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Indische Züge, die verschiedenen Klassen und das Essen auf der Reise

Unsere amerikanischen Gäste Magdalen und Brian haben eine 3-wöchige Tour durch Nordindien hinter sich. Was sie am meisten interessierte war indische Züge zu erleben, wir haben deswegen besonders viele Zugreisen in ihre Tour eingeplant.

In diesem Post teilen die zwei ihre Erlebnisse und geben Tipps. Den Original-Post und viele weitere Abenteuer von Magdalen und Brian findet ihr auf ihrem Blog.

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Brian und Magdalen schreiben auf ihrem Blog begeistert von ihrer Zugreise durch Indien (Credit: uglyducktravel)

Die Zugklassen, in denen wir reisten

Für fast alle Reisewege, die wir während unseres 3-wöchigen Urlaubs zurückgelegt haben, nutzten wir Züge. Unser Fazit: Indische Züge sind eine fantastische Art durch Indien zu reisen. 

Wir haben India Someday gebeten, bei der Planung unseres Trips darauf zu achten, viele verschiedene Zugklassen zu buchen. Vom Erste-Klasse-Schlafwagen mit Klimaanlage bis hin zum Sitzwagen ohne Klimaanlage war alles dabei. Zusammenfassend empfanden wir die Zugfahrten als sichere, bezahlbare und abenteuerliche Art des Reisens.

 

India Someday hat ja schon einige Blogs geschrieben, die euch Auskunft über die verschiedenen Klassen geben und erklären, wie man einen Zug bucht.

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Die strahlend blauen Züge sind erstaunlich weit vernetzt und ihr könnt beinahe jedes Ziel in Indien mit dem Zug erreichen

“Reserved seater” ohne Klimaanlage

Unsere erste Fahrt erlebten wir im “Reserved Seat non-AC aka. second seating class” Wagon am frühen Abend von Agra nach Delhi. Die Fahrt dauerte rund 4,5 Stunden und wir hatten glücklicherweise keine Verspätung. In diesen Wagon passen ca. 90 Personen und alle Sitze sind nummeriert, sodass ihr nur auf eurem Ticket nachsehen müsst, welcher Sitzplatz für euch reserviert wurde. Als wir unsere Plätze fanden, saßen bereits andere Leute dort, aber sie überließen uns die Plätze sofort, als wir sie höflich darum baten.

Die Fahrt kostete uns für zwei Personen INR 223 (circa 3 EUR), was ziemlich günstig ist. Im Gang standen einige Leute, aber für unser Gepäck war in der Ablage über unseren Köpfen Platz. Da der Wagen über keine Klimaanlage verfügte, waren die Fenster des gesamten Wagons offen, was besonders zusammen mit den vielen Ventilatoren einen enormen Geräuschpegel erzeugte. Ohrstöpsel wären hier angenehm gewesen.

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Das Zugfahren in Indien ist ein wundervoller Weg, um mit den Einheimischen in Kontakt zu treten

Seater Class mit Klimaanlage

Für eine Tagesfahrt nahmen wir die ‘A/C Seater Class aka. Chair Car’. Der Zugwagon war im Grunde identisch mit den Zügen, die wir vonzu Hause kennen. Pro Reihe gab es 6 Sitzplätze mit einem Gang, der durch die Mitte des Wagens führte. Die Rückenlehnen der Sitze waren ein bisschen verstellbar und ja, wir hatten eine Klimaanlage.

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Klimatisierter Sitzwagen – CC Chair Car

Sleeper Overnight Trains

Als nächstes fuhren wir mit den klimatisierten Schlafwagen der dritten und zweiten Klasse. In Indien werden diese A/C 3 and A/C 2 Tier Sleeper Class aka. 2nd AC genannt. Der größte Unterschied zwischen beiden ist die erlaubte Anzahl der Personen in den Wagons. Die dritte Klasse nimmt mehr Personen auf und lässt dementsprechend weniger Privatsphäre zu. Generell sind die Wagons in Räume aufgeteilt (ohne Vorderwand und Türen), in denen Schlafplätze zu finden sind, die man wahlweise auch zu einem Sitz umklappen kann.

