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Ein persönlicher Guide für Dharamsala in Indien

Dharamsala in Indien ist ein besonderes Reiseziel am Fuß des Himalayas. Unser Freund Chris, der nebenbei auch Yogalehrer und noch vieles mehr ist, hat für uns und für euch diesen Guide über Dharamsala geschrieben! Wenn ihr noch mehr von seinen Abenteuern in Indien lesen wollt, schaut euch seinen Blog an!

Von Dharamsala werdet ihr alle Reisenden in Indien mit leuchtenden Augen sprechen sehen. Und ihr werdet schnell merken warum, sobald ihr in der Stadt am Fuße des Himalayas ankommt. Was zuerst ins Auge sticht, ist das satte Grün, das sich die Hänge empor erstreckt und die Täler schmückt. Vor allem, wenn ihr aus trockenen Gegenden wie Rajasthan kommt, werdet ihr diese grüne Oase genießen.

Wenn ihr von Delhi nach Dharamsala reisen wollt, dann schaut euch hier die verschiedenen Optionen an!

Dharamsala indien
Die Berge des Himalaya thronen in der Ferne über der Stadt

Das Wetter in Dharamsala in Indien

Eine Warnung vorab: Das Wetter kann sich in Dharamsala schnell ändern. In einem Moment strahlt euch noch die Sonne an, während euch im nächsten dicke Regentropfen auf die Nase platschen. Aber diese Regenstürme mit epischen Blitzen haben auch etwas Faszinierendes und ohne sie wäre es hier oben wohl nicht so grün!

Schaut euch hier die beste Reisezeit für Indien an! 

Dal lake, Dal see
Der Dal See ist eine tolle Attraktion in Dharamsala

Die verschiedenen Teile der Stadt

Dharamsala in Indien besteht aus verschiedenen Stadtteilen, von denen drei für Reisende besonders interessant sind. Alle haben einen anderen Vibe und bieten euch unterschiedliche Erfahrungen! Dharamsala ist sehr buddhistisch geprägt, da es den Dalai Lama an diesen wunderschönen Ort verschlagen hat (natürlich lebt er hier unfreiwillig im Exil). Daher werdet ihr auf viele Klöster, Mönche und Pilger aus der ganzen Welt treffen.

Wenn ihr euch für Buddhismus interessiert, dann wäre vielleicht auch Ladakh etwas für euch. Schaut euch hier die schönsten Orte für eine Reise nach Ladakh an

Dharamsala indien
Die vielen buddhistischen Mönche prägen das Stadtbild von Dharamsala

McLeodganj

Für Reisende ist der Hotspot in Dharamsala in Indien der Vorort McLeodganj. Hier findet ihr unzählige Shops, Cafés und Restaurants. Zudem gibt es tolle Orte für Yoga, von denen aus ihr die schneebedeckten Berge in der Ferne sehen könnt.

Ein besonderer Tipp in McLeodganj ist das Lung Ta Japanese Restaurant. Die Speisekarte ist ausschließlich vegetarisch und es gibt jeden Tag köstliche Angebote von Sushi bis Tofu Steaks. Da auch andere schon herausgefunden haben, dass es hier besonders lecker ist, solltet ihr früh genug kommen, um noch einen Tisch zu ergattern!

Zu meiner Freude habe ich in McLeodganj ein kleines Kino entdeckt, das sowohl die neusten Filme als auch tibetische Produktionen zeigt. Jeden Tag laufen hier Filme, die jeweils eine Woche im Voraus auf der Anzeigetafel angekündigt werden.

Wenn ihr schon die ganze Reise darüber nachgedacht habt, euch ein Tattoo stechen zu lassen – hier ist nun eure Chance! Ich habe mir in McLeodganj ein Tattoo von meinem Freund KD zaubern lassen und ich kann ihn wirklich wärmstens empfehlen. Er ist super hilfreich und freundlich. Aber noch viel wichtiger das Studio Third Eye Tattoo ist sehr hygienisch und seine Kunst wirklich fantastisch! 

Mcleodganj
Da McLeodganj an einem Hang über der Stadt liegt, habt ihr von hier einen tollen Blick auf Dharamsala im Tal unter euch

Bhagsu

Bhagsu ist ungefähr 20 Minuten zu Fuß von McLeodganj entfernt. Auch hier werdet ihr auf andere Reisende treffen, die sich in Restaurants und Guest Houses tummeln. Wenn ihr es ein wenig ruhiger wollt, dann solltet ihr euch ein Guest House im oberen Teil von Bhagsu suchen! Je höher am Hang ihr unterkommt, desto weniger werdet ihr von anderen mitbekommen.

Aber seid darauf vorbereitet, dass der Weg nach Hause dann immer mit einer kleinen Wanderung verbunden ist. Dafür werdet ihr mit wunderschönen Aussichten und einer idyllischen Ruhe belohnt. Begeistert hat mich das Schwimmbad, das nur ein paar Minuten von der Hauptstraße entfernt ist – super für eine Abkühlung an heißen Tagen!

Eine Besonderheit in Bhagsu sind die kleinen goldenen Schachteln, die euch überall anblitzen. Sie sind die Verpackungen für den berühmten Bhagsu Cake, der vom Restaurant Singh Corner erfunden wurde. Schon nach dem ersten Bissen war ich süchtig nach dieser einzigartig leckeren Mischung aus Schokolade, Karamell und Keksstücken. Normalerweise kostet ein Kuchen INR 30, die Variante mit weißer Schokolade und Erdnussbutter ist ein bisschen teurer.

Ein besonders schöner Ort in Bhagsu ist das Art Café, wo ihr Essen gegen eine Spende bekommt. Ob Suppe, Salat oder Sandwiches (natürlich auch mit veganen Optionen) – esst so viel wie ihr wollt und zahlt, was euch angemessen scheint. Die Einnahmen gehen an eine Hilfsorganisation für Kinder. 

Bhagsu in Dharamsala
Je höher ihr in Bhagsu kommt, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit Schnee zu haben

Dharamkot

Auf der anderen Seite des Tales, also direkt auf der anderen Seite von Bhagsu liegt Dharamkot, das seinem Gegenüber ziemlich ähnlich ist. Auch hier müsst ihr ein wenig höher nach ruhigen Unterkünften suchen. Hier werdet ihr euch in ein zweites Israel versetzt fühlen, da ihr hier aus jeder Ecke Hebräisch hört und Restaurants sogar israelische Köstlichkeiten anbieten.

