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Wandern im Himalaya: Ausgangspunkt McLeodganj in Dharamsala

 McLeodganj ist ein kleiner Vorort von Dharamsala und der Ort, wo der Dalai Lama im Exil lebt. Wegen der großen buddhistischen Bevölkerung in McLeodganj wird es auch “Little Lhasa” genannt. Dieser kleine Ort hat einen ganz besonderen Charme mit vielen kleinen Cafés, netten Hotels und Reisenden aus aller Welt. Außerdem ist McLeodganj ein guter Ausgangspunkt fürs Wandern im Himalaya. 

Ein guter Freund von India Someday, Aditya Lalla, erzählt uns von seinen Erfahrungen mit Wanderungen rund um McLeodganj.

Mcleodganj, wandern im himalaya
Die Berge sind in McLeodganj allgegenwärtig und ziehen jeden Reisenden wie magisch an (Credit: Pranav Bhasin – Flickr)

Wandern im Himalaya von McLeodganj aus 

Dal Lake 

Wenn ihr vom Hauptplatz in McLeodganj durch die Khao Gully (wörtlich: Essensgasse) und den Basar geht, findet ihr euch plötzlich auf einem einsamen Pfad wieder, der nur gelegentlich von Einheimischen oder Kühen genutzt wird. Diese kleine Straße, die man Dal Lake-McLeodganj Road nennt, ist mit der unberührten Landschaft ringsum ein Ort der Idylle und sehr angenehm zu gehen, denn es gibt hier kaum Steigung. Bis zum Dal See sind es 2,5 km und dort gabelt sich der Weg. Entweder ihr nehmt einen kleinen Aufstieg hinauf zum Dorf Naddi oder ihr besucht das Dorf der tibetischen Kinder. Dort engagiert sich eine NGO, die in Dharamsala gegründet wurde, für die Ausbildung geflüchteter tibetischer Kinder und Waisen. 

Dauer: ein Halbtagesausflug

Wandern im Himalaya, Dal Lake
In der Morgen- und Abendröte ist der Dal See besonders schön (Credit: Jarjan Fisher – Flickr)

Bhagsu Nag 

Eine weitere Wanderung führt euch nach Bhagsu Nag, ein kleines Dorf ca. 1,5 km östlich von McLeodganj. Dieses Dorf ist berühmt für seinen Shiva-Tempel und atemberaubende Ausblicke. Außerdem könnt ihr von hier einen kurzen aber steilen Aufstieg zum Bhagsu Nag Wasserfall machen. Um euch den Weg zu erleichtern, wurde ein Handlauf angebracht, der Weg gepflastert und Stufen für die steileren Strecken gebaut. Der Wasserfall ist ein beliebter Ort für alle Touristen, die nach McLeodganj kommen. Daher ist es nicht ungewöhnlich, auf diesem Weg Reisende jeden Alters zu treffen. 

Dauer: ein Halbtagesausflug

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Der Bhagsu Nag Wasserfall ist besonders schön nach der Regenzeit im Oktober, wenn die Pflanzen ringsum sattgrün sind (Credit: Nirmit Chetwani – Flickr)

Triund Hill

Der Trek zum Triund Hill ist zum Wandern im Himalaya einer der beliebtesten Treks von McLeodganj aus. Ihr könnt in den Trek entweder von der staatlichen Grundschule in Dharamkot oder von der German Bakery in Bhagsu Nag aus starten. Die Strecke von Bhagsu Nag ist ein wenig kürzer, aber dafür auch steiler und während der Regenzeit zu rutschig für einen sicheren Aufstieg. Beide Routen treffen aufeinander am Gallu Devi Tempel, wo der Trek erst wirklich beginnt. 

Am Gallu Devi Tempel findet ihr einige nette Cafés. Auf dem Weg werden euch noch weitere Cafés begegnen. Eine schöne Gelegenheit, um zwischendurch einen Tee bei einer entspannten Pause zu genießen. Je weiter ihr auf dem Trek vorankommt, desto steiler und schwieriger wird es. Aber keine Sorge, der Weg ist gut gekennzeichnet und es wird nie schwieriger als mittelschwer. 