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3 Tier A/C (3 AC) – Die hier abgebildete Rückenlehne lässt sich zu dem Mittelbett aufklappen

Im Zweite-Klasse-Wagon (2 AC) mit Klimaanlage können zwei Personen auf der Bank sitzen und keines der Betten muss hierfür zugeklappt werden. Ein dritter Schlafplatz oben ist nicht vorhanden. Im Dritte-Klasse-Wagon mit Klimaanlage (3 AC) muss das mittlere Bett tagsüber zusammengeklappt werden, sodass die Reisenden aufrecht auf ihren Plätzen sitzen können.

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2 Tier A/C (2 AC) – Nur zwei Betten übereinander auf einer Seite

Von Udaipur nach Delhi fuhren wir dann endlich auch mal mit der ersten Klasse. Mit INR 6.000 (circa 85 EUR) für uns beide war es unsere teuerste Zugfahrt. Wir waren positiv überrascht, als uns ein privates Zimmer zugeteilt wurde: Zwei Betten hinter einer Tür – für eine 12,5 Stunden Fahrt ein süßes kleines „Zuhause“. Es gab eine Klingel, mit der man den Zugbegleiter rufen konnte, damit er die Betten machte oder andere Dinge für uns erledigte. Als wir in Delhi ankamen, wurde an unsere Tür geklopft, um uns beim Tragen unseres Gepäcks zu helfen. Das ist wahrer Service – indische Züge haben uns immer wieder überrascht!

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In der ersten Klasse erwartet euch eine eigene Kabine mit Vorhängen, Bettzeug und privatem Servicepersonal

INdische Züge bieten eine vielfältige Auswahl an Essen

In indischen Zügen wird viel gegessen, um die lange Zeit zu vertreiben. In der Regel laufen mehrere Verkäufer regelmäßig durch die Abteile. Manchmal wurden wir von ihnen geradezu mit Essensangeboten bombardiert. Das Essen ist von Zug zu Zug und von Bahnhof zu Bahnhof unterschiedlich.

Bei den Getränken ist die Auswahl fast endlos: von Wasser (INR 20 – circa 28 Cent) und anderen Kaltgetränken bis hin zu Milk Masala Chai (INR 10) und Kaffee (wir waren uns nicht sicher, was das wirklich war). Besonders den leckeren Chai kauften wir uns immer wieder gerne.

Auch das Essensangebot war sehr umfangreich. Es wurden Chips, Kekse, Cookies, Cracker und andere Snacks verkauft. Außerdem bot ein anderer Verkäufer Samosas mit Kartoffeln und Kichererbsen oder Daal an. Kostenpunkt sehr überschaubare INR 10 (circa 14 Cent).

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Ein Essensverkäufer im Zug (Credit: Indi Samarajiva – Flickr)

Indische Züge und die vielen Snacks

Als nächstes kam der Tomatensuppenmann. Der war unserer Meinung nach der Beste.

Vorab – die Art und Weise wie die indischen Verkäufer “Tomato Soup!” aussprachen, brachte uns jedes Mal wieder dazu, von einem Ohr zum anderen zu grinsen. Für gerade einmal INR 20 bekamen wir eine Tasse super leckere Tomatensuppe (mit wirklich unfassbar leckeren Croutons). Das war toll!

Nebenan verkauften die Jungs Pakora (frittierte Gemüsetaler) und Samosa (Teigtaschen). Die Pakora, die wir einmal bestellten, waren leider nicht so lecker. Aber wir hatten großen Hunger, von daher war es ok. Der Preis lag bei rund INR 20. Es wurden auch Omeletts verkauft, aber die haben wir nicht probiert.

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Chai und Snacks in allen Variationen (Credit: Rajesh_India – Flickr)

Ganze Mahlzeiten in indischen Zügen

In unseren Nachtzügen wurden sogar ganze Mahlzeiten verkauft. Wahrscheinlich ist dies nur in den oberen Wagon-Klassen der Fall (wir haben es nur in der ersten und zweiten A/C-Klasse gesehen). Für INR 250 bekommt ihr einen kompletten Thali Teller: ein Dal-, Kartoffel- oder Paneer-Menü stand zur Auswahl, das jeweils mit (viel zu dickem, kalten, harten und unappetitlichem) Chapattis, Reis, Gulab Jamun und einem Plastiklöffel serviert wurde. Alles in allem war die Mahlzeit gut, ganz schön scharf und wirkte frisch und hygienisch (es wurde in einem mit Plastik versiegeltem Tablett serviert).

