlässig und eine super Gelegenheit, um Indien authentisch zu erleben.

Zugfahren in Indien ist ein faszinierendes Erlebnis. Vom Chaos und dem Stimmengewirr an den Bahnhöfen bis hin zum leckeren Chai, den es in den Zügen zu kaufen gibt. Hier reist ihr mit vielen indischen Familien mit denen ihr leicht ins Gespräch kommt – eine wirklich authentische Indien-Erfahrung. Während der Zug durch die Landschaft zuckelt, kōnnt ihr die tolle Aussicht genießen.

Mehr über die verschiedenen Zugklassen und das Erlebnis im Zug hier.

Von Mysore aus würdet ihr dann im Nachtbus nach Kochi in Kerala fahren. Von Kerala geht es entweder mit den öffentlichen Bussen  (was billiger, aber langwieriger ist) oder mit dem Auto samt Fahrer für die gesamte Zeit in Kerala weiter.

Wir buchen die Transportmittel, die zu euch und eurem Budget passen. Kontaktiert uns hier

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Zugfahrten sind eine tolle Möglichkeit für Backpacker, das authentische Indien kennenzulernen und Landschaften an sich vorbeiziehen zu sehen

Günstige Hotels, BnBs und Homestays in Südindien

Um auf eurer Backpacking Tour in Südindien mit minimalen Budget auszukommen, solltet ihr in preiswerten Hotels und sympathischen Homestays übernachten, die sauber und gemütlich sind. Auch Homestays geben euch einen authentischen Einblick in den indischen Alltag und ermöglichen euch, mit Einheimischen auf eine sehr persönliche Art und Weise in Kontakt zu kommen.

Ein Highlight der Reise sind definitiv die Aussichten von den Unterkünften, die wir fūr euch buchen – egal ob direkt am Strand in Goa, auf Steinfelsen, hinter Reisfeldern in Hampi oder mit Sicht auf die Teeplantagen und die berühmten Backwaters in Kerala. Die Unterkünfte sind abwechslungsreich und bereichern die Reiseerfahrungen ungemein.

Backwaters Kerala, Backpacking indien
Fühlt euch beim Backpacking in Indien wie zu Hause, wie zum Beispiel in diesem wunderschönen Homestay Riverdale in Kerala (Credit: Riverdale Villa)

In Indien dreht sich alles ums Essen

Für Foodies ist Indien das ultimative Paradies. Das leichte Süd-Indische Essen unterscheidet sich sehr vom schweren Essen im Norden. Dosas (Reispfannkuchen) mit Chutneys (Soße aus Kokusnuss), Kerala Parotas (Brot), viel Fisch und Curries aus Kokusnussmilch und frisch gekochter Reis werden euch das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.

Das Essen ist weniger scharf als im Norden Indiens, aber alles ist trotzdem gut gewürzt. In Goa und Hampi gibt es auch viele Restaurants, die internationale Küche anbieten, falls ihr mal eine Pause von den indischen Delikatessen braucht. Mumbai und Mysore haben zudem leckeres Streetfood zu bieten.

Essen in Südindien
Dosa ist ein hauchdünner Reispfannkuchen. Eine Spezialität, die überall in Südindien gegessen wird

Kosten für die Backpacking Tour in Südindien

Die Kosten für diese Tour liegen zwischen 300€ und 450€ pro Person.
Der Preis hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Zu welcher Jahreszeit ihr reist.
  • Welche Zugabteile ihr auswählt: nicht klimatisierte Sleeper-Class oder AC-Abteile.
  • Ob ihr in Einzelzimmern oder Mehrbettzimmern übernachtet.
  • Wie viele Personen zusammen reisen.

Trinkgeld in Indien

Diese Tour kann individuell an eure Reisedaten, Budget, Routenwünsche und andere Erwartungen angepasst werden. Wir können die Reise auch komfortabler mit Flügen und Hotels planen. Oder wir verbinden diese Reise mit einer Tour im Norden Indiens, wenn ihr genug Zeit mitbringt. Wir können auch die Reise in Tamil Nadu verlängern. Alles ist möglich! Plant eure Reise mit uns und wir helfen euch bei der Reiseplanung- und Umsetzung. Für mehr Reisevorschläge schaut euch auch unsere Tourvorschläge an.

Reisetipps für Südindien: 10 Orte zum Verlieben, Staunen und Verweilen

Bei Südindien denken viel oft sofort an Kerala und Tamil Nadu. Die beiden Bundesstaaten im tiefen Süden des Subkontinents gehören definitiv zu den Höhepunkten jeder Südindien Reise. Denn hier könnt ihr tropische Landschaften, üppig bewaldete Bergregionen, saftig-grüne Teeplantagen, jahrtausendealte Tempel und einige der wichtigsten hinduistischen Pilgerstätten erleben. Wir geben euch allerdings noch weitere Reisetipps für Südindien, die eure Reise ungemein bereichern werden.

Denn Südindien hat noch viel mehr zu bieten! Vor allem in Maharashtra und Karnataka liegen eine Vielzahl lohnender Ziele: Pulsierende Metropolen; verlassene, mittelalterliche Königsstädte, historische Höhlentempel und prächtige Maharaja-Paläste. Der Küstenstaat Goa hingegen, läd mit seinen wundervollen Stränden und sattgrünen Landschaften zum Entspannen ein.

Ein hinduistischer Tempel in Mysore, Karnataka
In Südindien gibts nicht nur wundervolle Landschaften, sondern auch Kultur und Geschichte. Hier ein hinduistischer Tempel in Mysore

Hier findet Ihr unsere Top-10-Hitliste für Orte in Südindien, die ihr unbedingt besucht haben solltet!

1. Pondicherry

Pondicherry, ein kleines, malerisches Küstenstädtchen in Tamil Nadu, war einst das Zentrum von Französisch-Indien. Bis heute ist ein wundervoller französischer Flair überall in der Stadt zu spüren. So werdet ihr oft über Namen wie Rue Souffren, Café des Arts, Crêpe Suzette oder Hotel La Promenade stolpern. Pondicherry ist der perfekte Ort für Entspannung und ein kleines Gefühl von Heimat mitten in Südindien. Genießt die europäisch inspirierte Küche der vielen exzellenten Restaurants, schlendert vorbei an katholischen Kirchen und schnuppert an den Blumen, die sich an Mauern der bunt gestrichenen Häuser nach oben ranken.

Wenn es euch dann doch wieder mehr nach Exotik zumute ist, nehmt doch an einer Zeremonie im Sri Aurobindo Ashram teil oder besucht abends den hinduistischen Tempel, wo sich nach Einbruch der Dunkelheit hunderte von Menschen einfinden, um sich vom Tempelelefanten segnen zu lassen.

Pflicht bei jedem Besuch in Pondicherry ist außerdem ein Tagesausflug in die Planstadt Auroville. Und wenn man etwas mehr Zeit hat, kann man noch einen Tag zur Entspannung an einem der Strände der Umgebung einplanen.

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Pondicherry versetzt euch zurück in die französische Kolonialzeit und bietet einen erstaunlichen Mix aus indischer und französischer Kultur (Credit: Shubhra Sharma – Flickr)

2. Mumbai

Natürlich darf die Megametropole bei Reisetipps für Südindien nicht fehlen. Mumbai gehört mit 22 Millionen Einwohnern zu den größten und definitiv aufregendsten Städten der Welt. Absolut überall ist etwas los! Als Touristen werdet ihr euch vorrangig im Süden der Stadt aufhalten, denn dort befinden sich die meisten Hauptattraktionen: Fort, Colaba, Kala Ghoda, Marine Drive und Malabar Hill.

Vom Gateway of India aus könnt ihr euch einfach eines der schwarz-gelben Taxis schnappen und euch im dichten Verkehr vorbei an prächtigen Kolonialbauten wie dem Chhatrapati Shivaji Terminus und der St. Thomas Cathedral schlängeln. Ihr braust über den Marine Drive vorbei an teuren Hotels und schicken Apartment-Hochhäusern Richtung Malabar Hill, macht einen Abstecher zu den Dhobi Ghats, der größten Waschküche Indiens, und esst am Colaba Causeway im legendären Café Leopold.

Wenn ihr aber etwas mehr Zeit zur Verfügung habt und gerne zu Fuss unterwegs seid, bietet die Metropole noch vieles mehr. Zum Beispiel, die vielen Kunstgalerien in Kala Ghoda oder die Vororte der Stadt, in denen das pure indische Leben tobt. Besonders lohnenswert ist der hippe Stadtteil Bandra mit seinen alten Stadtvillen und reichem Angebot an Cafés und Restaurants. Hier befinden sich auch einige der heißesten Adressen von Mumbais tobendem Nachleben.

Nicht nur weil Mumbai Standort von India Someday und Heimat vieler unserer Mitarbeiter ist, gehört die Stadt für uns zu einem der faszinierendsten Orte der Welt. Ein Schmelztiegel der Moderne und Tradition, der indische und westliche Einflüsse verknüpft. Eine gigantische Metropole, in der die Entdeckung von jedem einzelnen Stadtviertel einzigartig ist.

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Entdeckt Mumbai, eine die Stadt, die niemals schläft (Credit: Ales Dusa – Flickr) 

Mumbai ist der perfekte Ausgangspunkt für jede Südindien-Reise. Lest hier zum Beispiel, wie ihr am besten von Mumbai nach Kerala kommt. 

3. Hampi

Italien hat das alte Rom, Kambodscha hat Angkor Wat, Indien hat Hampi. Die südindische Ruinenstadt stammt aus der Zeit der Herrscher der Vijayanagar, die inmitten einer bizarren Felslandschaft prächtige Paläste und Tempel errichten ließen und dort in Saus und Braus lebten. Natürlich könnt auch ihr eure Tage in Hampi einfach in einer Hängematte mit Blick auf die grünen Reisfelder und den sanft dahin plätschernden Fluss verbringen.