Abhängig davon, wie viele Pausen ihr einlegt und wie schnell ihr geht, braucht ihr für den Aufstieg 2-6 Stunden. Die Aussicht ist die Mühen allemal wert: Die weite Wiese auf dem Triund Hill bietet euch ein spektakuläres Panorama der Bergkette Dhauladhar zu beiden Seiten der Ebene. Diese Bergkette lässt sich auch auf anderen mehrtägigen Treks erkunden, dafür müsst ihr euch allerdings einer Gruppe mit einem erfahrenen Guide anschließen. 

Dauer: ein Halbtagesausflug

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Tiefhängende Wolken und grüne Hänge erwarten euch beim Wandern im Himalaya wie hier auf dem Triund Hill (Credit: Rahul Verma – Flickr)

Trek zum Kareri Lake 

Dieser Trek ist einer der schönsten Rundtreks fürs Wandern im Himalaya. Die vielfältige Landschaft auf diesem Trek gibt euch das Gefühl, länger als nur 4-5 Tage unterwegs zu sein. Am besten wagt ihr euch an diesen Trek von Mai-Juni oder von September-Oktober.  

Von McLeodganj geht es zuerst zum Kareri Village auf 1800 m Höhe. Der Weg dorthin führt durch dichte Pinienwälder und kleine Dörfer bis ihr das Kareri Village erreicht, wo ihr die erste Nacht verbringt. Der nächste Tag hält ein wenig mehr Steigung und Abenteuer bereit: Durch weites Grasland und über Flüsse geht es in den kleinen Ort Lioti. Von hier geht es an reißenden Flüssen entlang und über steinige Wege hinauf zum Kareri Lake (3300m). Dieser wird von Gletschereis gespeist und ist umgeben von der beeindruckenden Silhouette des Baleni und Minkiani Passes. Ein besonderes Highlight ist hier der Shiva Tempel, der auf einer Anhöhe liegt und wie ein Wächter über dem See thront. 

Der Abstieg vom Kareri Lake am nächsten Tag führt erneut durch kleine Siedlungen, dichte Wälder und sattgrüne Wiesen zum Guna Devi Tempel. Von dort nehmt ihr einen kleinen Aufstieg nach Triund und von dort den bereits bekannten Weg zurück nach McLeodganj. 

Dauer: 4-5 Tage

Schwierigkeitsgrad: mittelschwer

Wandern im Himalaya, Kareri Lake, Dharamsala
Der glasklare Hochgebirgssee ist eine Freude für erschöpfte Füße (Credit: India Hops – Flickr)

Indrahar La Passüberquerung

Eine echte Herausforderung ist die Überquerung des Indrahar La Passes. Auf diesem anstrengenden Trek werdet ihr 4-5 Tage unterwegs sein und eine Höhe von 4420m erreichen. Der Pass ist von Juni bis November geöffnet, die beste Zeit für diesen Trek ist allerdings September und Oktober, da es in dieser Zeit kaum Regen gibt. 

Zunächst geht es hinauf nach Triund zu der Gebirgswiese mit dem tollen Blick. Dort wird das erste Nachtlager aufgeschlagen bis es dann am nächsten Tag zur nächsten Ebene weiter geht. Auch hier in Laka Got auf 3350m erwartet euch eine Wiese, allerdings weniger üppig und mit Felsbrocken übersät. Ein wenig weiter findet ihr einen steilen Felsüberhang, der Lahesh Cave genannt wird und euer Etappenziel für den Tag ist. Ganz früh am nächsten Morgen steht das Highlight des Treks an: Die Überquerung des Indrahar La (4420m). Schon allein für den Ausblick von dort oben lohnt sich das Wandern im Himalaya. 

Der Abstieg führt euch über mehrere Ebenen und Wiesen ins Chamba-Tal. Manchmal ist der Weg hier nicht leicht auszumachen, achtet also besonders darauf. Zum Ende des Treks kommt ihr zur Holi-Kharamukh-Chamba-Straße, von wo aus Busse zurück nach Dharamsala fahren. 