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Ganze Mahlzeiten werden in Zügen serviert, die über Nacht fahren, damit niemand mit rumorendem Magen einschlafen muss

An den verschiedenen Bahnhöfen gibt es meistens eine umfangreiche Essensauswahl. Zumindest eine Person werdet ihr immer finden, die Getränke, Snacks und abgepacktes Essen im Angebot hat. Die Verkäufer an den größeren Bahnhöfen verkaufen auch Obst und es gibt viele Läden, in denen ihr Samosas und Sandwiches bekommt. An den größten Bahnhöfen findet ihr draußen in unmittelbarer Nähe auch Restaurants. Die einzige Herausforderung ist dabei, rechtzeitig wieder im Zug zu sein bevor er abfährt!

Unser Fazit: Das Zugfahren ist für jeden Indienreisenden ein Muss, denn hier erlebt ihr das echte Indien hautnah!

Aufgrund der vielen verschiedenen Zugklassen und -typen, ist es ziemlich kompliziert, indische Züge zu buchen. Wir helfen euch, die richtigen Verbindungen auszusuchen und buchen diese für euch zuverlässig. Lasst uns hier von eurer Traumreise wissen und wir erstellen einen ersten unverbindlichen Plan für euch. 

Mit dem Zug in Indien unterwegs: das “Foreign Tourist“ Zugticket

Was wäre eine Indienreise ohne Bahnfahrt? Wie könnte man Indien besser bereisen als mit dem Zug. Tickets für den Zug in Indien zu kaufen kann jeden Reisenden auf eine Geduldsprobe stellen, denn der Ticketkauf hat es in sich und ist nicht ganz einfach. Wir erklären hier was es mit den sogenannten Touristentickets auf sich hat.

Das indische Bahnsystem hat die vielen zur Verfügung stehenden Tickets je Zug in verschiedene Kontingente (Quotas) unterteilt. Einige dieser Kontingente  sind zum Beispiel die allgemeinen Tickets („General“), Tickets für Frauen („Ladies“), Senioren („Senior Citizen“) und für die Wehrkräfte („Defense“). Eine weitere Kategorie wurde ausschließlich für Touristen aufgesetzt und nennt sich “Foreign Tourist Quota”.

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Mit dem Zug in Indien unterwegs zu sein ist ein aufregendes Abenteuer, mit dem richtigen Ticket kann die Fahrt auch schon losgehen

Wer kann diese Touristen Zugtickets buchen?

Alle Touristen, die nach Indien kommen und ein gültiges Visum vorzeigen können, erhalten ein Ticket für den Zug in Indien aus diesem speziellen Touristen Kontingent.

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Zugfahren in Indien – ein einmaliges Erlebnis

Gibt es für alle Züge die Tickets für Touristen?

Nein, nicht alle Züge haben ein eigenes Kontingent für Touristen. Ihr solltet vorher recherchieren, ob es dieses Quota für den Zug gibt, den ihr nehmen wollt.

Es existiert keine offizielle Liste aller Züge, die über eine „Foreign Tourist“ Kategorie verfügen, aber du kannst auf der Website der indischen Bahn die Verfügbarkeit der Plätze überprüfen (seat availability: http://www.indianrail.gov.in/seat_Avail.html) und nachsehen, ob für den Zug, mit dem du fahren möchtest, auch Plätze in der „Foreign Tourist“ Kategorie angeboten werden.

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Mit dem Zug durch Indien zu fahren ermöglicht euch mit ganz verschiedenen Menschen in Kontakt zu kommen und sich während langen Fahrten in spannende Gespräche zu vertiefen

Können „Foreign Tourist“ Tickets im Voraus gebucht werden?

Ja, wie auch für die allgemeine Kategorie, startet der Ticket-Verkauf 60 oder 120 Tage vor dem entsprechenden Reisetag. Bitte berücksichtigt aber, dass die „Foreign Tourist“ Tickets weder online noch über eine Agentur gekauft werden können. Ihr müsst diese persönlich am Schalter buchen und sowohl den Pass als auch ein gültiges Touristenvisum vorzeigen. Falls ihr Tickets für mehrere Personen kaufen möchtet, müsst ihr die Pässe aller Reisenden vorzeigen. Kopien der Pässe werden nicht akzeptiert.

