Nordostindien ist eine der abgelegensten Regionen Indiens. Es ist weitgehend unberührt von der mächtigen Tourismusindustrie, was es zu einem der interessantesten Orte macht, den ihr in Indien besuchen könnt. Nordostindien besteht aus sieben Bundesstaaten: Assam, Arunachal Pradesh, Manipur, Meghalaya, Mizoram, Nagaland und Tripura. Obwohl die Kulturen des Nordostens oftmals in den gleichen Topf geschmissen werden, sind sie je nach Region unglaublich vielfältig und verschieden.
Wir haben alles, was ihr für eine Reise in diese Region wissen müsst, zusammengefasst, damit ihr optimal vorbereitet seid und die raue Schönheit in vollen Zügen genießen könnt.
Wenn ihr eine Reise in einen der Bundesstaaten oder an einen anderen Ort in Indien planen möchtet, zögert nicht und kontaktiert uns!
In vielen Regionen im Nordosten findet ihr Brücken aus Wurzeln, wie diese in Meghalaya, was das Wandern umso interessanter macht!
Wie komme ich nach Nordostindien und wie reise ich dort?
Am Flughafen von Guwahati landen Flugzeuge aus den meisten größeren indischen Städten. Die gleiche Stadt ist auch die einzige mit nennenswerten Zugverbindungen. Es heißt für dich also: Entweder auf Busse oder privaten Fahrer zurückgreifen.
Da es sich um ein abgelegenes und hügeliges Gebiet handelt, ist die Infrastruktur nicht allzu gut entwickelt. Ihr werdet also auf holprigen Straßen fahren, aber habt dafür Zeit, die wunderschöne Landschaft zu bestaunen. Überraschenderweise verfügt Assam über eine vierspurige Autobahn. In Arunachal und Nagaland sind die Straßen kurvenreich und voller Schlaglöcher, mit einer möglichen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. All dies macht das Reisen zwischen den Orten lang und beschwerlich. Dafür ist die Aussicht spektakulär und wird euch während der gesamten Reise in ihren Bann ziehen.
Für diesen Blick lohnt es sich doch allemal ein paar Schlaglöcher in Kauf zu nehmen (Credit: Saravanan Dhandapani – Flickr)
Wie sind die Unterkünfte in Nordostindien?
Die Unterkünfte sind in der Mehrheit der Region recht einfach. Hotels haben oft keine Boiler oder Duschen, so dass euch eher Eimer mit Warmwasser erwarten werden. Auch haben einige Orte keine Toiletten im westlichen Stil, stellt euch also besser auf Hockklos ein! Assam, Sikkim und Gangtok bieten einige sehr komfortable Unterkünfte für Reisende, einige davon sogar ökologisch nachhaltig. Das wachsende Interesse von Touristen an der Region wird das Angebot und die Art der Unterkünfte außerdem in den nächsten Jahren verändern. Die Touristen-‚Hochburgen‘ (alles ist relativ) in Nordostindien sind der Kaziranga Nationalpark, die Hill Station Shillong sowie Jorhat und Dibrugarh.
Die atemberaubende und unberührte Landschaft in Arunachal Pradesh
Für wen eignet sich Nordostindien?
Der Nordosten hat eine raue und unberührte Schönheit, welche eher an Südostasien als an das typische Indien erinnert. Reist ihr gerne intensiv, einfach und möchtet das Leben anderer Kulturen wirklich erleben? Dann ist das genau der richtige Ort für euch! Erlebt das Unentdeckte und Unerwartete!
Trotz der allgemeinen Vorstellung, dass der Nordosten zurückgeblieben und unzivilisiert ist, befindet sich hier die größte Rockmusikszene in ganz Indien. Haltet also unbedingt nach Festivals, lokalen Konzerten und anderen Veranstaltungen Ausschau, da es meistens unvergessliche Events sind. Außerdem finden auch regelmäßig eine ganze Reihe von Musikfestivals statt, die Menschen und Bands aus dem ganzen Land anlocken.
In Nordostindien gibt es nur sehr wenige Luxushotels und die, die es gibt, befinden sich an ausgewählten Orten wie Kaziranga, Shillong, Jorhat und Dibrugarh. Wenn ihr also eher zu den Luxusreisenden gehört, dann solltet ihr euch auf andere Regionen Indiens fokussieren.