Meine Empfehlung für leckeres und gesundes Essen ist Trimurti Garden. Meine Favoriten dort sind Kombucha und vegane Kuchen und der Garten lockt mit seiner einladenden Atmosphäre viele interessante Menschen an. 

Dharamsala in Indien ist ein beliebtes Reiseziel für einen Besuch beim Chiropraktiker Ringo und seinem Team in der The Bone and Body Clinic. Ich habe dort Leute getroffen, die dort ihre chronischen Rückenschmerzen und Probleme mit der Wirbelsäule behandeln ließen und von Ringos Arbeit in den höchsten Tönen geschwärmt haben.

Natürlich darf auch ein wenig Spiritualität in diesem Guide über Dharamsala in Indien nicht fehlen. Wie wäre es also mit einem 10-tägigen Kurs über Buddhismus oder buddhistische Retreats, in denen ihr etwas über Achtsamkeit lernt? Tashita ist dafür die beste Adresse! Außerdem könnt ihr hier täglich an Meditationen gegen eine Spende teilnehmen (Montag-Samstag um 9:30 Uhr).

Dharamsala indien
Die Stadt ist voll von interessanter Kultur (Credit: Pardeep Kumar)

Andere Unternehmungen in Dharamsala

Der Trek zum Triund Hill

Der Triund Hill ist die beliebteste Attraktion in der Gegend und das zurecht. Auch wenn der Aufstieg ganz schön lang ist, werdet ihr mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Schneebedeckte Berge, lange Bergketten und winzige Häuser, die sich an die Hänge schmiegen soweit das Auge reicht! Die Energie an diesem Ort ist wirklich magisch.

Wenn ihr nochmal weitere 45 min Wanderung auf euch nehmen wollt, dann erreicht ihr die Schneegrenze und was gibt es Schöneres als eine Schneeballschlacht, um sich von der Anstrengung der Wanderung abzukühlen. Auf dem Triund Hill wartet außerdem ein Abenteuer besonderer Art auf euch – unter der Sternen zelten (ein Zelt könnt ihr auch mieten). Die Sterne sind hier wirklich zauberhaft – abseits von der Lichtverschmutzung der großen indischen Städte werdet ihr vor lauter Staunen wahrscheinlich kein Auge zudrücken.

Wollt ihr noch weitere Wanderungen von Dharamsala in Indien aus unternehmen? Dann schaut euch hier einige Optionen zum Wandern im Himalaya an!

Triund Hill
Mit dem Kopf in den Wolken auf dem Triund Hill

Ausflüge zu Wasserfällen

Es gibt zwei Wasserfälle, die zu Fuß gut zu erreichen sind. Einer davon ist nahe Bhagsu, von wo aus ihr nur 15 min laufen müsst. Zugegebenermaßen ist der nicht so spektakulär, aber immerhin gibt es ein Becken am Fuß, in dem ihr baden könnt.

Für den zweiten Wasserfall müsst ihr schon eine längere Strecke auf euch nehmen (eine bis anderthalb Stunden von Dharamkot). Es ist kein typischer rauschender Wasserfall, sondern ihr könnt dem Fluss bergauf entgegen gehen und bestaunen, wie sich die kleinen Wasserläufe hinabstürzen. Auf dem Weg werdet ihr viele Felsen und kleine Becken finden, in denen mir beinahe die Zehen abgefroren wären. Bei diesem Ausflug könnt ihr den ganzen Tag ganz entspannt in der Natur verbringen. 

Wasserfall in indien
Die grün bewachsenden Hügel und Berge machen die Luft hier besonders frisch

Workshops und Yoga Kurse

Während ihr in Dharamsala in Indien seid, werdet ihr überall Poster und Flyer finden, die Kurse und Workshops jeder Art anbieten. Es gibt zum Beispiel viele Musikschulen, falls ihr so außergewöhnliche Instrumente wie Bansuri (eine indische Flöte), Sitar, Trommeln oder Gesang lernen wollt.

Außerdem findet ihr andere Kurse von Thai Chi über Crystal Healing bis Yoga – haltet einfach die Augen offen. Wenn ihr hier eine Yogalehrer*innen-Ausbildung machen wollt, dann solltet ihr Trimurti Yoga oder Sarvaguna Yoga in Betracht ziehen. Diese beiden Schulen bieten übrigens auch Meditationstrainings an!

Ihr interessiert euch für Yoga, habt aber noch nicht so richtig den Überblick über die verschiedenen Arten? Kein Problem, wir haben die unterschiedlichen Arten von Yoga in Indien in diesem Artikel für euch zusammengestellt!

Dharamsala indien
Wie wäre es mit einem Kurs, bei dem ihr Sandmandalas nach tibetischer Art anfertigt?! (Credit: Jasleen Kaur)

Mein Fazit

Dharamsala in Indien ist definitiv ein Ort, an dem man ganz easy mit Menschen in Kontakt kommt, die Natur in vollen Zügen genießen kann und viel lernen kann! Ständig poppen neue Kurse und Schulen für die verrücktesten Dinge aus dem Boden und das macht die Atmosphäre in Dharamsala auch so lebendig!

Die Ausblicke sind hier einfach zauberhaft, auch wenn es manchmal tagelang heftig regnen kann und es im Winter bitterkalt werden kann.

Schaut euch hier an, was euch während des Monsun in Indien erwartet und warum ihr trotzdem oder gerade deswegen in dieser Zeit in Indien reisen solltet

Stadt indien himalaya
Dharamsala ist ein wundervoller Ort in Indien und ich würde immer wiederkommen!

Natürlich ist ein Highlight, wenn ihr in Dharamsala in Indien seid, ein Besuch beim Dalai Lama, der gelegentlich Audienzen gewährt! Wirklich faszinierend ist, dass ihr wenn ihr Glück habt, ein richtiges Gespräch mit ihm führen könnt.

Wenn ihr die Natur so liebt wie ich, dann solltet ihr auch noch andere Teile vom Bundesstaat Himachal Pradesh erkunden wie das Parvati Valley oder Manali. Aber das Tolle an Dharamsala ist, dass ihr entweder den ganzen Tag in einem Café umgeben von interessanten Leuten chillen oder euch von einer Aktivität in die nächste stürzen könnt. 

Wenn euch der Bericht von Chris überzeugt hat, nach Dharamsala in Indien zu reisen, dann schreibt uns gerne und wir helfen euch bei der Reiseplanung!