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Mit dem Zug durch Indien: der Jaisalmer Express bringt euch in die Wüste (Credit: Jesse Gillies – Flickr)

Wo kann man diese Tickets kaufen?

Die „Foreign Tourist“ Tickets können in den offiziellen ‚International Tourist Bureaus‘ gebucht werden. Diese sind in den folgenden Großstädten zu finden:

  • Kolkata – im Osten
  • Chennai, Bangalore und Secunderabad – im Süden
  • Mumbai, Ahmedabad, Jaipur und Jodhpur – im Westen
  • New Delhi, Agra Cantonment und Varanasi – im Norden
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Die großen Banhhöfen sind oft noch Überbleibsel aus der Kolonialzeit so wie der zentrale Bahnhof in Chennai (Credit: Arian Zwegers – Flickr)

Welche Zahlungsarten stehen für den Kauf der Tickets zur Auswahl und können zusätzliche Kosten anfallen?

Es fallen, genau wie beim allgemeinen Ticket, keine zusätzlichen Kosten an. Ihr müsst in eurer entsprechenden ausländischen Währung bezahlen, also zum Beispiel Euro oder US-Dollar, wir haben es noch nie mit schweizer Franken probiert. Ihr könnt zwar auch in indischen Rupien zahlen, aber eventuell müsst ihr die Quittung des Währungstausches oder der Geldauszahlung vom Automaten vorzeigen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, solltet ihr Bargeld bei euch haben, da nicht alle ‚International Tourist Bureaus‘ zwangsläufig Kredit- oder EC-Karten akzeptieren.

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Zugfahren in Indien versetzt euch in der Zeit zurück wie hier an der Khajuraho Railway Station (Credit: Gaurav Agarwal)

Weitere nützliche Informationen!

Behaltet im Hinterkopf, dass es nur wenige Plätze in diesem Kontigent gibt und sie für die Zeit, in der ihr in Indien seid, ausverkauft sein könnten. Verlasst euch also nicht auf diese Möglichkeit, sondern behaltet sie als Notfalloption im Hinterkopf. Hingegen sind Onlinetickets verfügbar für die General Quota, diese stehen aber natürlich im Gegenzug allen Reisenden zur Verfügung und sind u.U. schnell ausgebucht.

Schreibt den Namen und die Nummer des Zuges und den Abfahrts- und Ankunftsbahnhof auf, bevor ihr ins ‚International Tourist Bureaus‘ geht. Ihr werdet dort ein Formular für die Reservierung ausfüllen müssen und spart Zeit, wenn ihr diese Informationen mitbringt. Infos zu den einzelnen Zugklassen haben wir hier zusammengefasst.

Vertraue keinen Agenten, die euch an den Bahnhöfen (vor allem in Delhi) ansprechen, sie werden sicherlich versuchen, euch zu betrügen. Holt euch die benötigten Informationen besser im Hotel / Homestay.

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Eine ganz besondere Erfahrung ist die Fahrt mit einer Schmalspurbahn wie hier in Ooty

Wir helfen euch gerne dabei eure Indienreise, inkl. der Zugfahrten zu organisieren. Kontaktiert uns einfach hier.

Unsere Indien Reisetipps: von Hampi nach Kerala

India Someday ist eine indische Reiseagentur, die euch Indien fernab von Klischees und all-inclusive Urlaub näher bringen möchte. Wir geben euch die besten Indien Reisetipps und unterstützen euch nicht nur bei der Planung und Buchung eurer Reise, sondern sind auch vor Ort für euch da! Unser Mitarbeiter Lukas hat für euch beschrieben, wie ihr am besten von der beeindruckenden Ruinenstadt Hampi ins schöne Kerala kommt.

Hampi in Karnataka ist einer meiner Lieblingsorte in Indien, ich bin mir sicher, dass es euch genauso gehen wird. Die Jahrhunderte alten Tempel-, und Palastanlagen liegen verstreut in einer Wunderlandschaft aus außergewöhnlichen Felsformationen, Palmen und sattgrünen Reisfeldern.