Dauer: 4-5 Tage

Schwierigkeitsgrad: mittelschwer, aber anstrengend

Dharamsala, Wandern im Himalaya
Der Blick auf das Chamba-Tal ist einzigartig und erweckt in jedem die Wanderlust (Credit: Kartik Kumar S – Flickr)

Wenn ihr nicht nur in McLeodganj wandern wollt, sondern auch in anderen Teilen Indiens, dann schaut euch hier eine Übersicht zu den vielen Möglichkeiten in Indien zu wandern an. 

Was ihr mitbringen solltet

Festes Schuhwerk, ein Pullover und eine wasserfest Jacke (falls es regnen sollte) reicht für die meisten kurzen Wanderungen. Wasser und ein paar Snacks sind keine schlechte Idee, aber nicht unbedingt notwendig, da ihr nie zu weit von einem Laden oder Café entfernt seid. 

Wenn ihr längere Treks macht, dann sprecht vorher mit eurem Guide. Das Wetter kann unvorhersehbar sein und der Himalaya unerbittlich. 

Von Ende Juni bis Anfang September ist es hier besonders regnerisch, während es im Winter von November bis März ziemlich kalt werden kann. Bringt also dementsprechende Kleidung mit.

Wo ihr am besten in McLeodganj übernachtet

8 Auspicious Him View Hotel 

Es ist einfach, hat angemessene Preise und vor allem eine atemberaubende Aussicht auf den Himalaya. Eine Familie betreibt dieses kleine Guesthouse mit erstaunlich großen Zimmern. Es wird nach dem Wandern im Himalaya einen ruhigen und komfortablen Ort zum Ausruhen für euch sein. Die gesamte Einrichtung ist auch Pinienholz und das Essen ist vegetarisch. Pro Zimmer zahlt ihr um die INR 3000, ein einfaches aber fabelhaftes Frühstück inbegriffen.  

Mcleodganj, hotel
Der rustikale Charme mit Aussicht auf die Berge ist genau das Richtige, um sich vom Wandern im Himalya zu erholen (Credit: Tripadvisor)

Wo ihr am besten in McLeodganj esst

8 Auspicious Him View

Das traditionelle tibetische Frühstück hier ist zu empfehlen, da es köstlich ist und euch fürs Wandern im Himalaya perfekt stärkt. Probiert das Him View Sandwich – besonders lecker. 

The Crazy Crepe Pancake (aka The Brew Club Book Club) 

Dieses kleine gemütliche Café serviert unglaublich leckere vegane Crepes und Waffeln. Ihr könnt sowohl einen Teig als auch einen Belag wählen (Zimt-Hafer-Teig mit Aprikosensauce? Mmh Lecker! Oder doch lieber Nutella-Crepe mit extra Nutella?). Außerdem sind die Portionen riesig, perfekt also um ausgiebig zu schlemmen. Die Atmosphäre lädt dazu ein, lange dort zu verweilen mit einem guten Buch, einer Tasse Kaffee oder Tee und einem Crepe nach dem nächsten. Eine schöne Art, einen ruhigen Tag in McLeodganj zu verbringen. 

Shiva Café 

Gleich über dem Bhagsu Nag Wasserfall versteckt ist das Shiva Café ein idealer Ort, um für einige Zeit zu entspannen. Der Weg dorthin ist teilweise zugewachsen und nicht sehr gut ausgeschildert, aber den Ausblick, den ihr vom Shiva Café auf den Himalaya habt, ist jede Mühe wert. Ihr könnt entweder drinnen oder draußen sitzen und euch durch deren Snacks probieren. 

Mcleodganj
Das Shiva-Café hat kleine bemalte Steine in ihrem Garten

Was ihr sonst noch in McLeodganj machen könnt 

McLeodganj ist der Ort in Dharamsala in dem der Dalai Lama lebt und daher auch eine große buddhistische Gemeinschaft um sich herum versammelt hat. Der Tempelkomplex rund um sein Haus ist der Grund für viele, McLeodganj überhaupt zu besuchen. Bis auf die Unterkunft des Dalai Lamas können Besucher den ganzen Komplex frei besichtigen. Hier findet ihr viele betende Mönche, könnt etwas über tibetische Geschichte lernen oder einfach in den spektakulären Gärten sitzen und die Atmosphäre auf euch wirken lassen. 