Eine Reiseroute in Indien mit Bus und Zug: Rajasthan-Agra-Varanasi

Mit dem Bus und Zug in Indien unterwegs zu sein, ist eine spannende und bereichernde Erfahrung. Wir haben eine unserer Kundinnen und mittlerweile gute Freundin gebeten, von ihrer Reiseroute in Indien zu berichten, die sie ausschließlich mit Zug und Bus zurückgelegt hat. Schaut euch außerdem Nicky Millars Blog an, in dem sie noch mehr über ihre Abenteuer in Indien berichtet!

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Nordindien ist eine Erkundung wert – hier das beeindruckende Agra Fort! (Credit: Annie Spratt – Unsplash)

3 Mädels, 12 Tage, 6 Stopps

Da war ich nun in Indien mit zwei Freundinnen. Wir hatten wenig Geld und noch weniger Zeit und daher entschieden wir uns nur Züge und Busse für unsere Reiseroute in Indien zu nehmen. Denn diese sind super günstig und halten eine Menge Abenteuer bereit – genau das richtige für uns drei also!

reiseroute Indien
Wir drei in der Wüste in Jaisalmer

Von Mumbai nach Udaipur mit dem Bus

Unsere Reiseroute durch Indien startete in Mumbai, wo uns India Someday einen semi-sleeper Bus buchte, der uns zu unserem ersten Ziel bringen sollte: Udaipur, Stadt der Seen. Im Nachhinein vielleicht nicht die beste Option, um die Reise zu beginnen, denn dieser Bus hat unsere Erwartungen für den Transport auf der restlichen Reise viel zu hoch geschraubt.

Die weichen Ledersitze und wärmenden Decken machten die lange Fahrt von 14 Stunden zu einem Traum. Na gut, auf meinen schnarchenden Sitznachbarn hätte ich gerne noch verzichtet. Nach solch einer Fahrt kann es schon nicht mehr besser werden.

Wie auf allen Busfahrten gab es ein paar Pausen zum Pinkeln oder Essen. Der Bus hielt dann an den entlegensten Raststätten, wo plötzlich wie aus dem Erdboden kleine Shops, Toiletten und sogar Restaurants auftauchen. Da wir allerdings nie so recht wussten, wann der nächste Halt sein würde, deckten wir uns vorausschauend mit Knabbereien ein.

Das Angebot in diesen Restaurants mitten im Nirgendwo war jedoch erstaunlich gut. Das einzige was fehlte waren Speisekarten in Englisch, aber mit Dal und Reis könnt ihr eigentlich nie falsch liegen. 

Die Toiletten waren annehmbar, manchmal zwar stinkig aber immer relativ sauber.

udaipur indien
Sogar von unserem Hostel hatten wir eine atemberaubende Sicht auf den See in Udaipur

Von Udaipur nach Jodhpur mit dem Bus

Weiter ging es auf unserer Reiseroute durch Indien mit dem Bus nach Jodhpur. Diese Strecke war mit Abstand die schlimmste auf der ganzen Reise (und das ausgerechnet nach der unschlagbar bequemen Reise zuvor). Wir nahmen einen Sleeper Bus einer privaten Firma und hatten das Pech, auf den Sitzen ganz hinten zu landen. Das war ein einziges Geschunkel und Gehopse für 10 lange Stunden, weil wir wegen Stopps an jeder Kreuzung unglaublich verspätet waren.

An diesen Kreuzungen sammelten wir noch mehr Passagiere ein, obwohl wir schon längst überbucht waren. Auf dieser Fahrt lernte ich einige wertvolle Lektionen wenn es ums Busfahren in Indien geht. 1. Versucht Busse immer im Voraus zu buchen, damit ihr mehr Optionen für bequeme Transportmittel habt. 2. Nehmt immer Sitze so weit vorn wie möglich. Klar die Hupe dröhnt dort unangenehm lauter, aber euer Po wird es euch danken!

Die Federung der Busse verträgt sich mit den Straßen auf dieser Strecke nicht sonderlich gut. Daher ist die beste Option für die Reise von Udaipur nach Jodhpur mit einem Wagen und Fahrer. Das ist zwar ein bisschen teurer, aber es lohnt sich auf jeden Fall!

Schaut euch hier die schönsten Reiseziele für eure Route durch Rajasthan an! 

Mehrangarh Fort, Jodhpur
Das Mehrangarh Fort in Jodhpur hat uns die Strapazen der Busfahrt schnell vergessen lassen (Credits: Francisco Anzola)

Von Jodhpur nach Jaisalmer mit dem Bus

Es ist super schwierig, eine allgemeine Aussage über Busreisen in Indien zu treffen, denn jede Reise und auch jede Reiseroute in Indien ist einzigartig. So kann zum Beispiel ein staatlicher Bus der RSTRC (Rajasthan State Road Transport Cooperation) besser sein als ein privater Bus, wie wir schmerzlich auf dem Weg von Udaipur nach Jodhpur feststellen mussten.

Unser Bus von Jodhpur nach Jaisalmer war erfreulicherweise und (zugegebenermaßen unerwartet) zu früh. Aber genau solche Erlebnisse holen mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und zeigen mir, dass ich nicht versuchen sollte, meine Stereotype über Indien zu verifizieren. Denn Stereotype hin oder her – die Realität sieht immer anders aus!

Auf unserer Reiseroute in Indien bis dahin liefen die Fahrten mit dem Bus gut und ich kann diese Art von Transport empfehlen, wenn ihr mit einem kleinen Budget reist. Oft gibt es viele Anbieter zu verschiedenen Abfahrtszeiten, aus denen ihr wählen könnt.

reiseroute indien jaisalmer
Die Tour in die Wüste auf Kamelen hat uns in Jaisalmer besonders begeistert

Von Jaipur nach Agra mit dem Zug

Nach einer Nachtzugfahrt von Jaisalmer nach Jaipur, nahmen wir einen weiteren Zug von Jaipur nach Agra. Ich muss sagen, ich bin begeistert von indischen Zügen – was für eine tolle Erfahrung! In den Zügen erlebt ihr die Quintessenz der Vielfältigkeit Indiens mit. 

Die Fahrt von Jaipur nach Agra dauerte nicht lange und wurde sogar noch kurzweiliger durch die interessanten Gespräche mit unseren Sitznachbarn.