Doch so schön Hampi auch ist, irgendwann ist leider die Zeit des Abschiednehmens gekommen. Aber Indien ist so vielfältig, dass ihr Hampi nicht lange nachtrauern werdet und gerne in schönen Erinnerungen schwelgen werdet. Einer der besten Indien Reisetipps ist Kerala. Der Staat im Südwesten des Landes wird nicht ohne Grund ‚Gods own Country‘ genannt und wurde von der National Geographic als eines der 10 schönsten Paradiese der Welt auserkoren! Kerala repräsentiert Indien von seiner besten Seite mit Traumstränden, den berühmten Backwaters, saftig-grünen Teeplantagen und beeindruckenden Nationalparks.

Ich stelle hier drei Optionen vor, um von Hampi nach Kerala zu kommen: Per Zug, Bus oder Flugzeug.

Urlaub in Indien: Zugreisen von Hampi nach Kerala
Hampi bietet fantastische Tempel zwischen unglaublichen Felsformationen

Die beste Zugverbindung zwischen Hampi und Kerala

Hampi – Mysore – Wayanad

Da Hampi eine historische Stätte ist, verfügt es über keinen eigenen Bahnhof. Der nächstgelegene Bahnhof ist Hospet Junction. Diesen könnt ihr von Hampi ganz einfach mit einem Bus erreichen und braucht dafür ca. 45 min. Das indische Schienennetz ist eines der größten der Welt und macht es für Reisende einfach, von A nach B zu kommen. Von Hampi (bzw. Hospet) nach Kerala gibt es allerdings keine Direktverbindung. Mit dem Hampi Express könnt ihr über Nacht nach Mysore fahren (ca. 12 Std.) und hier einen Zwischenstopp einlegen. Mysore ist übrigens eine schöne kleine Stadt mit einem ganz besonderen Flair, einem beeindruckenden Palast und einem trubeligen Marktleben. Mysore gehört neben Hampi zu meinen ganz persönlichen Favoriten unter der Indien Reisetipps. Es lohnt sich also auf dem Weg von Hampi nach Kerala ein wenig in Mysore zu verweilen.

Von Mysore gibt es eine Zugverbindung in den Norden Keralas nach Wayanad. Diese Fahrt dauert ca. 3,5 Stunden und bringt euch direkt in ein wahres Naturparadies mit grünen Hügeln und angenehmen Temperaturen.

Indien Reisetipps Mysore Palast
Der eindrucksvolle Palast in Mysore ist allemal sehenswert!

Hampi – Bangalore – Cochin

Möchtet ihr Mysore auslassen, fahrt nehmt ihr am besten den Hampi Express bis nach Bangalore, von wo aus ihr mehrere Möglichkeiten habt nach Cochin oder den Süden Keralas zu gelangen. Auch Bangalore ist einen Zwischenstopp wert – einst Stadt der tausend Seen genannt ist die Metropole noch immer erstaunlich grün. Durch die vielen Start-ups findet ihr hier ein ausgeprägtes Nachtleben, viele junge Leute und eine spannende Kunstszene. Bangalore ist of einer der Indien Reisetipps, der ein wenig unterschätzt wird.

An sieben Tagen pro Woche bringt euch der Bangalore – Ernakulam Inter-City Express nach Cochin. Er verlässt Bangalore City Junction um 06:15 Uhr und erreicht Ernakulam Junction (der beste Bahnhof für Cochin) um 17:00 Uhr. Die frühe Abfahrzeit wird entschädigt durch tolle Landschaften, die ihr an euch vorbeiziehen könnt!

bangalore, indien reisetipps
Bangalore ist eine Stadt, die die meisten Reisenden oft auslassen, weil sie nicht viele Sehenswürdigkeiten bietet – dafür hat die südindische Metropole einen ganz besonderen Charme

Hampi – Bangalore – Varkala

Wenn ihr etwas weiter südlich in Kerala ankommen wollt ist der Kanyakumari Express der Zug eurer Wahl. Auch dies ist eine tägliche Zugverbindung, allerdings handelt sich um einen Nachtzug. Er verlässt Bangalore um 20:00 Uhr und kommt am nächsten Morgen um 06:05 Uhr in Ernakulam an. Der Zug bringt euch aber auch zu den beliebten Reisezielen Varkala und Trivandrum. Der Endpunkt des Zuges ist der südlichste Punkt des Subkontinents, Kanyakumari, perfekt wenn ihr direkt zu den Stränden in Kovalam oder Varkala möchtet.