Bedenkt allerdings, dass dies auch das Zentrum der politischen Macht ist. Daher sind jegliche elektronische Geräte im inneren des Tempelkomplexes verboten und bewaffnete Wärter schützen bestimmte Regionen. 

Wie schon erwähnt könnt ihr auch das Dorf der tibetischen Kinder besuchen, das von einer NGO geführt wird, die diejenigen aufnimmt, die jährlich aus Tibet fliehen. Hier ist der Hauptsitz der Institution, sie hat mittlerweile aber weitere Orte von Ladakh bis Bylakuppe geschaffen, in denen tibetische Kinder Zuflucht finden. Die Gesamtzahl der Kinder, um die sich die NGO kümmert, liegt bei über 16000. 

Des Weiteren findet ihr in ganz Dharamsala und auch in McLeodganj Klöster, Stupas, Museen und Bibliotheken, die von der Geschichte und den Menschen Tibets zeugen. 

Dharamshala, Monks
Tauche in Mcleodganj in die Welt des Buddhismus ein und besuche buddhistische Klöster und schaue Mönchen bei der Arbeit zu (Credit: Pranav Bhasin – Flickr)

 

Wenn euch die besondere Atmosphäre McLeodganj reizt und ihr fürs Wandern im Himalaya hierher kommen wollt, dann schreibt uns und wir planen gerne eure Reise!

Wandern im Himalaya: Der Pind Bhaba Trek

Harsh, der Mitbegründer von India Someday, berichtet von seinen Abenteuern beim Wandern im Himalaya auf dem Pind Bhaba Trek. Dieser Trek (auch Pin Bhaba Pass Trek genannt) ist eine Passüberquerung, bei der ihr in 4 Tagen sowohl grüne Täler in der Kinnaur Region als auch die weite Einöde im Spiti Tal erleben werdet. 

Ein paar Freunde und ich wollten wieder anfangen zu wandern. Wir fragten Tapas von My Himalayan Adventure nach Ratschlägen für die idealen Orte zum Wandern im Himalaya. Wir entschieden uns dann letztendlich, uns an den einigermaßen schwierigen Pind Bhaba Trek zu wagen. Tapas arrangierte einen erfahrenen Koch und einen Helfer, die sich beide als tolle Tourguides entpuppten. Los ging das Abenteuer in Chandigarh.

Natürlich war diese Erfahrung auch eine wunderbare Gelegenheit, für India Someday Recherche zu betreiben. Wir waren mit dem Trip sehr zufrieden und können ihn allen Abenteuerlustigen empfehlen. Und nicht nur das, wir helfen euch natürlich auch diesen Trek zu organisieren!

Wenn ihr Lust auf ein herausforderndes Erlebnis beim Wandern im Himalaya habt, dann schreibt uns und wir planen gerne euren Trip!

Tag 1 

Nachdem wir amFlughafen von Chandigarh angekommen waren, wurden wir von unserem Fahrer abgeholt. Dann ging es auch direkt in den Himalaya, unser Ziel war das kleine Dorf Kafnu, unser Basislager für den Trek. Wir hatten einen Toyata Innova mit Fahrer gemietet, würden euch aber empfehlen, die etwas geräumigeren Tata Sumo oder Tempo Traveler zu mieten, da die ganze Ausrüstung ziemlich viel Platz einnimmt. Wir hielten an dem berühmten Restaurant Giani Dhaba in Dharampur zu einem stärkenden Mittagessen. Von dort machten wir uns auf den Weg zu unserer ersten Übernachtung in der kleinen Stadt Rampur. Doch die Abenddämmerung brachte auch einen undurchsichtigen Nebel mit sich. Wir sahen die Hand nicht vor den Augen und mussten ungeplant schon vor Rampur in Narkanda übernachten. Das Aya Guesthouse kostete INR 700 pro Nacht für ein einfaches Zimmer mit warmem Wasser und Fernseher. 