Das gehört in Hampi definitiv zum Programm. Doch plant mindestens zwei Tage für die Erkundung der Palast- und Tempelruinen ein! Obwohl das Areal riesig ist, könnt ihr vieles zu Fuß erkunden. Lauft nach der Stippvisite im Virupaksha-Tempel in Hampi Bazaar beispielsweise bis zum Vitthala-Tempel. Unterwegs müsst ihr gegebenenfalls die ein oder andere Kuhherde umkurven und ihr werdet immer wieder auf kleine Stände treffen, an denen ihr pausieren könnt, um eine frische Kokosnuss oder einen Chai zu trinken. Die übrigen Stätten wie den Lotus Mahal oder den Hanuman Tempel könnt ihr mit einer Rikscha oder dem Fahrrad erkunden.

Hampi in Südindien
Die uralten Tempel in Hampi in Südindien sind größtenteils noch sehr gut erhalten und daher umso beeindruckender

Von Hampi könnt ihr dann weiter nach Kerala reisen. Mehr dazu lest ihr hier in diesem Blogeintrag.

4. Madurai

Der berühmte Meenakshi Amman Temple ist der Grund, warum Madurai definitiv unter der Reisetipps für Südindien sein sollte. Dies ist nicht nur einer der ältesten und wichtigsten Tempel Indiens, sondern auf jeden Fall auch einer der imposantesten. Besucht den riesigen Tempelkomplex zweimal, damit ihr die ultimative Erfahrung macht. 

Einmal am Abend, wenn die Hochzeit von Shiva und Parvati – mit großem Tam-Tam und viel Weihrauch – gefeiert wird und einmal tagsüber, wenn Herrscharen von Pilgern aus ganz Indien vor den Schreinen beten, heilige Zeremonien feiern und zwischendurch im Hof oder unter den Säulengängen ihr Picknick auspacken. Das bunte Treiben im bunten Meenakshi Amman Tempel ist eines der schönsten Beispiele dafür, wie sehr Spiritualität in Indien in den Alltag integriert ist – faszinierend! Denn dieser Tempel ist einer der ältesten noch aktiven Tempel Indiens. 

Madurai hat auch einen alten Palast, den Thirumalai Nayakkar Mahal. Er ist nicht zu vergleichen mit Palästen in Rajasthan oder Mysore, aber wenn ihr Zeit habt, ist er trotzdem einen Besuch wert. Jeden Abend findet hier ein Licht- und Tanzshow statt.

Meenakshi Amman Tempel in Südindien
Der bunte und imposante Tempel verdankt seinen Namen der fischäugigen wunderschönen Göttin Meenakshi

5. Fort Kochi

Die chinesischen Fischernetze sind das sicherlich meistfotografierte Motiv von Fort Kochi, der Hafenstadt in Kerala, die schon von Portugiesen, Engländern und Holländern regiert wurde. Ein Fotostopp bei den Fischernetzen muss ebenso auf dem Programm stehen wie ein Besuch der St. Francis Kirche, der Santa Cruz Basilika, des Dutch Palace, der Synagoge in Mattancherry und des größten Gewürzmarktes des Landes. Die südindische Stadt hat außerdem eine beeindruckend lebendige Kunst- und Designerszene. Ihr werdet eine Vielzahl von Geschäften mit Produkten einheimischer Designer und Galerien finden. Oft ist ein Café angeschlossen, in dem ihr bei einem Cappuccino oder einem Minz-Smoothie richtig entspannen könnt.

Jeden Winter findet auch die Kochi-Muziris Biennale, die größte moderne Kunst Ausstellung in Indien, statt. Fort Kochi ist eine Oase, und einer der Orte in Indien, die wir immer wieder gerne besuchen und in denen es uns noch nie langweilig geworden ist. Daher ist diese Hafenstadt eine der wichtigsten Reisetipps für Südindien.

Dank der guten Verkehrsanbindung der Stadt ist sie der ideale Ausgangspunkt für jeden Kerala Urlaub. India Someday hat für Christina und Michael beispielsweise diese Kerala Rundreise organisiert.

Fort Kochi in Südindien
Die Chinesischen Fischernetze in Fort Kochi, der Altstadt der Hafenstadt Kochi

6. Backwaters

Ein weiterer Ort zum Seele-baumeln lassen sind die Backwaters in Kerala. Diese sind ein weit verzweigtes Netz aus Flüssen, Seen und Kanälen, welche sich durch viele kleine, direkt am Wasser gelegene Dörfern schlängeln. Die Backwarters dürfen auf keinem Keralaurlaub fehlen.

Schippert auf einem Boot oder Kanu über das Wasser und beobachtet dabei das Leben und Treiben am Wasser. Eine Übernachtung auf den berühmten Hausbooten ist ein Highlight jedes Südindien Urlaubs. Diese könnt ihr für 20 Stunden mieten und euch dabei wie ein König oder eine Königin zu Wasser fühlen.

Schaut euch hier an, was ein Hausboot so besonders macht oder was es sonst noch für fantastische Alternativen in den Backwaters gibt.

Ihr könnt es euch auch im Garten eures Homestays gemütlich machen und mit Blick auf das Wasser lesen oder dösen. Mögt ihr es etwas sportlicher, so könnt ihr die Dörfer der Backwaters auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkunden. Der bekannteste und touristischste Ort in den Backwaters ist Alleppey. Viel authentischer ist es allerdings in Kumarakom, einer Halbinsel bei Kottayam, wo ihr sicherlich ein paar Tage lang Entspannung findet.

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Eines der schönsten Reisetipps für Südindien sind die Kerala Backwaters

7. Chettinad

Vor allem Architektur- und Kunstliebhaber verschlägt es nach Chettinad. Die Region um die Stadt Karaikkudi ist noch ein einer der geheimen Reisetipps für Südindien. Sie wurde nach den Chettiar benannt, einer tamilischen Kaufmannskaste, die durch den Handel mit dem Rest Asiens zu großem Wohlstand kam und ein Teil ihres Vermögens in palastartige Wohnhäuser investierte. Ein Großteil dieser herrschaftlichen Häuser steht heute leer, einige könnt ihr allerdings besichtigen oder sogar in ihnen übernachten. Es wird euch sicher schwer fallen, euch von den gemütlichen Chaiselongues im schattigen Innenhof loszureißen, doch es ist ein Muss, auch die umliegenden Dörfer zu erkunden. Der Mix aus tamilischer Architektur, Kolonialstil und Art Deco ist einfach einzigartig. Schnappt euch eine Rikscha und einen Plan der Gegend und los geht’s! Zurück in der Unterkunft könnt ihr dann in den Pool hüpfen oder direkt zu frisch gebrühtem Kaffee und einem Stück hausgemachten Clafouti übergehen.

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Der Charme dieser alten Herrenhäuser macht die Gegend von Chettinad ganz besonders (Credit: David Tarifa – Flickr)

8. Munnar

Wenn es euch in der tropischen Küste Keralas oder den weiten Ebenen Tamil Nadus zu heiß wird, findet ihr unter den Reisetipps für Südindien einen wunderschönen grünen Ort namens Munnar. In den Western Ghats bietet euch Munnar einen perfekten Rückzugsort. Ihr könnt Munnar sowohl von den Backwaters und Fort Kochi in Kerala als auch von Madurai in Tamil Nadu gut erreichen. Deshalb und weil die Landschaft einfach so beruhigend ist, planen wir den Ort gerne in unsere Südindien Tourideen ein.

Die besten Unterkünfte sind die kleinen Hotels oder Homestays außerhalb von Munnar Bazaar. Nach einer Wanderung durch die umliegenden Wälder mit den Gewürz- und Teeplantagen und der üppigen Pracht exotischer Blüten könnt ihr den Nachmittag mit einem frischen Tee und einem Stück Schokolade, die aus dem hier geerntetem Kakao hergestellt wird, ausklingen lassen. Genießt den Ausblick bis zum Sonnenuntergang, der die traumhafte Landschaft in ein sanftes oranges Licht tauchen wird. Munnar ist ein perfekter Ort im Grünen, um frische Luft zu tanken und sich von der Hektik indischer Städte zu erholen!

Wenn ihr euch etwas mehr Aktivität wünscht, könnt ihr das Teemuseum besuchen und euch selbst beim Teepflücken versuchen. Der Roadtrip zur Bergstation ist sehr sehenswert und bietet zahlreiche tolle Fotomöglichkeiten.

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Das Grün der Teeplantagen ist ein wahrer Balsam für die Seele

9. Thanjavur

Wenn euch der Tempel in Madurai beeindruckt hat, wird euch Thanjavur oder Tanjore sicherlich nicht enttäuschen. Der mehr als 1.000 Jahre alte Brihadeshvara-Tempel gehört zu den ältesten Tempeln Südindiens. Alles ist irgendwie gigantisch: das schwarze Nandi, auf dem in der hinduistischen Mythologie der Gott Shiva reitet, das Shiva Lingam, also das steinerne, phallusartige Symbol Shivas, und der in den Himmel ragende Turm oberhalb des Sanktuariums.

Die Architektur des von den Architekten der Chola-Dynastie erbauten Tempelkomplexes ist so beeindruckend, dass ihr schlichtweg die Zeit vergessen werdet. Wir könnten stundenlang auf dem Gelände auf Erkundungstour gehen, dasitzen und die kunstvoll verzierten Bauten bestaunen oder den Zeremonien beiwohnen. Thanjavur ist ein Muss für jeden Liebhaber von Tempelarchitektur!

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Der Brihadeshvara Tempel ist eines der beeindruckenden Sehenswürdigkeiten nicht nur im Süden sondern in ganz Indien (Credit: svlla – Flickr)

10. Mysore

Mysore ist vor allem für vier Dinge berühmt: Sandelholz, Räucherstäbchen, Seide und den kunterbunten Maharaja-Palast, dessen Fassade jeden Tag mit 90.000 Glühbirnen erleuchet wird. Ein einzigartiges Schauspiel, das ihr euch nicht entgehen lassen dürft.

Auch der Devaraja Market, ein Gemüse- und Blumenmarkt, ist mit seiner Farbenpracht ein wahres Fest der Sinne. Nach einer Rikschafahrt zum Chamundi Hill, zur Göttin Durga im Chamundeshwari Temple und einem Besuch des riesigen schwarzen Nandi, könnt ihr weiterfahren zum Sommerpalast des Tigers von Mysore in Srirangapatnam. Oder ihr entspannt bei einem kühlen Bier oder einem Tee auf einer Dachterrasse der Hotels in der Nähe des Maharaja-Palastes.