Urlaub in Indien, Kerala
Fischer an den Traumstrände Kovalams

Wie komme ich mit dem Flugzeug von Hampi nach Kerala?

Hampi selbst verfügt leider über keinen Flughafen. Der nächstgelegene Abflugort ist der Belgaum Airport (ca. 5h entfernt), allerdings gibt es hier keine Direktflüge nach Kerala. Praktischer finde ich daher über Bangalore nach Kerala zu gelangen.

Die beste Option, um von Hampi nach Bangalore zu gelangen ist meiner Meinung nach der Hampi Express, dabei handelt es sich um einen Nachtzug von Hospet nach Bangalore. Ab Bangalore gibt es täglich mehrere Flugverbindungen nach Kerala. Welchen der drei großen Flughäfen Keralas (Cochin, Trivandrum, Calicut) ihr am besten anfliegt, hängt davon ab, welchen Teil von Kerala ihr besuchen wollt. Die gute Nachricht ist, dass diese Flüge recht bezahlbar sind. Hier solltet ihr mit ca. 30-50€ pro Person und einer Flugzeit von einer Stunde rechnen.

Einer unserer Indien Reisetipps ist allerdings wo es möglich ist, Flüge zu meiden. Sie erhöhen die Kohlenstoffdioxid-Emissionen eurer Reise und euch entgeht eine authentische Erfahrung mit Zug oder Bus, bei der ihr die Landschaft seht und leicht mit Einheimischen in Kontakt kommen könnt.

Urlaub in Kerala
Ein Highlight in Kerala: Übernachtung auf einem Hausboot

Günstig aber umständlich: Mit dem Bus von Hampi nach Kerala!

Leider gibt es keine Direktbusse zwischen Hampi und Kerala. Daher bietet es sich an, mit einem KSRTC-Bus (Staatliche Busgesellschaft Karnatakas) oder mit Privatbussen nach Bangalore zu reisen. Von dort könnt ihr dann wie oben beschrieben per Zug oder Flugzeug weitereisen oder einen weiteren Bus zu eurem Zielort wählen. Die Busse fahren entweder von der Hampi Bus Junction oder der Hospet Bus Junction ab. Hierbei handelt es sich um Nachtbusse, die rund neun Stunden nach Bangalore benötigen und alle um 21:00 Uhr abfahren. Die Tickets können direkt vor Ort in Hampi erworben oder online gekauft werden. Oder ihr schreibt uns einfach und wir organisieren die Tickets für euch!

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Mit dem Bus in Indien unterwegs zu sein ist jedes Mal ein besonderes Abenteuer (Credit: Mohit Tomar – Unsplash)

Mit diesen Indien Reisetipps für eure Tour von Hampi nach Kerala solltet ihr gut vorbereitet sein. Wenn ihr dennoch Fragen habt oder Hilfe beim Buchen der Zug-, Bus- oder Flugtickets braucht, dann meldet euch bei uns! Wir helfen euch außerdem gerne auch bei allen anderen Aspekten der Reise, seien es Unterkünfte, Aktivitäten oder die Routenplanung!

Ein Guide für den Zug in Indien: Zugklassen und Abteile

Ihr wollt mit dem Zug in Indien reisen? Zumindest eine Zugfahrt ist für viele Reisende ein Muss. Das indische Zugsystem ist jedoch sehr komplex. Es gibt verschiedene Zug-, Abteil- und Sitzmöglichkeiten. Da verliert man schnell den Überblick. India Someday stellt euch deshalb hier die unterschiedlichen Zugklassen vor und gibt euch Tipps, welche die richtige Zugklasse für euch ist.

