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Praktische Tipps für indische Tempel und den Besuch religiöser Zeremonien

Indien ist ein tief religiöses und spirituelles Land, in dem Menschen unterschiedlicher Religionen und Glaubensrichtungen harmonisch zusammenleben. Der Besuch der verschiedenen Tempel, Moscheen, Gurudwaras und Klöster des Landes kann für Ausländer eine bereichernde Erfahrung sein. Hier sind ein paar Tipps für indische Tempel und die Teilnahme an religiösen Zeremonien für eure Reise nach Indien. 

indische Tempel
Der goldene Tempel in Amritsar ist einer der beeindruckendsten

RESPEKTIERT LOKALE UND TRADITIONELLE BRÄUCHE

Orte religiöser Anbetung sind in Indien heilig und werden verehrt. Ob Tempel, Moschee, Gurudwara, Kirche, Jain-Tempel oder Kloster – jeder Ort hat seine eigenen Traditionen und Bräuche. Auch wenn ihr nicht religiös seid, solltet ihr diese Orte mit dem höchsten Respekt besuchen. 

Indische Tempel und Orte des Gebets sind auf ihre ganz eigene Art faszinierend. Schaut euch hier die 10 schönsten Tempel Indiens an! 

indische Tempel
In südindischen Hindu-Tempeln findet ihr bunte Tempeltürme (Gopurams), auf denen sich unzählige Figuren tummeln

Kleidet euch angemessen

Der Besuch einer Kultstätte ist eine heilige Handlung. Es ist wichtig, die lokalen Bräuche zu beachten und angemessene Kleidung zu tragen. Indische Tempel haben einige Regeln, die ihr beachten solltet: Schultern, Brust und Beine sollten bedeckt sein. Vermeidet also Shorts und kurze Kleider. Ihr müsst in Tempeln keine traditionelle indische Kleidung tragen, aber eure Kleidung sollte nicht aufreizend oder zu knapp sein. 

In einigen Tempeln in Südindien ist jedoch von Männern das Tragen eines Lungi oder Dhoti und von Frauen ein Sari vorgeschrieben. Auch in Gurudwaras und Moscheen ist innerhalb der Anlage eine Kopfbedeckung mit einem Schal oder Taschentuch vorgeschrieben. Oft gibt es diese auch zum Ausleihen am Eingang. 

indische Tempel
Im bunten Gewusel von Tempeln werdet ihr oft Frauen sehen, die ihren Kopf mit einem Schal oder ihrem Sari bedecken wie hier im Jagdish Tempel zum Festival Janmashtami

Indische Tempel nur barfuss betreten 

Fast alle religiösen Stätten in Indien verlangen, dass ihr vor dem Betreten die Schuhe auszieht. Der indische Tempel gilt als heiliger Ort und jeglicher Schmutz, der an euren Schuhen haftet, sollte außerhalb des Tempelkomplexes bleiben. Aus diesem Grund finden ihr vor vielen Tempeln auch eine Wasserpumpe oder einen Wasserhahn, an dem ihr euch vor dem Betreten des Tempels Hände und Füße waschen müsst.

Viele indische Tempel und andere religiöse Stätten haben im Freien einen Stand, an dem ihr eure Schuhe sicher aufbewahren könnt, da dieser vom Tempelpersonal besetzt ist. Tragt bequeme Schuhe, die ihr beim Tempelbesuch leicht ausziehen könnt.

indische Tempel
Schuhe müssen in Tempeln draußen bleiben

Respektiert Regeln zum Fotografieren und der Handynutzung

Schaltet euer Handy an religiösen Orten auf lautlos. An vielen religiösen Orten in Indien ist das Fotografieren und Filmen verboten. Normalerweise gibt es irgendwo ein entsprechendes Schild. Falls ihr kein Schild seht, fragt immer um Erlaubnis zum Fotografieren. Wenn es erlaubt ist, seid diskret und schnell. Macht keine aufwendigen Fotoshootings innerhalb der Tempelanlage, es sei denn, ihr habt eine ausdrückliche Erlaubnis. Denkt auch daran, den Blitz auszuschalten, um alte Kunstwerke zu erhalten und andere Gläubige nicht zu stören.