In Mysore gibt es außerdem viele Yogazentren, besonders im Ortsteil Gokulam, wo ihr euch im Ashtanga Yoga üben könnt. Nach Mysore kehren wir von India Someday immer wieder gerne zurück und deshalb wollen wir auch diesen Ort gerne als einen der ganz besonderen Reisetipps für Südindien ans Herz legen.

Mysore palace
Der Mysore Palast beeindruckt sowohl am Tag als auch bei Nacht (Credit: Gagan Moorthy)

Lust auf Südindien bekommen?

Diese Liste deckt nur ein paar Reisetipps für Südindien ab. Es gibt noch viel mehr zu sehen! Für Naturliebhaber planen wir zum Beispiel mehr Zeit in den Western Ghats ein. Das ist die Bergkette, die Tamil Nadu und Kerala trennt. Hier locken Nationalparks wie das Periyar Wildlife Sanctuary und Bergorte wie Wayanad, Kodaikanal oder Ooty.

Wayanad
DIe Landschaft von Wayanad

Von Pondicherry ist es nicht weit nach Tiruvannamalai mit seinem heiligen Berg Arunchala, in denen Meditations-Retreats angeboten werden. Ebenfalls von Pondicherry gut zu erreichen ist Mahabalipuram, das es wegen seiner zahlreichen, mittelalterlichen Tempel auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe geschafft hat.

Tempel tamil Nadu
Die Tempel von Mahabalipuram liegen direkt am Meer und es gibt sogar Theorien, das noch weitere Tempel von den Wellen verschluckt wurden

Von Madurai lohnt sich ein Abstecher an den südlichsten Zipfel Indiens, nach Kanyakumari, einem der wichtigsten hinduistischen Pilgerorte. Wie ihr seht: Südindien unglaublich vielfältig.

Damit ihr diese Vielfalt ganz erleben könnt, gleichzeitig aber einen entspannten Urlaub verbringt, helfen wir euch gerne bei der Planung. Erzählt uns in unserem 2-Minuten-Formular von euren Plänen und schon legen wir los!

“Riding on a train” – Mit dem Zug durch Indien

Zwei unserer Gäste beschreiben ihre Reise mit dem Zug durch Indien. All die Erfahrungen, die sind in den südindischen Zügen gemacht haben, haben sie zum Lachen gebracht, sie überrascht und sie zum Nachdenken angeregt. Alle Strecken, die sich nicht mit dem Zug zurücklegen konnten, haben sie mit Bus oder Riksha befahren. Lasst euch von ihrem Bericht inspirieren und macht euch selbst auf zu einem Abenteuer mit dem Zug durch Indien. 

„Excuse me, I’m afraid this is my seat.“ Auch nachdem ich diese Frage zum zweiten Mal gestellt habe, kommt nur ein leises Schnarchen als Antwort. Die Person unter dem nicht ganz so weißen Laken von Southern Railway befindet sich im Land der Träume, ganz weit weg. Eine alte Dame, von der nur das zu einem Dutt hoch gesteckte graue Haar zu sehen ist. Sie schläft tief und fest, und das, obwohl die Uhr am Bahnhof von Villuparam, an dem wir in den Zug nach Thanjavur steigen, schon nach zehn Uhr zeigt. Morgens wohlgemerkt. Der junge Mann gegenüber versucht sie – etwas unsanft – wachzurütteln. Er gibt ihr zur verstehen, dass sie auf unserem Platz liegt und es sowieso an der Zeit sei, aufzustehen. Ich habe fast ein schlechtes Gewissen. Doch das Abteil ist voll und in indischen Zügen nehmen es zumindest die Schaffner sehr genau mit der Sitzplatzreservierung. Stimmt der Name auf der Fahrkarte nicht mit dem für diesen Sitzplatz registrierten Namen auf der Liste überein, kommt der indische Fahrkartenkontrolleur schon einmal aus dem Konzept.

Mit dem Zug durch indien Zum Glück ist uns die Dame nicht böse. Im Gegenteil. Sie freut sich über ihre neuen Sitznachbarn und schenkt uns immer wieder ein strahlendes Lächeln. Aminata und ich hätten uns gerne mit ihr unterhalten, doch leider versteht sie kein Englisch. Und wir kein Tamil, die Sprache, die hier in Tamil Nadu gesprochen wird. Doch der junge Mann uns gegenüber und die Familie auf der anderen Seite des Ganges springen gerne als Übersetzer ein. Wir erfahren, dass sie ganz alleine reist – was sehr ungewöhnlich ist in Indien für Frauen in diesem Alter – und auf dem Weg zu ihrem Sohn ist. Sie sitzt schon seit vielen Stunden im Zug. Aber bald hat sie es geschafft.

Zugfahren mit indischen Großfamilien – Eintauchen in den indischen Alltag

Unsere Tagesetappe ist dieses Mal nicht so lang, bis nach Thanjavur sind es nur viereinhalb Stunden. Schade eigentlich. Ich liebe Zugfahren in Indien. Nirgendwo sonst hat man die Gelegenheit, so tief einzutauchen in die indische Seele. Kann man teilhaben am indischen Alltag. Und Kontakte mit Wildfremden knüpfen. Das Gros der Inder legt auch lange Strecken hauptsächlich mit dem Zug zurück. Egal ob die Fahrt vier oder vierzig Stunden dauert – sie richten sich gerne häuslich ein. Man reist mit der Großfamilie, die sich je nach Größe über mehrere Abteile verteilen muss. Gerne quetscht man sich auch für einen kleinen Plausch in ein einziges Abteil. Egal, ob dann die anderen Fahrgäste zusammenrücken müssen oder nicht.

Für den kleinen oder großen Hunger ist man stets gewappnet. Während wir höchstens ein paar Kekse, Bananen und Wasser dabei haben, zaubert die indische Großfamilie ein komplettes Menü aus einer ihrer vielen Taschen. Biryani, Dal, Chana Masala, Chapatti, alles was das Herz begehrt. Und meinen Magen zum Knurren veranlasst, während ich an meinem trockenen Keks knabbere. Ich verzichte mal wieder darauf, mit Wasser nachzuspülen, damit ich nicht so oft zur Toilette muss. Zwar hat der indische Premierminister Modi tatsächlich einen Teil seiner Wahlversprechen eingelöst und spürbare Verbesserungen beim Service von Indian Railways herbeigeführt, doch je nach Lust und Laune des Zugpersonals und je nachdem, wie lange der Zug schon unterwegs ist, sind die Toiletten nicht sehr einladend. Ich könnte es ja auch so machen wie meine Mitbloggerin und mir ein Tuch vor Nase und Mund binden.

zugfahren in indienEin Tuch und meinen Multifunktions-Sarong aus Malaysia habe ich sowieso immer dabei. Meistens sind die Laken und Kissen, die man bei Übernachtfahrten bekommt, leidlich sauber. Doch wenn einem so wie auf unserer Fahrt von Bangalore nach Pondicherry beim Auseinanderfalten tote Insekten entgegen fallen, schlüpfe ich lieber unter meine eigene, provisorische Decke und binde mir ein Tuch um meine langen Haare. Aber das passiert eigentlich sehr selten.

Von den 2.700 Kilometern unserer Reise durch Südindien haben wir viele Kilometer mit dem Zug zurückgelegt und es fast immer relativ sauber gehabt. Dabei haben wir verschiedene Zugarten und Zugklassen ausprobiert. Meistens sind wir in der AC-2-Tier oder AC-3-Tier gereist. In diesen klimatisierten Klassen gibt es in den Abteilen gepolsterte Bänke, entweder zwei- oder dreietagig, die nachts ausgeklappt und zu Betten umfunktioniert werden. Tagsüber sitzt man jeweils zu zweit oder zu dritt auf der unteren Bank. In Zügen wie dem Shatabdi Express, einem Schnellzug, wie wir ihn beispielsweise von Mumbai nach Aurangabad und von Mysore nach Bangalore genommen haben, gibt es nur „Chair Coaches“ mit verstellbaren Sitzen, die man auch aus deutschen Zügen kennt. In diesen Zügen ist auch eine Mahlzeit sowie Wasser, Tee und sogar eine Tageszeitung im Fahrpreis inbegriffen.

Apropos Essen: Verhungern muss in einem indischen Zug niemand, auch wenn man keine eigene Tiffinbox dabei hat. Das Pendant zur „freundlichen Mitropa“ kocht gar nicht mal so schlecht. Das Biryani und die Samosas auf der Fahrt nach Aurangabad waren richtig lecker. Meistens halten die Züge etwas länger an den Bahnhöfen. Dann huscht eine Armada fliegender Händler mit frischen Samosas und sonstigen Knabbereien durch die Abteile. Und mit Kaffee, Tee und Wasser. Wer schon einmal in Indien mit dem Zug unterwegs war, wird das durchdringende „Chai, Chai, Coffee, Chai“ vielleicht immer noch als Ohrwurm im Kopf haben.

Das indische Zugnetz ist eines der größten der Welt

Das indische Zugnetz ist übrigens das drittgrößte der Welt, nach den USA und China. Das Netz umfasst 65.000 Kilometer und 7.500 Bahnhöfe. Jeden Tag werden mehr als 20 Millionen Passagiere in gut 10.000 Zügen transportiert. Man kann vom Himalaya bis an den südlichsten Punkt des Subkontinents mit dem Zug reisen. Der von der Distanz und Reisedauer längste Zug ist der Vivek Express. Er startet in Dibrugarh in Assam und fährt bis Kanyakumari ganz unten im Süden. Für die 4.233 Kilometer braucht der Zug 83 Stunden, er hält auf der Strecke 55 Mal. Sicherlich ein Abenteuer!