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Mit einem Zug durch Südindien vorbei an Palmen und grünen Landschaften zu fahren ist ein besonderes Erlebnis

First Class (AC1/First AC) – Erste Klasse (klimatisiert)

Die Abteile dieser Klasse haben einen klassischen („old school“) Charme. Ein Abteil besteht aus vier Betten mit Bettzeug und einer Tür, die ihr abschließen könnt. Die Liegeplätze lassen sich zu normalen Sitzen umwandeln. Die Fenster sind leicht getönt und erschweren dadurch etwas den Ausblick, aber trotzdem ist die wechselnde Landschaft erkennbar. Jedes Bett hat eine Leselampe und eine Steckdose zum aufladen der Handys, iPads, Laptops etc. Die Waschräume haben eine Toilette im westlichen Stil und sind normalerweise mit Toilettenpapier ausgestattet (trotzdem empfiehlt es sich immer, eigenes Toilettenpapier zur Sicherheit mitzunehmen). In der Regel sind die Räume sauber und gut erhalten. Ihr habt sogar einen Zugbegleiter, der eure Betten macht und persönlichen Service anbietet. AC1 ist also eine sehr komfortable Art mit dem Zug in Indien zu reisen. Aber es gibt diese Klasse nur auf den wichtigsten Langstrecken und sie ist ungefähr doppelt so teuer wie AC2.

Wir buchen die Zugklasse, die euch am besten gefällt. Kontaktiert uns hier.

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In der ersten Klasse wird eine Zugfahrt in Indien zu einem Abenteuer wie aus vergangenen Zeiten

AC 2 Tier (2 AC) – Zweite Klasse (klimatisiert)

Diese Klasse unterscheidet sich nur gering von der ersten Klasse (AC1). Der wesentliche Unterschied ist, dass es keine verschließbare Tür und keinen zusätzlichen Raum für Gepäck gibt. Die Sitze/Liegeplätze sind sehr bequem und Bettzeug wird ebenfalls zur Verfügung gestellt (Kissen, Decke, Bettlaken). Die Klimatisierung und somit die Temperatur in dem Abteil kann sehr schwanken. Aber insgesamt ist es eine angenehme Art zu Reisen. Wenn ihr größer als 190 cm seid, kann es sein, dass eure Füße ein wenig über die Bettkante hinaus ragen.

Auch in der AC 2 Tier Klasse können die Liegeplätze in Sitze umfunktioniert werden. Es gibt Leselampen für die Betten und einen Sammelpunkt mit Steckdosen jeweils für die vier Betten zusammen. Die Waschräume haben eine Toilette im westlichen und eine Toilette im indischen Stil. Normalerweise sind die Toiletten sehr sauber, aber der Zustand ist natürlich von den anderen Passagieren abhängig.

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Die untere Liege in der AC 2 Tier Klasse kann zu Sitzen umfunkitioniert werden, indem die Liegefläche zur Rückenlehne umgeklappt wird

AC 3 Tier (3 AC) – Dritte Klasse (klimatisiert)

Die dritte Klasse ist die günstigste Variante der Abteiloptionen mit Klimaanlage. Der geringere Komfort im Vergleich zur ersten und zweiten Klasse, ist, dass es 3×2 Sitze/Liegeplätze zusammen gruppiert gibt anstatt 2×2.

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In der AC 3 Tier Klasse wir die Rücklehne zu einer Liege hochgeklappt – wie hier im Nachtzug von Agra nach Varanasi

Es gibt 3 Ebenen für die Schlafpritschen (oben, mitte, unten) auf der einen Seite und zwei Ebenen (oben und unten) auf der anderen Seite des Ganges. Es ist meist voller als in der zweiten Klasse und es gibt keine eigenen Vorhänge und Leselampen für jedes einzelne Bett so wie in der zweiten Klasse. Trotzdem steht in den Nachtzügen Bettzeug zur Verfügung und es gibt Steckdosen, wenn diese auch nicht immer ganz zuverlässig sind. Die Waschräume haben ebenfalls wie in der zweiten Klasse jeweils eine Toilette im westlichen und eine Toilette im indischen Stil. Sie sind normalerweise sauber, aber auch hier ist der Zustand vom Umgang der anderen Passagiere abhängig.

Nahezu jede Reiseroute durch Indien lässt sich per Zug bereisen
Toilette indischen Stils im AC 3 Tier

Sleeper Class – Schlafwagen

Die Sleeper Class ist nicht klimatisiert und besteht aus 3 Sitzgruppen im 3×2 Format wie in der dritten Klasse. Dies ist die meist von Indern gewählte Option zu reisen und jeder Zug in Indien, egal auf welcher Strecke, verfügt über eine Sleeper Class. Bettzeug wird hier nicht zur Verfügung gestellt, vergesst also nicht eine Decke/Schlafsack für lange Reisen mitzunehmen. Die Schlafklasse kann sehr voll sein (auch wenn theoretisch alle Pritschen reserviert werden müssen, um Überbuchung zu vermeiden), da die Einheimischen die Schlafklasse für ihren alltäglichen Reiseweg nutzen.