Im Kazinranga Nationalpark findet man die letzten Nashörner Indiens
Wie hoch sind die Reisekosten in Nordostindien?
Wir rechnen für Reisen in den Nordosten üblicherweise mit Mehrkosten von rund 20% gegenüber vergleichbaren Reisen in andere Regionen Indiens. Dies ist vor allem auf die Transportkosten zurückzuführen, die aufgrund der Begebenheiten der Straßen und ihrer schlechten Zustände recht hoch sind. Wie empfehlen euch darum, eine Reise in einer Gruppe von 4 oder mehr Personen zu machen, um die Kosten pro Person zu senken. Auch die Hotels sind teurer. Ein großer Bonus ist hingegen, dass die anderen Kosten, wie z.B. Essen, niedrig sind und es sehr unwahrscheinlich ist, dass ihr übers Ohr gehauen werdet.
Schaut euch hier an, welche Kosten bei einer Indienreise auf euch zukommen!
Landschaftlich lohnt sich der Nordosten Indiens – hier ein Einblick in Arunachal Pradesh (Credit: foto_mogana – Flickr)
Was ist die beste reisezeit für nordostindien ?
Eine gute Zeit, um Nordostindien zu besuchen ist November bis Mai. Allerdings hängt das auch sehr von den Orten ab, welche ihr bereisen möchtet. Nordostindien gilt als einer der Regionen mit den meisten Niederschlägen der Welt, seid also auf (manchmal anhaltende) Regenfälle vorbereitet. Der Regen hat aber auch seine guten Seiten, da er die Region in eine sattgrüne Oase verwandelt und atemberaubend schön macht. Beachtet, dass die meisten Nationalparks (wie z. B. der Kaziranga Nationalpark) während des Monsuns (Mai – Oktober) geschlossen sind!
In der Nach-Monsun Saison im Herbst bieten sich die besten Aussichten auf den Himalaya. Im Gegensatz dazu bietet der späte Frühling (Februar/März) bessere Chancen, Nashörner in Kaziranga zu entdecken. Im Dezember findet das spektakuläre Hornbill Festival in Nagaland statt, bei dem die Bewohner in traditioneller Kriegermontur Tänze aufführen.
Wir veranschlagen als Minimum 10 Tage um einen Eindruck des Nordosten zu bekommen. Aber durch die schlechten Straßenverhältnisse und um in Ruhe die Region zu entdecken, solltet ihr ein paar extra Tage einplanen. Für Reiserouten durch den Nordosten, die Nagaland und Arunachal beinhalten, sollte man mit rund 20 Tagen Reisedauer rechnen.
Erkundet die beeindruckenden Wurzelbrücken in Meghalaya umgeben von geheimnisvoll grünen Wäldern!
Wie ist das Essen in Nordostindien?
Klebreis ist die Grundlage in fast jeder Region im Nordosten Indiens. Er wird mit einer Vielfalt von Beilagen wie Fleisch, Bohnen in verschiedenen Variationen, Gurken und anderem Gemüse ergänzt. Schweinefleisch ist am beliebtesten, aber auch Hühnchen, Fisch, Schnecken und Kleinwild kommen auf den Tisch. Die Bewohner der Region sind berühmt dafür, alles zu kochen, was sich bewegt, auch wenn das ein Gesprächsthema ist, welches ihr nicht unbedingt ansprechen solltet. Die verschiedenen Gerichte sind jedoch immer ein absolutes Highlight, wenn man wirklich in eine fremde Kultur eintauchen möchte. Da Reis und Hirse die Grundlage für köstliche lokale Biere bilden, gönnt euch doch auch ein Bierchen zu den verschiedenen Fleischgerichten!
Köstlichkeiten in Nordostindien sind meist auch von anderen asiatischen Küchen beeinflusst (Credit: Tam Chiak – Flickr)
Reisegenehmigungen für Nordostindien
Um die Region interessanter für Touristen zu machen, gibt es heute nicht mehr viele Reiseauflagen. Lediglich für Arunachal Pradesh wird eine sogenanntes ‘Protected Area Permission‘ (PAP) benötigt. Diese kostet 100$ für zwei Personen und ist für 30 Tage gültig. Es muss bei einem von der Lokalregierung anerkanntem Reiseveranstalter beantragt werden.
Nachdem ihr nun mehr über das faszinierende Nordostindien wisst, kann es losgehen! Plant eure Reise mit uns!