Von Chandigarh nach Narkanda: Reisezeit: 12:30 – 19:00 Uhr |  Strecke: 150km

Tag 2 

Nach einer langen Nacht starteten wir relativ spät in den Tag und machten uns um 8:40 Uhr mit dem Auto weiter auf nach Kafnu. Bei einem Zwischenstopp für unsere täglichen Rationen im Ort Jhakri bekamen wir fast alles, was das Herz begehrt, bis auf Käse. Was für eine Enttäuschung (Anmerkung: Harsh liebt Käse). Obwohl wir nur 120 km an diesem Tag vor uns hatten, brauchten wir fast neun Stunden. 

Das Guesthouse in Kafnu war leider nicht allzu sauber, aber wir waren zu müde, um uns großartig zu beschweren. Unser Trek konnte nun fast beginnen. Wir trafen unseren Tourguide und seinen Bruder, die uns halfen Pferde als Lastenträger für unsere Tour zu arrangieren. Immerhin hatten wir Zelte und Taschen und Essen dabei. Nach einem frühen Abendessen fielen wir erschöpft, aber voller Vorfreude auf den nächsten Tag, ins Bett. 

Von Narkanda nach Kafnu: Reisezeit: 8:40 – 17:30 Uhr |  Strecke: 120km

Tag 3

Der Aufstieg

Früh am Morgen genehmigten wir uns eine entspannte heiße Dusche, vorerst die letzte für die nächsten paar Tage. Die Tourguides und die Pferde erwarteten uns schon vor unserem Guesthouse. Als Proviant ließen wir uns ein paar fantastische Aloo Parathas (Fladen gefüllt mit Kartoffeln) einpacken und los ging es! Obwohl es bewölkt war und es leichten Nieselregen gab, konnte unsere Stimmung nicht getrübt werden. Darauf waren wir natürlich vorbereitet: Wir hatten Regenschutz für alle unsere Rucksäcke dabei. 

Den ersten Kilometer legten wir innerhalb des Dorfes bis zu einer Brücke zurück, die uns über einen Fluss in die Wildnis führte. Der schlammige Pfad schlängelte sich entlang des Flusses durch einen dichten Wald. Hier konnten wir die Natur genießen, da der Weg nicht allzu steil anstieg und uns wenig Anstrengung kostete. Nach einiger Zeit passierten wir zwei riesige Eisblöcke, die mitten im Fluss lagen. Ein beeindruckender Anblick. Wir nahmen uns ein wenig mehr Zeit, um diese Gewalt der Natur zu bewundern und machten Rast, um unser wohlverdientes Frühstück zu genießen. 

Auf unserem weiteren Weg schirmte uns der dichte Wald von dem mittlerweile starken Regen ab – zum Glück. Nach einem steilen Aufstieg durch den Waldpfad gelangten wir auf eine Wiese, in der die vielen Blumen wie bunte Farbtupfen wirkten. Die nächsten Kilometer nach der Wiese führten uns wieder durch einen Wald. Und ein wenig Abenteuer durfte natürlich auch nicht fehlen: Wir mussten einen Fluss mit Hilfe von Bambusrohren überqueren.  

Nach einem weiteren steilen Aufstieg wurden wir mit einer Aussicht belohnt, die uns in die Welt von Game of Thrones und Herr der Ringe versetzte: Weites Grasland mit weidenden Kühen umgeben von schroffen Bergen, die majestätisch in den Himmel ragten, geteilt durch den Fluss, der stetig seine Bahnen durch dieses wunderschöne Land zog. Das ist es was das Wandern im Himalaya so faszinierend macht. 

Dort fanden wir eine verlassene Hütte, in der wir unser Nachtlager mit unseren Schlafsäcken aufschlugen. Wir waren besonders glücklich über diese Entdeckung, da wir Städter uns nur schwer an den Regen und die Kälte gewöhnen konnten. In 6 Stunden stiegen wir von 2400 m auf 3200 m. 

Von Kafnu nach Mulling: Reisezeit 8:30 – 14:00 Uhr | Strecke: 15 km | Höhe: 2400 m – 3200 m 

wandern im Himalaya
Eine Aussicht für die sich alle Strapazen lohnen

Tag 4

Wir starteten den Tag recht früh, da wir uns vorgenommen hatten, die Strecke von zwei Tagen in einem zu schaffen. Eigentlich hätten wir uns im Ort Kara auf halber Strecke noch besser akklimatisieren und eine Nacht dort bleiben sollen. Aber wir entschieden uns dazu, die beiden 7 km langen Strecken zu kombinieren und an einem Tag direkt bis nach Phustirang zu wandern. Daher der frühe Aufbruch. 