Unsere Zugfahrten dauerten maximal zwölf Stunden, die Verspätungen, die durch das häufige Warten auf dem freien Feld wegen eines entgegenkommenden Zuges entstehen, mit eingerechnet. Wir sind hauptsächlich nachts mit dem Zug gefahren, einige kürzere Strecken haben wir auch tagsüber zurückgelegt. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie gut das System bei dieser schieren Größe funktioniert und wie pünktlich die Züge in der Regel sind. Mit dem Zug durch Indien zu reisen hat sich also wirklich gelohnt und ich bin gespannt, wo uns der nächste Zug in Indien hinführt.

mit dem zug durch indien

Mit dem Super Deluxe Volvo Bus durch die Nacht

Auf den Strecken, auf denen es keine Zugverbindung gab, haben wir meistens einen Bus genommen. Deluxe, Super Deluxe – die privaten Busgesellschaften, die es Indien in jeder größeren Stadt gibt und die vorrangig auf längeren Strecken eingesetzt werden, übertrumpfen sich gegenseitig darin, ihren Luxus hervorzuheben. Doch tatsächlich sind diese Busse recht komfortabel. Vor allem die Nachtbusse mit den abgeteilten Kojen, in denen man auch zu zweit bequem liegen kann. Die meisten haben sogar einen eigenen Bildschirm, auf dem man die ganze Nacht Bollywoodstreifen gucken kann. Bollywoodfilme oder tamilische Produktionen aus der Filmfabrik Chennai kann man in einigen Gegenden inzwischen sogar in den Überlandbussen staatlicher Busgesellschaften sehen.

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“Jesus Loves You” – na dann kann bei der Rikshafahrt ja nichts mehr schiefgehen

Auf einigen wenigen Strecken hatten wir einen Fahrer, zum Beispiel von Thanjavur nach Chettinad, von Madurai nach Munnar und von Munnar in die Backwaters. Dort gibt es zwar überall auch öffentliche Busse, doch in diesen ländlichen, zum Teil bergigen Regionen sind die Busse sehr lange unterwegs und nicht unbedingt die sicherste Variante. Vor Ort sind wir immer Rikscha gefahren – und dabei Weltmeister im Feilschen und Handeln geworden. Die meisten Rikschafahrer weigern sich, das Taxameter einzuschalten. Und hauen vermeintlich unwissende Touristen gerne einmal über das Ohr. Wir haben bei unseren Rikschafahrten jedoch auch viele nette Bekanntschaften geschlossen und eine Menge gelacht – sei es über liebevoll dekorierte Rikschas, zu fahrenden Discos umgebaute Gefährte mit Stereoanlage und Glitzerlichtern oder Rikschas mit Statement-Aufdrucken wie “Jesus Loves You” oder “Indian Ferrari”. Oder über die unermüdlichen Versuche, uns doch noch zu einem Abstecher in das Geschäft des Vetters dritten Grades des besten Freundes zu fahren. Natürlich “only looking”.

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Unsere 2.700 Kilometer durch Südindien – gut geplant von India Someday

Durch das Buchungssystem der indischen Bahn und die vielen verschiedenen Zugklassen durchzusteigen, ist zu Beginn etwas kompliziert und oftmals sind die Züge bereits ausgebucht, sodass man nur noch versuchen kann, über das Last-Minute-System Tatkal oder die Tourist Quota ein Ticket zu bekommen. Oder letztlich auf den Bus umsteigen muss. Doch um all das mussten wir uns auf unserer Reise glücklicherweise nicht kümmern, denn India Someday hat alle Buchungen im Vorfeld für uns übernommen. Wir mussten nur noch mit unseren Tickets in den – hoffentlich richtigen – Zug oder Bus steigen.

Wenn euch nun das Reisefieber und die Neugier gepackt haben, dann können wir euch eine ebenso erlebnisreiche Reise planen, in der ihr selbst die Abenteuer einer Reise mit dem Zug durch Indien erleben könnt. Schreibt uns einfach und wir helfen euch!

Südindien im September – Regenschirm oder Sonnencreme?

Alexandra hat sich getraut im September durch Südindien zu reisen. Dann herrscht noch Regenzeit, aber die Jahreszeit hat auch ihren ganz eigenen Charme. Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, lest ihren Erfahrungsbericht hier: 

Ich hatte es irgendwie befürchtet. Regen. Nichts als Regen. Für den ganzen Vorhersagezeitraum. Für die nächsten sieben Tage. Morgens, Mittags, Abends. Das konnte doch gar nicht sein. Vielleicht irrte sich die Wetter-App ja auch. Regenzeit bedeutet doch nicht zwangsläufig, dass es den lieben, langen Tag wie aus Eimern gießt und einem Schwimmhäute zwischen den Zehen wachsen. Aber wer weiß. Sicherheitshalber legte ich einen Regenschirm neben die Sonnencreme, als ich Anfang September den Rucksack packte für mein #YouWanderWePay-Abenteuer.

trockener Reisestart in Mumbai

Von München ging es zunächst nach Mumbai. Es regnete nicht in Mumbai, entgegen der Wettervorhersage. Harsh von India Someday holte mich in T-Shirt, Bermudas und Flip Flops vom Flughafen ab. Ohne Regenschirm. Als wir das Auto in Fort im Süden der Stadt parkten, blinzelte die Sonne durch das dichte Blätterwerk der Bäume, die in diesem hübschen Viertel die Straßen säumen. Geht doch. Der graue Himmel am nächsten Morgen war eher dem Smog über der Stadt geschuldet und sah nicht wie ein aufkommender Monsunregenschauer aus. Ich packte trotzdem den Regenschirm ein, der bei meiner Ankunft schon auf meinem Bett lag. Besser sei das zu dieser Jahreszeit, meinten meine beiden Gastgeberinnen, Soraya und Fabia. Noch in der Woche zuvor seien die Straßen in Mumbai unterspült gewesen, so heftig habe es geregnet.

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Wetter-Suedindien-Regenzeit-Mumbai-2Den Schirm brauchte ich nicht. Bis zum Nachmittag war der Grauschleier weg, die Sonne strahlt mich von einem blitzblauen Himmel an. Wenn Engel reisen… Als meine Pariser Mitbloggerin Ami und ich in Dadar, das liegt im Norden Mumbais, in den Zug stiegen, schien die Sonne noch immer. Oder schon wieder. Regenzeit. Paah. Nicht mit uns. Wie sollten wir uns täuschen. Uns sollten doch noch Schwimmhäute wachsen. Denn zumindest in den ersten zehn Tagen unseres Trips konnten wir die Uhr danach stellen. Nach dem Start des Monsunregengusses. Der sofort die Rinnsteine überlaufen lässt und Wege in eine Matschpiste verwandelt.

Kurze aber starke Regengüsse in Aurangabad

Die Höhlen von Ajanta haben wir noch im Trockenen erkunden können. Allerdings schwebte die ganze Zeit schon ein grauer Himmel über uns. Der sich dann am Nachmittag über uns ergoss. Im Haupttempel von Ellora. Wenn man nicht klatschnass werden wollte, suchte man am besten Zuflucht unter einer der Eingänge. Wir quetschten uns mit hunderten einheimischer Touristen in dieses dunkle Gemäuer. Schossen Selfies. Merkten, wie das Wasser immer höher stieg und wir auch hier nasse Füße bekamen. Doch irgendwann war es vorbei. So schnell, wie der Guss gekommen war, so schnell zogen die Wolken auch wieder ab.

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wenn es regnet, dann richtig: Pune & Hampi

So war es meistens. So war es in Pune, wo wir in der berühmten German Bakery noch in Ruhe unseren Kuchen gegessen hatten und dann bei unserem Spaziergang durch den Osho Park kalt erwischt wurden. Oder besser gesagt nass. Ein Anwohner, der von Koregaon Park in Richtung Altstadt wollte, nahm uns netterweise ein Stück mit zur Hauptstraße, von wo wir in eine Rikscha hüpfen konnten. Ähnlich war es auch in Hampi: tagsüber meistens ein Mix aus Sonne und Wolken und ab späten Nachmittag ging es dann los. Dann verwandelte sich die nicht geteerten, sandigen Wege in Virupapur Gaddi, wo unser Guesthouse lag, in eine braunrote Schlammpiste. Dieselbe braunrote Farbe wie der Tungabhadra, der Fluss der Hampi Baazar und Virupapur Gaddi trennt, und den ich von meinem ersten Besuch in Hampi im Dezember 2011 als dunkelblaues Gewässer in Erinnerung hatte. Dasselbe rotbraune Wasser kam auch aus unserer Dusche, denn in den meisten Unterkünften wird das Duschwasser aus dem Fluss gespeist.

 

Im Laufe des Tages trockneten die Wege wieder. Es schien ja dann auch wieder die Sonne. So wie an dem Nachmittag, als wir uns mit einer Rikscha nach Anegundi aufmachten. Zum Sonnenuntergang auf dem Anjeneya Hill, dem heiligen Berg, auf dem der Affengott Hanuman geboren worden sein soll. Ob die Affen, die uns auf dem Weg über die steilen, orangefarbenen Stufen nach oben zu dem weißgetünchten Tempel begleiteten, schon etwas ahnten? Dass der Sonnenuntergang ins Wasser fiel und wir nach einer Stunde Teetrinken bei den Mönchen im Tempel pudelnass den Berg wieder hinunter marschierten. Ohne Fotos des sicherlich atemberaubend schönen Sonnenuntergangs in der Kamera. Statt dessen mit patschnassen Schuhen, die nie wieder so richtig trocknen sollten. Beim nächsten Mal dann doch die praktischen Tevas … Aber Sonnenuntergang kann sowieso jeder. Diesen Abend im strömenden Regen werde ich jedenfalls nicht so schnell vergessen. Genauso wenig wie den Moment, als wir klatschnass unten ankamen und unser Rikschafahrer sich aus dem Staub gemacht zu haben schien. Doch er war nur zum Teetrinken und Tanken weggefahren. Und kreuzte tatsächlich irgendwann wieder auf.