Der Nordosten Indiens ist eine der abgelegensten Gebiete des indischen Subkontinents. Er liegt abseits der üblichen Reiserouten durch Indien und ist somit deutlich weniger touristisch geprägt als andere Regionen. Der Nordosten besteht aus den sieben Bundesstaaten Assam, Arunachal Pradesh, Manipur, Meghalaya, Mizoram, Nagaland und Tripura. Diese Staaten werden auch (manchmal etwas abwertend) als die sieben Schwesterstaaten bezeichnet. Oft wird vergessen, welch kulturelle Vielfalt hier zu finden ist.
Aber nicht nur die Kulturen sind vielfältig: Nordostindien hat eine der höchsten Artendichten weltweit, die größtenteils unberührte Natur des Nordostens ist also ein echter Hotspot der Artenvielfalt. Uralte Wälder, rauschende Flüsse und plätschernde Bäche, überragende Wanderrouten – das alles ohne Besuchermassen. Die Region mit mehr als 60 Prozent Waldanteil ist jedoch auch gefährdet.
Ihr seht also, es gibt in Nordostindien unglaublich viel zu entdecken. Ach, haben wir die atemberaubende Berglandschaft schon erwähnt? Sowohl die Natur als auch die Menschen und lokalen Kulturen erinnern oft eher an südostasiatische Länder als an das typische Bild, das viele von Indien haben. Die Landschaft ist so schön wie rau und die Infrastruktur vielerorts eher mäßig entwickelt.
Hier geben wir euch einen Überblick über die sieben Schwesterstaaten, damit ihr auf einen Blick seht, wo es euch im Nordosten Indiens hinzieht und was die jeweils beste Reisezeit dafür ist.
Die sieben Schwestern ganz im Nordosten Indiens (Credit: Two Circles – Flickr )
Assam
Assam verbindet den Nordosten Indiens nur durch einen schmalen Korridor mit dem Rest des Landes. Wie in allen sieben Schwesterstaaten macht die Mischung aus einzigartiger Landschaft und faszinierender Kultur Assam zu einem ganz besonderen Reiseziel. Der ganze Staat wird vom Fluss Brahmaputra durchzogen, welcher einer der heiligen Flüsse Indiens ist. Wahrscheinlich kennt ihr Assam wegen seines berühmten Tees. Wenn ihr eine einmalige Erfahrung rund um Tee sucht, dann besucht die Teeplantagen vor der atemberaubenden Kulisse des Himalayas und trinkt eine Tasse oder zwei in Jorhat oder Dibrugarh.
Berühmtheit erhält Assam außerdem durch die vielen Nationalparks, in denen ein Großteil der weltweiten Nashornpopulation lebt. Die Nashörner sind am besten im März zu sehen. Nicht nur Nashörner laufen euch dort über den Weg, sondern auch wilde Elefanten, Tiger und eine große Vielfalt an außergewöhnlichen Vögeln. Ein besonderes Erlebnis für Naturliebhaber ist die Flussinsel Majuli, die mitten im Brahmaputra liegt. Die unwirkliche Schönheit der Reisfelder und Wasserwiesen ist allerdings von Erosion gefährdet. Also solltet ihr euch beeilen, wenn ihr dieses Juwel der Natur mit eigenen Augen sehen wollt.
Die Kultur von Assam, die durch Hinduismus und die Kultur und Religionen von lokalen Volksstämmen geprägt ist, ist eine sehr stolze. Mit besonderen Trachten und Festivals bringen die Menschen in Assam ihre lokale Identität zum Ausdruck. Verpasst auf keinen Fall, euch eines dieser Festivals anzuschauen (vorausgesetzt in eurer Reisezeit findet eines statt), damit ihr einen anschaulichen Eindruck der Kultur bekommt.
Guwahati ist die bekannteste Stadt in Assam, unter anderem weil dort der Flughafen ist, über den ihr den Nordosten Indiens erreichen könnt. Die Stadt ist am Brahmaputra gelegen und war und ist immer noch ein beliebtes Ziel für sowohl buddhistische als auch hinduistische Pilger.
Beste Reisezeit: November – März. In Assam regnet es so viel wie fast nirgendwo anders in Indien, daher ist die beste Reisezeit außerhalb des Monsuns.