indische Tempel
Ihr solltet zurückhaltend sein und mit Respekt Fotos von Tempeln und Gläubigen machen

Sprecht leise

Indische Tempel und andere religiöse Stätten sind Orte der Spiritualität und Meditation. Haltet daher den Geräuschpegel so gering wie möglich. Sprecht leise oder flüsternd. Möglicherweise wird  laute religiöse Musik gespielt oder gesungen, aber das gehört zum Tempelerlebnis dazu.

indische Tempel Udaipur,
Tempel sind Orte der Andacht (auch wenn Gebete und Gesänge manchmal sehr laut sein können). Hier der Ranakpur Jain Tempel

Indische Tempel verstehen: Erst beobachten, dann handeln

Wenn ihr nicht wissen, wie ihr euch am respektvollsten verhalten solltet, beobachtet, was andere tun. Oft verehren Menschen dieselbe Gottheit auf unterschiedliche Weise. Ihr könnt Gläubige bei ihren Ritualen beobachten und es ihnen gleichtun. Ihr könnt auch Priester oder Mitarbeitende  fragen, was ihr vor oder nach dem Beten tun sollt. Aber stört niemanden beim Beten oder bei den Zeremonien. Die meisten Inder sind sehr herzlich und helfen euch gerne oder nehmen euch an die Hand. 

indische Tempel, Khajuraho
Haltet euch an andere Gläubige, um zu verstehen, wie ihr euch verhalten solltet. Hier der Khajuraho Tempel)

Die Aarti-Zeremonie: Ein Ritual, das ihr nicht verpassen solltet

In jedem Hindutempel findet morgens und abends eine Aarti-Zeremonie statt, bei der sich Gläubige versammeln, Hymnen und Gebete singen, während sie mitklatschen und Glocken läuten. Es ist ein einzigartiges, tief spirituelles Erlebnis. Wenn ihr den Tempel zur Zeit des Aarti besucht, könnt ihr es selbst miterleben. .

Nach der Zeremonie wird euch möglicherweise eine brennende Flamme angeboten. Ihr werdet dann gebeten, eure Hand über der Flamme zu wärmen und sie über Augen oder Stirn zu führen (als würdet ihr euch mit der Flamme waschen), um den Segen der Gottheit zu empfangen.

In Tamil Nadu gibt es besonders viele Tempel auf engem Raum. Daher wird der Staat auch Land der Tempel genannt. Schaut euch hier die schönsten Tempel von Tamil Nadu an! 

indische Tempel, Aarti
Aarti-Zeremonie bedeutet Feuer-Zeremonie

Gebt und nehmt Gaben mit Respekt

Es ist eine Form des Respekts, den Gottheiten etwas zu opfern, obwohl es nicht verpflichtend ist. Außerhalb der Tempel finden sich oft kleine Läden, die Blumen, Früchte oder Kleidung verkaufen, die ihr den Gottheiten als Opfergaben darbringen könnt. Gebt diese Gaben dem Priester, der sie dann der Gottheit darbringt. Viele indische Tempel haben auch eine Spendenbox, in die ihr Geld einwerfen könnt. 

Im Gegenzug erhaltet ihr Opfergaben in Form von Prasad, einer von Gott gesegneten Speise. Dabei handelt es sich meist um Früchte oder Süßigkeiten, manchmal aber auch um eine Mahlzeit. Nehmt das angebotene Prasad immer mit der rechten Hand oder mit beiden Händen an. Wenn ihr es aus irgendeinem Grund nicht essen könnt, gebt es jemand anderem, aber lehnt es nicht ab und werft es nicht weg. Dies gilt als respektlos.