Schaut euch hier die besten Zugstrecken für eine Reise in Nordindien an! 

reiseroute indien jaipur
Das Amer Fort in Jaipur war ein absolutes Highlight auf unserer Reise

Von Agra nach Varanasi mit dem Zug

Für diese Fahrt entschieden wir uns für eine höhere Zugklasse (AC 3-tier), da wir die ganze Nacht unterwegs sein würden. Damit wir in Agra so viel Zeit wie möglich hatten, nahmen wir den spätesten Zug, der um 23 Uhr abfuhr und mit dem wir um 12 Uhr Mittag am nächsten Tag in Varanasi ankommen würden.

Schaut euch hier die verschiedenen Zugklassen für indische Züge an! 

So war der Plan – es kam dann aber doch ganz anders. Unser Zug verließ Agra mit einer Verspätung von 5 Stunden und in Varanasi waren wir 9 Stunden später als erwartet. Damit müsst ihr also immer rechnen. Besonders, wenn die Züge schon eine lange Strecke hinter sich haben, bevor ihr zusteigt, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Verspätung hoch!

Normalerweise hätten wir die Reiseroute durch Indien alleine gebucht. Aber in Momenten wie diesen waren wir heilfroh, India Someday mit ihrem lokalen Wissen an unserer Seite zu haben. Indien kann super chaotisch sein und die Tipps von India Someday halfen uns, unsere innere Ruhe zu bewahren. Sie sagten uns, dass wir im Ticket Office fragen sollten, ob wir dort warten könnten und zu unserer Überraschung war das kein Problem – allerdings nur bis Mitternacht als das Office geschlossen wurde. Daher zogen wir in die Warteräume für die erste Klasse um, obwohl wir Tickets einer niedrigeren Klasse hatten. Zum Glück mussten wir aber für den Aufenthalt hier nur INR 100 zahlen.

Da wir uns auf einer viel genutzten Reiseroute in Indien befanden, gesellten sich schnell andere ausländische Reisende zu uns und wir versuchten die Verspätung mit viel Humor wett zu machen.

Als der Zug dann endlich kam, freuten wir uns umso mehr, dass wir die AC 3-tier Klasse gebucht hatten, die eigentlich genauso aussieht wie die Sleeper Class (eine Stufe niedriger). Doch hier war die Atmosphäre deutlich ruhiger und das Beste war das Bettzeug, das inklusive war. 

Schaut euch hier alles weitere an, was ihr fürs Zugfahren in Indien wissen müsst! 

Aarti in Varanasi
Varanasis gelebte Spiritualität hat uns sprachlos gemacht

Zug oder Bus: unser Fazit

Wie ihr seht ist es unmöglich, genau vorauszusehen, wie eure Zugreise verlaufen wird. Verspätungen gibt es immer wieder, schließlich ist Indien ein riesiges Land und viele Züge sind mehrere Tage am Stück unterwegs. Eine Verspätung bei Bussen zu erleben, scheint nicht so wahrscheinlich zu sein, wie bei den Zügen. Aber auch hier kann es zu Ausnahmen kommen, wie wir auf der Fahrt von Udaipur nach Jodhpur erfahren durften.

Das Essen im Zug ist definitiv besser als auf Busfahrten. Denn im Zug werdet ihr ein ständiges Rufen von Verkäufern hören, die in den Abteilen Chai, Softdrinks, Snacks, Thali und andere Köstlichkeiten verkaufen. An größeren Bahnhöfen warten die Züge oft 10 min oder länger, sodass ihr rausspringen könnt und euch an den Ständen oder direkt bei Verkäufern mit Leckerbissen eindecken könnt, bevor der Zug ganz langsam im Schritttempo anfährt und ihr wieder aufspringen könnt.

Im Zug gibt es im Vergleich zu Bussen Toiletten (in der AC 3-tier Klasse sogar Toiletten im westlichen Stil). Bei Busfahrten sind die Stopps für Pinkelpausen nicht so leicht vorherzusehen und das Geruckel kann eine Qual sein, wenn man dringend muss.

Für Busse gibt es verschiedene Kategorien, die sich auf die Art der Sitze beziehen. So gibt Seater (normale Sitze), Semi-Sleeper (Sitze, die ihr fast bis in die Waagerechte zurückstellen könnt) und Sleeper (richtige Betten). Ob ihr euch für einen klimatisierten oder nicht klimatisierten Bus entscheiden solltet, hängt von der Jahreszeit und der Region ab. Nordindien ist im Winter sehr kalt, also ist ein klimatisierter Bus nicht zu empfehlen.

Schaut euch hier die beste Reisezeit für Indien an, um eine Idee von den klimatischen Bedingungen zu bekommen!

Die verschiedenen Klassen in den Zügen sind aufsteigend nach Komfort geordnet (General/ Sleeper/ AC 3-tier/ AC 2-tier/ AC 1-tier). Ihr solltet davon absehen, die unterste (general) Klasse zu buchen, da es hier keine festen Plätze gibt und das Chaos könnt ihr euch dann dementsprechend groß vorstellen. Während mir die Sleeper Klasse vollkommen genügt, ist ein wenig mehr Komfort manchmal gar nicht schlecht, wie ihr auf unserer ewig verspäteten Fahrt nach Varanasi gesehen habt!

Schaut euch hier einen Erfahrungsbericht über das Zugfahren in Indien an, der wunderschön die Magie der Begegnungen im Zug beschreibt! 

Unser Fazit fällt ganz klar für das Zugfahren aus, denn obwohl es uns manchmal ziemlich frustriert hat, konnten wir in allem doch lustige Erinnerungen gewinnen. 

Egal, ob ihr mit Zug oder Bus unterwegs seid, wir können euch nur ans Herz legen, die Reise mit India Someday zu buchen – ihre lokale Expertise ist unschlagbar und wird euch in so manch einer Situation aus der Patsche helfen! 

Zugfahren indien
Zugfahren in Indien ist eine tolle Erfahrung voller Abenteuer und Überraschungen

Sicherheit für Frauen in Zug und Bus

Abschließend will ich noch etwas über die Sicherheit für Frauen sagen, da wir ja zu dritt als Frauen unterwegs waren und euch mögliche Bedenken nehmen wollen! 

Was das Gepäck betrifft, fand ich es bei den Busfahrten am angenehmsten, meinen Rucksack zum Gepäck unten im Bus zu legen und nur meine Wertsachen bei mir zu haben. So konnte ich es mir mit ausgestreckten Beinen gemütlich machen. Im Zug hatte ich dagegen meinen Rucksack mit in meinem Bett oder darunter, wenn dort Platz war.