Entdeckt Nashörner in Assam im mysteriösen Nebel
Arunachal Pradesh
Dieser Bundesstaat ganz im Nordosten Indiens wird auch als der Ort bezeichnet, an dem die Morgenröte die Berge erleuchtet. Arunachal ist wohl der am wenigsten erschlossene Staat und daher für Touristen an vielen Stellen nur schwer zugänglich. Aber gerade die unberührte, vielfältige Natur und auch Kultur machen den Charme Arunachals aus.
Die Landschaft ist unglaublich divers, von grünen Reisfeldern, zu dicht bewaldeten Hängen bis zu verschneiten Berggipfeln. Diese Schönheit könnt ihr in Naturschutzgebieten von Arunachal bestaunen. Ganz im Norden bahnt sich der reißende Fluss Siang einen Weg durch steile Schluchten, bis er dann in Assam zum Brahmaputra wird. Diese extreme Landschaft bietet den größten Abenteurern unter euch die Möglichkeit zum Rafting, Kayaking und zu Fahrrad- sowie Motorradtouren.
Arunachal hat womöglich die vielfältigste Kultur von allen sieben Staaten im Nordosten Indiens, da hier noch immer 26 indigene Volksstämme in ihrem natürlichen Lebensraum leben. Auch wenn sie mittlerweile einige Teile der modernen Kultur in ihre eigene aufgenommen haben, kann man bei ihnen dennoch die ursprüngliche Lebensweise erleben. Besonders spannend sind die verschiedenen Religionen und das traditionelle Handwerk. In Festivals könnt ihr die gelebte Kultur hautnah erfahren. Diese Volksstämme beeinflussen außerdem die Küche von Arunachal maßgeblich und bereichern diese in Geschmack und Geruch ungemein.
Noch etwas: Da Arunachal Pradesh sehr abgeschieden ist, kann es zu Verständigungsschwierigkeiten mit Einheimischen kommen. Daher reisen viele Touristen nur mit einem Guide, der sich in der Region auskennt. Zudem können unerwartet politische Unruhen entstehen. Seid hier also ein bisschen wachsam. Für den ganzen Staat braucht ihr eine Sondergenehmigung (ein sogenanntes Protected Area Permit). India Someday hilft euch bei eurer Reiseplanung allerdings, diese Genehmigungen zu bekommen. Also macht euch keine Sorgen!
Beste Reisezeit: Oktober – Juni. Auch wenn der Monsun (Juni – September) nicht so lange anhält wie in anderen Teilen des Landes, sind die Regenfälle dennoch heftig und es besteht die Gefahr für Erdrutsche. Stellt euch im Sommer (April – Juni) auf warme Temperaturen ein, die bis zu 30 Grad steigen können. Im Winter dagegen (Oktober – März) erwarten euch angenehm kühle bis kalte Temperaturen mit Schnee je nach Höhenlage.
Die unberührte Landschaft in Arunachal Pradesh bietet Anblicke, für die es sich lohnt, ein paar Strapazen auf sich zu nehmen (Credit: foto_morgana – Flickr)
Nagaland
Nagaland wird noch immer “Wilder Osten” genannt, was sich in der Geschichte aus Unruhen zwischen Stammesvölkern von Nagaland begründet. Aber der Titel beschreibt nicht nur diese Seite des Staates im Nordosten Indiens. Auch landschaftlich bietet sich jedem Reisenden ein einzigartiger Anblick von wilder Schönheit von Flora und Fauna. Die grün bewachsenen Hügel und Täler erstrecken sich meilenweit bis zum Horizont und erscheinen manchmal sogar in einem blauen Schimmer, wenn sie den blauen Himmel reflektieren. Was liegt da näher als ausgedehnte Wanderungen und Treks, bei denen die frische Luft euren Lungen und eurer Seele schmeichelt.
Die Kultur ist noch immer stark von den lokalen Stämmen beeinflusst. Besonders Musik hat einen hohen Stellenwert in Nagaland, da Musik als Kommunikationsmittel von vielen Stämmen genutzt wurde. Wenn ihr das ultimative musikalische Erlebnis haben wollt, dann besucht das Hornbill Festival Anfang Dezember, bei dem die verschiedenen Stämme Musik spielen und Tänze aufführen. Auch das traditionelle Handwerk ist nicht zu vergessen, vor allem gewebte Stoffe sind der Stolz der Stämme. Da Nagaland relativ gut entwickelt ist, könnt ihr sogar die Stammesdörfer besuchen und bei Gastfamilien übernachten, um die Kultur hautnah zu erleben. Die Kehrseite dieser lebendigen Stammeskultur ist allerdings die Existenz von rebellischen Gruppen, die kurzfristig politische Instabilität auslösen können. Informiert euch hier vorher!