Diese Klasse ist sehr einfach ausgestattet und die Waschräume sind weniger hygienisch und sauber als in den höheren Klassen. Aber dafür bekommt ihr andererseits eine viel bessere Aussicht als in den klimatisierten Wagen, wo die Fenster verschlossen, getönt und oft verdreckt sind. Reisen in dieser Klasse im Sommer können ziemlich heiß sein.

Die Regenzeit ist wahrscheinlich die beste und gleichzeitig schlechteste Zeit, um mit der Sleeper Class zu fahren, da die Fenster oft wegen des Regens geschlossen bleiben müssen und es sehr stickig werden kann, aber der Ausblick auf die Landschaft ist atemberaubend. Fahrten im Winter können wiederum ziemlich kalt werden, darum ist es ratsam sich warm anzuziehen für die Nächte und einen warmen Schlafsack oder eine warme Decke zu verwenden.

Die Sleeper Class wird oft von den eher abenteuerlustigen Backpackern, die das Reisen mit den Menschenmassen in Indien erleben wollen, genutzt. Egal ob ihr mit oder ohne Zug unterwegs seid oder für welche Klasse ihr euch entscheidet, wir buchen für euch. Schreibt uns! 

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Die Sleeper Class ist oft voll und lebendig mit schnatternden Frauen, spielenden Kindern und lachenden Männern – ideal um mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen

AC Chair Car (CC)

Kürzere Zugstrecken und ein paar viel befahrene Routen haben die Klasse der sogennanten AC Chair Cars. Diese sind den Sitzbereichen eines Zuges in Europa ähnlich und haben Gepäckablageraum über den Sitzen zur Verfügung. Sie haben Sammelpunkte für Steckdosen, normalerweise eine Steckdose für drei Passagiere zusammen. Diese Klasse ist recht komfortabel für Tagesreisen. Die Waschräume sind einfach und sauber gehalten und haben ebenfalls eine westliche und eine indische Toilette.

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Diese Klasse eignet sich besonders für kürzere Fahrten und Tagesfahrten

Non AC Chair Car (SS)

Die Non AC Chair Car Option bei den Zugklassen ist etwas beengter als die klimatisierte Variante (AC Chair Car) und hat keine Steckdosen zur Verfügung. Diese Variante ist eher empfehlenswert für Alltagsreisende und wird weniger von Touristen genutzt. Aber sollten andere Tickets schwer zu bekommen sein, kann eine 2-4 stündige Fahrt durchaus in Ordnung sein. Die Waschräume sind nicht unbedingt einwandfrei sauber und für die kürzeren Fahrten empfehlen wir, die entsprechenden Bedürfnisse vor der Fahrt zu erledigen.

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Der Vorteil an nicht-klimatisierten Klassen ist der Ausblick – Türen und Fenster sind hier oft offen (Credit: Arfan A – Unsplash)

Unreservierte Fahrten

Diese Variante ist nur für den erfahrenen Backpacker geeignet, der mit den Menschenmassen, dem Schubsen und sich Quetschen gut zurecht kommt. Es gibt Holzsitze oder gepolsterte Plastiksitze und ist somit definitiv nicht empfehlenswert für lange Reisen. Bevor der Zug los fährt, könnt ihr beobachten, wie eine große Gruppe Inder darum kämpft, einen Platz in diesem Abteil zu ergattern. Denn diese ist die preiswerteste Option und keine vorherige Buchung ist erfordert. Nur wenige bekommen einen Sitzplatz. Der Rest muss für Stunden im Stehen fahren. Ihr werdet überrascht sein, dass von Station zu Station immer mehr Leute in dieses Abteil einsteigen und irgendwie auch tatsächlich dort reinpassen.

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Indiens Züge- eine Welt für sich!

Überfordert mit der Buchung von Zügen in Indien? India Someday hilft euch gerne bei der Planung und Durchführung eurer Individualreise nach Indien. Schreibt uns unverbindlich an

Let India Someday handle it and plan your best trip.

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