Ich kann sagen, dass ich mich auf der ganzen Reiseroute in Indien nie unsicher oder bedroht gefühlt habe – meinen Begleiterinnen ging es ebenso. Dennoch solltet ihr euch auf ständiges Betrachtetwerden einstellen, was allerdings auch für männliche Reisende gilt. In Zügen habe ich mich in den oberen Betten immer am wohlsten gefühlt, weil ich dort eine angenehme Distanz zu allen anderen Reisenden und einen Platz nur für mich hatte, an dem mich andere kaum gesehen haben.

Wenn ihr nur begrenzte Zeit habt, dann solltet ihr eure Reise ein wenig im Voraus planen, um einen effizienten Transport zu haben. Wenn es um die Frage geht, welche Zugklasse ihr buchen solltet, dann müsst ihr euch nur einmal mit dem System vertraut machen und dann ist es gar nicht mehr so schwierig – auch wenn es anfangs total überfordernd scheint.

Das ist allerdings noch nicht alles. Es gibt neben den verschiedenen Klassen auch noch verschiedene Typen von Tickets, wie das Foreign Tourist Ticket (ein Ticket speziell für ausländische Touristen). Schaut euch hier an, was es damit auf sich hat! 

zugfahren
Wir drei happy im Zug

Unsere Reiseroute in Indien für das begrenzte Budget und die kurze Zeit war perfekt gewählt. Und ganz ehrlich, ohne die Hilfe von India Someday, wären wir niemals so gut durchgekommen. Mit den hilfreichen Tipps, die Buchungen von Bus- und Bahntickets und die Empfehlungen für ein super schönes neues Hostel in Jaipur (Horn Ok Please Jaipur) war unsere Reise ein voller Erfolg. Daher empfehlen wir wärmsten, mit India Someday zu planen und buchen!

Die besten Indien Reisetipps von Reisebloggern TEIL 2

3 Blogger berichten und geben die besten Indien Reisetipps

Im zweiten Teil unserer Serie von Interviews mit Reisebloggern erfahrt ihr mehr über beeindruckende Jain-Tempel, das Gefühl der Sehnsucht nach Indien und einem Treffen mit dem Dalai Lama. Um euch ein paar neue Perspektiven auf Indien zu geben, haben wir drei Reiseblogger nach ihrer Meinung gefragt. Sie berichten von ihren Erfahrungen, erzählen uns von ihren liebsten Orten und Gerichten und geben besondere Indien Reisetipps. 

Falls ihr es noch nicht getan habt, schaut euch auch den ersten Teil unserer Bloggerinterviews an!

hampi
Ob beim Sonnenaufgang in Hampi, in einem Ashram in Dharamshala oder auf unentdeckten Pfaden durch Gujarat: diese Indien Reisetipps werden euch zu eurem eigenen Abenteuer inspirieren

FÜR STEFAN UNVERgesslich: Tigersafari in Indien

Seit fast drei Jahren schreibt Stefan auf Faszination Südostasien über seine Reiseerlebnisse. Bei der regionalen Eingrenzung hat er allerdings etwas geschummelt und sein Themenspektrum neben den elf südostasiatischen Staaten noch um Indien, Sri Lanka und die Malediven erweitert. Auf seiner Facebook-Seite posten inzwischen auch immer mehr Leser Bilder von ihren Reisen.

faszination südostasien
Stefan ist ein wahrer Abenteurer und erzählt von seiner Faszination für Indien (Credit: faszination-südostasien)

Wenn du für deine nächste Indienreise wählen müsstest: Nord- oder Südindien?

Meine letzten beiden Reisen gingen in den Südwesten sowie in den Nordwesten. Als Nächstes würde ich daher gerne in den Nordosten! Auch Varanasi, Kalkutta und Darjeeling stehen in jedem Fall noch auf meiner Liste.

Indien gilt als Land der tausend Tempel und Paläste. Welche gehören zu deinen Indien Reisetipps?

Ein gutes Reiseziel diesbezüglich ist Jaipur. Der Palast der Winde in der Innenstadt und das Amber Fort in den angrenzenden Bergen sind beide wunderschön. Und den Sonnenuntergang kannst du dann später auf der Festungsmauer des Tiger Forts mit grandiosem Ausblick auf die City genießen.
Auch viele Tempel in Indien sind sehenswert. Beeindruckt hat mich der neue Akshardham Tempel in Delhi – einer der außergewöhnlichen Indien Reisetipps. Der hat erst 2005 eröffnet und gilt als größte hinduistische Tempelanlage der Welt, auch wenn um den Titel gerade gestritten wird. Du kannst dort Stunden verbringen und dir die vielen Skulpturen, Verzierungen und Kunstwerke anschauen. Leider ist dort das Fotografieren verboten.

Welcher Ort in Indien hat dich am meisten fasziniert?

Ich war auf einer Safari im Kanha Nationalpark im Madhya Pradesh. Dort habe ich neben unzähligen anderen Tieren einen Tiger und einen Bären in freier Wildbahn gesehen. Das Erlebnis werde ich in meinem Leben niemals vergessen.

tiger, kanha nationalpark
Diese majestätischen Raubkatzen in freier Wildbahn zu sehen ist für viele das Highlight ihrer Indienreise

Erzähl uns von deinem Lieblingsgericht, was muss man in Indien unbedingt gegessen haben?

Oh, die indische Küche ist ein Thema für sich. Allein ihretwegen könnte ich jedes Jahr nach Indien fahren. Diese geschmackliche Vielfalt gibt es sonst nirgendwo auf der Welt. Ich liebe die einzigartigen Gewürze und die angenehme Schärfe.
Um die Touristenrestaurants mache ich immer einen großen Bogen. Am liebsten esse ich dort, wo auch die Einheimischen essen. Da schmeckt es einfach am besten. Und natürlich ist Thali, ein Gericht bestehend aus verschiedenen Beilagen mit Reis und indischem Brot, meine absolute Nummer 1. Du weißt nie genau, was dich erwartet, aber lecker ist es eigentlich immer. Ein anderes Highlight ist Masala Dosa.

Indien gilt als sehr intensives Reiseland. Wie wohl hast du dich in Indien gefühlt?

Indien gilt zurecht als das Land der Gegensätze. Leben und Tod, Armut und Reichtum, Liebe und Hass, all das liegt nah beieinander. Und auch meine Gefühle dort waren sehr unterschiedlich. Ich habe mich jedes Mal wohl gefühlt und die Zeit genossen, war am Ende aber auch immer froh, dass der Zeitpunkt der Weiterreise gekommen war. Doch schon nach kurzer Zeit war die Sehnsucht nach Indien wieder da.