Vielleicht überrascht es euch zu hören, dass Nagaland einer der Staaten in Indien ist, die hauptsächlich christlich sind. 90 % der Bewohner bezeichnen sich als Christen und Amtssprache von Nagaland ist Englisch. Besonders um die Weihnachtszeit lohnt es sich, die Hauptstadt Kohima zu besuchen, da ihr hier ganz unverhofft auf weihnachtliche Stimmung und Dekoration stoßen werdet.
Beste Reisezeit: Oktober bis Februar.Nagaland hat im Winter (Oktober – Februar) angenehme Temperaturen und ihr könnt viele der lokalen Festivals erleben.
traditionelle Tänze zum Aoling-Festival in Nagaland
Manipur
Manipur liegt ganz im äußersten Osten an der Grenze zu Myanmar. Dieser kleine Staat Indiens hat einen faszinierenden Reichtum an traditioneller Kultur. So ist Manipur die Wiege traditioneller Tanz- und Kunstformen des Nordostens. Und sogar das moderne Polospiel hat dort seinen Ursprung. Noch immer leben viele Stammesvölker in Manipur, die allerdings größtenteils den Hinduismus oder das Christentum als Religion angenommen haben.
Leider ist Manipur aufgrund von Drogenhandel und Guerillagruppen teilweise nicht sicher für Reisende. Ihr könnt allerdings ohne Probleme die Hauptstadt Imphal und die Umgebung besuchen. Imphal ist eine Metropole mit Einflüssen aus ganz Südostasien, historischen Städten und Universitäten. Von Imphal aus könnt ihr kleine Ausflüge in die Umgebung unternehmen und das ländliche Manipur kennenlernen.
Besonders beliebt ist der Keibul Lamjao Nationalpark, der Schutz für viele bedrohte Arten bietet. Das absolute Highlight des Nationalparks ist der Loktak-See. Darauf findet ihr kleine grasbewachsene schwimmende Inseln, auf denen Dorfbewohner in kleinen Hütten leben. Dieser Anblick ist einmalig. Wenn ihr eine Bootstour machen wollt, könnt ihr die Schönheit des Sees besonders genießen. Am Ufer findet ihr dichte Wälder und der Nationalpark ist ein Paradies für Vogelbeobachtungen.
Beste Reisezeit: Oktober – März. In dieser Zeit werdet ihr in Manipur von Regen verschont und die Temperaturen sind angenehm kühl.
Ein faszinierender Anblick – Hütten auf schwimmenden Inseln im Loktaksee (Credit: Allwyn Thongchi – Flickr)
Mizoram
Mizoram heißt wörtlich das Land der Mizos, einer Volksgruppe aus dieser Region. Dieser Staat im Nordosten Indiens hat die höchste Konzentration von verschiedenen Volksgruppen. Aufgrund der Arbeit von Missionaren ist auch hier wie in Nagaland die vorherrschende Religion das Christentum. Bemerkenswert ist, dass es kein Kastensystem und keine Hierarchie unter den Geschlechtern gibt. Frauen bewegen sich in Mizoram genau so frei und ohne Einschränkungen wie die Männer.
Die Hauptstadt Aizawl ist mit lokalen Märkten und einer gelassenen Mentalität eine der entspanntesten Städte in Nordostindien. Nicht weit von Aizawl findet ihr ein Monument, das von einer ebenso tragischen Liebesgeschichte zeugt, wie die des Taj Mahals. Kaptluanga war unsterblich in seine Frau Chhingpuii verliebt und baute dieses Monument als sie entführt wurde.
Bei dem Frühlingsfestival im März bekommt ihr einen besonderen Einblick in die Kultur Mizorams. Die Volksgruppen tragen ihre jeweilige traditionelle Kleidung und führen Tänze auf. Auf jeden Fall einen Besuch wert!