Ein Langar ist eine komplette Mahlzeit, die in Gurudwaras (Tempeln der Sikhs) als Prasad angeboten wird. Diese Mahlzeit ist für alle kostenlos. Verpasst nicht die Gelegenheit, ein Langar zu erleben. Meist wird auf dem Boden in einer großen Halle gegessen. Habt keine Scheu, auch ausländische Reisende sind herzlich willkommen, das Langar zu essen.

indische Tempel, Prasad
Auf dem Weg zum Tempel findet ihr Stände mit vorbereiteten Gaben, die ihr kaufen könnt

Berührt die Gottheiten nicht 

Im indischen Tempel solltet ihr die Gottheit nie berühren! Hindus glauben, dass die Gottheit im Tempel eine Quelle göttlicher Energie ist, und es gilt als respektlos, sie zu berühren. Normalerweise ist es nur Priestern erlaubt, die Gottheit während der Anbetung zu berühren. Außerdem ist Nicht-Hindus der Zutritt zum innersten Heiligtum des Tempels oft untersagt.

indische tempel, göttin Durga
Die Gottheiten sind meist kleine Statuen im inneren des Tempels wie die Göttin Durga (Credit: Subharnab Majumdar)

Weitere praktische Tipps für indische Tempel und religiöse Stätten

  • Viele religiöse Stätten in Indien können unabhängig von der eigenen Religion besucht werden. Einige Moscheen erlauben Frauen jedoch nicht den Zutritt zum Innersten, während andere Nicht-Muslime während ihrer Gebete nicht zulassen.
  • Viele Tempel haben getrennte Warteschlangen für Männer und Frauen, hauptsächlich aus Effizienzgründen.
  • In Jain-Tempeln und anderen religiösen Gotteshäusern ist Leder nicht erlaubt. Wenn ihr Ledergegenstände wie Gürtel oder Jacken tragt, legt diese vor dem Betreten des Tempels ab.
  • Viele Hindu-Tempel erlauben Nicht-Hindus den Zutritt zum Hauptschrein nicht. In fast allen Tempeln ist das Betreten des inneren Raumes und das Berühren der Statuen nur den Priestern erlaubt.
  • Weder Rauchen noch der Konsum von Alkohol, Tabak oder Drogen ist in und um religiöse Stätten in Indien erlaubt.
  • Manchmal können indische Tempel nachmittags von 12 bis 15 Uhr geschlossen sein. Plant euren Besuch daher entsprechend.
  • Viele Hindus besuchen Tempel mit leerem Magen. Wenn das nicht möglich ist, essen sie vor dem Tempelbesuch keine fleischhaltigen Speisen, um Körper und Seele rein zu halten.
  • Die Laufrichtung in einem Tempel, in dem man den Schrein umrundet, ist immer im Uhrzeigersinn. Wendet euch nach Betreten also nach links. 
  • Kehrt der Gottheit nicht den Rücken zu. Geht immer ein paar Meter rückwärts von der Gottheit weg, bevor ihr euch umdreht.
  • Viele indische Tempel erlauben menstruierenden Frauen den Zutritt nicht, da die Menstruation als unrein gilt. Obwohl es keine Möglichkeit gibt, dies zu kontrollieren, solltet ihr den Tempelbesuch aus Respekt vermeiden.
  • Nehmt vor dem Besuch ein Bad. Hindus glauben, dass Tempel heilig sind und dass man sie nicht betreten sollte, ohne vorher zu baden oder zu duschen.
indische Tempel
Indische Tempel sind ganz eigene Ort, an denen manche sogar Zeitung lesen(Credit: Mark Cook)

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Indische Kultur im Vergleich zur Deutschen Kultur

Die indische Kultur unterscheidet in vielerlei Hinsicht von der deutschen Kultur. Indien ist ein unglaublich vielfältiges Land und so ist auch auch die Kultur. Beeinflusst von der Religion, der klimatischen Bedingungen und besonderer Traditionen, ist Indiens Kultur so komplex, dass sie auf Besucher oft überwältigend und unverständlich wirken kann. Um zu vermeiden, dass ihr in Fettnäpfchen tretet, haben wir von India Someday einige Besonderheiten der Indien Kultur zusammengestellt. So seid ihr perfekt auf eure Reise vorbereitet!  Auf den ersten Blick wirkt Indien bunter, lauter, heißer und natürlich voller als Deutschland.