Die schönsten Festungen in Indien
Blick auf einen Innenhofe des Amber Forts in Jaipur (Credit: India Someday)

Marion & Daniel schwärmen von den Jain Tempeln in Palitana

Auf Geschichten von unterwegs stellen Marion und Daniel ihre spannenden Film-, und Fotoreportagen vor. Außerdem dürfen natürlich die ein oder anderen ausgefallenen Indien Reisetipps nicht fehlen!

Die schönsten Reiserouten durch Indien
Marion bei Filmaufnahmen – mit Publikum (Credit: geschichtenvonunterwegs.de)

Wenn ihr für eure nächste Indienreise wählen müsstest: Nord- oder Südindien?

Marion: Das ist schwer zu sagen. Ich habe zwar großes Interesse an den bekannten Sehenswürdigkeiten in Rajasthan wie z. B. dem Taj Mahal, aber wahrscheinlich würde ich mir doch zuerst mal die Backwaters in Südindien anschauen. Das stelle ich mir wesentlich entspannter vor. Eine Tiger Safari auf dem Rücken eines Elefanten steht auch noch auf meiner To-Do Liste.

Daniel: Bei mir wäre es auch der Süden. In Nordindien bin ich schon zweimal gereist von daher fällt mir die Wahl nicht schwer.

Indien gilt als Land der tausend Tempel und Paläste. Welche gehören zu euren Indien Reisetipps?

Marion: Der Jain Tempel in Palitana ist ein sehr besonderer und wunderschöner Ort. Die Menschen der Jain-Religion sind unglaublich friedliche Menschen und würden keiner Ameise was zu Leide tun – im wahrsten Sinne des Wortes.

Daniel: Wie Marion, die Jain Tempel Shatrunjaya bei Palitana sind wirklich außergewöhnlich.

Die schönsten Tempel in Indien
Für Marion und Daniel ein Highlight in Indien: Die Jain Tempel von Palitana (Credit: geschichtenvonunterwegs.de)

Welcher Ort in Indien hat euch am meisten fasziniert?

Marion: Eigentlich haben mich die Menschen im Bundesstaat Gujarat am meisten fasziniert. Ihre offene, neugierige, direkte und fröhliche Art machte meinen Aufenthalt zu etwas Einzigartigem.

Daniel: Varanasi ist wohl eine der faszinierendsten Städte in Indien. Wer nach geheimen Indien Reisetipps sucht, dem kann ich nur den Bundestaat Gujarat empfehlen. Dort gibt es garantiert nicht viele Reisende und dennoch eine Menge faszinierender Sehenswürdigkeiten.

Ihr fragt euch, was Gujarat so zu bieten hat, dann schaut mal im Arikel über die Kutch-Region in Gujarat vorbei. 

Indien gilt als sehr intensives Reiseland. Wie wohl habt ihr euch in Indien gefühlt?

Marion: Ich habe mich so wohl gefühlt, dass ich auf jeden Fall bereit wäre zurückzukehren.

Daniel: Ich hab mich durchgängig sehr wohl gefühlt und bereise das Land immer wieder gerne.

Gujarat Indien, Mandvi
Gujarat ist noch immer relativ unberührt vom Tourismus im Vergleich zu Rajasthan oder Kerala – hier Mandvi in Gujarat

Shirani berichtet über ihre Zeit in Dharamsala

Mein Name ist Shirani und in meinem Blog schreibe ich über meine beiden größten Leidenschaften, Reisen und Yoga. Am liebsten kombiniere ich diese beiden Themen und besuche unterwegs gerne Ashrams, Yogastudios und Tempel. Meine bisher schönste Erfahrung war der Besuch in Dharamsala, der Exilheimat des Dalai Lamas und einer meiner liebsten Indien Reisetipps.

Indienurlaub: Yoga in Indien
Shirani hat Indien als sehr herzliches Land kennengelernt (Credit: Kleiner Elefant)

Wenn du für deine nächste Indienreise wählen müsstest:  Nord- oder Südindien?

Während meiner ersten Indienreise war ich in Nordindien. Der Ort am Fuße des Himalayas hat mich total verzaubert. Das nächste Mal würde ich allerdings nach Goa reisen. Viele der Yogaschulen, die ich aus dem Norden kenne, haben auch dort Schulen, und mir gefällt der Hippicharme, der diesen Ort umgibt. Auch wenn ich weiß, dass Goa nicht unbedingt typisch indisch ist, zieht es mich wie magisch dorthin. Und nachdem ich die Berge gesehen habe, kann ein bisschen Strand mit Sicherheit nicht schaden.

Indien gilt als sehr intensives Reiseland. Wie wohl hast du dich in Indien gefühlt?

Gerade als alleinreisende Frau muss man sich an die ständigen Fragen und neugierigen Blicke erst einmal gewöhnen. Oftmals liegt dieser Fragerei jedoch vielmehr ernsthafte Neugier als ein romantisches Interesse zugrunde. Ernsthaft bedroht gefühlt habe ich mich nie – klar, ich würde vielleicht nicht unbedingt nachts alleine mit dem Zug reisen oder an einem einsamen Strand entlang spazieren. Und natürlich sollte man sich auch kleidungstechnisch an das Land anpassen – nackte Beine oder Schultern sind für viele Inder, gerade in den ländlicheren Gegenden einfach immer noch sehr befremdlich. Ich habe Indien allerdings als ein sehr herzliches und freundliches Land empfunden.
Dharamsala
Dharamsala ist nicht nur ein Naturparadies, sondern auch ein Paradies für Spirituelle und Yogis

Welcher Ort in Indien hat dich am meisten fasziniert?

Ich war in Indien tatsächlich nur an einem Ort: Dharamsala. Die Exilheimat des Dalai Lamas sprüht geradezu vor Spiritualität und war für mich ein wahnsinnig inspirierender Ort. Dort leben sehr viele Tibeter, man bekommt also viel von der tibetischen Kultur mit, und natürlich ist es dort auf fast 2000 m Höhe auch nicht so heiß wie im Rest des Landes. Und wenn man dann noch das Glück hat, den Dalai Lama persönlich anzutreffen, hat man alles richtig gemacht. Dharamsala ist für mich ein Ort, an den ich jederzeit wieder reisen würde.