Zu Beginn war der Weg sehr angenehm gesäumt von großen Felsbrocken und dichtem Wald, der sich später lichtete und erneut den Blick auf weite Wiesen preisgab. Leider verloren wir etwas Zeit, da wir einen kleinen Zwischenfall mit unserer Drohne hatten, die durch zu viel Wind an den Felsen zerschmetterte und verbrannte. Die Wiesen waren von Flussläufen durchzogen. Diese zu überqueren stellte sich als ziemlich schwierig heraus. Zum Glück konnte die Sonne unsere nasse Kleidung wieder schnell trocknen und uns wärmen.

Nach den Wiesen wartete ein weiterer steiler Aufstieg auf uns. Wir mussten einen Gletscher überqueren, was mich ein bisschen nervös machte. Aber mein Wanderstock gab mir einiges an Selbstbewusstsein und so meisterte ich auch diese Hürde. Für die nächste Stunde ging es ein wenig bergab mit Blick auf das vor uns liegende Tal und den Fluss bis wir endlich unser Camp für die Nacht erreichten. Gelegen auf einer ebenen Fläche mit mehreren grasenden Schafen, einem kleinen Flusslauf und noch immer umgeben von den majestätischen Bergen. 

Leider spürten wir die Anstrengung doch recht stark und hatten ziemliche Kopfschmerzen. Allerdings halfen gutes Essen, eine Knoblauchzehe und Elektrolyte. Der Schlaf wollte trotz der Erschöpfung nicht so recht kommen und daher wandelten wir abwechselnd wie Zombies durch das nächtliche Camp. Die Aufregung und auch etwas Angst vor dem kommenden Aufstieg und der Passüberquerung machte das Einschlafen noch schwieriger. 

Von Mulling nach Phustirang: Reisezeit: 6:30 – 15:30 Uhr | Strecke: 14 km | Höhe: 3200 m – 4100 m

Pind Bhabha trek
Auf unserem Weg begegnen uns surreale Blicke mit tiefhängenden Wolken und rauen Felsbrocken

Tag 5

An diesem Tag brachen wir erneut früh auf, wobei keiner von uns auf das Kommende vorbereitet war. Gleich zu Beginn wurde der Aufstieg sehr steil und wir hatten zudem mit der Höhe und der dünnen Luft zu kämpfen. Nach einiger Zeit hatten wir einen Rhythmus für uns gefunden und langsame, sichere Schritte brachten uns unserem Ziel näher. Weder Sonne noch Kälte machte uns das Leben schwer, ideales Wetter also für diese schwierige Passüberquerung. Die Landschaft um uns herum veränderte sich merklich und so waren wir nun umgeben von schneebedeckten Bergen. Wir brauchten beinahe 5 Stunden für diesen schwierigen Aufstieg und erreichten den Gipfel um 11 Uhr. 

Der Abstieg

Nachdem wir für ein paar Minuten die Aussicht vom Gipfel, aber auch unseren Erfolg genossen hatten, machten wir uns an den Abstieg in das Kaza Tal. Alles in allem eine sehr rutschige Angelegenheit. Die vereisten Stellen auf unserem Pfad ließen uns den Abstieg nicht ohne Probleme bezwingen. Wir versuchten auf unseren Regenmänteln über das Eis zu rutschen. Leider nicht allzu erfolgreich. Aber egal ob rutschend oder laufend die Stürze blieben nicht aus, zumindest für mich. Tollpatschig auf dem Eis zu sein kann sehr lustig sein, aber auch schmerzhaft. 