Indien Kultur
Indien Kultur – Auf den ersten Blick wirkt Indien bunt, laut, heiß und überfüllt. Auf den zweiten Blick gibt es noch so viel mehr zu sehen.

1: Schuhe ausziehen

Wie in vielen asiatischen Ländern üblich, werden auch in Indiens Kultur beim Betreten eines Haushalts die Schuhe ausgezogen. Das ist ein Zeichen von Respekt. Die Schuhe oder “Chappals” werden entweder vor der Haustür oder, wie besonders in den Städten üblich, im Eingangsbereich abgestellt. Auch in Tempeln, Moscheen und sogar manchen Kirchen wird diese Tradition strikt befolgt. Das gilt als Ausdruck von Bescheidenheit und Gottesverehrung. Am Eingang der Gotteshäuser befinden sich deshalb Schuhschränke oder Schuh- Abgabestellen. Keine Angst, die Schuhe werden nicht geklaut!

Indien Kultur
Auch der goldene Tempel in Amritsar darf nur barfuß betreten werden

2: Indirekte Kommunikation

Die indische Kommunikation ist viel indirekter als ihr es möglicherweise gewohnt seid. Während wir oft auf Fragen mit einem klaren “Ja” oder “Nein” reagieren, wird eine so direkte Antwort in Indien immer mehrmals hinterfragt oder sogar als unhöflich betrachtet. “Nein” wird hier deshalb oft zum “Ja, aber…”. Ein gutes Beispiel dafür ist die indische Bürokratie. Die ist nämlich sehr ‘flexibel’. Ein “Nein” heißt hier noch lange nicht, dass etwas wirklich nicht geht. Bleibt ihr nämlich geduldig und hartnäckig, so ändern Offizielle oftmals ihre Meinung. Dann sind “falsche” Dokumente plötzlich doch “gültig” oder Unterschriften auf einmal doch erhältlich.

Ihr könnt diese Besonderheit der Indien Kultur sogar in der Körpersprache beobachten: Das berühmte indische Kopfwackeln kann zu einem Rätsel werden. Ob ein seitliches Hin- und Herwackeln des Kopfes, nur ein kaum merkliches Nicken oder eine schüttelnde Hand, um die kleinen Nuancen zu verstehen, braucht es ein wenig Übung. Außerdem spielen noch andere Faktoren in der Deutung der Antwort eine Rolle. Ein und die selbe Bewegung ist von Situation zu Situation  unterschiedlich und hängt auch vom Gesichtsausdruck, der Schnelligkeit des Wackelns und der zusätzlichen Gestik ab. Keine Sorge, nach ein paar Momenten des völligen Unverständnisses wird es meist besser.

Indische Kommunikation mit vielen Gesten und Kopfwackeln (Credit: Brett Davies – Flickr)

3: Vegetarisches Essen

Aufgrund der vielen Religionen ist in Indiens Kultur das vegetarische Essen sehr verbreitet. Denn Hindus essen bekannterweise kein Rind, Muslime kein Schwein und Sikhs nichts, was bei lebendigen Leib verarbeitet wird. Viele Restaurants bieten deshalb nur vegetarisches Essen an. Aber keine Sorge, die indisch-vegetarischen Küche ist so vielseitig, ihr werdet Fleisch kaum vermissen!

Außerdem sind in Läden alle Lebensmittel mit entweder einem grünen Punkt (vegetarisch) oder einem roten Punkt (nicht-vegetarisch) gekennzeichnet. Was Touristen oft verwirrt: Eier gelten in Indien als nicht vegetarisch. Wundert euch also nicht, wenn ihr rot gekennzeichnete Backwaren seht. Es handelt sich dabei keinesfalls um Würstchen-Kuchen oder Schinken-Muffins ;).

Ein wichtiger Bestandteil der indischen Kultur ist das Essen. Lasst euch vom besten Streetfood in Mumbai begeistern und schaut euch an, welche Leckereien ihr iauf langen Zugfahrten bekommt.