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Relativ trocken im Süden

Von Hampi ging es nach Mysore. Hier, im Vorgarten des Mysore Bed & Breakfast, trockneten sogar meine Schuhe wieder. Und die paar Regentropfen, die meinen Schreibnachmittag mit frischen Kokoskeksen und einer Zitronenlimonade aus dem Kiosk nebenan störten, verzogen sich schnell wieder. So sollte es fortan meistens sein. Tagsüber Sonne und blauer Himmel oder ein wenig bewölkt, an einigen Tagen auch eine geschlossene, graue Wolkendecke, und ab dem späten Nachmittag ein Regenguss. Doch daran gewöhnt man sich irgendwie. Und man vergisst den Regenschirm nur einmal und packt ihn morgens so selbstverständlich in die Handtasche wie die Sonnencreme. Denn die braucht man definitiv auch während der Regenzeit in Südindien. Denn wenn die Sonne scheint, scheint sie kräftig. Selbst ein grauer Schleier am Himmel sollte nicht täuschen. So habe ich mir bei unserem Nachmittag am Paradise Beach bei Pondicherry trotz grauem Himmel die Nase verbrannt. Und die Inder, vor allem die Frauen, haben sowieso immer einen Schirm dabei, als Schutz gegen Regen und gegen die gleißende Sonne.

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Nach Südindien in der Regenzeit – ja oder nein?

Während wir durch die weiten Areale der Tempelanlagen von Hampi streiften, waren wir oftmals die einzigen Besucher. In unserem Guesthouse waren die meisten Hütten frei. Was für eine Ruhe – nur eines der großen Vorteile, wenn man abseits der Hauptsaison unterwegs ist. Das gilt vor allem für Orte wie Hampi, ein Hauptanziehungspunkt für die westlichen Rucksacktouristen, die dem Weihnachtsrummel zu Hause entgehen möchten und im Dezember herkommen. Auch Unterkünfte sind zur Regenzeit deutlich günstiger. Oftmals kann man sich zur Hälfte des Preises einmieten, den man im Dezember bezahlen würde. Wer das Verhandeln auf indischen Basaren schon geübt hat, macht mitunter ein noch größeres Schnäppchen. In Großstädten wie Pune, Bangalore und Mumbai fällt all dies weniger ins Gewicht, in den Wirtschaftsmetropolen des Südens ist immer Saison. Doch nicht nur in Anlaufstätten für Backpacker wie Hampi, auch in den klassischen Touristenorten des Südens wie Pondicherry in Tamil Nadu oder Fort Kochi in Kerala, kann man von einem Besuch abseits der Saison profitieren.

Dabei sollte man folgendes berücksichtigen: Wer im September eine Reise durch Südindien plant, muss immer wieder mit Regen rechnen. Während dem Sommermonsun, der in den meisten Landesteilen im Juni beginnt, zu dieser Zeit im Norden des Landes meistens schon wieder die Puste ausgegangen ist, kann er im Süden je nach Region immer noch für starke Regenfälle sorgen. Das gilt vor allem für Kerala und den südlichen Dekkan, wo der Monsun meistens erst im Oktober aufhört. Tamil Nadu hingegen ist im September meistens trocken und sonnig, denn es hat ein eigenes Klima, bedingt durch die Lage östlich der Western Ghats. Das ist der Gebirgszug, der Kerala und Tamil Nadu trennt. Hier kommt der Monsun hauptsächlich zwischen Oktober und Dezember zum Tragen. Man könnte sich also gut von Ost nach West vorarbeiten. Nach Chennai fliegen, durch Tamil Nadu und Kerala nach Karnataka und Maharastra reisen.

Eine perfekte Reisezeit gibt es sowieso heutzutage nicht mehr, für kein Land und keine Region. Das kennen wir von Deutschland zur Genüge, wenn wir uns nach einem Sommer, der den Namen wirklich verdient, im nächsten Jahr bei 15 Grad und Dauerregen im Juli fragen, ob wir nicht besser auswandern sollen. Das Wetter ist auch in Indien ein beliebtes Small-Talk-Thema – nicht so wichtig wie das Essen, aber dennoch – und so haben uns die Einheimischen berichtet, dass sich das Klima in Südindien in den vergangenen Jahren sehr verändert hat. Der Monsun setzt häufig erst viel später ein. Manchmal ist er kürzer, manchmal deutlich langer als es früher üblich war. Alles hat sich verschoben. Die Reiseplanung macht das nicht einfacher. Daher mein Plädoyer für’s Reisen zum Ende der Regenzeit. Sightseeing mit deutlich weniger Touristen und Wohnen zu wesentlich günstigeren Preisen macht den ein oder anderen Regenschauer mehr als wett. Regenschirm und Gummi-Flip-Flops einpacken, das ist das beste Schuhwerk bei tropischem Regen. Und die Sonnencreme und die Sonnebrille nicht vergessen. Denn auch diese Utensilien braucht Ihr. Und jetzt viel Spaß bei der Reiseplanung :-).

Indische Gerichte: Die kulinarischen Verführungen Südindiens

Alexandra ist ein wahrer Foodie und vor allem die südindische Küche hat es ihr angetan. Ob Snacks am Straßenrand, Curries in Homestays oder Süßigkeiten im Zug. Sie berichtet so anschaulich, dass einem sogleich das Wasser im Mund zusammenläuft. Also Vorsicht, wir raten dringend davon ab, diesen Artikel mit vor Hunger grummelndem Magen zu lesen! Wenn ihr stattdessen lieber gleich mit der Reiseplanung anfangen wollt, dann schreibt uns und wir helfen euch dabei, eine kulinarisch abwechslungsreiche Reise durch Südindien zusammenzustellen!

„Khana Khaya?“ – “Oota Aytha?” – “Javan Jale”. Diese Frage hört man in Indien fast häufiger als „Wie geht es Dir?“. Khana, Oota oder Javan. Vokabeln, die man sich unbedingt merken sollte. Essen. “Hast Du heute schon gegessen?” Egal, ob man viel oder wenig Geld im Portemonnaie hat, ob man der Familie wieder einmal nur Reis und Dal auftischen kann oder das Wohlstandsbäuchlein mit einem 5-Gänge-Menü in einem schicken großstädtischen Restaurant pflegt – Essen ist einer der Dreh- und Angelpunkte des indischen Alltags.

Die Indische Küche ist bei uns nicht umsonst so bekannt und beliebt. Der Inder isst für sein Leben gerne, und das gerne und oft. Die gute Hausfrau ist den lieben, langen Tag damit beschäftigt, auf dem Markt nach dem frischesten Gemüse Ausschau zu halten, Gewürze zu mörsern und der Großfamilie ein warmes Essen zuzubereiten. Nicht nur einmal, sondern mindestens dreimal am Tag. Denn eine abendliche Brotzeit nur mit einer Stulle, das kennt man nicht in Indien.

Manchmal bleibt die Küche auch kalt und die ganze Familie wird eingepackt – für einen Besuch in einem der „Family Restaurants“, die man vor allem entlang der National Highways und an den Zufahrtsstraßen zu den Ortschaften findet. Wenn die Zeit etwas knapp ist, snackt man einfach etwas auf der Straße. Denn dort gibt es in Indien von morgens früh bis spät abends alles, was das Herz begehrt. Vor allem dampfend heißen Masala Chai. Der geht immer. Genau wie Frittiertes, egal ob deftig und süß.

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Die Straßenstände in Mumbai sind immer gut besucht, egal zu welcher Tageszeit – ein Snack zwischendurch geht immer! Foto: Alexandra Lattek

So unterschiedlich die regionalen Sitten und Gebräuche des Subkontinents sind, so vielfältig und regional unterschiedlich ist auch die Küche des Landes – so wie jedes indische Gericht an sich. Der Norden, stark durch die Mogulküche beeinflusst, mag es fleischig, gehaltvoll und cremig. Der Punjabi würde am liebsten jeden Tag Butter Chicken oder Tandoori Chicken essen, der Lucknower schwört auf sein deftiges Lamm Curry nach Rezepten der königlichen Nawabs. Selbst bei sommerlichen Temperaturen würden sie ihr kräftiges Mahl um Nichts in der Welt gegen etwas Grünes eintauschen.

Anders die Menschen im Süden. Hier sind die Essgewohnheiten anders. Der Südinder es leichter und frischer. Und schärfer. Kein Wunder, denn in den Tropen wächst der Pfeffer. Und natürlich auch Chilis. Und haufenweise Gemüse. Und Kokosnüsse. Dazu viel Fisch und Meeresfrüchte in den Küstenregionen. Dann sind da noch die Beilagen. Was in Deutschland der Weißwurstäquator ist, ist in Indien die Grenze zwischen Reisessern und Brotessern. Der Norden liebt Brot in allen Variationen – Naan, Chapati, Roti, Pappadam. Im Süden kommt vor allem Reis als Beilage auf den Tisch.

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Das indische Thali, ein Gericht, bei dem eine Auswahl an verschiedenen Curries, Gemüse, Reis und Brot auf den Teller kommt, gibt es sowohl im Norden als auch im Süden (Credit: Lior Shapira – Unsplash)

Natürlich findet man auch in dieser Region des Landes cremig-sahnige Fleischcurries auf der Speisekarte. Und Chapati. Und Gerichte aus dem Tandoori-Ofen. Genauso wie Spaghetti Frutti di Mare. Zumindest in den touristischen Orten. So habe ich während der vier Wochen meines Abenteuers durch den Süden des Landes auch häufiger indische Gerichte der Mogulküche gegessen, wenn auch zumeist als vegetarische Variante mit Paneer, einer Art Hüttenkäse. Und ich wage es kaum zu sagen: In Bangalore hatte ich einen Beefburger im Hard Rock Café und bei unserer spätabendlichen Ankunft in Pune eine Portion Tagliatelle mit Aurorasoße und Pilzen vom Italiener nebenan. Ansonsten habe ich mich durch die spezialitäten der lokalen Küchen durchprobiert. Daher folgen nun meine Top-5-Tipps, welche kulinarischen Highlights (natürlich ausschließlich indische Gerichte) ihr bei einer Reise durch die südliche Region Indiens nicht versäumen solltet!

Übrigens gibt es auch die Möglichkeit lecker vegan in Indien zu essen. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen. 