Erzähl uns von deinem Lieblingsgericht, was muss man in Indien unbedingt gegessen haben?

Ich liebe indisches Essen und könnte es jeden Tag essen. In Dharamsala leben allerdings so viele Tibeter, dass ich dort auf den Geschmack von Momos, einer tibetischen Spezialität gekommen bin – einer meiner kulinarischen Indien Reisetipps. Die gefüllten Teigtaschen haben mich so begeistert, dass ich sogar an einem Kochkurs teilgenommen habe, um zu lernen wie man die kunstvollen Taschen selber formt. Das ist allerdings gar nicht so leicht, wie es aussieht. Aber ich werde weiterüben…

Tibetanisches Essen in Indien, reisetipps indien
Leckerbissen der tibetanischen Küche: Momos

Habt ihr nun Lust bekommen, das Land von einer ganz anderen Seite zu entdecken und euch die Indien Reisetipps der Reiseblogger zu beherzigen? Dann schreibt uns und wir helfen euch eine außergewöhnliche Reise mit unvergesslichen Momenten zu planen!

“Riding on a train” – Mit dem Zug durch Indien

Zwei unserer Gäste beschreiben ihre Reise mit dem Zug durch Indien. All die Erfahrungen, die sind in den südindischen Zügen gemacht haben, haben sie zum Lachen gebracht, sie überrascht und sie zum Nachdenken angeregt. Alle Strecken, die sich nicht mit dem Zug zurücklegen konnten, haben sie mit Bus oder Riksha befahren. Lasst euch von ihrem Bericht inspirieren und macht euch selbst auf zu einem Abenteuer mit dem Zug durch Indien. 

„Excuse me, I’m afraid this is my seat.“ Auch nachdem ich diese Frage zum zweiten Mal gestellt habe, kommt nur ein leises Schnarchen als Antwort. Die Person unter dem nicht ganz so weißen Laken von Southern Railway befindet sich im Land der Träume, ganz weit weg. Eine alte Dame, von der nur das zu einem Dutt hoch gesteckte graue Haar zu sehen ist. Sie schläft tief und fest, und das, obwohl die Uhr am Bahnhof von Villuparam, an dem wir in den Zug nach Thanjavur steigen, schon nach zehn Uhr zeigt. Morgens wohlgemerkt. Der junge Mann gegenüber versucht sie – etwas unsanft – wachzurütteln. Er gibt ihr zur verstehen, dass sie auf unserem Platz liegt und es sowieso an der Zeit sei, aufzustehen. Ich habe fast ein schlechtes Gewissen. Doch das Abteil ist voll und in indischen Zügen nehmen es zumindest die Schaffner sehr genau mit der Sitzplatzreservierung. Stimmt der Name auf der Fahrkarte nicht mit dem für diesen Sitzplatz registrierten Namen auf der Liste überein, kommt der indische Fahrkartenkontrolleur schon einmal aus dem Konzept.

Mit dem Zug durch indien Zum Glück ist uns die Dame nicht böse. Im Gegenteil. Sie freut sich über ihre neuen Sitznachbarn und schenkt uns immer wieder ein strahlendes Lächeln. Aminata und ich hätten uns gerne mit ihr unterhalten, doch leider versteht sie kein Englisch. Und wir kein Tamil, die Sprache, die hier in Tamil Nadu gesprochen wird. Doch der junge Mann uns gegenüber und die Familie auf der anderen Seite des Ganges springen gerne als Übersetzer ein. Wir erfahren, dass sie ganz alleine reist – was sehr ungewöhnlich ist in Indien für Frauen in diesem Alter – und auf dem Weg zu ihrem Sohn ist. Sie sitzt schon seit vielen Stunden im Zug. Aber bald hat sie es geschafft.

Zugfahren mit indischen Großfamilien – Eintauchen in den indischen Alltag

Unsere Tagesetappe ist dieses Mal nicht so lang, bis nach Thanjavur sind es nur viereinhalb Stunden. Schade eigentlich. Ich liebe Zugfahren in Indien. Nirgendwo sonst hat man die Gelegenheit, so tief einzutauchen in die indische Seele. Kann man teilhaben am indischen Alltag. Und Kontakte mit Wildfremden knüpfen. Das Gros der Inder legt auch lange Strecken hauptsächlich mit dem Zug zurück. Egal ob die Fahrt vier oder vierzig Stunden dauert – sie richten sich gerne häuslich ein. Man reist mit der Großfamilie, die sich je nach Größe über mehrere Abteile verteilen muss. Gerne quetscht man sich auch für einen kleinen Plausch in ein einziges Abteil. Egal, ob dann die anderen Fahrgäste zusammenrücken müssen oder nicht.

Für den kleinen oder großen Hunger ist man stets gewappnet. Während wir höchstens ein paar Kekse, Bananen und Wasser dabei haben, zaubert die indische Großfamilie ein komplettes Menü aus einer ihrer vielen Taschen. Biryani, Dal, Chana Masala, Chapatti, alles was das Herz begehrt. Und meinen Magen zum Knurren veranlasst, während ich an meinem trockenen Keks knabbere. Ich verzichte mal wieder darauf, mit Wasser nachzuspülen, damit ich nicht so oft zur Toilette muss. Zwar hat der indische Premierminister Modi tatsächlich einen Teil seiner Wahlversprechen eingelöst und spürbare Verbesserungen beim Service von Indian Railways herbeigeführt, doch je nach Lust und Laune des Zugpersonals und je nachdem, wie lange der Zug schon unterwegs ist, sind die Toiletten nicht sehr einladend. Ich könnte es ja auch so machen wie meine Mitbloggerin und mir ein Tuch vor Nase und Mund binden.

zugfahren in indienEin Tuch und meinen Multifunktions-Sarong aus Malaysia habe ich sowieso immer dabei. Meistens sind die Laken und Kissen, die man bei Übernachtfahrten bekommt, leidlich sauber. Doch wenn einem so wie auf unserer Fahrt von Bangalore nach Pondicherry beim Auseinanderfalten tote Insekten entgegen fallen, schlüpfe ich lieber unter meine eigene, provisorische Decke und binde mir ein Tuch um meine langen Haare. Aber das passiert eigentlich sehr selten.