Indien Kultur
Indien Kultur: ein All-time-favourite: Indische Thalis gibt es vegetarisch oder mit Fleisch

4: Leben im Hier und Jetzt

Weit im Voraus geplante Termine und Verabredungen sich nicht so bindend wie bei uns. In Indien ist es keinesfall unhöflich kurzfristig abzusagen oder vage Planungen über den Haufen zu werfen. Indien Kultur: Die Menschen oganisieren ihren Tagesablauf viel spontaner. Der Satz: “We should meet next week!” heißt keinesfalls, dass das wirklich passiert. Und auch wenn konkrete Pläne gemacht wurden, ist es völlig in Ordnung, wenn kurz zuvor doch etwas dazwischen kommt. Viele Planungsfreudige treibt das schnell zur Weißglut, denn besonders effizient ist dieses Verhalten natürlich nicht. Doch für Inder ist diese Spontanität eine Art Lebensphilosophie. Sie konzentrieren sich lieber auf die Gegenwart als auf die Zukunft. Das Leben wird als nicht voraussehbar und ständige Veränderung betrachtet.

Indien Kultur, Indians
In den Tag leben: das bekommt in Indien eine ganz neue Bedeutung

5: Platzmangel und Körperkontakt

Indischen Großstädte sind voll mit Menschen. Besonders auf belebten Plätzen oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Vermeiden von Körperkontakt deshalb schier unmöglich.

Die Inder haben sich an den akuten Platzmangel längst gewöhnt. Deshalb haben sie ein ganz anderes Verständnis von persönlichem Freiraum. Das versehentliche Berühren oder Anrempeln eines Anderen wird in Indien keinesfalls als unhöflich empfunden. Meist wird nicht einmal darauf reagiert. Selbst wenn mal mehr Platz ist, ist es vollkommen normal, dass sich ein Inder trotzdem direkt neben euch stellt oder setzt. Bekommt also keine Platzangst, sondern versteht die kulturellen Unterschiede 😉  

Indien Kultur
Die indischen Züge sind voll, aber das trübt keinesfall die Stimmung der Passagiere: Ein Schwatz zum Feierabend oder Musik sind üblich

6: Alkoholkonsum in Indien

Mit einem Glas Wein in der Hand im Park zu sitzen oder mit einer Flasche Bier durch die Straßen zu ziehen ist für die meisten von uns üblich. Tut das aber nicht in Indien! Denn hier ist das Alkohol trinken auf offener Straße verboten. Nicht einmal die Flasche offen herumzutragen, ist erlaubt. Wineshops verpacken Alkohol deshalb immer in Papiertüten.

So mancher Staat geht sogar noch einen großen Schritt weiter und verbietet den Alkoholkonsum ganz. Diese sogenannten ‘Dry States’ sind Gujarat, Nagaland und Bihar. Aber auch andere Staaten denken über eine Verschärfung der Alkoholgesetze nach. Im beliebten Kerala zum Beispiel bekommt man nur in 3-5 Sterne Hotels oder unter dem Ladentisch Alkohol. Davon abgesehen wurden bestimmte Feiertage zu ‘Dry Days’ erklärt (zum Beispiel der Republic Day oder Gandhis Geburtstag). An diesen Tagen darf im ganzen Land kein Alkohol verkauft werden.

Indien Kultur
Old Monk is ein in Indien produzierter Rum, der recht billig ist

7: Respekt gegenüber Älteren

Eine weitere Besonderheit der Indien Kultur ist, dass alte Menschen aufs Höchste respektiert. Besonders im Kreise der Familie herrschen strikte Altershierarchien: Die Jüngeren gehorchen den Älteren. Den recht lockeren und gleichgestellten Umgang zwischen den Generationen gibt es in Indien selten. Es ist deshalb ganz normal, dass die Kinder den Meinungen der (Groß-)Eltern nicht widersprechen, auch wenn diese vielleicht problematisch sind.