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Auf indischen Tellern kommt vieles direkt vom Grill (Credit: Ankit Sinha – Unsplash)

Must-do #1: Sich durch die Straßenimbisse Bombays probieren

Bei meiner Ankunft in Bombay zu Beginn der Reise Anfang September fiel mir vor allem eines auf – dass an jeder Straßenecke jemand hockt oder steht und kocht. Auf einem kleinen Gaskocher am Boden. An einem Karren, der mit einer Kochplatte aufgerüstet wurde. Oder an einem festen Stand. Ich lerne: Der Mumbaikar liebt Street Food. Egal ob arm oder reich, ob Anzugträger oder Fahrer eines der schwarz-gelben Taxis. Snacks auf der Straße gehört in der Megacity am Arabischen Meer zum Lebensgefühl. Manche sagen, die Speisen an den Straßenständen sind sogar besser als in den teuren Restaurants am Marine Drive.

Eines der populärsten Gerichte, das man zu jeder Tageszeit essen kann, ist Bhel Puri – eine knusprige, süß-saure Angelegenheit aus gepufftem Reis, Zwiebeln, Kartoffeln und einem Chutney aus Tamarinde. Jeder Händler hat seine eigene Variation. Bhel Puri wird kalt gegessen und ist eigentlich ein typisches Strandessen, dass man beim Spaziergang am Chowpatty oder am Juhu Beach isst. Doch auch für den langen Nachhauseweg in einen der Vororte Bombays nach der Arbeit nimmt man sich gerne eine Portion mit. So jedenfalls die junge Frau, neben der ich eines Abends im Vorortzug nach Andheri East stehe. Bhel Puri wird in einer Tüte aus Zeitungspapier serviert, sogar der „Löffel“ ist aus Zeitungspapier. Den kann man natürlich nicht abschlecken, er dient mehr als Schaufel.

Wesentlich einfacher zu essen als Bhel Puri aus der Zeitungstüte sind die Bombayer Burger – vllt nicht das erste was euch bei Südindischer Küche einfällt. Aber diese werden durch die unterschiedlichsten Variationen an jeder Straßenecke indisch! Zwischen einem Brötchen oder zwei Toastscheiben kommt der Vada Pav einem Kartoffelbratling nahe, und macht den Burger zusammen mit scharfem Knoblauch-Chutney zu einem einzigartigen Snack. Also: Küssen verboten nach dem Genuss eines Vada Pav!

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Die Verkäufer der Straßenstände werden gerne sehr kreativ und sind stolz auf ihre Kreationen

Bombay darf man nicht verlassen, ohne eines probiert zu haben: Pav Bhaji. Klassischerweise ein typisches Straßenessen. Doch es gibt eine ganz Reihe Restaurants, die sich die Liebe der Mumbaikar für Street Food zunutze gemacht haben und indische Gerichte wie Pav Bhaji in einem Lokal mit Tischen zum Sitzen anbieten. So wie das Sukh Sagar in Chowpatty, das ich zusammen mit Harsh von India Someday am ersten Abend zum Essen besuchte. Ich war zwar noch satt vom Mittagessen, doch als die zwei Teller mit Pav Bhaji vor uns standen, konnte ich nicht anders als zuschlagen und die fluffigen, buttrigen Brötchenrollen mit dem würzigen Gemüsecurry ratzeputz zu vernichten. Pav Bhaji gibt es in allen möglichen Variatonen – mit Blumenkohl, Bohnen, Erbsen, mit Käse, ohne Käse, scharf, weniger scharf oder sogar als Jain-Version ohne Zwiebeln.

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Pav Bhaji ist das Mumbai-Gericht schlechthin! Foto: Alexandra Lattek

Ein weiteres Highlight aus den Küchen Mumbais, das man unbedingt probiert haben sollte, sind die hellbraunen Bällchen, bei denen ich mich immer gefragt habe, was das genau ist. Pani Poori, ein komischer Name, denn er heißt übersetzt so viel wie „Wasser in frittiertem Brot“. Beim Besuch im Swati im Viertel Tardeo – scheinbar einem „In Place“ für Street Food im Sitzen, denn wir müssen eine halbe Stunde auf unseren Tisch warten – lerne ich:  Die Hülle, „Poori“, wird mit würzigen Kartoffelstücken gefüllt und dann in eine wässrige Soße, also „Pani“, getaucht. Wir bestellen einen Teller mit mehreren Soßen, von rot-ketchupig über grün-minzig, und dazu noch ein paar Kichererbsen mit Koriander. Sehr fein!

Street Food in Mumbai ist in der ganzen Welt bekannt. Hier könnt ihr mehr darüber nachlesen.

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Das Poori muss in einem Happs gegessen werden, sonst läuft das Pani heraus. Foto: Alexandra Lattek

Must-do #2: Den Tag mit Dosa, Idli und Appam starten

Während der gestresste Westler häufig ohne Frühstück ins Büro hetzt, füllt der Inder schon am Morgen seinen Magen mit einer ordentlichen, zumeist deftigen Grundlage. Für mich als Müslifanatiker zunächst eine Überwindung. Vor allem zu früher Stunde mag mein Magen sich nicht so recht daran gewöhnen, etwas würzig-deftiges zu sich zu nehmen. Doch man gewöhnt sich bekanntermaßen an alles und so habe ich an den Orten, an denen ich auf mein Müsli verzichten musste, auch gerne authentische Speisen der südindischen Küche gefrühstückt.

Mein Favorit war dabei Appam. Denn dieses Gericht ist süß – ein hauchdünner Pfannkuchen aus fermentiertem Reismehl, Kokosnussmilch und Zucker. Der weiße Rundling ist außen am Rand dünn wie Pergamentapier und sehr knusprig, zur Mitte wird er immer weicher und etwas dicker. Ich habe ihn noch süßer gemacht, in dem ich ihn mit Kokosnussmilch beträufelt und zusammen mit frischen Früchten genossen habe. Ein absolutes Highlight, das man vor allem in Tamil Nadu und Kerala findet.

indische Gerichte Frühstück
Zusammen mit Chai und Früchten ist Appam mein Frühstücks-Liebling

Mein zweitliebstes, südindisches Frühstück sind Dosas, am liebsten in der würzigeren Variante mit Masala, also Masala Dosa. Die Zutaten sind fermentierter Reis und schwarze Linsen. Diese werden zu einem Teig verarbeitet und dann ähnlich wie Appam als hauchdünne Pfannkuchen, jedoch etwas größer, knusprig gebacken. Die Kartoffelfüllung (also das Masala) ist eine Wonne. Das Kokosnuschutney, die dazu gereicht wird, brauche ich eigentlich gar nicht, so geschmackvoll ist Masala Dosa an sich. Die besten Masala Dosa hatte ich in Mysore und in Aurangabad!

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Masala Dosa ist ein absolutes Muss zum Probieren! Oft wird es mit Kokoschutney und Sambar, einer Tomatenlinsensoße, gereicht. Foto: Alexandra Lattek

Unscheinbar, blass und schwabbelig, was ist das denn? Dachte ich, als die flachen, gedämpften Linsen-Reiskuchen namens Idli das erste Mal auf meinem Teller landeten. Wie sollte ich mich jedoch täuschen! Denn zusammen mit dem cremig-dickflüssigen Kokosnuss-Chutney schmecken sie einfach hervorragend. Und machen pappsatt. Alternativ werden sie mit Sambar serviert, wie zum Beispiel in meinen Homestays in den Backwaters oder in Fort Kochi. Sambar ist eine Art Tomaten-Linsen-Suppe, die mit Tamarinde und verschiedenen Gewürzen zubereitet wird und je nach Lust und Laune noch mit der ein oder anderen Gemüsesorte aufgepeppt wird.

Übrigens sind all diese Gerichte nicht so scharf, wie man es oft von Indien erwartet. Chilis werden bei diesem Speisen zum Frühstück nicht so stark verwendet, wie bei den Curries zum Mittag- oder Abendessen. Klar wird die südindische Küche dem einen oder anderen europäischen Magen trotzdem zu würzig sein, aber die Auswahl ist groß und es findet sich immer etwas weniger scharfes zum Essen.

Besonders leckere Dosa findet man in der Tempelstadt Madurai in Tamil Nadu.

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Auch Idli ist ein absoluter Frühstücks-Klassiker im Süden und macht mehr her als der Anblick erwarten lässt. Foto: Alexandra Lattek

Must-do #3: „Kuch meetha ho jaaye!” – Lasst uns etwas Süßes naschen!

Die Inder lieben es süß. Sehr süß. Das fängt beim Tee an, der traditionell mit viel Zucker zubereitet wird und hört bei den Nachspeisen auf. Ja, lass’ uns etwas Süßes naschen, lautete auch die Devise meiner Mitbloggerin Ami und mir, wie in dem gleichnamigen Bollywoodstreifen „Kuch meetha ho jaaye!“. Safran, Mandeln, Walnüsse, Pistazien, Kardamon, Rosenwasser – für westliche Ohren klingen diese Zutaten paradiesisch, wie in 1001 Nacht. Wir probieren uns durch die verschiedenen Desserts der Südindische Küche, die mit diesen kostbaren Ingredenzien zubereitet werden, meistens mit angedickter Milch, Ghee und Zucker. Viel Zucker. Zu viel Zucker. So sehr ich Süßes mag – ich freue mich schon auf den Schokoladen-Muffin, der mich wieder zurück in Deutschland erwartet – die Süßigkeiten in Indien kann ich allerdings nur in homöophatischen Dosen genießen. Sonst droht ein Zuckerschock.