Von den 2.700 Kilometern unserer Reise durch Südindien haben wir viele Kilometer mit dem Zug zurückgelegt und es fast immer relativ sauber gehabt. Dabei haben wir verschiedene Zugarten und Zugklassen ausprobiert. Meistens sind wir in der AC-2-Tier oder AC-3-Tier gereist. In diesen klimatisierten Klassen gibt es in den Abteilen gepolsterte Bänke, entweder zwei- oder dreietagig, die nachts ausgeklappt und zu Betten umfunktioniert werden. Tagsüber sitzt man jeweils zu zweit oder zu dritt auf der unteren Bank. In Zügen wie dem Shatabdi Express, einem Schnellzug, wie wir ihn beispielsweise von Mumbai nach Aurangabad und von Mysore nach Bangalore genommen haben, gibt es nur „Chair Coaches“ mit verstellbaren Sitzen, die man auch aus deutschen Zügen kennt. In diesen Zügen ist auch eine Mahlzeit sowie Wasser, Tee und sogar eine Tageszeitung im Fahrpreis inbegriffen.

Apropos Essen: Verhungern muss in einem indischen Zug niemand, auch wenn man keine eigene Tiffinbox dabei hat. Das Pendant zur „freundlichen Mitropa“ kocht gar nicht mal so schlecht. Das Biryani und die Samosas auf der Fahrt nach Aurangabad waren richtig lecker. Meistens halten die Züge etwas länger an den Bahnhöfen. Dann huscht eine Armada fliegender Händler mit frischen Samosas und sonstigen Knabbereien durch die Abteile. Und mit Kaffee, Tee und Wasser. Wer schon einmal in Indien mit dem Zug unterwegs war, wird das durchdringende „Chai, Chai, Coffee, Chai“ vielleicht immer noch als Ohrwurm im Kopf haben.

Das indische Zugnetz ist eines der größten der Welt

Das indische Zugnetz ist übrigens das drittgrößte der Welt, nach den USA und China. Das Netz umfasst 65.000 Kilometer und 7.500 Bahnhöfe. Jeden Tag werden mehr als 20 Millionen Passagiere in gut 10.000 Zügen transportiert. Man kann vom Himalaya bis an den südlichsten Punkt des Subkontinents mit dem Zug reisen. Der von der Distanz und Reisedauer längste Zug ist der Vivek Express. Er startet in Dibrugarh in Assam und fährt bis Kanyakumari ganz unten im Süden. Für die 4.233 Kilometer braucht der Zug 83 Stunden, er hält auf der Strecke 55 Mal. Sicherlich ein Abenteuer!

Unsere Zugfahrten dauerten maximal zwölf Stunden, die Verspätungen, die durch das häufige Warten auf dem freien Feld wegen eines entgegenkommenden Zuges entstehen, mit eingerechnet. Wir sind hauptsächlich nachts mit dem Zug gefahren, einige kürzere Strecken haben wir auch tagsüber zurückgelegt. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie gut das System bei dieser schieren Größe funktioniert und wie pünktlich die Züge in der Regel sind. Mit dem Zug durch Indien zu reisen hat sich also wirklich gelohnt und ich bin gespannt, wo uns der nächste Zug in Indien hinführt.

mit dem zug durch indien

Mit dem Super Deluxe Volvo Bus durch die Nacht

Auf den Strecken, auf denen es keine Zugverbindung gab, haben wir meistens einen Bus genommen. Deluxe, Super Deluxe – die privaten Busgesellschaften, die es Indien in jeder größeren Stadt gibt und die vorrangig auf längeren Strecken eingesetzt werden, übertrumpfen sich gegenseitig darin, ihren Luxus hervorzuheben. Doch tatsächlich sind diese Busse recht komfortabel. Vor allem die Nachtbusse mit den abgeteilten Kojen, in denen man auch zu zweit bequem liegen kann. Die meisten haben sogar einen eigenen Bildschirm, auf dem man die ganze Nacht Bollywoodstreifen gucken kann. Bollywoodfilme oder tamilische Produktionen aus der Filmfabrik Chennai kann man in einigen Gegenden inzwischen sogar in den Überlandbussen staatlicher Busgesellschaften sehen.

Transport_Bus_Madurai

“Jesus Loves You” – na dann kann bei der Rikshafahrt ja nichts mehr schiefgehen

Auf einigen wenigen Strecken hatten wir einen Fahrer, zum Beispiel von Thanjavur nach Chettinad, von Madurai nach Munnar und von Munnar in die Backwaters. Dort gibt es zwar überall auch öffentliche Busse, doch in diesen ländlichen, zum Teil bergigen Regionen sind die Busse sehr lange unterwegs und nicht unbedingt die sicherste Variante. Vor Ort sind wir immer Rikscha gefahren – und dabei Weltmeister im Feilschen und Handeln geworden. Die meisten Rikschafahrer weigern sich, das Taxameter einzuschalten. Und hauen vermeintlich unwissende Touristen gerne einmal über das Ohr. Wir haben bei unseren Rikschafahrten jedoch auch viele nette Bekanntschaften geschlossen und eine Menge gelacht – sei es über liebevoll dekorierte Rikschas, zu fahrenden Discos umgebaute Gefährte mit Stereoanlage und Glitzerlichtern oder Rikschas mit Statement-Aufdrucken wie “Jesus Loves You” oder “Indian Ferrari”. Oder über die unermüdlichen Versuche, uns doch noch zu einem Abstecher in das Geschäft des Vetters dritten Grades des besten Freundes zu fahren. Natürlich “only looking”.

Transport_Aurangabad_Rikscha

Unsere 2.700 Kilometer durch Südindien – gut geplant von India Someday

Durch das Buchungssystem der indischen Bahn und die vielen verschiedenen Zugklassen durchzusteigen, ist zu Beginn etwas kompliziert und oftmals sind die Züge bereits ausgebucht, sodass man nur noch versuchen kann, über das Last-Minute-System Tatkal oder die Tourist Quota ein Ticket zu bekommen. Oder letztlich auf den Bus umsteigen muss. Doch um all das mussten wir uns auf unserer Reise glücklicherweise nicht kümmern, denn India Someday hat alle Buchungen im Vorfeld für uns übernommen. Wir mussten nur noch mit unseren Tickets in den – hoffentlich richtigen – Zug oder Bus steigen.

Wenn euch nun das Reisefieber und die Neugier gepackt haben, dann können wir euch eine ebenso erlebnisreiche Reise planen, in der ihr selbst die Abenteuer einer Reise mit dem Zug durch Indien erleben könnt. Schreibt uns einfach und wir helfen euch!

Let India Someday handle it and plan your best trip.

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