Auch hier wie in anderen Staaten Nordostindiens ist die Landschaft beeindruckend und weitgehend unberührt. Von Norden bis in den Süden ist Mizoram von Bergkämmen durchzogen. Ideal also, wenn ihr wandern oder sogar Mountainbike fahren wollt. Wasserfälle, bewaldete Hügel und Höhlen werden euch hier begeistern. Ein besonderes Highlight ist der Blue Mountain, der höchste Berg Mizorams. Man sagt auf diesem wunderschönen Gipfel mit Rhododendronsträuchern und Bambushainen befinde sich die Wohnstätte der Götter. Um nicht verloren zu gehen, solltet ihr allerdings einen Guide mitnehmen. Außerdem kann euch ein Guide dabei helfen, Unterkünfte auf dem Land bei Gastfamilien zu finden.
Beste Reisezeit: Oktober – März. Die beste Reisezeit für Mizoram ist der Winter von Oktober – März wegen angenehmer Temperaturen. Außerdem entfaltet die Landschaft ihre ganze Schönheit erst so richtig nach dem Monsun. Im kurzen Sommer von März – Mai könnt ihr ebenfalls nach Mizoram reisen, die Temperaturen können allerdings ziemlich heiß werden.
Inmitten der Blue Mountains – eine filigrane Brücke übe einen Fluss (Credit: Yathin – Flickr)
Tripura
Tripura ist einer der sieben Schwesterstaaten, der sehr unterschätzt wird. Es kommen sehr wenig ausländische Touristen hierher. Dennoch hat Tripura faszinierende Geschichte und Stätten aus der Hindu-Mythologie sowie reichhaltige Natur zu bieten. Es gibt auch hier viele verschiedene Volksstämme mit eigenen Traditionen und Bräuchen. Die Kultur Tripuras ist also durch diese Traditionen beeinflusst, aber auch von der bengalischen Kultur.
Agartala, die Hauptstadt, wirkt wie eine kleine indische Stadt, in der die Zeit stehen zu bleiben scheint. Die Stadt hat einen langsamen Rhythmus und wirkt wie aus einem anderen Jahrhundert. Königliche Mausoleen und Paläste aus Zeiten der Maharajas zieren das Ufer des Flusses Haora. Für Besucher halten diese Anlagen Parks und Museen bereit.
Eine weitere Stadt in Tripura ist Udaipur, nicht zu verwechseln mit der weitaus bekannteren Stadt in Rajasthan. Dieser Ort ist Teil der mythologischen Geschichte um Shiva, der nach dem Tod seiner Gattin Sati so verzweifelt war, dass er sie in Teile über Indien verstreut hat. Dort, wo diese Teile die Erde berührten, steht eine wichtige Pilgerstätte für Hindus: Der Tripura Sundari Tempel.
In der kleinen Stadt Melaghar bekommt ihr nicht nur einen Einblick in das ländliche Leben Tripuras, sondern findet auch den Neermahal (wörtlich: Wasserpalast). Dieser steht auf einer Insel im Rudra-Sagar-See und bietet mit seiner Spiegelung im Wasser einen wunderschönen Anblick. Er ist das Gegenstück zum Wasserpalast in Udaipur.
Tripura ist außerdem reich an archäologischen Stätten, wie z. B. Unakoti. Dort findet ihr riesige hinduistische Skulpturen und in den Fels gehauene Kunstwerke. Einige von ihnen aus dem 7. Jahrhundert. Viele dieser archäologischen Stätten feiern einmal im Jahr Festivals, welche vor allem hinduistische Pilger anziehen.
Die Landschaft von Tripura ist genauso vielfältig wie die Kultur. Bewaldete Bergketten und kleine Flussläufe prägen das Bild des kleinen Staates im Nordosten Indiens. In den zahlreichen Nationalparks und Naturschutzgebieten werdet ihr von der Vielfalt der Flora und Fauna überrascht. Zudem werden euch möglicherweise Languren und Gibbons, indische Bisons oder andere außergewöhnliche Vogelarten über den Weg laufen. Eine weitere Besonderheit ist ein Spaziergang durch die Kaffee- und Kautschukplantagen. Und das Beste ist, ihr könnt die atemberaubende Natur auf Bootstouren und mit der Schmalspurbahn erkunden.
Beste Reisezeit: Oktober – Februar. Ab März wird es in Tripura sehr heiß und daher sehr anstrengend zu reisen.