Im Tal angekommen wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Der schneebedeckte Pass zeichnete sich klar vor dem blauen Himmel unter der gleißenden Sonne ab. In der weiten Ebene hatten wir noch einen langen Marsch vor uns, bevor wir das nächste Camp in Chochoden erreichten. Dieser Weg führte uns wieder an einem Fluss entlang ohne Steigung. Nach einiger Zeit mischte sich der graue Sand des Flussbettes mit dem klaren Wasser. Wir waren zu spät, um unsere Wasserflaschen aufzufüllen und so setzten wir unsere Wanderung mit trockenen Mündern fort. Nach den ganzen Anstrengungen dieses Tages zogen sich die letzten Kilometer unendlich in die Länge. Aber auch hier war die verzaubernde Landschaft eine wohlverdiente Belohnung. Die Ruhe und Kraft dieser Schneewüste war unser Antrieb für den letzten Rest dieses Tages. 

In Chochoden angekommen waren wir mehr als erleichtert, unseren müden Füßen eine Pause zu gönnen. Trotz des eiskalten Windes, der um unsere Zelte pfiff, genossen wir unser leichtes Abendessen mit heißer Suppe und bestaunten den unglaublichen Sternenhimmel mit einer vollkommenen Zufriedenheit. Die Sterne faszinierten mich als Stadtjungen so sehr, dass ich trotz der Kälte am liebsten draußen geschlafen hätte. Wer hätte gedacht, dass Wandern im Himalaya so viele zauberhafte Erlebnisse für uns bereit halten sollte. 

Von Phustirang nach Chochoden: Reisezeit: 6:00 – 17:00 Uhr | Strecke: 15 km | Höhe: 4100 m – 4900 m – 4100 m 

Pind Bhabha Trek route
Kurze Rast an diesem anstrengenden Tag

Tag 6

Nach einem frühen Frühstück mit Marmeladenbroten konnten wir es kaum erwarten, wieder zurück in die Zivilisation zu kommen und eine warme Dusche zu genießen. Zudem trieb uns die Sehnsucht nach dem Internet an, ein schnelles Tempo auf unserem Weg nach Mud anzuschlagen. 

Die Landschaft war malerisch, wiederholte sich allerdings und gab uns ein Gefühl in einer endlosen Welt aus Tälern, Flüssen und hohen Bergen gefangen zu sein. Hinzu kam die sengende Sonne, die uns an diesem Tag verbrannte. Es war heiß, wir waren müde und schmuddelig. Ich fasste den Entschluss, so schnell wie möglich aus dieser Situation heraus zu kommen und sammelte meine letzten Kräfte für einen zügigen Marsch.

Der Weg war angenehm, da er kaum Steigung hatte, allerdings wurde es an einigen Stellen ein wenig beschwerlich, da wir über lose Steine und Kies rutschten. So zog sich der Weg über 10 km hin bis wir den letzten Teil des Treks erreichten: ein winziges Dorf umgeben von sattgrünen Wiesen, auf denen Yaks (Rinderart im Himalaya) grasten. 

Um nach Mud zu kommen, mussten wir erneut einen Fluss überqueren, was den Packtieren Schwierigkeiten und uns eine Menge Spaß bescherte. Nun galt es nur noch eine Hängebrücke mit vielen bunten Gebetsfahnen und einen kurzen steilen Anstieg zu bewältigen bis wir die Zivilisation, Telefone und einen Spiegel erreichen sollten. 

Von Chochoden nach Mud: Reisezeit: 7:00 – 15:00 Uhr | Strecke: 12 km | Höhe: 4100 m – 3000 m

Der Pind Bhaba Trek war fantastisch, da er uns die verschiedenen Gesichter des Himalaya zeigte: dichte Wälder, grüne Wiesen, Schnee und Hitze, Schutt und Glatteis – und all das in nur 4 Tagen. Für alle Naturliebhaber, die nach einem Abenteuer suchen, ist der Pind Bhaba Trek perfekt. Zudem hatten wir eine ausgesprochen gute Erfahrung mit My Himalayan Adventure. 

 

Wenn euch nun die Abenteuerlust gepackt hat und ihr auch den Pind Bhaba Trek ausprobieren wollt, dann schreibt uns

Wandern im Himalaya hält außerdem noch so viel mehr für euch bereit. Für mehr Inspiration schaut euch den Blogartikel zum Wandern in Indien an.

Let India Someday handle it and plan your best trip.

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