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Oft locken die indischen Süßigkeiten hübsch aufgereiht in köstlichen Farben (Credit: Tiago Rosado – Unsplash)

Doch in Maßen genossen, sollte man sie unbedingt probieren, die südindischen, süßen Versuchungen. Eine davon ist Falooda, ein Kombination aus Vermicilli-Nudeln, Milch mit Rosenwasseraroma und Tapiokaperlen. In Mumbai ist Falooda der absolute Renner. Ein Liebling für Jung und Alt im Süden ist Payasam, eine Art Reispudding, die in der süßen Variante mit Cashewkernen und Rosinen zubereitet wird. Und mit viel Kokosnussmilch. Auf die Rosinen verzichte ich gerne, ansonsten auf jeden Fall ein Gaumenschmaus. In Mysore muss man unbedingt die würfelartigen „Mysore Pak“ probieren, das mit den Zutaten Ghee, Zucker, Kichererbsenmehl und Kardamon zubereitet wird und vor allem zu Festivitäten wie Dassara in hohen Mengen genossen werden.

indische Gerichte, indische Bäckerei
Das Schöne an indischen Bäckereien ist, dass man oft nach Lust und Laune probieren kann, bevor man etwas kauft (Credit: paperingasmile – Flickr)

Meine Favoriten der süßen südindische Küche sind Kulfi, das ist Eis mit Kardamon- oder Pistaziengeschmack, und Gulab Jamun. Diese in Öl gebackenen Bällchen auf Milchbasis gibt es übrigens auch im Norden des Landes. Im Süden gibt es eine abgewandelte Variante, Uni Appam beziehungsweise Karollappam. Diese Kugeln bestehen aus Reis, Jaggery, Bananen, gerösteten Kokosnussstücken, Sesamsamen und Kardamonpulver. Der Teig der weißen Frühstücks-Idli wird in Südindien übrigens häufig auch für etwas Süßes verwendet – Paniyaram. Einfach ein wenig Jaggery, Kokosnuss und Kardamon dazu und fertig ist die Süßspeise für den Nachmittagstee. Weitere typische Desserts und Süßigkeiten wie Jalebi, das sind die orangefarbenen kleinen frittierten Brezn aus Sirup, kennt man auch in andern asiatischen Ländern sowie im Nahen Osten und in Nordafrika. Genauso wie Halwa.

Seid ihr schon auf den Geschmack gekommen? Dann lasst euch von diesen Reiserouten durch Südindien inspirieren. 

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Gulab Jammun ist wohl eines der bekanntesten Sweets – mit Rosenwasser bekommt es einen ganz unverwechselbaren Geschmack

Must-do #4: Die Kokosnuss von Kerala. Mit viel Kardamon. Und Fisch.

Wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss geklaut? Was die Affenbande im Urwald in helle Aufruhe versetzt, kann in Kerala niemanden irritieren. Denn das reife, runde Etwas mit den langen, braunen Haaren und dem kratzigen Äußeren, das in deutschen Supermärkten meistens ein recht unbeachtetes Dasein fristet, gibt es in dieser Region in Südindien im Überfluss, dank der ganzjährig tropischen Temperaturen. Ob geraspelt, geröstet, als frisches Fruchtfleisch, als Milch oder als Paste, ob zum Frühstück als Füllung für einen indischen Pfannkuchen (sehr köstlich!!!) oder zum Abendessen im Gemüse – in Kerala wird die Küche von der Kokosnuss diktiert. Daher sind indische Gerichte, die mit Kokosnuss zubereitet werden, im Süden zu verorten!

Wenn in der Keralische Küche die Kokosnuss die Königin der Küche ist, dann sitzt neben ihr auf dem Thron die Kardamonkapsel. Sozusagen das weiße und das grüne Gold Keralas, wobei Kardamon etwas heikler ist als die Kokosnuss und deutlich hochpreisiger. Wie aufwendig die Ernte ist, konnte ich in Munnar sehen. Kerala ist der Gewürzgarten Indiens. Hier wird nicht nur Kardamon geerntet, sondern auch andere würzige Zutaten wie Nelken, Ingwer, Zimt, Muskatnüsse, Vanille, Kurkuma, Tamarinde und Piment. Das spiegelt sich natürlich in der südindischen Küche wieder, die deutlich raffinierter ist als die hauptsächlich auf Cremigkeit bedachten Curries des Nordens.

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Die vielen Gewürze geben den Gerichten eine aufregende Palette an verschiedenen Geschmäckern

In Kerala kann man wunderbar vegetarisch essen – alles mit einem leichten Kokosnussgeschmack durchzogen – aber es kommt hier auch Fleisch auf den Tisch und vor allem Fisch. Denn nicht nur vor der Malabarküste tummeln sich allerlei Fisch und Schalentiere, auch die Backwaters sind reich an diesem Getier. Das „Signature Dish“ von Kerala ist übrigens ein Curry mit Krabben, abgeschmeckt mit Bockshornklee, Fenchelsamen und schwarzen Senfkörnern. Und natürlich Kokosnussmilch und grünem Chili. Die Krabben werden vorher mariniert. Oft wird noch eine Mango hinzugegeben, um die Würze mit einem fruchtigen Geschmack abzurunden. Den besten Fisch in Kerala habe ich in Fort Kochi im „Oceanos“ gegessen. Die Rezepte für Fisch in Kokosnuss stammt übrigens von den syrischen Christen, die sich einst vor der Küste Keralas niederließen. Auf sie geht auch zurück, dass in Kerala neben dem vielen Gemüse auch häufig Fleisch auf den Tisch kommt.

Südindien ist nicht nur aufgrund der Küche ein Reiseziel, das auf eure Bucket List gehört. Hier findet ihr 10 Orte zum Verlieben!

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Was ihr außerdem oft erleben werdet: in Südindien werden viele Gerichte auf Bananenblättern serviert

Must-do #5: Das Hähnchen der Chettiar und die Würze Tamil Nadus

Mein Besuch in Südindien fiel zusammen mit dem Oktoberfest, für mich als zugereistes Münchner Kindl natürlich ein Dilemma. Doch weder auf Bier noch auf Hähnchen musste ich in Indien verzichten. In Tamil Nadu bekam ich eine adäquate Alternative zu meinem obligatorischen mit Petersilie gefüllten Wiesnhendl. Genauer gesagt in der Region Chettinad, bei Michel und Bernard in den Saratha Vilas. Auch wenn die Gegend um Karaikudi bekannt ist für ihre vegetarische südindische Küche und Rezepte wie Idiyappam, Uthappam und Paal Paniyaram, isst man hier gerne Hühnchen und Hammel. Hammel kann ich nicht so viel abgewinnen, aber die indische Speise Chicken Chettinad hat es mir angetan. Ein Klassiker, der mir auch im französisch geprägten Pondicherry häufig auf der Speisekarte begegnet ist.

Die Chettiar waren wie die Nachbarn in Kerala große Nummern im Gewürzhandel. Kein Wunder, dass die Küche in Chettinad ebenfalls berühmt ist für den üppigen Gebrauch von Gewürzen. Chicken Chettinad wird angeblich in seiner ursprünglichen Form mit 28 verschiedenen Gewürzen zubereitet, unter anderem mit getrockneten roten Chillis, Sesam- und Fenchelsamen, Kumin und schwarzem Pfeffer, alles zu einer Paste verarbeitet. Ob der Koch in den Saratha Vilas 28 Gewürze benutzt hat, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur – sein Chicken Chettinad war ein Gedicht. Dafür lasse ich jedes Wiesnhendl stehen!

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Zusammen mit Reis wie es sich im Süden gehört, konnte ich vom Chicken Chettinad gar nicht genug bekommen

So, jetzt habe ich Hunger. Ich schaue mal, ob ich in meinen indischen Kochbüchern ein Rezept finde, das ich heute Abend kochen kann. Dann kommen vielleicht endlich die Kardamonkapseln zum Einsatz, die ich im Gewürzbasar in Fort Kochi gekauft habe und fast drei Monate in meinem Rucksack mit mir herumgetragen habe.

Wenn ihr nun auch nicht nur indisch kochen, sondern indische Gerichte vor Ort genießen wollt, dann schreibt uns und wir helfen euch eine kulinarisch aufregende Reise nach Indien zu planen!

Das Highlight jeder Reise nach Kerala: Kochi

Alexandra Lattek ist mit India Someday durch Kerala gereist. Dabei hat sie anschauliche Blogartikel geschrieben, um euch ihre Leidenschaft für Kerala näher zu bringen. Lest im Folgenden ihren Bericht des Highlights ihrer Reise nach Kerala: Kochi. Was für ganz Indien Mumbai ist, ist für Kerala Kochi – eine “Multi-Kulti-City” (wie Alexandra es nennt). Schaut euch auch an, wie Alexandra über die Backwaters von Kerala berichtet.

Ich schaffe es tatsächlich, unversehrt von Kottayam nach Kochi zu kommen. Obwohl der Linienbus die 70 Kilometer in einem rasanten Tempo zurücklegt, fühlt sich die Fahrt wie eine halbe Ewigkeit an. Das liegt sicherlich daran, dass der Fahrer an jeder Milchkanne hält und immer mehr Fahrgäste in den ohnehin schon überfüllten Bus drängen. Ich habe am Busbahnhof in Kottayam mit Mühe und Not noch einen Sitzplatz ergattert. Von meinem großen Rucksack muss ich mich kurzzeitig trennen. Er bekommt einen sicheren Platz beim Fahrer, wo er gut beschützt ist. Nicht nur durch die Absperrung und den Fahrkartenkontrolleur, der immer wieder ein Auge auf mein Gepäck wirft.

Auch der liebe Gott wacht über mein Gepäck. Dort, wo in Indien in Autos, Rikschas und Bussen üblicherweise Figuren und Bilder von Shiva, Krishna und Ganesha für eine sichere Fahrt sorgen, hängt ein Jesusbild. Umringt von Heiligenbildern und einer Kette aus Ringelblumenblüten, als Ersatz für einen Rosenkranz.

kerala kochi, busfahrt
Neben dem Fahrer ist für Gepäck, Kinder und Einkäufe immer noch Platz. Foto: Alexandra Lattek

Christliche Kirchen, jüdische Synagogen und chinesische Fischernetze

Solche Symbole der abendländischen Kultur sollte ich in den kommenden Tagen häufiger finden. In Kerala gehören fast zwanzig Prozent der Bevölkerung dem Christentum an. Bummelt man durch Fort Kochi, den Nordteil der kleinen Halbinsel, auf der sich die Hauptsehenswürdigkeiten von Kochi in Kerala befinden, fallen einem als erstes die vielen Kirchen und Basiliken auf. Die St. Francis Church, die St. Cruz Basilika und kleine, farbenfrohe Kirchen wie die Little Flower of Jesus und die Holy Cross, die ich durch Zufall bei einem Spaziergang von Fort Kochi nach Mattancherry entdecke. Die 1503 erbaute St. Francis Church ist übrigens die älteste christliche Kirche auf indischem Boden. Sie beherbergte lange Zeit die Überreste des großen Seefahrers Vasco da Gama, bevor diese nach Lissabon überführt wurden.