Die riesigen in Fels gehauenen Gesichter von Gottheiten sind für Reisende ein fast unbekannter Schatz (Credit: Pankaj Debbarma -Flickr)
Meghalaya
Meghalaya ist ein Ort, der wirkt als wäre er nicht mehr ganz auf dieser Welt. Wörtlich bedeutet Meghalaya der Ort, an dem die Wolken sind. Meghalayas Berge bilden die natürliche Grenze zwischen Assam und dem Flachland Bangladeshs. Dieser Staat des Nordosten Indiens liegt also wirklich halb in den Wolken und ist daher angenehm feucht und kühl.
Landschaftlich bietet Meghalaya eine unglaubliche Vielfalt, ein Paradies für Naturliebhaber! Ihr findet hier mehrere bedeutende Gebirgsketten. Eine davon sind die Garo Hills ganz im Westen. In den Naturschutzgebieten dieser Berge könnt ihr rote Pandas, wilde Elefanten, Makaken, Büffel, Tiger und Leoparden entdecken. Außerdem findet inmitten der sattgrünen Berge Ende Oktober/Anfang November das Wangala-Trommelfest statt. Eine tolle Gelegenheit für euch, nicht nur die Natur zu entdecken, sondern auch einen Einblick in die lokale traditionelle Kultur zu erhalten.
Eine andere Gebirgskette im Osten sind die Jaintia Hills, wo ihr in kleinen Dörfern den Alltag der Bewohner miterleben könnt. Das absolute Highlight ist der Fluss, der durch die kleine Stadt Dawki fließt. Er ist kristallklar und strahlend blau. Die Einwohner haben hier wirklich gute Arbeit geleistet, den Fluss nicht durch Verschmutzung verkommen zu lassen. Ihr könnt die unberührte Natur hier auch auf dem Boot erkunden.
In dieser östlichen Gebirgskette liegt die Hauptstadt Shillong, eine der ehemaligen Hill Stations der Briten. Kein Wunder also, dass man in der Stadt noch immer das koloniale Erbe findet. Die vielen oft von Dunst und Nebel umhüllten Kathedralen und Kirchen verleihen der Stadt einen geheimnisvollen Charme. Die Stammesvölker nahe Shillong bieten seit einiger Zeit Touren für Besucher ihrer Dörfer an, ganz authentisch und nachhaltig. Außerdem könnt ihr auf Wanderungen euren Blick weit hinweg über die grünen Hügel Meghalayas mit kleinen weißen Wolkentupfern schweifen lassen. Wenn euch das noch nicht genügt, dann begebt euch auf eine Wanderung durch den Mawphland Sacred Forest. Einige Bäume sind hier 1000 Jahre alt. Auch hier haben es die Menschen aus Meghalaya geschafft, die Natur so wenig wie möglich zu stören. Denn sie glauben, dass dieser Wald die Wohnstätte der Götter ist.
Cherrapunjee ist auf einem Grat an einer steilen Felswand gelegen. Besonders bekannt sind hier die Wurzelbrücken, die die Einheimischen aus Wurzeln von Gummibäumen geformt haben, um Übergänge über Flussläufe zu schaffen. Das Beeindruckende ist, dass die Wurzeln noch leben. Um diese zu sehen, müsst ihr allerdings einen ziemlich anstrengenden Trek auf euch nehmen. Es lohnt sich aber allemal!
Außerdem fasziniert die Gegend mit zahlreichen Wasserfällen. Im Monsun rauschen riesige Mengen an Wasser in die Tiefen und die grüne Landschaft ist in einen feuchten Nebel gehüllt. Versteckt hinter den Wasserfällen liegen geheimnisvolle Höhlen, die noch nicht vollständig erschlossen sind. Wenn euch nach Abenteuern ist, könnt ihr sogar in einige Höhlen eine Erkundungstour machen.
Beste Reisezeit: Oktober – Juni. Besonders im Sommer (März – Juni), wenn der Rest des Nordosten Indiens unter der Hitze stöhnt, ist es hier angenehm kühl. Zum Reisen also ideal. Wir empfehlen euch nicht im Monsun zu kommen. Meghalaya gilt als einer der regenreichsten Gebiete der Welt. Wenn ihr eure Reise allerdings zum Ende des Monsuns plant, dann könnt ihr die gewaltige Kraft der Wasserfälle hautnah miterleben.
Diese “Doppeldecker-Wurzelbrücke” wurde von den Einheimischen angelegt als das Wasser des Flusses die untere Brücke erreicht hatte (Credits: Amit Rawat – Flickr)