In traditionellen Familien ist es zudem üblich, die Füße von alten Personen bei der Begrüßung zu berühren. So wird Respekt und die Anerkennung der Hierarchie ausgedrückt. Auch aufgrund solcher Traditionen bleibt der Familienzusammenhalt in Indien stark. Er garantiert auch, dass die Älteren der Familie versorgt werden. Das ist wichtig, denn in Indien bekommt die Mehrheit der Menschen keine ausreichende Rente oder Versicherungsschutz. Sich nicht ausreichend um seine Eltern zu kümmern, ist sogar strafbar.

Indien Kultur
Alte Menschen werden in Indiens Kultur sehr respektiert

8: Öffentliche Zärtlichkeiten

Ihr reist als Paar durch Indien? Dann solltet ihr ein paar Regeln beachten. Denn der öffentliche Austausch von Zärtlichkeiten ist, anders als bei uns, bei Indern nicht gerne gesehen und wird oft als unanständig betrachtet. Vermeidet es, euch in der Öffentlichkeit zu küssen. Selbst das Händchen-Halten wird von indischen Paaren auf der Straße meist vermieden. Außerhalb von den vom Westen beeinflussten Städten, finden es die Menschen zudem sehr ungewöhnlich, junge unverheiratete Paare zu sehen. Ein Grund hierfür ist, dass in Indien die arrangierten Ehen noch immer üblich sind. Vor der Hochzeit ist es in traditionellen Haushalten deshalb verpönt, in einer Beziehung zu sein. In Großstädten hingegen wird eine frühe Partnerschaft oft als Ablenkung von Bildung und Karriere betrachtet. Manchmal ist es also selbst als reisendes ausländisches Paar einfacher, einfach eine Ehe vorzugeben, um unangenehme Situationen zu vermeiden.

Wundert euch allerdings nicht, wenn ihr junge Männer Hand in Hand seht. Das ist lediglich ein Ausdruck ihrer Freundschaft und Gruppenzugehörigkeit.

 

Mumbai marine drive, junge paare
Der Marine Drive ist Mumbais Küstenpromenade und Treffpunkt für junge Paare, die sich den Blicken der Familien entziehen wollen

9: Heilige Kühe

Kühe gehören zum indischen Straßenbild genauso wie hupende Rickshaws und Mopeds. Dass die Vierbeiner hier heilig sind, ist altbekannt und deshalb genießen sie einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern: Sie haben immer Vorfahrt! Klar, das führt oft zu Staus. Trotzdem ist diese informelle Verkehrsordnung unanfechtbar. Auf der Straße dürft ihr die Tiere nicht füttern oder streicheln. Allerdings stehen von Hirten gepflegte Kühe auch häufig vor Tempeln. Für ein paar Rupien können Gläubige und Touristen hier Gras kaufen und es an die Kuh verfüttern. Dies gilt als gute und Glück bringende Tat.

Indien Kultur
Eine Kuh am Strand in Goa.

10: “Chalta hain”

Diese indische Redensart heißt so viel wie “Das passt schon” oder “Das läuft schon von alleine”. Es wäre ein kleines Wunder, wenn ihr diesen Satz auf eurer Indienreise kein einziges Mal hören würdet. Denn in der Indien Kultur ist er eine Lebensweisheit. Während wir es gewöhnt sind, Probleme sofort und möglichst effizient zu beheben, finden es Inder wichtiger, die eigene Ruhe zu bewahren und das Leben auch in schwierigen Zeiten ruhig weiterlaufen zu lassen. Das heißt natürlich nicht, dass Missstände nicht behoben werden. Aber sie werden meist langsamer und mit geringerer Priorität adressiert. Wie groß ein Problem ist, liegt eben nicht am Problem selbst, sondern daran wie wir damit umgehen. Der Zug ist verspätet? – “Chalta hain!”; Die Musik eines Festivals dröhnt bis nach Mitternacht? – “Chalta hain!”.

indische Mentalität
Indische Mentalität: Alles kommt, wie es kommen soll

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