Die Kirchen sind nur ein Ausdruck des kolonialen Erbes dieser malerischen Stadt an der Malabarküste, die 1341 gegründet wurde und seit 1500 bis zur Unabhängigkeit Indiens zunächst unter portugiesischer Herrschaft, später unter holländischem und schließlich unter britischem Einfluss stand. Schilder weisen auf einen holländischen Friedhof und einen holländischen Palast hin. Ich flaniere vorbei an portugiesischen Mansions, an holländischen Cottages, die an kleine Bauernhäuser erinnern, vorbei an kleinen, verwinkelten Fachwerkhäusern, die man auch in einem Dorf in England finden würde. Prince Street, Burger Street, Bastian Street, Rose Lane, Church Lane – die Namen der engen Straßen und Gassen im touristischen Teil Fort Kochis sind ebenso wenig indisch wie der alte Exerzierplatz, auf dem die Regimenter der britischen Besatzer früher ihre Militärparaden abhielten und auf dem heute Nachwuchskicker nach der Schule Fußball spielen.

Das einzige, was mich daran erinnern lässt, dass ich in Indien bin, ist der unvermeidliche Ruf der Händler: „ Come into my shop!“. Und der Ruf der Rikscha Wallahs: „Yes Ma’am, Rikscha please.“ Das ist es, was den indischen Charme in die kleine Stadt in Kerala Kochi miteinbringt. Fort Kochi ist klein und ich begegne jeden Tag den selben Rikschafahrern. Sie versuchen ihr Glück immer wieder aufs Neue. Und können es bis zum Ende nicht verstehen, das ich lieber zu Fuß gehe.

kerala kochi, kinder
Die Kinder auf dem Bolzplatz versuchen mich mit ihren Kletterkünsten zu beeindrucken sobald ich stehen bleibe und ihnen zusehe. Foto: Alexandra Lattek

Ja, ohne Zweifel ist das multikulturelle Zentrum von Kerala Kochi. Das war die Stadt schon seit jeher. Aufgrund der strategisch günstigen Lage haben sich nicht nur die Portugiesen, Holländer und Briten diesen Ort als Handelsstützpunkt ausgesucht. Im 13. Jahrhundert hat Kublai Khan, der Enkel Dschingis Khans, in seiner Funktion als Kaiser von China Kaufleute nach Kochi geschickt, um einen Handel mit Gewürzen und Seide aufzubauen. Aus dieser Zeit stammen angeblich die chinesischen Fischernetze, eines der Wahrzeichen Kochis. Angeblich werden mindestens sechs Männer gebraucht, um die schwere, zehn Meter hohe Holzkonstruktion zu bewegen.

Auch arabische und jüdische Händler suchten ihr Glück in Keralas Kochi. Sie siedelten sich seit dem 15. Jahrhundert in Mattancherry an, das südlich des von den Portugiesen errichteten Fort Kochi liegt. Mattancherry wird auch „Jew Town“ genannt. Die Paradesi Synagoge in Mattancherry ist immer noch aktiv, obwohl heute mehr Touristen als Gläubige zu ihren Besuchern zählt. Von den Juden, die sich im Mittelalter an der Malabarküste in Kerala in Kochi und dem benachbarten Ernakulam angesiedelt haben, sind die meisten inzwischen nach Israel ausgewandert.

Synagoge in Kochi
Leider habe ich kein Glück mit dem Besuch der Synagogen. Foto: Alexandra Lattek

Ich habe leider Pech und stehe an zwei aufeinanderfolgenden Tagen vor verschlossenen Türen. Ein jüdischer Feiertag. Und am nächsten Tag plötzlich wieder. Schade, ich hätte gerne nochmals einen Blick hinein geworfen in diesen von außen so schlicht wirkenden Bau. Die imposanten Leuchter, die man aus Belgien importiert hat, und die farbenfrohen chinesischen Fliesen waren mir von meinem Besuch in Kochi vor einigen Jahren noch gut in Erinnerung geblieben.

Stattdessen bummle ich durch die vielen Antiquitätenläden in den angrenzenden Straßen und überlege, wie ich eine der alten Holztüren oder Kommoden nach München schaffen könnte, ohne ein Vermögen auszugeben. Auf dem Rückweg nach Fort Kochi statte ich noch kurz dem Dutch Palace einen Besuch ab. Dieser war übrigens ursprünglich ein portugiesischer Palast – die Portugiesen hatten ihn gebaut, um sich die Gunst des Rajas von Kochi zu erkaufen. Als die Holländer die Vorherrschaft über Kerala und Kochi übernahmen, tauften sie den Palast, der wie ein typisches Herrschaftshaus im keralischen Stil erbaut ist, kurzerhand um.

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So bunt wie die Gewänder der Menschen hier ist auch das kulturelle Erbe – was für Indien Mumbai ist, ist für Kerala Kochi! Foto: Alexandra Lattek

bei den Großhändlern in Mattancherry

Der Gewürzgarten Indiens ist ohne Zweifel Kerala, Kochi ist der Marktplatz. Viel interessanter als die alten Holzdecken und die Wandgemälde aus dem indischen Heldenepos Ramayana, die es im Dutch Palace zu sehen gibt, finde ich das Treiben in der Bazaar Road Richtung Fort Kochi. Der Name der Straße ist Programm. Hier wird gekauft und verkauft. Doch anstatt der für indische Bazare typischen Stände mit Blumen, Obst, Gemüse und Haushaltswaren wird hier im großen Stile gehandelt. Hauptsächlich mit Gewürzen. Aber auch mit Reis, Zwiebeln und Kartoffeln. Großhandel.

Die Schilder an den alten Handelshäusern weisen darauf hin, dass die Familie Bharat oder die Familie Kaycee hier schon seit 150 Jahren Handel treibt. Einige der Häuser sehen so aus, als ob sie auch seit 150 Jahren nicht mehr renoviert wurden, doch dies gibt ihnen wiederum einen gewissen Charme. Im offenen Erdgeschoss sitzen die Besitzer vor Listen und Taschenrechnern. Einige machen auch ein kleines Schläfchen. Wenn jemand etwas möchte, wird er schon anrufen oder sich bemerkbar machen. Auf der Straße warten die LKW zum Beladen. Von Kerala, dem Gewürzgarten Indiens, wird das ganze Land mit Chilis, Zimt, Kurkuma und Kardamon beliefert. Einige kleine Päckchen wandern auch in meinen Rucksack. Ich freue mich schon, wenn ich nächste Woche mit frischem Kardamon, der wahrscheinlich in Thekkady gepflückt wurde, zu Hause kochen kann.

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Die Waren werden hier meist nicht in kleinen Tüten, sondern in riesigen Säcken verkauft. Foto: Alexandra Lattek

Ich genieße das besondere Flair dieser Stadt. Obwohl ich bereits zum zweiten Mal in Kerala und Kochi bin, verliere ich mich in der kolonialen Atmosphäre von Fort Kochi, dem geschäftigen Treiben in Mattancherry und bei den chinesischen Fischernetzen. Ich beobachte, wie die beiden Frauen der städtischen Reinigung, die ich in ihrer Mittagspause beim Eisessen fotografiert habe, mit dem Fischhändler den Preis für den Fang des Tages verhandeln. Wie die lokalen Touristen ehrfürchtig das Grab von Vasco da Gama in der St. Francis Church bestaunen. Wie ein Fotograf verzweifelt versucht, die Abschlussklasse einer Jungenschule vor dem Bishop’s Palace so zu positionieren, dass auch alle Arme und Köpfe auf dem Bild sind.

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Foto: Alexandra Lattek

 

Cafés, Galerien und grüne Oasen

Eine kleine, überschaubare Stadt – die jedoch noch viel mehr zu bieten hat, als die klassischen Sehenswürdigkeiten. In Kochi hat sich in den letzten Jahren eine immer bedeutendere Kunstszene entwickelt. So haben sich neben dem Kashi Art Café – meinem Lieblingscafé, das nicht nur eine hervorragende Küche hat, sondern exzellente Ausstellungen – in Fort Kochi eine ganze Reihe von Galerien angesiedelt, oftmals in Verbindung mit einem Café und einem kleinen Geschäft, in dem man Kleidung und Dekogegenstände lokaler Designer kaufen kann.

Wenn man das Gefühl hat, eine kleine Auszeit zu brauchen vom sonst recht hektischen Indien, kann man in den meist mit einem Garten oder Innenhof ausgestatteten Galerie-Cafés bei einem leckeren Minz-Smoothie oder einem Cappuccino einfach mal durchschnaufen. Denn das gehört auch zum Reisen dazu.

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Und nun mit einem letzten Blick auf die Fischernetze geht meine Reise in Kerala Kochi und in ganz Indien zu Ende (Credit: Ankur Khanna – Unsplash)

Last exit Kochi – die Reise ist zu Ende

Nach Kerala ist Kochi übrigens die letzte Station meiner vierwöchigen, wunderbaren, unvergesslichen Reise mit India Someday. Ich werde euch hier auf dem Blog jedoch noch ein Weilchen erhalten bleiben – und in den kommenden Wochen berichten, was man auf einer Reise durch Südindien auf keinen Fall versäumen sollte, ob es sich lohnt, den Süden des Landes auch zur Regenzeit zu bereisen, welche Spezialitäten Ihr Euch bei einem Trip durch Kerala und Tamil Nadu und einem Besuch in Bombay nicht entgehen lassen dürft und vieles mehr. Schaut euch doch noch ein wenig auf dem Blog um!

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Meine Liebe für Indien wird mich immer wieder in dieses faszinierende Land führen und meine Sinne betören. Foto: Alexandra Lattek

Na, regt dieser wundervoll bildhafte Bericht nicht gleich zum Träumen an? Zum Träumen von einer Reise nach Indien, nach Kerala und Kochi? Schreibt uns und wir helfen euch, eine Reise zu planen, die eure Träume wahr werden lässt.

Let India Someday handle it and plan your best trip.

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